Redaktioneller Hinweis: Der nachfolgende Text stammt aus der Publikation "Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart" von Karl Johann Brilmayer, die 1905 erschienen ist. Brilmayer gab keine Belege an und die Aussagen sind auch nicht von der Redaktion überprüft worden. Im Allgemeinen gilt Brilmayer aber als recht zuverlässig. Bei einer Benutzung Brilmayers für eine Veröffentlichung sollten die Angaben im Detail überprüft werden.
Bechenheim bei Karl Johann Brilmayer
Bechenheim kommt urkundlich erstmals im Jahre 824 in einer Schenkung an das Kloster Fulda vor. Es hieß damals Bacchilenheim, später Bechenheim (855), Bechirheim (1303) und lag im Wormsgau. Im Jahre 855 vertauschte Agano, Steuereinnehmer des königlichen Palatiums zu Ingelheim, einen Hof und 74 Morgen Ackerland in Bechenheim im Wormsgau an das Kloster Prüm in der Eifel. Ein großes Gut besaßen die Gebrüder Boschen von Offenheim zu Bechenheim, welche dasselbe zugleich mit ihrem Gut zu Offenheim im Jahre 1303 um 700 Pfund Heller dem Kloster Syon verkauft haben. Die vogteiliche Gerichtbarkeit im Dorf war ein Reichslehen. Kaiser Ruprecht belehnte am 21. Juni 1401 einen Heinrich Wissen für sich und seine Ganerben mit einem Teil und Kunzen von Speyer für sich und seine Ganerben mit ihrem Teil des Gerichts zu Bechenheim, wie sie solches von dem Reich zu Lehen trugen. Ein anderer Teil dieser Vogtei gehörte zur Raugrafschaft und kam an das Geschlecht von Spanheim und von Hohenlohe, dann an die Grafen von Nassau-Weilburg, bei welchen er zweihundert Jahre lang geblieben, bis endlich im Januar 1579 durch den Vertrag zwischen den Grafen Albrecht und Philipp von Nassau mit dem Kurfürsten Ludwig von der Pfalz unter anderem das ganze Dorf Bechenheim mit allen Gerechtsamen und Gefällen zum wahren Eigentum an Kurpfalz abgetreten wurde. Seit dieser Zeit blieb Bechenheim bei der Pfalz bis zum Untergang derselben am Ende des 18. Jahrhunderts. Es gehörte zum Oberamt Alzey, Unteramt Erbes-Büdesheim.