.1.4. Der „Aufstand“
.1.1.4.1. Voraussetzungen und Gründe für den sogenannten Aufstand
.1.2.4.1.1. Die Unzufriedenheit der Bataver mit dem römischen Reich
Eine Unzufriedenheit der Bataver in ihrem Verhältnis zum römischen Reich ist bereits vor dem sogenannten Bataveraufstand anzunehmen. So sorgte die Stationierung von römischem Militär in augusteischer Zeit und dessen Versorgung bereits für ökonomischen Druck auf alle Schichten der Gesellschaft. Der unfruchtbare Boden im Batavergebiet machte den Import von Getreide notwendig.[Anm. 1] Möglicherweise war dies auch einer der Gründe für die Kommunalisierung nach römischem Modell und der Entstehung eines administrativen Zentrums in Nijmegen.[Anm. 2] Die archäologisch nachweisbaren Zerstörungen vieler römischer Bauwerke im batavischen Gebiet, wie des Tempels von Elst, des Damms über die Waal oder der – allerdings nur literarisch belegten – nach römischem Typ angelegten Siedlung Batavodurum, könnten außerdem Hinweise darauf sein, dass es durchaus ablehnende Stimmen zur Kommunalisierung innerhalb der batavischen Gesellschaft gab.[Anm. 3]
Unmittelbar vor dem sogenannten Bataveraufstand kam es außerdem zu Konflikten über die unterschiedliche Bewertung der batavischen Rolle im römischen Militär, die im vorherigen Kapitel bereits erläutert wurde. Zunächst entließ Galba die Leibwache des julisch-claudischen Kaiserhauses ohne eine Entschädigung, was sicherlich zu einer Verbitterung der ehemaligen Mitglieder führte. Sie mussten ihre soziale Stellung in Rom aufgeben und empfanden ihre Leistungen eventuell auch nicht als ausreichend gewürdigt.[Anm. 4] Die acht Bataverkohorten, die im Heer des Vitellius gegen Otho kämpften, fühlten sich um Belohnungszahlungen und Würdigung ihrer Leistungen gebracht, als sie vorzeitig an den Rhein zurückgeschickt wurden und nicht am Einzug in Rom teilnehmen durften.[Anm. 5] Als sie dann nach Italien zurückbeordert wurden, forderten sie laut Tacitus für ihre Heerfolge ein donativum.[Anm. 6] Dabei war der Symbolwert des Donativs als Ehrung durch den Kaiser entscheidender als der finanzielle Wert.[Anm. 7] Neben der Kompensation der nichtausgezahlten Prämie durch die vorzeitige Rücksendung nach Germanien forderten die Bataver vom Kaiser also durch die Zahlung eines Donativs nur an ihre Einheiten eine besondere Würdigung. Sie versuchten also ihren, nach ihrem Selbstbild, besonderen Status im römischen Auxiliarsystem durch diese Forderung geltend zu machen.[Anm. 8] Da die römische Administration diesen batavischen Sonderstatus allerdings nicht anerkannte, orientierte sich die batavische Elite um und distanzierte sich von der vitellischen Regierung.[Anm. 9] Eventuell dachten die Anführer der Kohorten nun, bei Vespasian als neuem Kaiser ließen sich ihre Interessen besser durchsetzen und schlossen sich der flavischen Partei an.[Anm. 10] Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang die Aussage des Tacitus, „das alles hatte zwar Vitellius schon versprochen“.[Anm. 11] Sollte diese Aussage authentisch sein, so war der Kaiser bereit den batavischen Sonderstatus anzuerkennen. Somit hätten die batavischen Truppen nur die Einhaltung früherer Versprechungen gefordert.[Anm. 12] Als diese nicht erfüllt wurden, steigerte sich der Unmut der Bataver weiter.
Auf zwei weitere Gründe der batavischen Unzufriedenheit in den Beziehungen zum römischen Reich unmittelbar vor dem sogenannten Bataveraufstand wird im Folgenden näher eingegangen.
.1.3.4.1.1.1. Die Aushebungspraxis des Vitellius
„Auf Befehl des Vitellius wurde die Jugend der Bataver zur Aushebung gerufen; diesen an sich schon lästigen Vorgang machten die damit Beauftragten durch ihre Habgier und ihre Ausschweifungen zu einer drückenden Last: sie hoben nämlich alte und schwache Leute aus, um sie für Geld wieder freizulassen; dafür wurden an Gestalt ansehnliche Halbwüchsige – die meisten Knaben dort sind hochgewachsen – zur Schändung weggeschleppt. Daraus entstand Erbitterung, und die Rädelsführer des verabredeten Aufruhrs drängten darauf, die Aushebung zu verweigern.“[Anm. 13]
So beginnt für Tacitus der sogenannte Bataveraufstand. Für ihn war die Durchführung einer von Vitellius befohlenen Soldatenaushebung, eines dilectus, im Batavergebiet der Anlass für die ohnehin zum Aufstand entschlossenen Bataver, nun offen gegen Rom zu rebellieren. Das Hauptproblem sah Tacitus dabei vor allem bei moralischen Verfehlungen der mit der Durchführung Beauftragten. Es ist allerdings anzunehmen, dass bereits die Durchführung des dilectus an sich für die Bataver ein Anlass zu massivem Unmut war.[Anm. 14] Um diesen Unmut nachvollziehen zu können, soll erneut auf die vertraglich geregelte Rekrutierungspraxis der Bataver vor dem Vierkaiserjahr eingegangen werden. Die verglichen mit anderen ethnischen Gruppen hohe Anzahl von 5000-5500 Soldaten, die die Bataver permanent für das römische Heer stellten, machte bei einer geschätzten Mindestbevölkerungszahl von etwa 40000 bis 44000 etwa 12,5 Prozent der Gesamtbevölkerung aus.[Anm. 15] Solange es sich bei den Soldaten nur um irreguläre, für einen bestimmten Zeitraum ausgehobene Einheiten handelte, war die Belastung für die batavische Gesellschaft noch niedrig. Ab claudischer Zeit handelte es sich aber um reguläre Einheiten des römischen Militärs und die Soldaten waren dauerhaft abseits der Heimat stationiert. Das Fehlen dieser arbeitsfähigen Männer belastete die Ökonomie der Bataver.[Anm. 16] Der nur rudimentär praktizierte Ackerbau im Gebiet der Bataver begünstigte zwar möglicherweise die Bereitschaft der batavischen Bevölkerung zu einer hohen Soldatenrekrutierung, da man nicht um seine Ernte bangen musste, trotzdem fehlten der batavischen Wirtschaft eben viele Arbeitskräfte.[Anm. 17] Auch demographische und soziale Probleme innerhalb der batavischen Gesellschaft sind durch die hohen Rekrutierungszahlen denkbar. So waren die Väter und Söhne einer Familie möglicherweise lange weg, Paare waren getrennt und es gab eventuell auch nicht genügend Männer zum Zeugen von Nachkommen. So ist eine sinkende Geburtenrate bei gleichzeitig höherer Männersterblichkeit möglich.[Anm. 18] Diese Belastungen für die Bataver waren somit Folgen der Vertragsvereinbarungen mit dem römischen Reich. Als Vitellius die Anzahl der batavischen Rekruten noch weiter erhöhen wollte, ist eine Steigerung der Unzufriedenheit der Bataver gegenüber des Prinzeps vorstellbar.[Anm. 19]
Ein weiterer Punkt für die gesteigerte Unzufriedenheit der Bataver aufgrund des dilectus des Vitellius ist, dass dieser laut Tacitus durch auswärtige Personen durchgeführt wurde. Dies sahen die Bataver als Bruch ihrer früheren Vereinbarungen mit Rom an, laut derer sie ihre Einheiten selbst aufstellen durften.[Anm. 20] Während in spätrepublikanischer Zeit noch die Aushebung von Hilfstruppen auf Aufforderung von den unterworfenen Verbänden durchgeführt wurden, kam für die regulär römischen Kohorten und Alen der Kaiserzeit nur die Aushebung durch römische Behörden in Frage. Dieser Wandel vollzog sich im 1. Jahrhundert n. Chr. in unterschiedlicher Geschwindigkeit in den einzelnen Grenzgebieten des römischen Reiches.[Anm. 21] In der Siedlungsregion der Bataver scheint dieser Wandel erst relativ spät begonnen zu haben. Für den Donauraum ist Widerstand gegen die Umformung des Rekrutierungssystems beispielsweise bereits für die erste Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. literarisch überliefert.[Anm. 22] So berichtet Cassius Dio über den Widerstand der Dalmatier um 9 n. Chr. und Tacitus über den Widerstand der Thraker etwa 26 n. Chr.[Anm. 23] Durch das System des nationalen Aushebens von Soldaten durch die einheimische Elite konnte diese ihren vorrömischen Status als „Oberster Kriegsherr“ ihres Verbandes, der über alle militärischen Dinge bestimmte, auch halten, als sie in einem Abhängigkeitsverhältnis zu Rom stand.[Anm. 24] Eine Änderung der Rekrutierungspraxis bedeutete für die einheimische Elite einen Autoritäts- und Einflussverlust gegenüber der eigenen Bevölkerung und eine stärkere Abhängigkeit vom römischen Reich. Für die batavische Elite um Julius Civilis war es somit wichtig, ihre Machtposition gegenüber der eigenen Bevölkerung nicht zu verlieren und ein Protest gegen die neue Rekrutierungspraxis aus batavischer Sicht nötig. Da auch die Anführer der übrigen batavischen Auxiliareinheiten zu jener Elite gehörten, ist der rasche Zusammenschluss dieser Einheiten unter Julius Civilis nicht verwunderlich.[Anm. 25] Für Außenstehende erweckte dieser Protest aufgrund der Unterschiede zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung der Bataver möglicherweise den Eindruck, dass diese nach ihrer Unabhängigkeit strebten. Die Römer sahen das Batavergebiet als Provinzland mit römischen Kastellen und romanisierten Peregrinen, von denen viele durch ihre Auxiliartätigkeit bereits das römische Bürgerrecht besaßen. Die Bataver sahen sich selbst als eigenständige Stammesgemeinschaft, die ein besonderes politisches Verhältnis zu Rom hatte, aber in wichtigen politischen Entscheidungen frei war. Dieser Status drohte sich nun unter Vitellius und auch in den Jahren zuvor zu Ungunsten der Bataver zu verschieben. Trotzdem strebte die batavische Elite wahrscheinlich keine komplette Unabhängigkeit vom römischen Reich an, da durch diese Partnerschaft durchaus Vorteile für die batavische Gesellschaft entstanden waren. Vielmehr wurde versucht, den vorherigen Status quo in den Beziehungen zum römischen Reich, mit dem die Bataver anscheinend zufrieden waren, wiederherzustellen. So ist auch die in den literarischen Quellen beschriebene Parteinahme für Vespasian zu erklären, von dem die batavische Elite sich eventuell erhoffte, er würde ihren verletzten Status wiederherstellen.[Anm. 26] Nach dem sogenannten Bataveraufstand wird dann deutlich, dass genau diese Rekrutierungspraxis, gegen die sich der batavische Unmut richtete, als Teil der Bestrafung umgesetzt wurde. Der einheimischen Elite wurde die Kontrolle über die Rekrutierung entzogen. Die Auxiliareinheiten wurden nicht mehr von einheimischen Präfekten geführt und bestanden nicht mehr nur aus einer ethnischen Gruppe.[Anm. 27]
