Hachenburg im Westerwald

Steimeler Märkte – Beroder Markt

Im westlichen Teil des Westerwaldes erregte das Aufblühen der unter Wied-Runkel gelegenen Steimeler Märkte heftige Unruhe bei den benachbarten Territorialherren.

Die beiden Grafschaften Sayn-Altenkirchen und Sayn-Hachenburg versuchten dem entgegenzusteuern, in dem sei einen gemeinsamen Markt am Zollhaus bei Berod einrichteten. Der Beroder Markt, seit 1708 bezeugt, fand am gleichen Tag statt, wie der Steimeler Markt. Gleichzeitig wurden den saynischen Untertanen bei 10 Gulden Strafe verboten, den Steimeler Markt zu besuchen. Umgekehrt verbot auch der Wieder Graf seinen Untertanen des Amtes Driedorf 1716, den Markt in Berod zu besuchen und Vieh dorthin zu bringen.

Die Krämer in Hachenburg nahmen den Beroder Markt aber nicht an. Der Markt in Berod kam schon deshalb nicht in Schwung, weil sich Sayn-Altenkirchen und Sayn-Hachenburg in den Jahren 1748 und 1749 nicht einig waren. Am Ende hielt Altenkirchen seinen Markt am Tag vor dem Steimeler Markt ab, Hachenburg wählte einen Termin danach. Doch das hielt nicht lange. 1765 legte Hachenburg den Markt eigenmächtig vor den Steimeler Markt, doch auch dies konnte nicht verhindern, dass der Steimeler Viehmarkt allen anderen Viehmärkten der Umgebung den Rang ablief.[Anm. 1]

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. Struck, Jahrmärkten S. 50f., mit dem Nachweis der entsprechenden Quellen. Zurück