Die Eisenbahn in Selters
Die Eisenbahnbrücke ist noch heute sichtbares Zeichen für die ehemalige »Westerwaldbahn«, die für Selters größere Mobilität und wirtschaftlichen Aufschwung mit sich brachte. 100 Jahre lang transportierte die Bahn Personen von Selters nach Engers, Montabaur, Siershahn, und Altenkirchen.
Am 31. Dezember 1883 um 15 Uhr fuhr die erste Lokomotive in Selters ein. In beiden Weltkriegen spielte die Bahnstrecke eine große Rolle. Trotz großer Zerstörungen während des 2. Weltkrieges wurde die Westerwaldbahn schnell wiedereröffnet. Doch der Betrieb lohnte sich bald nicht mehr. Fuhren um 1912 im Durchschnitt täglich 176 Personen mit der Bahn, nutzten 1982 nur noch 35 Personen die Züge. Deshalb wurde 1975 zunächst der Sonntagsverkehr, dann 1984 der verbliebene Personenverkehr auf der Schiene ganz eingestellt. Danach verfiel die Bahnlinie in einen Dornröschenschlaf, bis sie im Jahr 2006 wieder für den Transport von Stahl für die Firma Schütz freigegeben wurde. Seitdem fahren wieder Waggons über das Viadukt in Selters.[Anm. 1]
Selters war lange Jahre auch Bahnstation der Kleinbahn Selters-Hachenburg. Die Bahn wurde als Teil eines Gesamtkonzeptes errichtet, das den Transport von Quarzit aus den heimischen Gruben in das Rheinland, nach Westfalen und in das Siegerland garantieren sollte. Die Kleinbahn wurde im August 1901 auch für den Personenverkehr feierlich eröffnet. Vom Krieg blieb die Kleinbahn abgesehen von Schäden in Selters fast völlig verschont. Doch auch bei der Kleinbahn blieb der wirtschaftliche Erfolg aus. Im Jahr 1951 wurde das Teilstück Herschbach-Hachenburg und 1960 die gesamte Kleinbahnstrecke endgültig stillgelegt.[Anm. 2]
Anmerkungen:
- Siehe auch: Westerwaldbahn.de. Zurück
- Scheugenpflug, Chronik S. 330ff. Siehe auch die Artikel bei regionalgeschichte.net und bei Wikipedia. Zurück