Biebelnheim in Rheinhessen

Redaktioneller Hinweis: Der nachfolgende Text stammt aus der Publikation "Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart" von Karl Johann Brilmayer, die 1905 erschienen ist. Brilmayer gab keine Belege an und die Aussagen sind auch nicht von der Redaktion überprüft worden. Im Allgemeinen gilt Brilmayer aber als recht zuverlässig. Bei einer Benutzung Brilmayers für eine Veröffentlichung sollten die Angaben im Detail überprüft werden.


Biebelnheim bei Karl Johann Brilmayer

Biebelnheim lag im Nahegau und wird urkundlich erst im 12. Jahrhundert genannt. Es hieß damals Bibilinsheim (1190), später Bibilnheim (1276), Bubelnheim (1354), Bubilnheim (1357).

Nach dem Lehensverzeichnis vom Jahr 1190 besaß Werner II. von Bolanden große Güter zu Biebelnheim, welche die Bunde-Güter genannt wurden und die er vom Bischof von Speyer zu Lehen trug. Das Dorf selbst gehörte ursprünglich mit der Vogtei dem Grafen von Leiningen und kam bei der Güterteilung der Brüder Friedrich und Emicho von Leiningen an den Grafen Emicho, wozu der dritte Bruder, Bischof Konrad von Speyer, im Jahr 1237 seine Einwilligung gab. Das Dorf kam später an die Herren von Hohenfels und von diesen an das Erzbistum Mainz. Am 15. November 1391 vertauschten Erzbischof Konrad von Mainz, der Domdekan Eberhard von Appelborn und das Domkapitel von Mainz an den Pfalzgrafen Ruprecht den Älteren, Herzog in Bayern und dessen Sohn Ruprecht den Jüngeren ihr Dorf Biebelnheim mit allen seinen Zubehörungen gegen den Anteil, den die Pfalzgrafen und die von Monfort als rechtes Mannlehen von demselben haben an dem Dorf Dromersheim bei Bingen. Nach dem Tod des Pfalzgrafen , nachherigen römischen Königs Ruprecht, war in der Teilung vom Jahr 1410 das Dorf Biebelnheim dem Pfalzgrafen Stephan zugefallen und in der von ihm und seinem Schwiegervater Friedrich, dem letzten Grafen zu Veldenz und Spanheim, im Jahr 1444 aufgestellten Erbordnung war es dem jüngsten Sohn desselben, Ludwig dem Schwarzen, Pfalzgraf von Zweibrücken, zugesprochen, an den es auch um 1457 überging. Allein durch die unglückliche Verbindung mit den Feinden seines mächtigen Vetters, des siegreichen Kurfürsten Friedrich I., musste er im September 1471 Biebelnheim mit mehreren anderen Orten an Kurpfalz abtreten. Von dieser Zeit an blieb es bei Kurpfalz bis zum Untergang derselben am Ende des 18. Jahrhunderts. Es gehörte zum Oberamt Alzey.