Hachenburg im Westerwald

Fehde vor Hachenburg 1364

Im Jahr 1364 kam es zu einer Fehde zwischen dem Erzstift Köln und seinen Helfern und den Grafen von Sayn. Graf Johann III. (1345-1408), der bereits 1352 die Stadt mit seinen Umtrieben in arge Bedrängnis gebracht hatte, verstrickte sich im Laufe seines Lebens in zahlreichen Fehden. 1364 zettelte er eine Fehde mit einigen Herren an, die in der Gefolgschaft des Kölner Erzbischofs standen. [Anm. 1]
Am 10. September 1364 wird bekannt, dass Ritter Rolmann Herr zu Arental vor Hachenburg durch die Grafen von Sayn gefangenen genommen und vom Kölner Erzbischof freigekauft worden war.[Anm. 2] Am 21. November 1364 erklärten die Herren von Ütgenbach-Ehrenstein, wegen des erlittenen Schadens und der aufgewendeten Gelder im Dienste der Kölner Kirche und wegen ihrer Gefangennahme durch die Grafen von Sayn bei Hachenburg vollständig entschädigt worden zu sein. Damit verzichten die Brüder auf alle weiteren Forderungen an die Kölner Kirche.[Anm. 3], unterstellte Graf Johann III. am 14. Oktober 1367 die Grafschaft Sayn, mit ihren Städten und Burgen, darunter natürlich auch Hachenburg, dem Trierer Erzbischof Kuno [Anm. 4] Da dies aber eine sog. „Scheinbelehnung“ war, hatte dies keinerlei rechtliche Auswirkungen auf die Geschichte der Stadt.

Anmerkungen:

  1. Vgl. zu den Hintergründen Gensicke, Landesgeschichte S. 274f. Zurück
  2. Regesten Erzbischöfe Köln 7, S. 51ff. Nr. 184 und 185. Zurück
  3. Regesten Erzbischöfe Köln 7, S.65 Nr. 227. Ähnliche Bestätigungen geben Werner von Dattenberg (Regesten Erzbischöfe Köln 7, S. 65 Nr. 228 am 21. November 1364), Konrad von Panau (Regsten Erzbischöfe Köln 7 S. 97, Nr. 343), Hermann von Widdersdorf (Regesten Erzbischöfe Köln 7, S. 97 Nr. 106 und 12, S. 350 Nr. 1072) ebenso Wilhelm von Horhausen (Regesten Erzbischöfe Köln 7, S. 104 Nr. 375 vom 24. November 1365).Worum es bei dieser Fehde und den offensichtlich umfangreichen Handgreiflichkeiten vor Hachenburg gegangen war, die zur Gefangennahme so vieler Herren geführt hatten, ist nicht bekannt. Offensichtlich waren aber Begehrlichkeiten des Trierer Erzbischofs mit ausschlaggebend für die Fehde. Nachdem der Kölner Erzbischof zu einem unbekannten Zeitpunkt des Jahres 1364, wahrscheinlich aber vor Beginn der Feindseligkeiten, Graf Johann III. mit Burg und Stadt Hachenburg belehnt hatteRegesten Erzbischöfe Köln 7, S. 68 Nr. 241 Zurück
  4. Regesten Erzbischöfe Köln 7, S. 182f. Nr. 717. Zurück