Die Mühlen in Ellenhausen
Die Herren von Isenburg-Arenfels besaßen schon 1287 eine Mühle in Ellenhausenge[Anm. 1], die 1723 Mahlmühle für die Dörfer des Kirchspiels Marienrachdorf war. Bei der zweiten Teilung der Herrschaft Grenzau wird im Jahr 1376 die herrschaftliche Mühle in Ellenhausen im Besitz Salentins V. von Isenburg (1368-1419) genannt.[Anm. 2] Das Bannrecht über Sessenhausen, Marienrachdorf, Krümmel und Ellenhausen der jetzt als Erbleihmühle bezeichneten Mühle bestand noch im Jahr 1848.[Anm. 3] In den Jahren 1868-1872 ist das Gesuch des Johann Peter Hummerich zu Ellenhausen überliefert, der eine Entschädigung dafür forderte, dass das Bannrecht seiner Mühle aufgehoben worden war.[Anm. 4] Nach seinem Tod setzte seine Witwe diese Forderung nach Entschädigung fort.[Anm. 5] Die zweite Mühle in Sessenhausen, die seit 1599 genannte Schneidmühle, war im Jahr 1693 Mahlmühle für Dörfer des Kirchspiels Breitenau. Sie befindet sich noch heute wsw von Ellenhausen und wurde von dem heute noch vorhandenen Mühlgraben mit Wasser aus dem Saynbach versorgt. Mitte des 19. Jahrhunderts werden die Mahlmühle/Schneidmühle am Saynbach[Anm. 6] und die beiden Schneidmühlen-Weiher zwischen Deesen und Ellenhausen genannt, die als Wiesen genutzt werden sollten.[Anm. 7] In den Jahren 1869/1870 kam es zu einem Prozess, den die Erben des Müllers Franz Ludwig Nies von der Schneidmühle gegen die Gemeinde Deesen führten. Es ging um die Anerkennung einer Entschädigung, da kurz zuvor das Bannrecht der Mühle aufgehoben worden war. Diese gerichtliche Auseinandersetzung zog sich bis 1874 hin.[Anm. 8] Die Schneidmühle ist heute Erlebnisbauernhof, Teile der Räumlichkeiten werden als Ferienwohnung genutzt. Das noch heute eindrucksvolle Gebäudeensemble besteht teilweise aus Fachwerk, teilweise ist es massiv gebaut.
Anmerkungen:
- Goerz, Mittelrheinische Regesten Bd. 4, S. 316 Nr. 1395. Zurück
- Gensicke, Landesgeschichte S. 304. Im Jahr 1841 ist ein Gesuch des Pfarrers Müller von Marienrachdorf überliefert, der Marienrachdorf vom Mahlzwang in der sog. Schmidt'schen Mühle zu Ellenhausen befreien lassen wollte.
HHStA Wiesbaden Best. 211 Nr. 14771. Zurück - HHStA Wiesbaden Best. 211 Nr. 14797. Vgl. zur Erbbestandsmühle HHStA Wiesbaden Best. 212, 11825 zu 1804/1855 und zur sog. Erbleihmühle in Ellenhausen HHStA Wiesbaden Best. 210 Nr. 3915 zu 1817/1857. Zurück
- HHStA Wiesbaden Abt. 241 Nr. 120. Zurück
- HHStA Wiesbaden Best. 405 Nr. 5171 zu 1868/1873. Zurück
- HHStA Wiesbaden Best. 212 Nr. 5401 zu 1846/1875. Zurück
- HHStA Wiesbaden Best. 212 Nr. 2054 zu 1820/1860. Zurück
- HHStA Wiesbaden Best. 405 Nr. 24483. Zurück