Zur kirchlichen Geschichte von Sörgenloch
Ursprung und Geschichte der Wallfahrt
Unser Dorf wird von der katholischen Pfarrkirche zur "Opferung Mariens" überragt. Der Ummauerte Friedhof (Kirchhof) war früher Zufluchtstätte der Einwohner, da das Dorf nur eine unzureichende Befestigung hatte. Neben dem Gotteshaus steht die Antoniuskapple in der die verstorbenen aufgebahrt wurden. Später diente sie als Spritzenhaus der Feuerwehr und heute werden hier verschiedene Teile und Zubehör für die Pfarrgemeinde eingelagert.
Die Ursprünglich wohl im romanischen Stil erbaute Kirche (die genaue Entstehungszeit ist bisher unbekannt) wurde später in gotischer Art erneuert und 1232 vom Erzbischof Siegfried von Eppstein (1230-1249), eingeweiht.
Wallfahrer sollen schon 1225 zum Gnadenbild von Sörgenloch "Mutter mit dem Jesuskind" gezogen sein. Das damalige Gnadenbild wurde vermutlich von der Marien-Gilde der "Oberrheinischen Ritterschaft" durch das jetzige Gnadenbild 8entstanden 1420) ersetzt. Das Datum des Ersten Gnadenbildes liegt der 750-jahrfeier im Jahr 1975 zugrunde.
Im Jahr 1393 erscheint sie als Pfarrkirche und brannte 1690 im Zug der Verwüstung Malacs (1) unter König Ludwig XVI nieder. Sie konnte erst 1749 wieder eingeweiht werden und erhielt damals ihre heutige Gestallt: flache Bögen über den Fenstern und Rundgewölbe. Während der französischen Besatzung musste auch der Friedhof auf Anweisung der Besatzer aus gesundheitlichen Gründen vom Kirchhof verbannt werden und an den Ortsausgang gelegt werden. Dieser Platz ist bis heute der gleiche geblieben.
Das Gnadenbild selber wurde in der Not aus Schutz vor den Franzosen in den Selzwiesen vergraben. Als man später das Bild wieder aufstellen wollte, stellte man fest, dass alle Zeitzeugen der Vergrabung bereits verstorben waren. Die Legende sagt, dass eine Lichterscheinung auf die Stelle in den Wiesen hinwies, wo das Gnadenbild verborgen war. Die Wiese heißt bis heut"Heljewies" (heilige Wiese).
(1) Es war der pfälzer Erbfolgekrieg, in den Jahren 1680-1691. Damals hatten die Franzosen schon die Städte auf der linken Rheinseite zerstört. Als auch schon Oppenheim und die Burg Landskrone verwüstet und gebrandschatzt waren, hatten die sörgenlocher Bürger große Anst um ihr Gnadenbild. Sie vergruben es deshalb auf einer Wiese am Ortsrand in der Nähe der Selz.
Tatsächlich ging wenige Tage danach Sörgenloch in Flammen auf. Das Feuer verbreitete sich sehr rasch, denn die Dächer waren mit Schilf bzw. so wie die Kirche mit Holzschindeln eingedeckt. Eine Rettung der Gebäude insbesondere der Kirche war nicht möglich. Die Bewohner zerstreuten sich in der Umgebung. Als man wieder zusammenfand, waren einige Jahre ins Land gegangen. Langsam begann man mit dem Wiederaufbau der Kirche und Häuser. Durch die Franzosen waren als Hinterlassenschaft auch die Ersten Brandschutzverordnungen erlassen worden, die über Hausabstände und Bedachungen aussagen machten.
Nach Fordschreitenden Aufbau der Kirche wurde der Verlust des Gnadenbilde beklagt. Die Männer, die seinerzeit in einer Nachtaktion die Statue vergraben hatten, waren längst verstorben. Doch eines Tages, so steht es geschrieben (Adam Gabel), hätten mehrere Leute die auf den Feldern arbeiteten, Strahlen aus der Wiese aufsteigen sehen. In den Strahlen sahen sie Maria mit dem Jesuskind, genauso wie das Gnadenbild!
Unter Dank- und Freudengesänge wurde das nun ausgegrabene Standbild wieder in die Kirche zurückgebracht. Dieses Wunderbare Ereignis brachte die Bevölkerung dazu diese Wallfahrt jährlich zu wiederholen. Von Jahr zu Jahr stieg die Zahl der Wallfahrer. Der Gottesdienst musste dann im Freihen gehalten werden, da die Kirche die Menge der Andächtigen nicht fassen konnte. Von vielen Gebetserhörungen zeugen die Täfelchen mit der Inschrift: "Maria hat geholfen", die Krücken und silbernen Herzen, mit denen das Wundertätige Bild umgeben war. Leider wurden diese Weihegaben am Anfang des 19. Jahrhunderts entfernt. Jetzt sind nur noch zwei silberne Kronen, Geschenke der Familie Köth von Wanscheid an die Kirche und zwei silberne Herzen vorhanden (?).