Flomborn in Rheinhessen

Zur Geschichte von Flomborn - von Karl Johann Brilmayer

Luftbild von Flomborn[Bild: Alfons Rath]
Flomborn Panorama
Ortsansicht Flomborn[Bild: Willi Matthes]

Das im damaligen Wormsgau gelegene Flomborn (früher Flamburn (1196), Blanbrunnen (1283), Flomburna (1324), Flonborne (1336), Flanborn (1362), Flamborn (1406), Flanbronnen (1424), Floborn (1509) und Flonborn (1787)), gehörte in frühester Zeit zum Bistum Worms. Mehrere Kirchen, Stifte, Klöster und Adelige waren darin begütert, dabei gab es auch eine Familie, die den Namen des Ortes führte. Ein Rudewin von Flamburn kommt schon im Jahr 1208 unter den Zeugen einer Urkunde vor. Ein Bruno von Flamburn ist einer der Ganerben, welche im Jahr 1251 dem Kloster Marienborn zu Weidas bei Dautenheim den Kirchensatz zu Gau-Heppenheim verliehen haben, und ein Rudewin von Flamburn wird im Jahr 1295 in dem Schiedsrichterspruch des Winter von Alzey über den Kirchensatz zu Offenheim genannt. Ein Berthold von Flamburn und seine Frau Christine trugen 1335 ihren Hof, Haus und Garten im Dorf Flamborn dem Erzbischof Baldewin zu Trier, der damals Verweser des Mainzer Erzstiftes war, gegen 100 Pfund Heller zum Burglehen in Biebelnheim auf. Wahrscheinlich hatte dieses alte Geschlecht auch die Vogtei über den Ort als Lehen vom Bistum Worms. Ein Berthold von Flamburn und ein Philipp von Gauwer trugen das Schultheißenamt mit dem Recht, einen Schützen zu ernennen, vom Bistum Worms zu Lehen, welches Bertholds Sohn, Siegfried, mit diesem Gauwer vom Bischof Mathias noch im Jahr 1406 empfangen hatte. Noch in demselben Jahrhundert kam dieses Lehen an die von Rodensteins und im Jahr 1483 wurde Hans von Rodenstein mit dem Dorf Flamborn, dem Hubhof und anderen Gütern, welche Philipp Gauwer zuvor gehabt hatte, vom Bischof Johann von Worms belehnt. Allerdings scheint schon damals ein Teil des Dorfes Kurpfalz gehört zu haben.

Bereits im Jahr 1378 empfing ein Rucker von Eppelsheim zehn Malter Holzkorn vom Pfalzgraf Ruprecht dem Älteren in Flomborn zu Lehen. Im Alzeyer Saal- und Lagerbuch vom Jahr 1429 heißt es dann: Flanborn das Dorfe dienet meynem Herren zu allen Gebotten gein Alzei und in einer Urkunde vom Jahr 1424 wird Flomborn von Pfalzgraf Ludwig Flomborn ausdrücklich „erwähnt. Im 16. Jahrhundert war das ganze Dorf im Besitz der Kurpfalz. Es gehörte zum Oberamt Alzey bis zur französischen Okkupation am Ende des 18. Jahrhunderts.

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Stefan Grathoff, Sarah Traub

Verwendete Literatur:

  • Karl Johann Brilmayer: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart. Geschichte der bestehenden und ausgegangenen Städte, Flecken, Dörfer, Weiler und Höfe, Klöster und Burgen der Provinz Rheinhessen nebst einer Einleitung. Gießen 1905.
  • Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 20.1: Kreis Alzey-Worms. Bearb. v. Michael Huyer und Dieter Krienke. Worms 2013.

Aktualisiert am: 09.05.2016