Kriegerdenkmal(e) in Ormesheim
In Ormesheim, Gemeinde Mandelbachtal, befindet sich ein Kriegerdenkmal in der Kapellenstraße.
Es wurde 1923 zum Gedenken an die 25 gefallenen und drei vermissten Gemeindemitglieder errichtet.
Um das als Ehrenmal konzipierte Denkmal zu finanzieren, veranstaltete die Gemeinde gemeinsam mit dem Gastwirt Wilhelm Niederländer im Sommer 1923 ein Fest im Kirchenwald, dessen Erlös angesichts der zu dieser Zeit herrschenden Inflation enorm war.
Während die Gemeindeverwaltung den jetzigen Standort in der Nähe der Strudelpeterkapelle für das Denkmal vorgesehen hatte, war der damalige Pfarrer Georg Stabel bestrebt es auf dem 1919 neu errichteten Friedhof an der Ommersheimer Straße zu errichten. Die Meinungsverschiedenheiten konnten nicht beigelegt werden, so dass im August 1923 schließlich zwei Denkmäler zu Ehren der Gefallenen des Ersten Weltkriegs in Auftrag gegeben wurden.
Der Bildhauer Michael Dauer aus Aßweiler fertigte sowohl ein heute nicht mehr vorhandenes Kreuz mit den Namen der Gefallenen für den Friedhof, als auch das monumentale, pyramidenähnliche Denkmal an der Strudelpeterkapelle.
Das Material, ein Gemisch aus heimischen Muschelkalk und Zement, wurde dabei von den Gebrüdern Niederländer in der nahegelegenen Flur „Rödern“ beschafft.
Das Denkmal ist eine abgeflachte Stele und erinnert an einen Obelisk. Es wurde im oberen Kapitel mit detailreichen Verzierungen versehen. Sie zeigen beispielsweise einzelne Stahlhelme, Lorbeerkränze und eine Kampfszene. Mittig auf dem Körper, zur Straße hin, liest der Betrachter unter dem Eisernen Kreuz die Inschrift: „Unseren im Weltkrieg 1914-18 gefallenen Helden dies Denkmal“. In die rechts und links angrenzenden Seitenwände wurden die Namen der Gefallenen eingemeißelt:
Südseite:
Res. Gross Michel
Ufz. Uhrig Martin
Inf. Walle Johann
Pio. Jost Peter
Inf. Kremp Johann
Inf. Wahrheit Nikol
ResI.-Ltn. Ruppert Josef
Inf. Gunkelmann Peter
Inf. Pirrung Wilhelm
Inf. Müller Alois
Art. Steinmann Josef
Gefr. Wahrheit Viktor
Gefr. Zorn Alois
Inf. Koch Jakob
Nordseite:
Ufz. Gunkelmann Karl
Inf. Haag Ludwig
Gefr. Klein Julius
Ufz. Kempf Johann
Ufz. Bourgett Gustav
Ufz. Niederländer Emil
Pio. Kripp Richard
Erv. Feix August
Inf. Fuchs Theobald
Inf. Scheller Johann
Vfw. Niederländer Otto
Erv. Feibel Johann
Inf. Vogelsang Jakob
Erv. Fries Jakob
Inf. Danzer Joseph
Im Jahre 1991 wurde eine weitere Gedenktafel mit den Namen der Gefallenen in der Kapelle selbst angebracht. Auch in der Pfarrkirche sind Gedenktafeln zu sehen. In unmittelbarer Nähe zu dem Grab von Pfarrer Stabel, der insgesamt 31 Jahre im Amt war und die Pfarrkirche 1932 errichten ließ, wurde dadurch auch hier ein Erinnerungsort für die verstorbenen Gemeindemitglieder beider Weltkriege und für den Pfarrer selbst geschaffen.