.1.4.4.1.1.2. Das Verhältnis des Civilis als Teil der batavischen Elite zu den römischen Kaisern und zum Rheinheer
Julius Civilis ist für die Forschung ein bedeutender Vertreter der batavischen Elite, da er durch Tacitus‘ Historien literarisch greifbar ist. Die bereits beschriebene Unzufriedenheit der Bataver lässt sich hier anhand einer für die Bataver einflussreichen Einzelperson herausarbeiten. Darum wird zunächst erläutert, welche biographischen Daten durch die römische Geschichtsschreibung über Julius Civilis überliefert sind. Tacitus erwähnt für das Jahr 69 n. Chr. eine 25-jährige Dienstzeit des Civilis im römischen Heer.[Anm. 28] Zeitlich wäre es also möglich, dass Civilis einer der einheimischen Befehlshaber der Bataver beim Britannienfeldzug 43 n. Chr. gewesen war. Verschiedene antike Autoren erwähnen auch eine Beteiligung des späteren römischen Kaisers Vespasian bei diesem Feldzug als Befehlshaber über die Legion II.[Anm. 29] Möglicherweise waren sich Civilis und Vespasian durch ihre Tätigkeiten in Britannien also durchaus persönlich bekannt. Dies deutet Tacitus bei der von ihm literarisch ausgeschmückten Unterhaltung zwischen Civilis und Cerialis am Ende des sogenannten Bataveraufstandes an.[Anm. 30] Civilis lässt Tacitus nämlich sagen: „Gegenüber Vespasianus empfinde ich seit jeher Hochachtung, und als er noch gewöhnlicher Bürger war, nannte man uns Freunde.“[Anm. 31]
Im letzten Regierungsjahr Neros wurden Julius Civilis und sein Bruder Claudius Paulus verhaftet.[Anm. 32] Der genaue Grund für die Verhaftung ist nicht belegt, Tacitus schreibt lediglich von „falscher Beschuldigung eines Aufruhrs“.[Anm. 33] Eine gängige Forschungsmeinung ist eine mögliche Beteiligung der beiden batavischen Eliten an Vindex´ Aufstand.[Anm. 34] Unter Galba wurde Civilis wieder frei gelassen, was entweder für dessen auch von Tacitus vermutete Unschuld spricht, oder die Vermutung einer Beteiligung am Aufstand des Vindex bekräftigt, an dem schließlich auch Galba beteiligt war. Die Freilassung geschah möglicherweise auch, um batavische Unterstützung gegen Fonteius Capito zu erhalten. Tatsächlich war laut Tacitus der batavische Flottenpräfekt Julius Burdo an der Beseitigung Capitos beteiligt.[Anm. 35] Möglicherweise warb Civilis nach seiner Freilassung unter den Batavern für eine Unterstützung Galbas. Das niedergermanische Heer forderte kurz nach Vitellius‘ Usurpation die Hinrichtung des Civilis. Das Heer war also von der Schuld des Civilis überzeugt.[Anm. 36] Die Hinrichtung wurde von Vitellius verhindert, „damit nicht […] dieses kriegerische Volk abtrünnig werde“.[Anm. 37] Nach Tacitus‘ Schilderungen scheint Julius Civilis als eine Person der batavischen Elite einen solchen Einfluss unter den Batavern gehabt zu haben, dass man den Abfall des ganzen Verbandes befürchtete, wenn man Civilis bestrafte. Einen solchen Abfall wollte man aufgrund der großen Anzahl batavischer Soldaten im römischen Heer am Rhein nicht riskieren und sah sich zur Rücksichtnahme genötigt.[Anm. 38] Laut Tacitus entwickelte Civilis aufgrund seiner Gefangennahme und der Hinrichtung seines Bruders einen Hass auf die Römer. Dabei benutzt Tacitus das Wort „ira“, das mit „Hass“, „Zorn“ oder „Erbitterung“ übersetzt werden kann und in der römischen Geschichtsschreibung häufiger als germanischer Wesenszug beschrieben wird.[Anm. 39] Tacitus stellt Civilis also auch an dieser Stelle als Germanen dar. Die Geschehnisse der Gefangennahme und der Hinrichtung stellt Tacitus generell als Aktion gegen adelige Ausländer dar. In Wirklichkeit aber waren die beiden Betroffenen römische Bürger und die Aktion hatte vermutlich im Zuge des Bürgerkrieges stattgefunden.[Anm. 40]
Für die Zeit unmittelbar vor dem sogenannten Bataveraufstand ist Civilis bei Tacitus als Präfekt einer Kohorte überliefert.[Anm. 41] Die Gleichzeitigkeit der Entlassung der Leibwache und Begnadigung des Civilis durch Galba fällt auf. Eventuell reisten Civilis und die entlassenen Soldaten der Leibwache gemeinsam zurück ins Batavergebiet und bildeten dann die von Civilis befehligte neunte Bataverkohorte.[Anm. 42]
Die batavische Elite als Ganzes befand sich durch ihre Integration in die römische Kultur auf der einen Seite und dem wachsenden Unmut aufgrund ihrer ökonomischen und politischen Probleme im Zwiespalt. Anhand der Schilderungen des Tacitus wird deutlich, dass die batavische Elite nicht komplett dem Kurs des Civilis folgte, sondern dass es auch eine Opposition gab. So standen die beiden Bataver Julius Briganticus und Claudius Labeo während des sogenannten Bataveraufstandes zunächst nicht auf derselben Seite wie Civilis.[Anm. 43] Gerade die Rivalität zwischen Claudius Labeo, der die Befehlsgewalt über eine Ala Batavorum hatte, und Civilis scheint für den sogenannten Bataveraufstand eine Rolle zu spielen. Die Verhaftung von Civilis und seinem Bruder bedeutete für diese zunächst einen Machtverlust. Claudius Labeo und Julius Briganticus scheinen in jener Zeit hingegen an Einfluss zu gewinnen. In der Forschung wird eine Protegierung der Beiden durch die Römer, um den Einfluss des Civilis und seiner Anhänger einzudämmen, nicht ausgeschlossen.[Anm. 44] Der Annahme der römischen Einflussnahme auf die Machtverhältnisse in der batavischen Elite folgend, wäre es auch denkbar, dass eines der Ziele des sogenannten Bataveraufstandes die Entmachtung des Claudius Labeo und die Rückgewinnung der vorherigen Machtstellung des Civilis war.[Anm. 45] Unter der Annahme, dass Civilis tatsächlich ein Anhänger Vespasians war, handelte es sich bei der Rivalität zu Claudius Labeo, der während des sogenannten Bataveraufstandes nicht auf Seiten des Civilis stand,[Anm. 46] nicht nur um einen internen Machtkampf der einheimischen Elite, wie ihn Tacitus darstellt, sondern auch um einen Konflikt innerhalb des römischen Bürgerkrieges. Die beiden römischen Bürger Civilis und Labeo, beide Offiziere im römischen Heer, unterstützten zwei verschiedene Usurpatoren des römischen Kaisertitels.[Anm. 47] Ob die flavische Parteinahme durch Civilis glaubwürdig ist – Tacitus bezweifelt dies in seinen Ausführungen – wird im nächsten Kapitel gezeigt.
.1.5.4.1.2. Instrumentalisierung der Bataver durch die Flavier? – Das Verhältnis des Civilis zu Vespasian
Tacitus beschreibt zu Beginn seiner Ausführungen zum sogenannten Bataveraufstand:
„[…] damit man ihm [Civilis] nicht wie einem Feind entgegentrete, wenn er offen vom römischen Volk abfalle, täuschte er Freundschaft mit Vespasian und Sympathie für die Partei vor. Er hatte freilich auch einen Brief des Primus Antonius erhalten mit dem Befehl, die von Vitellius herbeigerufenen Hilfsverbände abzulenken und durch das Scheinmanöver eines germanischen Aufstandes die Legionen zurückzuhalten. Auch Hordeonius Flaccus hatte persönlich dazu geraten, da er schon Vespasianus zuneigte, aber auch um den Staat besorgt war, dem ja der Untergang drohen mußte, wenn der Krieg aufs neue losbräche und so viele Tausende Bewaffnete in Italien einfielen.“[Anm. 48]
Nach Tacitus war die Unterstützung der Flavier durch Civilis und die Bataver nur ein vorgeschobener Grund für einen batavischen Aufstand gegen das römische Reich.[Anm. 49] Nach der Vereidigung der Rheinarmee auf Vespasian kam ihm zufolge Civilis‘ Täuschungsmanöver ans Licht, welcher nun nicht mehr vorgeben konnte, für die Flavier gegen vitelliustreue Truppen zu kämpfen.[Anm. 50] Betrachtet man die Gegebenheiten in der Region jener Zeit allerdings genauer, so scheint eine echte Anhängerschaft zu den Flaviern von einem Teil der batavischen Elite nicht unglaubwürdig. Zum einen vereidigte Julius Civilis seine Truppen früh auf Vespasian, als das restliche Rheinheer noch auf Vitellius vereidigt war.[Anm. 51] Die bereits in dieser Arbeit erläuterten Befehlsverweigerungen der Bataverkohorten, als Vitellius sie erneut nach Italien beorderte, sind nachvollziehbar, wenn man annimmt, dass die Bataver Anhänger der flavischen Partei waren. Aus diesem Grund schlossen sie sich eventuell dem flaviertreuen Civilis an.[Anm. 52] Auch der Anschluss anderer Einheiten des römischen Heeres an Civilis, was Tacitus mit Verrat und Treulosigkeit der betroffenen Truppenteile zu erklären versucht, lässt sich durch eine proflavische Gesinnung der Überläufer erklären.[Anm. 53] Dass die Soldaten des römischen Rheinheeres nicht geschlossen hinter Vitellius standen, wird im nächsten Unterkapitel deutlich werden. Im Folgenden soll nun eine Instrumentalisierung der Bataver durch die Flavier nachgewiesen werden. Dabei wird zunächst die Korrespondenz des Antonius Primus mit Julius Civilis untersucht. Anhand der Zerstörung des Legionslagers Vetera I während des sogenannten Bataveraufstandes wird danach geklärt, wie es zu jenem Ereignis kam und inwiefern es das flavisch-batavische Verhältnis beeinflusste. Dabei ist auch darauf einzugehen, wie die flavische Geschichtsschreibung und die darauf aufbauende taciteische Geschichtsschreibung den flavischen Einfluss auf den sogenannten Bataveraufstand abbildete und bewertete.
