Mahl- und Lohmühle sowie Gerberei Zitzer in Hachenburg
In den 1850-er Jahren kam der Lohgerber August Zitzer auf seiner Wanderschaft nach Hachenburg. Er wurde sesshaft und übernahm 1859 die Lohgerberei Sartor am Oberbach. Johann Daniel Sartor hatte die Gerberei im Jahr 1774 errichtet.
August Zitzer gerbte aber nicht nur, sondern er kaufte in der Wilhelmstraße eine Geschäftshaus und eröffnete einen Handel mit Leder- und Schuhmacherbedarfsartikeln. Von 1891 bis 1897 war August Zitzer Bürgermeister der Stadt. August senior vererbte seinen Besitz an seinen Sohn august junior.
Im Jahr 1912 wird August Zitzer als Eigentümer der Mahl- und Lohmühle und der Gerberei am Oberbach genannt. Seine Mühle erhielt ihr Wasser durch einen ihm gehörenden Graben aus dem Oberbach. Seine Mühle stand damals bereits "seit weit über 100 Jahren". Oberhalb des Mühlenwehrs besaß die Stadt einen Teich und ein Badebassin (Städtische Eisbahn und Bade- und Schwimmanstalt). angelegt und diesem durch einen Graben Wasser zugeführt hatte. Die Umrahmung des städtischen Bassins war aber nicht wasserdicht, Wasser floss durch einen Entwässerungsgraben ungenutzt in die Wiesen, anstatt dass es oberhalb des Mühlenwehrs in den Oberbach geleitet wurde und so der Mühle zur Verfügung stand. Dies habe nun dort zu Wassermangel geführt. Der Müller benötigte es zum Betrieb der Loh-Mahlmühle und zum Betrieb eines Haspels, der dafür sorgte, dass die in die Lohbrühe liegenden Häute ständig bewegt und somit gleichmäßig gefärbt wurden. Die Lohe konnte so nachhaltiger genutzt werden.[Anm. 1]
August Junior vererbte den Familienbesitz seinen Söhnen Rudolf und August. Ab 1927 begann Rudolf zusätzlich den Einzelhandel mit Schuhen. Aus allgemeinwirtschaftlichen Gründen musste der Gerbereibetrieb am Rothbach aufgegebenb werden.
1963 übergaben Rudolf und Ehefrau Mathilde das Geschäft an ihre Tochter Anneliese Kaldewey geb. Zitzer, die das Schuhaus Zitzer weiterbetrieb.
Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.
Anmerkungen:
- HHSTAW Abt. 469/7 Nr. 10 Schreiben vom 5.7.1912 Zurück