Kirmes- und Festplatz in Hachenburg
Im 19. Jahrhundert feierte man größere Feste, wie etwa die Fahnenweihe der Bürgerwehr 1848, auf dem Festplatz "auf dem Gleichen". Ob damit wirklich die noch heute bestehende Flur südlich des Kleeberger Hofes angesprochen ist, bleibt fraglich. Zu weit scheint der Ort vom Stadtkern entfernt.
Andere Feste wurden auf dem Marktplatz veranstaltet. Nachdem die Stadt 1963 den Burggarten vom Staat erworben und hergerichtet hatte, wurde er schnell zu einem beliebten Festplatz der Stadt. Schon 1960 hatte man geplant, die Kirmes im Burggarten zu feiern, doch war die Infrastruktur nicht rechtzeitig fertig geworden. Dann allerdings wurde der Burggarten offiziell Festplatz der Stadt
Als man 1965 den Neubau der Tennisplätze auf dem ehemaligen Festplatz im Burggarten beschloss, war man wieder auf der Suche nach einem geeigneten Festplatzgelände. 1966 dachte man daran, das Gelände oberhalb des alten Forstdienstgebäudes Nord entsprechend herzurichten und mit einem Zaun gegen den Burggarten abzugrenzen. Doch dieser Plan kam nicht zur Ausführung. An dieser Stelle entstanden später der Parkplatz für das Landschaftsmuseum und der katholische Kindergarten. 1966 wurde auch erwogen, den Festplatz auf dem Sportplatz zwischen Schwimmbad und alter Frankfurter Straße einzurichten, da der Neubau eines neuen Sportplatzes bereits geplant war. Noch im selben Jahr gab es im Stadtrat Überlegungen, das Gelände des damaligen Schützengartens als Festplatz zu erwerben.460 In der Stadtratssitzung vom 9. Juni 1967 wurde beschlossen, das Gelände entlang der Straße »Am Schwimmbad« bis zum städtischen Schwimmbad als Festplatz zu befestigen. Im Jahr darauf favorisierte man wieder den Platz des Schützenvereins.
1967 sah sich die Kirmesgesellschaft aufgrund des Stadtratsbeschlusses, den Festplatz auf den damaligen Sportplatz am Oberbach zu verlegen, aus Platzgründen nicht in der Lage, die Kirmes auszurichten. Auch 1968 wurde bemängelt, dass der Platz am Schwimmbad wegen fehlenden Räumlichkeiten für die Kirmesgesellschaft und wegen des Lärmpegels für die Bürger des gesamten Viertels südlich der Haingärten unzumutbar sei. So war 1970 wieder der ehemalige Schützengarten im Gespräch. Die Befestigung des Platzes und die Beseitigung des Pistolenstandes waren bereits beschlossene Sache. Vertraglich wurde 1971 mit dem Schützenverein vereinbart, dass die Stadt den Platz bis zum Jahr 2001 als Festgelände nutzen konnte.
Doch letzendlich blieb der Festplatz im Burggarten erhalten.
1994 marschierten die "Blaukittel" im strömenden Regen durch die Stadt, da Stadtbürgermeister Hendrik Hering die heiß ersehnte Erweiterung des Festplatzes nur unter der Bedingung versprochen hatte, dass jedes Mitglied der Kirmesgesellschaft 30 Schubkarren Erde von der Westrandstraße zum Burggarten karrte. Seitdem wurde nur noch im Burggarten gefeiert, der Plan eines Festplatzes an der Alpenroder Straße endgültig zu den Akten gelegt.
Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.