Redaktioneller Hinweis: Der nachfolgende Text stammt aus der Publikation "Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart" von Karl Johann Brilmayer, die 1905 erschienen ist. Brilmayer gab keine Belege an und die Aussagen sind auch nicht von der Redaktion überprüft worden. Im Allgemeinen gilt Brilmayer aber als recht zuverlässig. Bei einer Benutzung Brilmayers für eine Veröffentlichung sollten die Angaben im Detail überprüft werden.
Tiefenthal bei Karl Johann Brilmayer
Tiefenthal kommt 1051 unter dem Namen Daffinthal zuerst urkundlich vor. Papst Leo IX. bestätigte in diesem Jahr das Kloster St. Maximin in Trier in seinen Besitzungen, wobei unter anderem das Dorf Daffinthal ausdrücklich genannt ist. Auch in der Bestätigungsurkunde des Kaiser Heinrichs III. von demselben Jahr ist dasselbe der Fall. Später wurde der Ort eine Besitzung der Raugrafen von Alt-Baumberg. Im Jahr 1319 verpfändete Raugraf Heinrich der Ältere von Alt-Baumberg sein Gut im Dorf Diefethal mit Felder, Leuten und Gerichten an Otto Ulner für 50 Mark kölnisch. Derselbe Raugraf Heinrich übergab 1325 alle seine Güter, unter anderem auch Diefendill, seinem Stief-Eidam Graf Philipp von Spanheim zur Verwaltung und setzte denselben neben seinem Sohn zum Erben ein.
Philipp von Spanheim erwarb oben genannte Pfanddschaft, stellte aber 1330 einen Revers aus, das Dorf Diefenthal wieder an Otto Ulner abzutreten, was aber nicht geschah und so ging ein Teil dieses Dorfes an Spanheim-Tannenfels (später Nassau) über.
Auf einen anderen Teil des Dorfes scheinen die Rheingrafen Anspruch erhoben zu haben, denn die Rheingrafen in Grehweiler führten wegen desselben vom jahr 1532 bis 1600 einen Rechtsstreit beim Kammergericht in Speyer.
Im Jahr 1600 war das Dorf von nassauischer Seite an die von Kronenberg verpfändet, während im Jahr 1625 wieder die rheingräfliche Behörde in Grehweiler die Tiefenthaler Untertanen auf ihre Gerichtstage in Münsterappel vorlud.
In einem Lehensverzeichnis des Nassauischen Hauses vom Jahr 1683 heißt es: "Diefenthal gehört zur Herrschaft Nassau-Ottweiler. Es befinden sich dort nur sieben durchaus arme Leute, die sich lediglich vom Fang und Verkauf der Krammetsvögel, die sie nach Mainz auf den Markt bringen, ernähren".
In demselben Jahr war das Dorf mit Wöllstein an den Grafen von Wartenberg verpfändet und 1721 wieder an die Rheingrafen in Grehweiler. Wie lange es die letzteren besaßen, kann nicht festgestellt werden.
Sicher war es 1745 im Besitz von Nassau-Saarbrücken und ein Bestandteil des Amtes Jugenheim, bei dem es dann bis zur französischen Revolution verblieb.