Zur Geschichte von Biebelnheim
Biebelnheim taucht erst im 12. Jahrhundert in den Urkunden auf. Nach seinem Lehnsverzeichnis besaß Werner II. von Bolanden im Jahr 1190 zahlreiche Güter in der Gemarkung, die er allerdings vom Speyerer Bischof zu Lehen trug.
Das Dorf selbst gehörte ursprünglich samt der Vogtei den Grafen von Leiningen. Später fiel Biebelnheim an die Herren von Hohenfels und von diesen an das Mainzer Erzstift. 1391 tauschte der Erzbischof den Ort gegen Dromersheim bei Bingen mit dem Pfalzgrafen bei Rhein. Nach dem pfälzischem Erbvertrag von 1444 kam Biebelnheim 1457 für kurze Zeit an Ludwig den Schwarzen, Pfalzgrafen von Zweibrücken, musste aber 1471 wieder an die Kurlinie der Pfalzgrafschaft abgetreten werden. ALs Teil des Oberamtes Alzey blieb Biebelnheim bis zur französischen Okkupation bei Kurpfalz. Seit dem Mittelalter schon befanden sich im Ort ein Pilgerspital und eine Bruderschaft namens "Zu Unserer Lieben Frau", welchen von 1354 an wiederholt Zuwendungen gemacht wurden. König Ruprecht von der Pfalz befreite im Jahr 1403 die Einrichtung samt allen Gütern von jeglichen Steuern und Abgaben. Anfang des 16. Jahrhunderts hatte das Spital Einkünfte in Biebelnheim, Weinheim, Spiesheim, Blödesheim, Bechtolsheim, Dittelsheim, Dorn-Dürkheim, Freimersheim und Heimersheim.
Nachweis
Redaktionelle Bearbeitung: Anne-Kathrin Zehender und Sarah Schrade, Sarah Traub
Verwendete Literatur:
- Karl Johann Brilmayer: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart. Geschichte der bestehenden und ausgegangenen Städte, Flecken, Dörfer, Weiler und Höfe, Klöster und Burgen der Provinz Rheinhessen nebst einer Einleitung. Gießen 1905.
- Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 20.1: Kreis Alzey-Worms. Verbandsgemeinde Alzey-Land. Bearbeitet von Michael Huyer und Dieter Krienke. Herausgegeben im Auftrag des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Landesdenkmalpflege.
- Torsten Muesfeldt: Biebelnheim - ein kleines Dorf am Wege. In: Heimatjahrbuch 34 (1999). S. 165-170.
Aktualisiert am: 30.03.2016