.1.6.4.1.2.1. Die von Tacitus behauptete Korrespondenz mit Antonius Primus
Tacitus lässt Civilis in seiner Verteidigungsrede gegenüber Cerialis nochmals selbst schildern, dass er nur den schriftlichen Aufrufen des flavischen Generals Antonius Primus nachgekommen sei und er „[…] durch seine Briefe […] in den Krieg gehetzt“ wurde, „damit nicht die germanischen Legionen und die gallischen Jungmannschaften die Alpen überschreiten“.[Anm. 54] Ziel war also eine Bindung der vitellianischen Einheiten in Germanien durch Civilis, um diese von Italien fernzuhalten, während die flavischen Truppen versuchten Vitellius zu stürzen.[Anm. 55] Wie die hier und im vorherigen Kapitel zitierten Tacitusstellen zeigen, wird eine Korrespondenz zwischen Julius Civilis und Antonius Primus von Tacitus nicht bestritten. Versuche der Flavier, peregrine Verbände und Legionen ins eigene Bürgerkriegsheer zu integrieren, sind auch in anderen geographischen Bereichen im Bürgerkrieg literarisch zu erkennen.[Anm. 56] Auch hier wurden anscheinend Korrespondenzen zwischen Antonius Primus und den jeweils Verantwortlichen aufgebaut. So beschreibt Tacitus einerseits: „Aber in Pannonien schlossen sich die 13. Legion und die 7. ‚Galbiana‘, noch erfüllt von Schmerz und Zorn über die Schlacht bei Bedriacum, ohne Zögern Vespasianus an, vor allem auf Drängen des Primus Antonius.“[Anm. 57] Außerdem:
„So gingen sie daran, an allem, was irgendwo faul war, zu rütteln und zu schütteln. Briefe schickten sie ab nach Britannien zu den `Vierzehnern´, nach Spanien zu den `Einsern´, weil beide Legionen für Otho, gegen Vitellius gewesen waren; man verbreitete Sendschreiben in Gallien; in einem kurzen Augenblick loderte ein gewaltiger Krieg auf […].“[Anm. 58]
Auch Nichtrömer wurden auf flavische Seite gebracht. So nahm man beispielsweise „[…] die Häuptlinge der sarmatischen Jazygen, in deren Händen die Führung des Stammes lag, als Waffenbrüder auf.“[Anm. 59] Die Könige der Sueben schlossen sich ebenfalls den Flaviern an.[Anm. 60] Der Aufbau einer Korrespondenz zu Soldaten und ethnischen Gruppen gehörte also zur flavischen Taktik, um Verbündete zu generieren. Dabei wurden Gruppierungen bevorzugt, die in der jüngsten Vergangenheit Unmut gegenüber Vitellius gezeigt hatten. Eine Kontaktaufnahme mit Julius Civilis, der als Gegner des Vitellius galt und offenbar die Möglichkeit hatte, so viel Einfluss auf die vergleichsweise hohe Anzahl batavischer Einheiten im römischen Heer auszuüben, dass sich diese der Partei der Flavier anschlossen, war somit ein nachvollziehbarer und keinesfalls ungewöhnlicher Schritt. Wie kann Tacitus aber eine flavische Involvierung in den sogenannten Bataveraufstand bestreiten, obwohl eine flavisch-batavische Korrespondenz nicht bestritten wird?
Der flavische Geschichtsschreiber Flavius Josephus, ein Zeitgenosse des Vierkaiserjahres, erwähnt keine Verbindung zwischen Vespasian und Civilis.[Anm. 61] Erklären lässt sich das durch eine nachträgliche Distanzierung der Flavier von den Batavern aufgrund bestimmter Vorfälle im sogenannten Bataveraufstand. Durch die Integration peregriner Verbände in das eigene Heer ergaben sich nach dem Bürgerkrieg neue Konflikte mit ebenjenen Verbänden. Die Vermutung liegt nahe, dass die Flavier im Nachhinein versuchten, die Beteiligung jener Verbände herunterzuspielen, um die eigene Verantwortung für die daraus entstehenden Konflikte zu mindern. Wesentliche Auseinandersetzungen im Bürgerkrieg wurden so von der flavischen Geschichtsschreibung aus dem Kriegsgeschehen herausgehoben und isoliert dargestellt. Dies traf wohl auch auf den sogenannten Bataveraufstand zu. Vespasians Involvierung wird bagatellisiert und die Bataver werden als Gruppe dargestellt, die sich die Schwäche des römischen Reiches zunutze machte, um ihre Unabhängigkeitsbestrebungen durchzusetzen.[Anm. 62]
Diese vermutete Distanzierungsabsicht wird durch die Betrachtung der Person Antonius Primus‘ in den taciteischen Schilderungen konkreter. Tacitus führt Antonius Primus wie folgt ein:
„Obwohl vor dem Gesetz schuldig und zur Zeit Neros wegen Fälschung verurteilt, hatte er […] seinen Senatorenrang wiedererhalten. Von Galba mit dem Kommando über die 7. Legion betraut, sollte er, so glaubte man, wiederholt an Otho geschrieben und sich als Heerführer der Partei angeboten haben; er wurde von ihm aber übergangen und fand im othonischen Krieg keine Verwendung. Als die Sache des Vitellius zu wanken begann, schloß er sich Vespasianus an und gab damit einen beachtlichen Ausschlag zum Erfolg: ein wackerer Draufgänger, schlagfertiger Redner, in der Kunst, gegen andere Mißgunst zu säen, ein Meister, in Zwietracht und Meuterei mächtig, räuberisch, verschwenderisch, im Frieden von Übel, im Krieg nicht zu verachten.“[Anm. 63]
Tacitus beschreibt Antonius Primus hier einerseits als im Krieg nützliche Person, da er durch seine charismatische Art seine Gegner manipulieren konnte und so auch neue Verbündete hinzugewann. Andererseits wird er aber auch als schwer berechenbare Person beschrieben, die keine Loyalität oder Moral erkennen lässt. Somit wird Antonius Primus bereits bei seiner Einführung durch Tacitus überwiegend negativ charakterisiert. Unter Vespasian war Antonius Primus zunächst weiterhin Legat der Donaulegion VII Gemina, bekam dann auch den Oberbefehl über die anderen Donaulegionen und war maßgeblich für den Sieg über Vitellius in der sogenannten zweiten Schlacht von Bedriacum verantwortlich.[Anm. 64] Tacitus, der Antonius Primus im Vorfeld dieser Schlacht als „schärfsten Kriegshetzer“ beschreibt,[Anm. 65] gibt dem Legaten die Hauptschuld an der Plünderung und Zerstörung der Stadt Cremona. So beschreibt er zum einen: „Der Angriff wäre ins Stocken geraten, wenn nicht die Führer jedem Soldaten, der, erschöpft, jedes Wort der Ermunterung als sinnlos von sich wies, Cremona (als Siegespreis) verheißen hätte“.[Anm. 66] Zum anderen schildert der Autor, als die Plünderung der Stadt schon begonnen hatte, folgende Szene:
„Er [Antonius Primus] eilte in ein Bad, um sich das Blut abzuwaschen. Vernommen wurde da ein Wort, als er sich über die lauwarme Temperatur beschwerte: `Sogleich wird es heiß werden´. Dieser Ausspruch eines Haussklaven lenkte die ganze Erbitterung auf Antonius, als ob er damit das Zeichen gegeben hätte, Cremona niederzubrennen – das aber schon in Flammen stand.“[Anm. 67]
Diese Textstellen zeigen zwar nicht, dass Antonius Primus den direkten Befehl zur Zerstörung der Stadt gab, es wird aber deutlich, dass er den Soldaten die Plünderung gestattete. Ob dies nun wirklich so war, wie Tacitus es schildert, ist für die hier behandelte Fragestellung nicht relevant; deutlich wird durch diese Schilderungen seine negative Darstellungsabsicht des Antonius Primus. Im weiteren Verlauf der durch Tacitus beschriebenen Taten des Feldherrn wird diese Darstellungsabsicht ebenfalls deutlich: Nach der Schlacht zog Antonius Primus weiter Richtung Rom, dabei „durchstreifte [er] Italien, als wäre es von ihm erobert, er umwarb die Legionen, als wären sie sein Eigentum; mit all seinen Worten und Taten suchte er sich einen Weg zur Macht zu bahnen.“[Anm. 68] Seine Soldaten wurden laut den Schilderungen immer undisziplinierter und liefen plündernd durch das Land.[Anm. 69]
Es bleibt also festzuhalten, dass Antonius Primus unter Vespasian in Ungnade fiel und somit von der flavischen Geschichtsschreibung, die Tacitus als Quelle nutzte, negativ dargestellt wurde.[Anm. 70] Die Vertuschung einer flavischen Involvierung in den sogenannten Bataveraufstand wird dadurch versucht umzusetzen, indem man den ohnehin schon diskreditierten und inzwischen zum Privatmann degradierten Antonius Primus zum Sündenbock für den „Aufstand“ stilisiert.[Anm. 71] Für die taciteische Geschichtsschreibung heißt das, dass die Abmachungen, auf die sich Civilis in seiner Verteidigung berief, mit einem zu diesem Zeitpunkt zwar noch in flavischen Diensten stehenden Legaten getätigt wurden, der aber aufgrund seiner späteren Entlassung bereits zu diesem Zeitpunkt nicht mehr flavische Interessen vertrat.[Anm. 72]
Doch warum wollten sich die Flavier überhaupt von den Batavern als Verbündete distanzieren? Dies lag wohl an den Ereignissen rund um die Eroberung des Legionslagers Vetera I während des sogenannten Bataveraufstandes.
