Warenhaus Rosenau in Hachenburg
In den 70-er Jahren des 19. Jahrhunderts gründete Seligmann Rosenau in der Altstadt bei Hachenburg ein "kleines gemischtes Warengeschäft". Im Jahr 1879 eröffnete er in den Räumen des früheren Geschäftshauses Leopold Jössel (Herrnstraße 2 und 4) ein Ladengeschäft. Man verkaufte außer Textil und Konfektion, Eisenwaren und landwirtschaftliche Maschinen.
Im Jahr 1896 baute Herr Rosenau in der Hauptstraße (Wilhelmstraße 21) das Schneidersche Wohnhaus zu einem großen modernen Warenhaus um. Hier wurden alle einschlägigen Artikel, Manufaktur-, Kolonial- und Kurzwaren sowie Porzellan wurden angeboten.[Anm. 1] Das Angebot umfasste auch Lebensmittel, Bekleidung, Glas, Porzellan, Möbel, Fahrräder, Nähmaschinen und landwirtschaftliche Geräte. Die Textilien stellte man zum Großteil selbst her. 1902 übernahm Moritz Rosenau das Geschäft. Moritz zog 1914 nach Wiesbaden, das Geschäft ging zuerst an Mathias Klassmann über. Im Jahr 1921 übernahm das Geschäft Moritz Schwager Hermann Rosenthal.[Anm. 2]
Am 1. Januar 1927 wurden in Wetzlar a.d. Lahn und im Frühjahr 1928 in Gießen (Seltersweg) Zweigniederlassungen eingerichtet.
Das Warenhaus S. Rosenau, das 1908 und noch 1928 als das größte Verkaufshaus des Westerwaldes bezeichnet wurde,[Anm. 3] wird im Einwohnerbuch von 1931 nicht mehr genannt.[Anm. 4] Rosenthals fielen wie die anderen jüdischen Familien Hachenburgs der menschenverachtenden Politik der Nationalsozialisten zum Opfer. Das Haus dürfte 1933 "verkauf" worden sein. Im Jahr 1934 wurden die Geschäftsräume von der Fa. Pickel übernommen, die ihre Geschäftsräume von der Obergasse (Friedrichstraße 15) nach hier verlegte.
Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.