Ensheim in Rheinhessen

Zur Geschichte von Ensheim

Luftbild von Ensheim[Bild: Alfons Rath]

In den Lorscher Urkunden wird schon im Jahr 769 der Ort Aoenisheim im Wormsgau erwähnt und in Fuldaer Schriftstücken ein Gennesheim (785). Spätere Bezeichnung des Ortes Ensheim sind Onesheim (849), Ennensheim (1224), Onisheim (1437), Ensenthaim (1299), Onesheim (1337), Onsheim (1375) und Onessheim (1437).

Fachwerkhaus[Bild: Harald Strube]

Ensheim war alter Besitz der Pfalzgrafschaft. Bei der Teilung, die Pfalzgraf Otto unter seinen zwei Söhnen Ludwig und Heinrich im Jahr 1255 vornahm, erhielt Ersterer auch das Dorf Ensheim. Es war mit in der Pfandschaft der Burg und Dörfer enthalten, welche sein Sohn Rudolf und dessen Frau Mathilde im Jahr 1311 dem Grafen Simon von Sponheim für 2.000 Pfund Heller machten. Diese Pfandschaft wurde schon von der Witwe Mathilde und ihrem Sohn Adolf im Jahr 1320 eingelöst und so kam Ensheim wieder an Kurpfalz zurück. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts blieb Ensheim Teil des Oberamtes Stromberg.

Hof des Klosters St. Johann bei Alzey

Das St. Johanneskloster bei Alzey besaß früher einen Hof mit einem großen Gut zu Ensheim. Im Jahr 1357 befreite Pfalzgraf Ruprecht II. der Jüngere die Äbtissin und den Konvent des Klosters zu St. Johann bei Alzey von der jährlichen Steuer und Gülte, die er zu Ensheim in deren Hof zu beziehen hatte; jedoch mussten sie die Korngülte, welche auf dem Hof ruhte, bezahlen.

Hof Kronkreuz

In der Gemarkung von Ensheim lag südlich des Dorfes der Hof Kronkreuz (Kronkruz, Crehencruce). Das dortige Ackerland führt noch heute den Namen "Am Kronkreuz". Im Jahr 1299 verzichteten die Söhne des Wildgrafen Emrich (Bischof Emich von Freisingen, Propst Hugo, Domherr zu Mainz, und Propst Gerhard zu Freisingen) sowie die Söhne des Wildgrafen Gottfried (Gerhard, Domherr zu Mainz und Friedrich I.) gegen die Kirche zu St. Martin in Mainz auf alle Rechte (wie Vogtei, Dienstbarkeit und Herberge), die sie auf dem Hof Crahencruce beim Dorf Ensenthaim, Mainzer Diözese, die vorher dem Kloster in Flonheim gehörten, gehabt hatten. Im Jahr 1474 verlieh Balzer Peter von Bermersheim dem Drappen Veltin zu Ensheim 10 Morgen Ackerland in Kroncruzer Gemarkung in Erbbestand für 7 Malter Korn.

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Stefan Grathoff, Sarah Traub

Verwendete Literatur:

  • Karl Johann Brilmayer: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart. Geschichte der bestehenden und ausgegangenen Städte, Flecken, Dörfer, Weiler und Höfe, Klöster und Burgen der Provinz Rheinhessen nebst einer Einleitung. Gießen 1905.

Bild: Harald Strube

 

Aktualisiert am: 07.04.2016