.1.7.4.1.2.2. Die Zerstörung von Vetera I
Die Belagerung und spätere Zerstörung des Zweilegionenlagers Vetera I in der Nähe des heutigen Xantener Stadtteils Birten ist eine wichtige Episode im sogenannten Bataveraufstand.[Anm. 73] Die Vorfälle werden, basierend auf Tacitus‘ Aussagen, von einem Teil der Forschung als Indiz dafür gesehen, dass die Bataver nur zum Schein auf flavischer Seite kämpften, in Wirklichkeit aber ihr eigenes Ziel nach mehr Unabhängigkeit verfolgten.[Anm. 74] Betrachtet man die literarische Überlieferung der Vorgänge genauer, so ist diese Forschungsthese nicht zu halten. Vielmehr handelten Civilis und die Bataver auch hier als Verbündete des Vespasian. Zunächst ist es nötig, einen kurzen Überblick über die Abläufe der Kampfhandlungen zu schildern. Als Grundlage dient hierbei die literarische Überlieferung des Tacitus. Im August und September 69 n. Chr. begannen die Bataver und ihre Verbündeten mit der Belagerung des Legionslagers Vetera I. Durch den Abzug vieler am Rhein stationierter Truppen nach Italien war das Lager zu dieser Zeit mit 5000 Soldaten nur in halber Stärke besetzt.[Anm. 75] Bevor es zur Belagerung des Kastells kam, schickte Civilis, so beschreibt es Tacitus, Boten nach Vetera I, um die Besatzung zu überzeugen, sich auf Vespasian zu vereidigen.[Anm. 76] Er warb also aktiv für die flavische Partei. Als Antwort erhielt er: „[…] ihr Prinzeps sei Vitellius, für den sie Treue und Waffen bis zum letzten Atemzug bewahren würden.“[Anm. 77] Erst daraufhin begann die Belagerung des Kastells. Im November wurde die Belagerung durch Truppen aus Mainz unter dem Befehl des C. Dillius Vocula kurzzeitig aufgebrochen.[Anm. 78] Auch nach der Durchsetzung Vespasians als römischer Kaiser blieben die Soldaten in Vetera I Vitellius treu, obwohl alle anderen Legionen am Rhein bereits den Eid auf Vespasian abgelegt hatten.[Anm. 79] Eine erneute Belagerung von Vetera I war also aus flavischer Sicht weiterhin sinnvoll. Die anderen Legionen sprachen „[…] auf Drängen der Tribunen die Schwurformel, ohne aber in Miene oder in ihren Herzen Zustimmung auszudrücken […].“[Anm. 80] Sie vereidigten sich also nur widerwillig auf Vespasian. Laut Tacitus soll Civilis von Alpinius Montanus, einem Kohortenpräfekten, zu diesem Zeitpunkt aufgefordert worden sein, die Kämpfe einzustellen.[Anm. 81] Dieser setzte seine Aktionen aber weiter fort. Tacitus begründet diese Entscheidung mit der Verbitterung und dem Hass, die Civilis gegenüber den Römern hatte. Er forderte „[…] nach dem Völkerrecht Sühne […]“ für all die Dinge, die ihm von römischer Seite aus angetan wurden.[Anm. 82] Möglich ist Civilis‘ Weitermachen aber auch vor dem Hintergrund, dass die Vereidigung des Rheinheeres auf Vespasian nur widerwillig und langsam voran ging, er also weiter gegen vitellische Truppen kämpfte.[Anm. 83] Die Belagerung von Vetera I endete im Januar oder Februar 70 n. Chr. mit der Kapitulation der Besatzung. Obwohl Civilis den Soldaten ein sicheres Verlassen des Lagers zugesagt hatte, wurden sie beim Abzug überfallen und ermordet. Vetera I wurde zerstört.[Anm. 84] Als Mörder der Soldaten benennt Tacitus Germanen und meint damit sicherlich einen germanischen Verband aus rechtsrheinischem Gebiet.[Anm. 85] Die Tat wird laut Tacitus von Civilis bedauert: „Tatsache ist, daß [sic] Civilis sich über die Germanen beklagte und ihnen Vorwürfe machte, weil sie durch diese Freveltat ihr Wort gebrochen hätten.“[Anm. 86]
Die Beschreibung der Kapitulation der römischen Legionäre und deren Ermordung lassen auf den ersten Blick nicht den Schluss zu, dass Civilis hier immer noch als Parteigänger des Vespasian galt. Wollte er, wie oben beschrieben, die Soldaten zunächst davon überzeugen, ihren Eid auf Vespasian zu schwören, so sollten sie laut Tacitus nun auf ein „Imperium Galliarum“ schwören.[Anm. 87] Wie bereits erläutert wird von Teilen der Forschung aufgrund dieser taciteischen Schilderungen häufig angenommen, dass dieses gallische Reich ein gemeinsames Ziel der aufständischen treverischen Truppen um Julius Classicus und den batavischen Truppen um Civilis war. Es ist aber eher anzunehmen, dass der sogenannte Bataveraufstand und die Erhebung des Classicus zwei voneinander getrennte Ereignisse mit unterschiedlichen Zielsetzungen waren.[Anm. 88] Während Civilis als Parteigänger der Flavier agierte, strebten die Truppen des Classicus angeblich ein „Imperium Galliarum“ an, was aber möglicherweise ein vorgeschobener Grund war, um zu zeigen, dass man sich dem neuen Kaiser Vespasian und dessen Gerichtsbarkeit nicht unterwerfen wollte und einen neuen Prätendenten unterstützen wollte, den man womöglich in Julius Classicus fand.[Anm. 89] Die Wiederaufstellung der Vitellius-Bildnisse trotz dessen Tod zeigt außerdem, dass es nicht um die Ausrufung eines von Rom unabhängigem „Imperium Galliarium“ ging, sondern um eine Opposition gegenüber der flavischen Regierung.[Anm. 90] Dass sich Civilis dieser Erhebung nicht anschließen wollte, deutet Tacitus sogar an, indem er schreibt: „Im übrigen [sic] leistete [sic] weder er noch irgendeiner der Bataver den Eid auf Gallien […].“[Anm. 91] Die Bataver waren also nicht auf Seiten eines gallischen Reiches. Civilis‘ Angebot einer Vereidigung der Truppen in Vetera I auf ein „Imperium Galliarum“ scheint daher unwahrscheinlich und sollte die flavische Gesinnung des Civilis verheimlichen. Diese Verheimlichung war aus Sicht der Flavier nach der Tötung der Legionäre durch germanische Truppen aus dem Heer des Civilis nötig geworden. Dass Civilis diese Tat, wie oben beschrieben, im Nachhinein bedauerte und verurteilte, änderte nichts daran, dass er dadurch für die Flavier nicht mehr als Verbündeter haltbar war. Civilis war als Anführer für die Tat seiner Truppen verantwortlich und fiel deshalb bei den Flaviern in Ungnade. In der Folge wurde er in der flavischen Geschichtsschreibung als externer, germanischer Feind des römischen Reiches dargestellt, damit sich die Flavier von ihm distanzieren und nicht mit den Geschehnissen von Vetera I in Verbindung gebracht werden konnten.[Anm. 92] Dass Civilis mit rechtsrheinischen Germanen zusammenarbeitete und ausgerechnet Teile dieser Verbände die Legionäre aus dem Kastell erschlugen, erhöhte die Schilderungen zu einer gesamtgermanischen Bedrohung.[Anm. 93] Neben den bereits in dieser Arbeit beispielhaft beschriebenen Germanentopoi, lässt auch das von Tacitus beschriebene Verhalten des Civilis unmittelbar nach der Tat die Leser der Historien den Bataver als barbarischen, blutrünstigen Menschen sehen:[Anm. 94]
„Civilis hatte nach einem bei Barbaren üblichen Gelübde nach Ausbruch des Krieges gegen die Römer sich das Haupthaar lang wachsen lassen und rot gefärbt; nun erst, nach dem Blutbad unter den Legionen, schnitt er es ab. Man berichtete auch, er habe seinem kleinen Sohn einige der Gefangenen als Zielscheibe für seine Kinderpfeile und Kinderspeere überlassen.“[Anm. 95]
Zusammenfassend ist eine Instrumentalisierung der Bataver durch die Flavier anhand der hier angeführten Beispiele zumindest bis zur Zerstörung von Vetera I erkennbar. In Folge der Ermordung der römischen Legionäre im Anschluss an deren Kapitulation waren die Bataver für die Flavier nicht mehr tragbar. Eine Involvierung in die Kämpfe wurde durch die eigene Geschichtsschreibung verheimlicht. Die Verantwortung für die Eskalation der Kämpfe wurde zwei Sündenböcken zugeschrieben, dem in Ungnade gefallenen Antonius Primus und dem als äußeren Reichsfeind stilisierten Julius Civilis.
.1.8.4.1.3. Uneinigkeiten und Disziplinlosigkeit im römischen Rheinheer
Tacitus beschreibt in seinen Historien disziplinarische Defizite im römischen Rheinheer während des Vierkaiserjahres. Auch Uneinigkeiten zwischen den Legionslegaten und den Soldaten beschreibt er bei mehreren Gelegenheiten. Diese Verhaltensweisen der römischen Legionen spielten für den Beginn und den Verlauf des sogenannten Bataveraufstandes eine Rolle, auf die im Folgenden näher eingegangen wird.
Als Kommandeure der Legionen vom Rhein wurden im 1. Jahrhundert n. Chr. junge Senatoren eingesetzt. Die Ernennung erfolgte direkt durch den römischen Kaiser.[Anm. 96] Dieser vergab die Kommandostellen in der Regel an Mitglieder vornehmer Familien, die ihn unterstützten und nicht zwangsläufig aufgrund von Qualifikation für die Stelle. Durch die Vergabemodalitäten der Legatenstellen entstand das Problem, dass diese in der Regel keine militärische Ausbildung hatten, es sich also um militärische Laien handelte.[Anm. 97] Der legatus legionis besaß allerdings bedeutende militärische Verantwortung und militärische Macht, die er auch politisch nutzen konnte. Er stand bei der Grenzverteidigung und bei Feldzügen zwar unter dem Befehl des Armeekommandeurs, war vom Kaiser meist aber auch zur Kontrolle dieser Kommandeure angehalten. Legionslegat war ein angesehener Dienstgrad und ein beliebter Posten bei Angehörigen der Reichsaristokratie, da sich häufig die Möglichkeit ergab, Ruhm zu erlangen. Das Kommando über eine Legion war ein Vorteil in der inneradeligen Konkurrenz und zeigte die Nähe zum Kaiser an.[Anm. 98] Dieses Nahverhältnis sollte im Falle eines Kaiserwechseln natürlich beibehalten werden, wodurch sich die meist schnelle Vereidigung der Legionen durch die Legaten auf einen neuen Kaiser erklärt. Die Legaten wollten ihren Posten natürlich auch unter dem neuen Herrscher behalten. Die Soldaten der Legionen hatten meist ein engeres Loyalitätsverhältnis zu einem Kaiser. Vergünstigungen und jede Form der Ehrung, wie Donative und militärische Dekorierungen, erfolgten ausschließlich durch den Kaiser, der dadurch regelmäßig den Legionen als Statusgruppe ihre Leistungen anerkannte und ihre Ehrenstellung immer wieder bestätigte.[Anm. 99] Somit waren die Soldaten politisch nur dem Kaiser unterstellt und hatten zu diesem ein engeres Verhältnis als zur Aristokratie.[Anm. 100] Ein Nahverhältnis zwischen Legionssoldaten und ihren Legaten war politisch also solange kein Problem, bis ein Kaiser seine Akzeptanz bei der Reichsaristokratie einbüßte.[Anm. 101] Genau dieses Problem trat mit der Usurpation Vespasians auf. Nachdem die am Rhein stationierten, römischen Legionen Vitellius als erste zum Kaiser ausgerufen hatten, tendierten die Legaten dieser Legionen nach den ersten Siegen Vespasians zu ihm, während die Soldaten weiterhin treu auf Vitellius‘ Seite standen.[Anm. 102] Dieser Konflikt führte sogar bis zur Ermordung der Legaten Hordeonius Flaccus und Gaius Dillius Vocula durch ihre eigenen Soldaten. Die Analyse dieser Geschehnisse ist das Thema der nächsten Unterkapitel.
