Die katholische Kirche in Aspisheim
Nachdem im Jahr 1705 während der Kurpfälzischen Kirchenteilung beschlossen worden war, dass die Hauptkirche von Aspisheim den reformierten Christen zufallen sollte, errichtete sich im Jahr 1730 die katholische Gemeinde eine kleine Kapelle im katholischen Schulhaus, die sie dem Heiligen Martin von Tours weihte. Damals wurden die katholischen Christen von Aspisheim vom Pfarrer in Sponsheim betreut. [Anm. 1] Die Kapelle wurde 1766-1768 erneuert. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Kapelle aufgegeben und 1951 unter Pfarrer Valentin Hain nach Plänen des Architekten Adam Müller eine neue Kirche erbaut. Der quadratische verschieferte Dachreiter ist von einer welschen Haube bekrönt.[Anm. 2]
Das Innere der Kirche ist schlicht. Der eingezogene Chor hat eine polygonale Form mit zwei rundbogigen Fenstern. Den Saal überspannt eine verbretterte Flachdecke. Der Innenraum wurde 1986-1987 stark verändert. Aus der alten Kapelle wurden sechs Figuren von Aposteln sowie eine Muttergottes aus dem 18. Jahrhundert übernommen. Den Chorraum nimmt ein Sgraffito mit der Darstellung des Hl. Martin ein, das 1951 von Bernhard Scherer (1886-1951) gefertigt wurde.[Anm. 3] Die Ausmalung des Chorraums ist das letzte Werk von Scherer gewesen, der insbesondere katholische Kirchen in der Umgebung von Bingen beliefert hat. So finden sich Werke von ihm in Bacharach, Kempten und Weiler.
Heute ist die katholische Kirche eine Filialkirche von Dromersheim und wird von dort aus betreut.
Nachweise
Verfasser: Alexander Wißmann M.A.
Verwendete Literatur:
- Brilmayer, Karl Johann: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart. Geschichte der bestehenden und ausgegangenen Städte, Flecken, Dörfer, Weiler und Höfe, Klöster und Burgen der Provinz Rheinhessen nebst einer Einleitung. Neudruck. Würzburg 1985.
- Krienke, Dieter: Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 18.1: Kreis Mainz-Bingen, Worms 2007.
- Spang, Franz Joseph: Aspisheim im Wechselspiel der Geschichte . In: Festschrift zur 1200 Jahrfeier der Gemeinde Aspisheim 14.-16. Juni 1968, S.16-44.
Aktualisiert am: 12.09.2016