Die Reduit, die einzige „Rundum-Verteidigungsanlage“ an der gesamten Rheinfront, wurde von 1830 bis 1832 vom österreichischen Ingenieur-General Franz Scholl erbaut und gehörte zum ehemaligen Kasteler Festungsbereich. Sie wurde auf einem aus 1800 Eichenpfählen bestehendem Fundament direkt am Rheinufer auf sumpfigen Kies errichtet. Sie gehörte bis zum Ende des Deutschen Bundes 1866 zur Bundesfestung Mainz, woran noch heute die Inschrift "Cura conförderationis conditum" (Aus Fürsorge des Bundes errichtet) erinnert.
Mit der Reduit war es möglich, die vor der Kaserne liegende Schiffsbrücke über den Rhein, sowohl gegen die Landseite, als auch gegen die Rheinseite zu verteidigen. Die Schiffsbrücke nach Mainz war nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) durch den Mainzer Kurfürsten Johann Philipp von Schönborn gebaut worden war. Neben dem Schutz der Schiffsbrücke bot sie Raum für Zollamt und Garnison. Um 1900 wurde in der Reduitkaserne z.B. das 2. Nassauische Infanterieregiment Nr. 88 stationiert. Im Südosten genoss die Reduit nochmals den Schutz durch die flankierende "Bastion von Schönborn".
Nach dem Ende des Deutschen Bundes 1866 wurde der einst mit Kanonen bestückte Festungsteil bis zum Bau der Straßenbrücke 1885 als Anlegestelle für die Trajektboote (Eisenbahnfährschiffe) der Königlichen Eisenbahndirektion Frankfurt genutzt. Diese verbanden Mainz und Kastel miteinander, um den Bürgern die Weiterfahrt mit der Taunusbahn vom Kasteler Bahnhof nach Frankfurt oder Wiesbaden zu ermöglichen. Im Zweiten Weltkrieg zerstörten hunderte von Brand- und Sprengbomben das Dach der Reduit sowie zahlreiche Aufbauten.
Kurz nach dem Krieg beherbergte der Kasernenbau zahlreiche mittelständische Betriebe, seit den 60-er Jahren nutzen Kasteler Vereine das Gebäude übernahmen. (Mehr zur Reduit)