Der Comödiensaal im Schloss zu Hachenburg
Über dem alten Haupteingang zum Schloss (Schlossberg) hat sich früher im 1. Stock der sog. Comödiensaal befunden. Heute werden die Räumlichkeiten von der Bibliothek der Fachhochschule der Deutschen Bundesbank eingenommen.
Seit wann der Raum auch für andere Zwecke genutzt wurde, bis bisher nicht bekannt. Am 17. Juni 1837 lehnte Schlossverwalter Schneider ein Gesuch des Dekan Keims ab, den Comödiensaal im Schloss als Schulstube zu nutzen, da der Graf zu einem Jagdaufenthalt erwartet würde. Die Schulstube sollte erst im Herbst fertig werden. [Anm. 1] Am 29. Juni 1849 lehnte Schlossverwalter Weber das Gesuch des Vorstandes der Privatschule zu Hachenburg ab, der Schule ein Zimmer im Nebenbau des Schlosses zu überlassen.[Anm. 2]
Der Comödiensaal konnte auf Anfrage auch für städtische Festlichkeiten genutzt werden. Am 14. Oktober 1838 stellte beispielsweise die Casinogesellschaft den Antrag, den Comödiensaal im Wohnbau des Schlosses als Gesellschafts- und Balllokal während des bevorstehende Winters anmieten zu dürfen, da es für größere Gesellschaften in Hachenburg keinen geeigneten Saal gebe. Die Erlaubnis wurde unter der Bedingung erteilt, dass die Gesellschaft Sorge trage, dass während der Benutzung des Saals nur ihren Mitgliedern der Zugang zum Schloss gestattet wurde. Der Gesellschaft sollten sodann acht Termine für Veranstaltungen angeboten werden.
Neben der Casionogesellschaft nutzen auch Schauspieltruppen und die deutsch-katholische Gemeinde den Comödiensaal.[Anm. 3] So manche Anfrage von Bürgern wurde aber abgewiesen, wie der des Veranstalters Franz Friedrich.
Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.