Bei der vorherigen Usurpation des Vitellius war das Verhältnis zwischen Soldaten und Legaten im römischen Rheinheer noch ein anderes. Vitellius, ab dem 1. Dezember 68 n. Chr. Statthalter des Heeresbezirks Germania inferior, steigerte innerhalb kurzer Zeit seine Beliebtheit im Heer.[Anm. 103] Tacitus schreibt: „Eben um den 1. Dezember des vergangenen Jahres war Aulus Vitellius nach Untergermanien gekommen und hatte die Winterlager der Legionen eingehend besichtigt: sehr viele Soldaten erhielten ihren Dienstgrad zurück, erlassen wurden Ehrenstrafen, erleichtert Disziplinarstrafen […].“[Anm. 104] Fabius Valens, der Legat der in Bonn stationierten Legion I, rief Vitellius dann als erster zum Kaiser aus.[Anm. 105] Die am Rhein stationierten Legionen ernannten also geschlossen einen neuen Kaiserkandidaten gegen den vom Senat legitimierten Herrscher Galba. Eine Uneinigkeit zwischen Legaten und Soldaten war hier noch nicht zu erkennen.
Neben Uneinigkeiten über den präferierten Kaiserkandidaten zwischen Soldaten und Legaten, berichtet Tacitus auch von Disziplinlosigkeiten im Rheinheer. Hierzu ist zu sagen, dass Tacitus verschiedene formelhafte Motive in seinen Bericht der Ereignisse einfließen ließ.[Anm. 106] So ist zum Beispiel das Motiv des immerzu und vor allem auf Raub und Plünderung, also den eigenen Vorteil bedachten Soldaten, ein häufig in antiken Historiographien verwendetes. Es kommt so oft vor, dass es für den Historiker nahezu unmöglich ist, herauszufinden, ob sich Soldaten in der literarischen Überlieferung wirklich in die eigene Tasche plünderten oder sich ihrem Ehrenkodex nach korrekt verhalten hatten.[Anm. 107] Tacitus stellt, basierend auf seinem stoischen und platonischen Weltbild, materielle Gier als die primäre Motivation des menschlichen Handelns dar. Die Unterschichten, welche keine höhere Bildung genossen und zu denen die Soldaten gehörten, seien besonders anfällig für diese Verhaltensweise. So erklärt sich das Motiv des plündernden Soldaten bei Tacitus, obwohl es eigentlich schon seit republikanischer Zeit Plünderungsvorschriften und Verhaltensregeln im römischen Militär gab, die ein solches Verhalten rechtlich regelten.[Anm. 108] Der Wahrheitsgehalt beschriebener Disziplinlosigkeiten in den taciteischen Schilderungen lässt sich also nicht ermitteln. Als Gründe für den Verlust der Disziplin gibt Tacitus Führungsfehler und politische Irreführung der Soldaten durch ihre Legaten vor. Auch diese Führungsfehler sind Thema der nächsten Unterkapitel.
.1.9.4.1.3.1. Die Ermordung des Hordeonius Flaccus
Hordeonius Flaccus wurde im Sommer 68 n. Chr. durch Galba zum Statthalter des Heeresbezirkes Germania superior ernannt.[Anm. 109] Er trat damit die Nachfolge des Verginius Rufus an. Flaccus hatte als Nachfolger dieses äußerst beliebten Statthalters von Anfang an einen schweren Stand beim Rheinheer, zumal auch Galba, wie bereits erläutert, unbeliebt war. Tacitus schreibt dazu:
„Das Heer in Obergermanien verachtete den Legaten Hordeonius Flaccus; infolge seines hohen Alters und seines Fußleidens war er kraftlos, ohne feste Haltung, ohne Ansehen: nicht einmal in ruhigen Zeiten herrschte bei den Soldaten strenge Ordnung; in ihrem Wüten wurden sie durch seine schwächlichen Versuche, sie zu zügeln, noch mehr gereizt […].“[Anm. 110]
Flaccus wird von Tacitus von Beginn seiner Amtszeit an als schwache Führungsperson dargestellt, die nicht in der Lage war, sich bei ihren Truppen Respekt zu verschaffen und die Disziplin zu wahren. Bei der Usurpation des Vitellius scheint sich Flaccus ruhig verhalten und keine Partei für Galba ergriffen zu haben. Tacitus lässt Fabius Valens bei einer Unterhaltung zu Vitellius sagen, im Falle einer Usurpation „[…] drohe kein Hindernis […]“ durch den Statthalter.[Anm. 111] Nach der Verweigerung des Eides auf Galba schreibt Tacitus: „Als Zuschauer bei diesem Skandal stand der Konsularlegat Hordeonius Flaccus da: nicht wagte er, die Rasenden zu bändigen, nicht, die Schwankenden zurückzuhalten, nicht, die Gutgesinnten zu ermutigen – untätig, zaghaft und schuldlos nur aus Stumpfheit […].“[Anm. 112] Auch hier wird Flaccus also als unfähige Führungspersönlichkeit dargestellt. Nach dem Abmarsch des Vitellius nach Italien wurde ihm das Kommando über das gesamte Rheinheer übertragen.[Anm. 113] In dieser Funktion erlebte Flaccus den sogenannten Bataveraufstand und Tacitus erhebt erneut schwere Vorwürfe gegen dessen Führungsstil. Sein Hauptvorwurf ist die Begünstigung des sogenannten Bataveraufstandes durch den Legaten.[Anm. 114] Der taciteische Bericht weist bei der Rolle des Flaccus zu Beginn des „Aufstandes“ allerdings Widersprüche auf. So schildert er zunächst, dass Flaccus im Frühsommer 69 n. Chr. zögerte, die von Vitellius angeforderten Hilfstruppen zu entsenden, aus Angst vor der Haltung der Bataver.[Anm. 115] Später berichtet er, dass Flaccus als früher Anhänger des Vespasian absichtlich versuchte, Vitellius die Auxiliareinheiten vorzuenthalten, indem er unter dem Anschein von Unruhen in Germanien die Truppen dort zurückhielt. Er unterstellt dem Statthalter diesbezüglich sogar eine Absprache mit Civilis und eine bewusste Zurückhaltung gegenüber den Batavern.[Anm. 116] Tatsächlich überliefert Tacitus aber auch, dass Flaccus dem Befehl des Vitellius gehorchte und die batavischen Kohorten Richtung Italien schickte.[Anm. 117] Dass diese bei Mainz wieder den Rückweg antraten, lag laut Tacitus an vorherigen Absprachen der Kohorten mit Civilis. Ob Flaccus von diesen wusste, ist nicht festzustellen.[Anm. 118] Sollte Flaccus ein früher Parteigänger Vespasians gewesen sein und sollte es tatsächlich eine persönliche Unterredung zwischen ihm und Julius Civilis gegeben haben, wie es Tacitus ja andeutet, so ließe sich die anfängliche Zurückhaltung gegenüber den Batavern damit erklären. Es handelte sich schließlich bei beiden um Anhänger der Flavier. Als Civilis dann begann, römische Lager und Soldaten anzugreifen und sich die acht batavischen Kohorten auf dem Weg zu seinen Truppen befanden, begann Flaccus zu handeln. Tacitus schreibt: „[…] da befahl er dem Legaten Munius Lupercus, dem Kommandanten des Winterlagers zweier Legionen, gegen die Feinde auszurücken.“[Anm. 119] Er kam also durchaus seinen Aufgaben als Statthalter nach.[Anm. 120] Trotzdem war er nicht in der Lage oder nicht willens, die acht Bataverkohorten „[…] trotz weitgehender Zugeständnisse […]“ davon abzuhalten, sich Civilis anzuschließen.[Anm. 121] Auf dem Weg zu Civilis‘ Truppen trafen die Kohorten bei Bonn auf Herennius Gallus, Legat der Legion I, welche in Bonn stationiert war. Die Schlacht verlief siegreich für die Bataver.[Anm. 122] Tacitus gibt die Schuld an der Niederlage beiden Legaten, also Flaccus und Gallus, die Hauptschuld gibt er aber eindeutig Flaccus. Er beschreibt die Handlungen des Statthalters in dieser Situation als unsicher, zögerlich und wechselhaft. Zunächst zögerte dieser „[…] aus angeborener Feigheit und wegen der Verzagtheit seiner Untergebenen […]“ die batavischen Kohorten direkt mit seinen Truppen zu verfolgen.[Anm. 123]
„Dann reute es ihn wieder, und da ihm sogar diejenigen, die vorher dazu geraten hatte, jetzt Vorwürfe machten, schrieb er in der Absicht, die Verfolgung aufzunehmen, an den Legaten der 1. Legion Herennius Gallus […] er solle die Bataver am Übersetzen hindern, er selbst werde sich mit seinem Heer an ihre Fersen heften.“[Anm. 124]
Er wollte also zunächst doch die Bataver aufhalten und befahl dem Gallus einen Kampf gegen diese Truppen. Nach Tacitus‘ Meinung hätte man, wenn dieser Kampf mit der Unterstützung der Truppen des Flaccus stattgefunden hätte, die Bataverkohorten erfolgreich aufhalten können. Da Flaccus sich aber erneut umentschied, sein Unternehmen aufgab und Gallus sogar befahl, die Bataver passieren zu lassen, so musste dieser, nachdem er von seinen Soldaten dazu gedrängt wurde, alleine mit seiner Truppe gegen die Bataver kämpfen und verlor.[Anm. 125] Indirekt deutet Tacitus mit dieser Erzählung an, dass die batavischen Kohorten nur aufgrund der Befehle des Flaccus zu Civilis gelangen konnten und der Statthalter somit auch die Schuld am weiteren Verlauf des sogenannten Bataveraufstandes trug. Er beschreibt außerdem, dass das Nichteingreifenwollen der Legaten Flaccus und Gallus bei den Legionssoldaten auf Unmut stieß. Er schreibt: „Das führte zum Verdacht, es werde mit Zustimmung der Legaten der Krieg geschürt, und alles, was geschehen sei oder zu befürchten stehe, sei nicht Folge der Unfähigkeit des Heeres oder der Übermacht des Feindes, sondern habe seinen Grund in der Arglist der Führer.“[Anm. 126] Wie bereits erläutert, drängten die Legionäre ihren Legaten schließlich auch zur Schlacht. Ein Konflikt zwischen Soldaten und ihren Legaten ist hier ein weiteres Mal greifbar.
