Hachenburg im Westerwald

Der Lesegarten vor dem Vogtshof in Hachenburg

Schon lange befand sich neben dem Vogtshof eine Freifläche, die von einer Mauer umgeben war. Sie diente den Bewohnern als Pflanz- und Nutzgarten. Als die nassauische Poststation befanden sich dort Wirtschaftsbauten und Schuppen für die Postwagen. Die Pferdeställe haben sich - soweit man dies noch weiß - in der Neugasse befunden.
Im Zuge der Renovierung und Einrichtung des Vogtshofes als Bücherei wurde Anfang der 1980er Jahre die Mauer bis auf einen Sockel abgetragen, die Fläche mit Rasen eingepflanzt und schließlich ein Gedenkstein für die von den Hitler-Schergen ermordeten Juden der Stadt augestellt.
Seit dem Jahr 2005 plante man im Rathaus die Rasenfläche wieder in einen Garten einzurichten, der sich an dem alten Vorbild orientieren sollte. Der Garten war 2006 im wesentlichen fertig und wurde am 9. Juni 2007 feierlich eingeweiht. Hinter seiner schulterhohen Natursteinmauer findet der Besucher im einem englischen Renaissancepark nachempfundenen Garten Ruhe und Geborgenheit.
Der ca. 250 Jahre alte Brunnen wurde von Bürgermeister Peter Klöckner gekauft und in einer Ecke des Lesegartens aufgestellt. Er stammt nicht aus Hachenburg. passt aber mit seinen vier Ausläufen mit Löwenköpfen bestens ins Hachenburger Stadtbild. Der Brunnen vor dem Eingang des Lesgartens war jahrhundertelang verschüttet und wurde bei den Renovierungsarbeiten 1982 wieder ans Tageslicht befördert.
Der Judengedenkstein, der zuvor auf dem einfachen Wiesenstücke gestanden hat, wurde um ein paar Meter versetzt und steht nun an würdiger Stelle zum Andenken an die ehemalige jüdische Gemeinde Hachenburgs.[Anm. 1]

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. Zum Gesamteabschnitt: Masch. Manuskript Nassauischer Altertumsverein; Custodis/Elenz. Restaurierung S. 69; Backes, Hachenburg S. 26; KwasnikTrautmann Denkmäler S. 25; Söhngen, Geschichte S.3; Struif, Hachenburg S. 99; Bericht Westerwälder Zeitung 5.4.1989 und 10.11.2005. Zurück