Das Kriegerdenkmal in Bebelsheim
Das Denkmal für die rund 28 Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkrieges stand ursprünglich in der Kaiserstraße in der Nähe des ehemaligen Schulgebäudes und wurde am 12. Oktober 1924 eingeweiht.
Im Rahmen der Feierlichkeiten war ein Umzug mit zwölf Gesangsvereinen aus den umliegenden Dörfern geplant. Konzerte sollten nach der Einweihungszeremonie in einem nahegelegenen Garten sowie, am Abend, in der Wirtschaft von Jakob Braun stattfinden. „Tanzbelustigung usw. kommt für diesen Tag nicht in Frage“, schrieb der damalige Bürgermeister und unterstrich somit den andächtigen Charakter der Feier.
Die Saarbrücker Zeitung berichtete wenige Tage später, dass „das herrliche Wetter eine schöne Anzahl Festgäste herbeigelockt“ hatte und die „kirchliche und weltliche Feier“ wie angekündigt von zahlreichen Vereinen gestaltet wurde. „Es sei hier vor allem das ‚Herr, gib ihnen die ewige Ruh‘ hervorgehoben“, liest man weiter: „vorgetragen vom Cäcilienverein Habkirchen, der auch den gefallenen Helden von Bebelsheim einen herrlichen Kranz stiftete Hochw. Pater Justin verstand es, uns mit ernsten Worten an die Pflichten gegenüber unseren Gefallenen zu erinnern. Herr Pfarrer Ruthig weihte das Denkmal ein.“
Es zeigte einen einfachen Soldaten im Halbrelief andächtig mit gesengtem Kopf und aufgestellter Kanone auf dem Schlachtfeld stehend. Im Hintergrund entdeckt der Betrachter ein einfaches Kreuz im Lichte eines Lorbeerbaums. Die über ihm angebrachten Namen der Gefallenen trugen die Überschrift: „Zum ehrenden Andenken der im Weltkriege 1914-1918 gefallenen Krieger Bebelsheims“
Nachdem das Denkmal im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt worden war, wurde es am 23. November 1952 auf dem heutigen Friedhof wiederaufgebaut. Dabei wurde das Motiv des trauernden Soldaten beibehalten aber etwas reduzierter ausgestaltet. Das steinerne Flachrelief zeigt ihn mit abgesetztem Helm vor einem Grab stehend. Unterhalb des Steinblocks wurden drei Marmortafeln mit den Namen der Opfer beider Weltkriege aufgestellt, wobei unter der im Zweiten Weltkrieg Verstorbenen auch vier Frauen zu finden sind. Sie sind durch den Bombenangriff am 29. Dezember 1944 zu Tode gekommen.
Die rekonstruierte Tafel für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs weist einige Unstimmigkeiten mit der ursprünglichen Tafel auf. So sind der Saarbrücker Zeitung zu Folge sieben Namen ganz oder teilweise falsch eingraviert worden. Aus diesem Grund setzt sich unter anderem der Verein Heimatfreunde Bebelsheim seit den 1990er Jahren für die Renovierung des Denkmals ein.
Verfasser: Katharina Thielen
erstellt am 28.4.2017
Quellen und Literatur:
- Der Bebelsheimer Heimatfreund 27 (2017)
- Archiv des Saarlandes: LRA IGB 4091, Bebelsheimer Landeszeitung vom 19.10.1924
- Kein Geld fürs Kriegerdenkmal, in: Saarbrücker Zeitung vom 24.4.1998.
- Nachforschungen von Reinhard Theiss vom 6.9.1996
Alle Materialien wurden freundlicherweise von Arno Soffel (Heimatfreunde Bebelsheim e.V.) und Jutta Winter (Verein für Landeskunde im Saarland e.V.) zur Verfügung gestellt.