Nach der Vereinigung der acht Bataverkohorten aus Mainz mit den Truppen des Civilis begann die Belagerung des Legionslagers Vetera I. Hordeonius Flaccus schickte in dieser Situation ein Entsatzheer aus, um die Belagerung zu stoppen. Dabei übergab er die Befehlsgewalt über den größten Teil seines Heeres an den Legionslegaten der Legion XXII, Dillius Vocula. Flaccus selbst fuhr laut Tacitus mit dem Schiff, denn er sei
„[…] krank und seinen Soldaten verhaßt; denn die äußerten ganz deutlich ihre Empörung: hinausgeleitet aus Mogontiacum habe man die Bataverkohorten, verheimlicht die Umtriebe des Civilis, und als Bundesgenossen habe man Germanen. Nicht durch die Hilfe des Primus Antonius oder des Mucianus habe sich Vespasians Stellung stärker gefestigt. Unverhohlener Haß und unverhohlene Gewalt könne man offen abwehren, Betrug und List wirkten im Dunkeln und seien daher unentrinnbar.“[Anm. 127]
Tacitus äußert erneut die bekannte Kritik, dass Flaccus am erfolgreichen Anschluss der acht Bataverkohorten an Civilis‘ Heer die Schuld trage. Neu an dieser Textstelle ist, dass er diese Anschuldigung direkt den Soldaten in den Mund legt. Er verschärft die Anschuldigungen sogar noch, indem er schreibt, dass, zumindest nach Empfinden der Soldaten, Flaccus durch seine Handlungen aktiv Vespasian unterstützte und deutet indirekt eine Zusammenarbeit mit Civilis an, da er Germanen als Bundesgenossen des Statthalters anführt. Auch Civilis geht in seiner fiktiven, von Tacitus erdachten, Verteidigungsrede gegenüber Cerialis auf eine Zusammenarbeit mit Flaccus ein: „Wozu Antonius in Briefen, dazu forderte mich Hordeonius Flaccus persönlich auf.“[Anm. 128] Eine frühe Parteinahme für die Flavier durch Hordeonius Flaccus ist aufgrund dieser taciteischen Schilderungen annehmbar. Ein Konflikt zwischen Soldaten und ihren Vorgesetzten ist hier eindeutig zu erkennen und offenbar sonderte sich Flaccus auch bewusst von seinem Heer ab. Wie weitreichend die Unzufriedenheit der Soldaten mit ihrem Statthalter war, zeigt folgendes Zitat, das Tacitus den Soldaten außerdem in den Mund legt: „So viele waffenstarrende Fäuste der tapfersten Männer würden von einem einzigen altersschwachen Greis gelenkt: besser wäre es doch, den Verräter zu töten und so ihr eigenes Glück und ihre Tapferkeit von einem bösen Vorzeichen zu befreien.“[Anm. 129] Als schließlich ein Schreiben Vespasians eintraf, drohte die Lage laut Tacitus zu eskalieren, Flaccus konnte die Soldaten jedoch etwas beruhigen, indem er die Boten jener Nachricht gefangen nahm und zu Vitellius schickte.[Anm. 130] Als man auf dem Weg nach Vetera I in Bonn Halt machte, schlug Flaccus erneut der Unmut der Soldaten entgegen, die ihm die Schuld an ihrer Niederlage gegen die Bataver gaben: „[…] sein Verrat sei die Ursache des Blutbades, da überhaupt keine Hilfstruppen eingetroffen seien […].“[Anm. 131] Wiedermals wird deutlich, wie unbeliebt Flaccus im gesamten Rheinheer war. Dillius Vocula stellte sich in dieser und weiteren Situationen zwar schützend vor Flaccus und bekam dafür von diesem den Oberbefehl über das Heer übergeben, aber auch Vocula kam immer mehr in die Kritik der Soldaten.[Anm. 132] Zusätzlich zu den Problemen, die die Soldaten mit dem Führungsstil ihrer Legaten hatten, „[…] gab es vieles, was die aufsässigen Gemüter in Wut versetzte: Sold und Nahrung waren knapp, zugleich widersetzte sich Gallien der Aushebung und den Tributzahlungen, der Rhein war infolge einer im dortigen Klima unbekannten Trockenheit nicht schiffbar, der Nachschub war beschränkt […].“[Anm. 133] Auch unter diesen Bedingungen litt ihm zufolge die Disziplin des Rheinheeres.
Zu diesem Zeitpunkt, so schreibt Tacitus „[…] war der gemeine Soldat dem Vitellius treu, die höheren Offiziere dem Vespasianus zugeneigt […]“[Anm. 134] Als die Siegesnachricht der flavischen Truppen bei der Schlacht von Cremona an den Rhein gelangte, vereidigte Hordeonius Flaccus das Heer auf Vespasian, welches widerwillig den Eid aussprach.[Anm. 135] Diese Loyalität schätzte Flaccus scheinbar falsch ein, denn als seine Soldaten nach einer siegreichen Schlacht bei Neuss die Auszahlung eines Donativ forderten, das noch von dem inzwischen ermordeten Vitellius stammte, machte er einen entscheidenden Fehler.
„Ohne lange zu zögern, zahlte es Hordeonius im Namen Vespasians aus – und das vor allem war Zündstoff für die Meuterei. Hemmungslos hingegeben den Ausschweifungen, Gelagen und nächtelangen Feiern, frischten sie den Groll gegen Horeonius auf – und ohne daß ein einziger der Legaten und Tribunen Einhalt zu gebieten wagte – jegliches Ehrgefühl hatte ja die Nacht ausgelöscht -, zerrten sie ihn aus dem Schlafgemach und brachten ihn um. Dasselbe planten sie mit Vocula, doch in Sklavenkleidern konnte er in der Dunkelheit entkommen.“[Anm. 136]
Die Unzufriedenheit der Soldaten eskalierte also, weil Flaccus ein Geldgeschenk des Vitellius, dem die Soldaten immer noch zuneigten, im Namen Vespasians auszahlte. Das Donativ zeigte den Soldaten nochmals die Ehrerbietung, die Vitellius in „seine“ Legionen, die ihn zum Kaiser ausriefen, hatte und erinnerte sie erneut an ihre Treue, die sie dem toten Kaiser geschworen hatten.[Anm. 137] Dass der Konflikt im römischen Rheinheer dieses in seiner Handlungsfreiheit schwächte, ist aufgrund der vorhergehenden Textanalyse klar geworden. Die Truppen des Civilis profitierten von dieser Schwächung.
.1.10.4.1.3.2. Die Ermordung des Dillius Vocula
Dillius Vocula war im Jahr 69 und Anfang 70 n. Chr. Legat der Legion XXII, die in jener Zeit in Mainz stationiert war. Neben der literarischen Überlieferung in Tacitus‘ Historien ist Voculas Legatentätigkeit epigraphisch durch den Fund seines Grabsteines in Rom nachgewiesen.[Anm. 138] Wie im vorherigen Unterkapitel bereits erläutert, übernahm Vocula im Laufe des Jahres 69 n. Chr. faktisch die Aufgaben des Konsullegaten von Hordeonius Flaccus.[Anm. 139] Auf Flaccus‘ Befehl leitete Vocula das Entsatzheer, welches die Belagerung von Vetera I durch die Bataver auflösen sollte.[Anm. 140] Als dieses Heer in Bonn Station machte, kam es zu einem Zwischenfall. Hordeonius Flaccus nahm einen Legionär der Legion I fest, den er der Meuterei beschuldigte.[Anm. 141] Der Gefangene behauptete von sich, der „Bote zwischen Civilis und Flaccus“ gewesen zu sein, der nun „durch falsche Beschuldigung als Zeugen der Wahrheit mundtot“ gemacht werden sollte.[Anm. 142] Nach Tacitus unterstellte er dem Statthalter also eine Zusammenarbeit mit Julius Civilis, was den Unmut der restlichen Soldaten des Heeres noch weiter steigerte und wodurch ein weiterer Verlust der Disziplin zu befürchten stand. In diesem Moment griff Vocula ein, wie Tacitus schreibt:
„Da bestieg Vocula mit bewundernswerter Entschlossenheit die Rednerbühne und befahl, den Soldaten zu fassen und trotz seines Geschreis zur Hinrichtung abzuführen: und während die üblen Elemente eingeschüchtert waren, gehorchten die Gutgesinnten den Befehlen. Als man hierauf unter allgemeiner Zustimmung Vocula als Führer forderte, übergab ihm Flaccus den Oberbefehl.“[Anm. 143]
Ob Vocula mit dieser Aktion tatsächlich Flaccus schützen und den Soldaten wegen Verleumdung bestrafen wollte, oder ob die Bestrafung hauptsächlich stattfand, um die Truppendisziplin nicht weiter zu gefährden, ist nicht abschließend zu klären. Tacitus beschreibt aber im weiteren Verlauf seiner Schilderungen, dass Vocula auf die Truppendisziplin achtete. So gedachte er, als das Heer in Gelduba ein Lager bezog, durch „[…] Schanz- und Wallarbeiten und andere Kriegsmanöver dem Heer Mut einzuflößen […].“[Anm. 144] Dazu ist anzumerken, dass solche Arbeiten für Legionssoldaten üblich waren und keine außergewöhnliche Betätigung zum Stärken der Moral.[Anm. 145] Vocula ließ seine Soldaten außerdem die Cugerner, die auf Seiten der Bataver standen, überfallen, um den Mut der Truppe zu steigern.[Anm. 146] Wenig später griff Herennius Gallus, Legat der Legion XVI, von Gelduba aus eine Gruppe von Soldaten an, die auf der Seite des Civilis standen und ein havariertes Getreideschiff für sich bergen wollten. Die Schlacht, die sich um das Schiff entwickelte, gewannen schließlich die Truppen des Civilis, da diese Verstärkung erhielten. Gallus‘ Truppen gaben ihm als Legaten die Schuld an jener Niederlage. „Sie zerrten ihn aus seinem Zelt hervor, zerrissen ihm das Gewand, verprügelten ihn und befahlen ihm zu sagen, um welchen Preis, mit welchen Mitwissern er das Heer verraten habe.“[Anm. 147] Hier ist erneut eine Disziplinlosigkeit im Heer zu erkennen. Offenbar war das Misstrauen gegenüber den Führungsoffizieren im römischen Rheinheer so stark, dass von jedem Legaten ein Verrat angenommen wurde. Wie bereits mehrfach herausgearbeitet, lag das wohl vor allem daran, dass die Soldaten weiter vitelliustreu waren während die Führungsoffiziere bereits die Flavier unterstützten. Dillius Vocula musste Gallus schließlich befreien, als er wieder in das Lager zurückkehrte. Er „[…] ließ am nächsten Tag die Rädelsführer der Meuterei hinrichten.“[Anm. 148] Zum wiederholten Mal wird Vocula von Tacitus, ganz im Gegensatz zu Flaccus, als zielstrebiger Anführer dargestellt, dem die Disziplin der Truppe wichtig war.
