Ormesheim im Saarland

Kriegerdenkmal(e) in Ormesheim

Das Kriegerdenkmal in Ormesheim.[Bild: Verein für Heimatkunde Ormesheim e.V.]

In Ormesheim, Gemeinde Mandelbachtal, befindet sich ein Kriegerdenkmal in der Kapellenstraße.

Es wurde 1923 zum Gedenken an die 25 gefallenen und drei vermissten Gemeindemitglieder errichtet.

Um das als Ehrenmal konzipierte Denkmal zu finanzieren, veranstaltete die Gemeinde gemeinsam mit dem Gastwirt Wilhelm Niederländer im Sommer 1923 ein Fest im Kirchenwald, dessen Erlös angesichts der zu dieser Zeit herrschenden Inflation enorm war.

 

Skizze des Denkmals.[Bild: Archiv des Saarlandes/LRA-IGB 4091]

Während die Gemeindeverwaltung den jetzigen Standort in der Nähe der Strudelpeterkapelle für das Denkmal vorgesehen hatte, war der damalige Pfarrer Georg Stabel bestrebt es auf dem 1919 neu errichteten Friedhof an der Ommersheimer Straße zu errichten. Die Meinungsverschiedenheiten konnten nicht beigelegt werden, so dass im August 1923 schließlich zwei Denkmäler zu Ehren der Gefallenen des Ersten Weltkriegs in Auftrag gegeben wurden.

Der Bildhauer Michael Dauer aus Aßweiler fertigte sowohl ein heute nicht mehr vorhandenes Kreuz mit den Namen der Gefallenen für den Friedhof, als auch das monumentale, pyramidenähnliche Denkmal an der Strudelpeterkapelle.

Die Strudelpeterkapelle in Ormesheim, Gemeinde Mandelbachtal, Saarpfalz-Kreis, Saarland. CC-BY-SA 4.0[Bild: Wikipedia-Nutzer atreyu [CC BY-SA 4.0]]

Das Kriegerdenkmal heute.[Bild: Steffen Jung]

Das Material, ein Gemisch aus heimischen Muschelkalk und Zement, wurde dabei von den Gebrüdern Niederländer in der nahegelegenen Flur „Rödern“ beschafft.

Das Denkmal ist eine abgeflachte Stele und erinnert an einen Obelisk. Es wurde im oberen Kapitel mit detailreichen Verzierungen versehen. Sie zeigen beispielsweise einzelne Stahlhelme, Lorbeerkränze und eine Kampfszene. Mittig auf dem Körper, zur Straße hin, liest der Betrachter unter dem Eisernen Kreuz die Inschrift: „Unseren im Weltkrieg 1914-18 gefallenen Helden dies Denkmal“. In die rechts und links angrenzenden Seitenwände wurden die Namen der Gefallenen eingemeißelt:

 

Südseite:

Res. Gross Michel

Ufz. Uhrig Martin

Inf. Walle Johann

Pio. Jost Peter

Inf. Kremp Johann

Inf. Wahrheit Nikol

ResI.-Ltn. Ruppert Josef

Inf. Gunkelmann Peter

Inf. Pirrung Wilhelm

Inf. Müller Alois

Art. Steinmann Josef

Gefr. Wahrheit Viktor

Gefr. Zorn Alois

Inf. Koch Jakob

Nordseite:

Ufz. Gunkelmann Karl

Inf. Haag Ludwig

Gefr. Klein Julius

Ufz. Kempf Johann

Ufz. Bourgett Gustav

Ufz. Niederländer Emil

Pio. Kripp Richard

Erv. Feix August

Inf. Fuchs Theobald

Inf. Scheller Johann

Vfw. Niederländer Otto

Erv. Feibel Johann

Inf. Vogelsang Jakob

Erv. Fries Jakob

Inf. Danzer Joseph

 

Im Jahre 1991 wurde eine weitere Gedenktafel mit den Namen der Gefallenen in der Kapelle selbst angebracht. Auch in der Pfarrkirche sind Gedenktafeln zu sehen. In unmittelbarer Nähe zu dem Grab von Pfarrer Stabel, der insgesamt 31 Jahre im Amt war und die Pfarrkirche 1932 errichten ließ, wurde dadurch auch hier ein Erinnerungsort für die verstorbenen Gemeindemitglieder beider Weltkriege und für den Pfarrer selbst geschaffen.

Die Gedenkstätte für die Verstorbenen beider Weltkriege in der Ormesheimer Pfarrkirche.[Bild: Steffen Jung]

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Verfasser: Katharina Thielen

erstellt am: 26.05.2017

 

Mayer, Alfred: Denkmalpflege. Kriegerehrenmale in der Gemeinde Ormesheim nach dem Ersten Weltkrieg (1914–1918), in: Saarpfalz 3 (1990), S. 43–45.