Die Bartholomäuskirche in Mettenheim
Im Jahr 771 wurde eine Kirche in Mettenheim, dem Hl. Martin und Briccius geweiht, von fränkischen Adligen dem Kloster Lorsch geschenkt. Zu dieser alten Kirche liegen keine weiteren Nachrichten vor. Das Kloster Lorsch ließ offenbar in Mettenheim eine größere Kirche (Pfarrkirche) errichten, die dem Klosterheiligen, dem hl. Nazarius, geweiht wurde. Das Patronat dieser Kirche gehörte der Familie von Sörgenloch gen. von Genßfleisch. Im Zuge der Reformation fiel die Kirche an die Lutheraner.
Die evangelische Pfarrkirche wurde zwischen 1748-1756 von Maurermeister Blattner aus Osthofen erbaut. Die Stiftung des Grafen Casimir von Wartenberg ist ein Saalbau mit dreiseitigem Schluss. Hauptportal im Westen hat noch die originalen Türflügel. Hinter der reich gegliederten Giebelfront starker Dachreiter mit Kuppel und Laterne. Bescheidene, aber feine Ausstattung der Erbauungszeit in ursprünglicher, 1968 etwas vergröbert erneuerten Farbfassung. An der Südseite reiche Kanzel mit Pfarrstuhl. An den drei übrigen Seiten durchlaufende Empore, die im Osten die Orgel der Gebrüder Stumm von 1762, im Westen den logenartigen Grafenstuhl trägt. Schreiner- und Bildhauerarbeiten von Johann Christoph Kaerl (oder Kierl?). Taufstein von 1755.
Im Westteil der Kirche steht der Herrenstuhl der Grafen v. Leiningen. Unter der Kirche befindet sich die Wartenbergische Familiengruft.
Nachweise
Redaktionelle Bearbeitung: Stefan Grathoff
Verwendete Literatur:
- Dehio, Georg: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Rheinland-Pfalz, Saarland. 2. Aufl. München 1985.
- Evangelische Kirchengemeinde Mettenheim (Hrsg.): Orgel-Festschrift zur Wiedereinweihung der restaurierten Stumm-Orgel in der evangelischen Kirche zu Mettenheim. Mettenheim 1988.
Aktualisiert am: 10.09.2014