Nach dem Sieg Vespasians bei Cremona, als das römische Rheinheer widerwillig auf Vespasian vereidigt war, griffen Civilis‘ Truppen die Truppen des Vocula in einem Lager bei Asciburgium an. „So überraschend brachen sie in das Lager ein, daß [sic] Vocula weder seine Leute ansprechen noch die Kampflinie entfalten konnte […]“.[Anm. 149] Trotzdem siegten Voculas Truppen unter hohen Verlusten, da sie Verstärkung bekamen.[Anm. 150] Tacitus unterstellt Vocula in seiner Aufarbeitung des Kampfes, dass dieser Fehler gemacht habe: „Vocula aber ließ den Anmarsch des Feindes nicht auskundschaften – daher wurde er gleich beim Ausrücken geschlagen.“[Anm. 151] Zum ersten Mal stellt er ihn zögerlich dar und schreibt, er „[…] ließ nutzlos Tage verstreichen und rückte erst dann gegen den Feind vor: hätte er sich beeilt […] hätte er durch ein und denselben Vorstoß die Belagerung der Legionen brechen können.“[Anm. 152] Damit spielt Tacitus darauf an, dass Vocula vor der Schlacht einen Boten zu Civilis schickte, der ihn aufforderte, die Kämpfe einzustellen, da sich Vespasian als Kaiser mittlerweile durchgesetzt hatte und das Rheinheer auf ihn vereidigt war.[Anm. 153] Stattdessen hätte er Civilis vor Vetera I gleich angreifen können. Dass er das nicht tat, spricht eventuell für eine flavische Gesinnung Voculas, der einen anderen flavischen Parteigänger nicht ohne vorherige Verhandlungen angreifen wollte. Einen weiteren Fehler beging Vocula laut Tacitus, nachdem er die Belagerung von Vetera I durchbrochen hatte und Civilis‘ Truppen flohen. „Vocula aber setzte den Fliehenden nicht nach, sondern verstärkte Wall und Türme des Lagers, als ob eine neuerliche Belagerung drohe: da er so oft schon den Sieg verspielt hatte, wurde er nicht zu Unrecht verdächtigt, den Kriegszustand vorzuziehen.“[Anm. 154] Tacitus stellt Vocula also wieder als zögernde Führungsperson dar, die nicht in der Lage war, den Konflikt zu beenden. Der Legat hätte auch die Möglichkeit gehabt, die geretteten Truppen von Vetera I ins sichere Köln oder Mainz ziehen zu lassen, stattdessen reduzierte er sogar die Besatzung des Kastells und wollte es halten. Gegen diese Entscheidung wehrten sich alle Truppen, sowohl die, die mit Vocula abzogen, als auch die, die zurückbleiben sollten.[Anm. 155] Die Versorgungsmängel, die in Vetera I herrschten wirkten sich laut Tacitus negativ auf die Disziplin der Besatzung aus.
„Eine größere Zahl, als befohlen war, brach auf, und auf dem Marsch murrten sie laut: nicht länger wollten sie den Hunger und die Winkelzüge ihrer Legaten ertragen. Aber die Zurückgebliebenen klagten, man habe sie durch den Abzug eines Teils der Legionen im Stich gelassen. Daraus entstand doppelter Aufruhr, da die einen Vocula zurückriefen, die anderen sich weigerten, ins Lager zurückzukehren.“[Anm. 156]
Die Disziplin in der Truppe war also schlecht und Vocula in der Kritik. Als die Truppen Flaccus töteten, planten sie auch die Tötung Voculas, der aber fliehen konnte.[Anm. 157] Folgt man dem Bericht des Tacitus, scheint sich in dieser Zeit das römische Rheinheer gespalten zu haben.[Anm. 158] Während die Legion I und die die beiden Mainzer Legionen IV und XXII wieder Vocula folgten und sich wieder auf Vespasian vereidigen ließen, blieben die restlichen Teile des Heeres antiflavisch.[Anm. 159] In Ermangelung herausragender Persönlichkeiten, die man zum Usurpator hätte machen können, wählte man in dieser Situation Julius Classicus als Führer.[Anm. 160] Hier wird erneut deutlich, dass der in der Literatur häufig so genannte Aufstand der Treverer und Lingonen ein vom sogenannten Bataveraufstand unabhängiges Ereignis war. Die beteiligten dieses „Aufstandes“ hatten sich zuvor intensiv für Vitellius eingesetzt und deshalb von Vespasian wenig zu erwarten. Das „Imperium Galliarum“ war eventuell nur eine Ergänzung flavischer Propaganda, um die Ereignisse des Bürgerkrieges am Rhein mit der Usurpation des Classicus zu kaschieren.[Anm. 161] Tacitus berichtet infolgedessen, dass das Heer des Classicus den Rest des Rheinheeres auf die eigene Seite ziehen wollte, indem man alle Legaten tötete.[Anm. 162] Tacitus beschreibt als nächstes, dass Vocula sich mit seinem Heer auf den Weg machte, die erneute Belagerung von Vetera I zu brechen. Classicus und Julius Tutor waren zum Schein als Kundschafter vorausgeritten und handelten stattdessen einen Bündnisvertrag mit den Batavern aus.[Anm. 163] Eine Zusammenarbeit der Gruppe um Classicus mit den Truppen des Civilis scheint für diesen Zeitpunkt aus bereits erläuterten Gründen unwahrscheinlich. Es gab keinen Grund für die Bataver, mit einer antiflavischen Gruppe zusammenzuarbeiten. Tacitus versuchte wohl auf diesem Weg, die beiden „Aufstände“ zusammenzufügen um Civilis und die Bataver weiter zu diskreditieren.
„Jetzt erst trennten sie sich von den Legionen und umgaben ihr Lager mit einem eigenen Wall […].“[Anm. 164] Erst zu diesem Zeitpunkt trennte sich die Gruppe um Classicus und Tutor vom Heer des Vocula und fiel damit öffentlich vom flavisch vereidigten Heer ab. Wahrscheinlich aufgrund der dadurch geschwächten Truppe brach Vocula den Entsatz für Vetera I ab und kehrte nach Neuss zurück. Hier wurde er laut Tacitus, nachdem er zunächst durch eine Rede seine Soldaten von einer Zusammenarbeit mit Classicus abbringen wollte, von „[…] Aemilius Longinus, einen Fahnenflüchtigen der 1. Legion […]“, den Classicus geschickt hatte, ermordet.[Anm. 165] Zuvor hatten sich anscheinend viele Soldaten mit der Gruppe um Classicus getroffen. Die noch immer antiflavisch eingestellten Soldaten fühlten sich ihren abtrünnigen Hilfstruppen anscheinend näher als ihrem proflavischen Legaten.[Anm. 166] „Angetan mit den Symbolen römischer Befehlsgewalt erschien er [Classicus] dann im Lager […].“[Anm. 167] Mit dieser Formulierung will Tacitus wahrscheinlich andeuten, dass Classicus die Stelle des Vocula als Legat und Kommandant des Rheinheeres übernahm.[Anm. 168] Die bei Tacitus beschriebene, unkomplizierte Vereidigung aller Soldaten auf ein etwaiges „Imperium Galliarum“ zeigt, dass sich die beiden Teile des Rheinheeres in Neuss freiwillig unter der Führung von Classicus und Tutor vereinigt hatten.[Anm. 169]
Bei der Ermordung Voculas galten also dieselben Voraussetzungen für die Tat wie bei der Ermordung des Flaccus. Die Soldaten präferierten einen anderen Kaiserkandidaten als ihr Legat. Aber auch die schlechten Versorgungsbedingungen sorgten für einen Disziplinverlust im römischen Rheinheer. Die Legaten wurden für diese Bedingungen verantwortlich gemacht und die Loyalität der Soldaten schwand immer mehr. Diese innere Zerrissenheit im Rheinheer begünstigte den sogenannten Bataveraufstand, da das römische Heer durch die Streitereien an Handlungsfähigkeit einbüßte.
