Das Oppenheimer Antoniterkloster
Das Kloster soll bereits 1287 unter Rudolf von Habsburg als Zweigniederlassung des großen Antoniterhofes in Alzey gegründet worden sein. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte aber erst im Jahr 1300. In diesem Jahr vermachte der Ritter Werner von Saulheim der Kapelle zu St. Antoni bei Oppenheim eine "Korngülte" zu einem "Seelgerät", d.h. dort sollte für ihn und seine Gattin jährlich eine Gedenkmesse abgehalten werden. An der Spitze des Klosters stand ein Meister, der dem Ordens-Oberen und Meister des Antoniterhofes zu Alzey untergeben war.
Schon vor Beginn der Reformation verließen die Antoniter ihr Kloster. Die Klostereinkünfte wurden 1551 der Universität Heidelberg zugewiesen, die sie aber 1553 tauschweise an die kurfürstliche Hofkammer abtrat. Noch 1625 fanden "draußen zu S. Antonio in der Kirch" Bestattungen statt.
Die gotische Klosterkirche vor dem inneren Gautor brannte 1689 aus, wurde im 18. Jahrhundert wiederhergestellt und 1806 umgebaut. Sie diente als Friedhofskapelle und Leichenhalle. Um 1970 wurden die alten Mauern einem belanglosen Neubau geopfert.
Nachweise
Redaktionelle Bearbeitung: Daniela Bachl, Daniela Schomisch
Verwendete Literatur:
- Licht, H. (Hrsg.): Oppenheim. Geschichte einer alten Reichsstadt, Oppenheim 1975.
- Schmid, Reinhard: Oppenheim - Antoniterkloster. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz online.
Aktualisiert am: 24.10.2014