Berenkottsches Haus - Hospital in Hachenburg
Die Familie Berenkott (Berenkoth) aus Welschenengsten (Welschen-Ennest) wird mit dem Schöffen Heiderich Berenkott im Jahr 1472 erstmals in Hachenburg erwähnt.
Die Witwe Catharina Magdalena von Berenkott (Bernkott) geborene von Schrautenbach besaß 1662 daß adelige hauß zu Haggenburgh sambt einen garten vor der stat gelegen. Alle Anzeichen deuten daraufhin, dass es an der Stelle stand, an der sich heute die Gaststätte "Zum Scharfen Eck" befindet.
1594 wurde die straßen, der heutige Alexanderring, entlang der Stadtmauer zwischen Oberpforte und Berenkotts Haus um einige Fuß verbreitert.
Ruhr und Pest bewogen Salentin Ernst im Jahr 1666 ein Hospital zu errichten. Er kaufte deshalb am 30. Oktober 1666 das Berenkottsche Haus für 700 Reichstaler und erhielt dazu noch einen schönen "längs der Tränke gelegenen Grabgarten.
Die Stadt verweigerte jede Mitarbeit und so übernahm vorerst der Schultheiß die Bauaufsicht. Er ließ sämtliche Baumaterialien, darunter 50.000 Dach- und 70.000 Lattennägel, herbeischaffen. In der Schneidemühle (Nistermühle), in der damals Ulrich Vogelsberger wohnte, ließ er 780 Latten schneiden. Von der Dauersbacher Kaut kaufte er weiße leyensteine, und bereits in der dritten Novemberwoche wurde das Dach aufgeschlagen. Er hätte, so schrieb der Schultheiß, auch die bort von Frankfurt holen lassen, wenn er Gelder von Hachenburg, Hamm und Flammersfeld bekommen hätte. Das Hospital wurde schließlich auch ohne Mithilfe des Stadtrates gebaut
Wann das Berenkottsche Haus verschwand bzw. überbaut wurde, ist ungewiss. Die Stiftung wird noch 1759/60 erwähnt, doch scheinen damals nur noch Wertpapiere des ehemaligen Spitals gehandelt worden zu sein.
Salentin Ernst Graf zu Manderscheidt und Blankenheim, Freiherr zu Jueckerath, Herr zu Dhaun etc., Erzhofmeister des Erzstifts Köln, bekennt am 11. April 1865, sich mit Catharina Magdalena von Berenkott, geborene Rautenbach, wegen ihr in Hachenburg gelegen Behausung verglichen. Er will sich das Haus samt dem um das Haus gelegenen Hofplatz und Garten zum Gebrauch eröffnen und geben lassen. Er versprich gemäß ihrem Vertrag, den sie ihm noch überschicken soll, die Gefache und gebüwe des Hauses ausbessern zu lassen. Der Vertrag läuft bereits seit Juni 1663.[Anm. 1]
Bis 2011 befand sich an der Stelle des Hauses ein Neubau, in dem sich Jahrzehnte lang die Gaststätte "Zum Scharfen Eck" befand. Seit September 2011 gehört das HAus zum benachbarten Optikerunternehmen "Brillen Sperling".
Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.
Anmerkungen:
- HHStAW Abt. 340 Nr. 1845b. Zurück