Anmerkungen:
- Willems 1984, S. 240. Zurück
- Ebenda, S. 238. Zurück
- Ebenda, S. 240-241. Zurück
- Speidel 2009, S. 242. Zurück
- Kunow, S. 61. Siehe auch Schmitz, S. 124. Zurück
- Tac. Hist. IV 19,1. Zurück
- Flaig 1992, S. 459. Zurück
- Ebenda, S. 534-535. Siehe auch Flaig 1995, S. 55-56; Walser, S. 98. Zurück
- Flaig 1992, S. 538-539. Zurück
- Walser, S. 98. Zurück
- Tac. Hist. IV 19,1. […] promissa sane a Vitellio […]. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 471. Zurück
- Trzaska-Richter, S. 192-193. Zurück
- Tac. Hist. IV 14, 1-2. iussu Vitellii Batavorum iuventus ad dilectum vocabatur, quem suapte natura gravem onerabant ministri avaritia ac luxu, senes aut invalidos conquirendo, quos pretio dimitterent: rursus impubes et forma conspicui (et est plerisque procera pueritia) ad stuprum trahebantur. hinc invidia, et compositae seditionis auctores perpulere ut dilectum abnuerent. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 461. Zurück
- Brunt, S. 499. Siehe auch Pfeiffer, S. 84; Bleckmann, S. 139-140; Hallermann, S. 104; Riemer, S. 80; Flaig 1992, S. 537; Schmitz, S. 124. Zurück
- Siehe diese Arbeit Kapitel 3.2. Zurück
- Willems 1984, S. 237. Zurück
- Willems 1984, S. 234. Siehe auch Roymans 1996, S. 97. Zurück
- Willems 1984, S. 240. Zurück
- Für die Neurekrutierung von zusätzlichen Soldaten in der Rheinregion siehe Kunow, S. 60. Zurück
- Roymans 2009, S. 86. Siehe auch Willems 1984, S. 227-228; Ausbüttel, S. 42; Schmitt, S. 146. Zurück
- Kraft, S. 43. Zurück
- Ebenda, S. 39-40. Zurück
- Cass. Dio LV 29 und Tac. Ann. IV 46. Zurück
- Nicolay, S. 250-251. Zurück
- Schmitt, S. 148. Zurück
- Flaig 1995, S. 53-54. Zurück
- Willems 1984, S. 242-243. Siehe auch Becker, S. 250; Ausbüttel, S. 49; Alföldy 1968, S. 115-116 und S. 148-149. Zurück
- Tac. Hist. IV 32,2. Zurück
- Tac. Hist. III 44. Siehe auch Suet. Vesp. 4; Cass. Dio LX 20. Zurück
- Hassall, S. 133. Zurück
- Tac. Hist. V 26,2. erga Vespasianum vetus mihi observantia, et cum privatus esset, amici vocabamur. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 643. Zurück
- Siehe diese Arbeit Kapitel 2.2.1, S. 17. Zurück
- Tac. Hist. IV 13,1. […] falso rebellionis crimine […]. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 459. Zurück
- Ausbüttel, S. 42. Siehe auch Richter, S. 126-127. Zurück
- Schmitt, S. 145 und Anm. 31 ebenda. Siehe auch Tac. Hist. I 58,1-2. Zurück
- Heinen, S. 70. Siehe auch Schmitz, S. 124. Zurück
- Tac. Hist. I 59,1. Iulius deinde Civilis periculo exemptus, praepotens inter Batavos, ne supplicio eius erox gens alienaretur. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 95. Zurück
- Schmitt, S. 144-145. Siehe auch Flaig 1992, S. 532-533. Zurück
- Tac. Hist. IV 13,1. Siehe auch Trzaska-Richter, S. 203-204. Zurück
- Trzaska-Richter, S. 204. Zurück
- Tac. Hist. IV 16,1. Zurück
- Bellen 1981, S. 98. Siehe auch Slofsra, S. 31. Zurück
- Schmitt, S. 144. Siehe auch Ausbüttel, S. 43. Zurück
- Schmitz, S. 124. Siehe auch Schmitt, S. 144. Zurück
- Slofsra, S. 31. Zurück
- Tac. Hist. IV 56,3 und 66,1. Siehe auch Ausbüttel, S. 44. Zurück
- Trzaska-Richter, S. 211-212. Zurück
- Tac. Hist. IV 13,2-3. […] ne ut hosti obviam iretur, si a populo Romano palam descivisset, Vespasiani amicitiam studiumque partium praetendit, missis sane ad eum Primi Antonii litteris, quibus avertere accita Vitellio auxilia et tumultus Germanici specie retentare legiones iubebatur. eadem Hordeonius Flaccus praesens monuerat, inclinato in Vespasianum animo et rei publicae cura, cui excidium adventabat, si redintegratum bellum et tot armatorum milia Italiam inrupissent. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 459 und 461. Zurück
- Riemer, S. 80. Siehe auch Bleckmann, S. 140. Zurück
- Tac. Hist. IV 32. Siehe auch Bleckmann, S. 141. Zurück
- Tac. Hist. IV 21,1. Siehe auch Bleckmann, S. 140. Ferner Schwinden, S. 311-312. Zurück
- Walser, S. 98. Siehe auch Flaig 1992, S. 537. Zurück
- Trzaska-Richter, S. 191. Zurück
- Tac. Hist. V 26,3. Hoc Primo Antonio notum, cuius epistulis ad bellum actus sum, ne Germanicae legiones et Gallica iuventus Alpis transcenderent. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 643. Siehe auch Daumer, S. 208-209. Zurück
- Pfeiffer, S. 84. Zurück
- Daumer, S. 209. Zurück
- Tac. Hist. II 86,1. At in Pannonia tertia decima legio ac septima Galbiana, dolorem iramque Bedriacensis pugnae retinentes, haud cunctanter Vespasiano accessere, vi praecipua Primi Antonii. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 277. Zurück
- Tac. Hist. II 86,4. igitur movere et quatere, quidquid usquam aegrum foret, adgrediuntur. scriptae in Britanniam ad quartadecimanos, in Hispaniam ad primanos epistulae, quod utraque legio pro Othone, adversa Vitellio fuerat; sparguntur per Gallias litterae; momentoque temporis flagrabat ingens bellum […] Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 277 und 279. Zurück
- Tac. Hist. III 5,1. […] principes Sarmatarum Iazugum, penes quos civitatis regimen, in commilitium adsciti. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 309. Zurück
- Ebenda. Zurück
- Jos. Bell. Jud. 7 § 75-88. Siehe auch Riemer, S. 100. Zurück
- Daumer, S. 209-210. Zurück
- Tac. Hist. II 86, 1-2. is legibus nocens et tempore Neronis falsi damnatus inter alia belli mala senatorium ordinem reciperaverat. praepositus a Galba septimae legioni scriptitasse Othoni credebatur, ducem se partibus offerens; a quo neglectus in nullo Othoniani belli usu fuit. labantibus Vitellii rebus Vespasianum secutus grande momentum addidit, strenuus manu, sermone promptus, serendae in alios invidiae artifex, discordiis et seditionibus potens, raptor, largitor, pace pessimus, bello non spernendus. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 277. Zurück
- Bellen 1998, S. 76. Zurück
- Tac. Hist. III 2,1. […] is acerrimus belli concitator […] Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 303. Zurück
- Tac. Hist. III 27,3. […] incesserat cunctatio, ni duces fesso militi et velut inritas exhortationes abnuenti Cremonam monstrassent. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 345. Zurück
- Tac. Hist. III 32,3. […] is balineas abluendo cruori propere petit. excepta vox est, cum teporem incusaret, statim futurum ut incalescerent: vernile dictum omnem invidiam in eum vertit, tamquam signum incendendae Cremonae dedisset, quae iam flagrabat. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 351. Zurück
- Tac. Hist. III 49,1. […] ut captam Italiam persultare, ut suas legiones colere; omnibus dictis factisque viam sibi ad potentiam struere. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 375. Zurück
- Tac. Hist. III 49,2. Zurück
- Münzer, S. 100-101. Für den weiteren Werdegang des Antonius Primus bis zu seiner Entlassung siehe Rohden, Sp. 2635-2637. Zurück
- Daumer, S. 210-211. Siehe auch Walser, S. 124-126. Zurück
- Walser, S. 126. Zurück
- Zur Lokalisierung des Kastells siehe Gechter 1987, S. 619. Zurück
- Siehe u.a. Bleckmann, S. 139-141; Klee, S. 43; Kunow, S. 62. Zurück
- Kunow, S. 61. Siehe auch Bleckmann, S. 140. Zurück
- Tac. Hist. IV 21,1. Siehe auch Schmitz, S. 126. Zurück
- Tac. Hist. IV 21,2. […] esse sibi Vitellium principem, pro quo fidem et arma usque ad supremum spiritum retenturos […]. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 477. Zurück
- Diese Arbeit Kapitel 2.2.2., S. 20. Zurück
- Flaig 1992, S. 489. Siehe auch Tac. Hist IV 31. Zurück
- Tac. Hist. IV 31,2. […] sed adigente Hordeonio Flacco, instantibus tribunis, dixit sacramentum, non vultu neque animo satis adfirmans […]. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 493. Zurück
- Tac. Hist. IV 32,1. Eventuell handelte es sich bei dieser Aufforderung auch nur um flavische Propaganda, die Tacitus als Quelle nutzte. Siehe dazu Schmitz, S. 127. Zurück
- Tac. Hist. IV 32,2. […] quibus ad supplicium petitus iure gentium poenas reposco […]. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 495. Siehe auch Kapitel 4.1.1.2. dieser Arbeit. Zurück
- Urban 1985, S. 35-38. Siehe dazu auch das Verhalten der Soldaten als Flaccus ihnen ein unter Vitellius versprochenes Donativ unter dem Namen Vespasians auszahlen will. Dazu Tac. Hist. IV 36. Zurück
- Kunow, S. 62. Siehe auch Bleckmann, S. 141. Zurück
- Tac. Hist. IV 60,2. Zurück
- Tac. Hist. IV 60,2. […] ceteri retro in castra perfugiunt, querente sane Civile et increpante Germanos tamquam fidem per scelus abrumperent. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 547. Zurück
- Tac. Hist. IV 60,2. Siehe auch Bleckmann, S. 141. Zurück
- Diese Arbeit Kapitel 2.2.2, S. 21-23. Zurück
- Urban 1985, S. 59-61 und 68-71. Urban vermutet sogar eine Flucht voreinander. Classicus räumt nach dem Sieg über Vetera den Mittelrhein und lässt alle Kastelle schleifen. Dies geschah eventuell auch als Schutz vor Civilis. Siehe auch Bleckmann, S. 141; Tac. Hist. IV 61,3. Zurück
- Heinen, S. 73. Siehe auch Tac. Hist. IV 37,2. Zurück
- Tac. Hist. IV 61,1. ceterum neque se neque quemquam Batavum in verba Galliarum adegit […]. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 549. Zurück
- Urban 1985, S. 65-67. Siehe auch Daumer, S. 208; Trzaska-Richter, S. 201. Zurück
- Bleckmann, S. 143. Zurück
- Für die genannten Barbarentopoi siehe diese Arbeit Kapitel 3.3.1., S. 60-63. Zurück
- Tac. Hist. IV 61,1. Civilis barbaro voto post coepta adversus Romanos arma propexum rutilatumque crinem patrata demum caede legionum deposuit; et ferebatur parvulo filio quosdam captivorum sagittis iaculisque puerilibus figendos obtulisse. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 549. Zurück
- Alföldy 1967, S. 102. Siehe auch Flaig 1992, S. 145 und 149. Zurück
- Flaig 1992, S. 149. Zurück
- Ebenda, S. 147. Siehe auch Alföldy 1967, S. 102-103. Zurück
- Flaig 1992, S. 159-160. Zurück
- Ebenda, S. 180-181. Zurück
- Ebenda, S. 158. Siehe auch Grassl, S. 144-145. Zurück
- U.a. Schwinden, S. 313. Siehe auch Bleckmann, S. 140; Pfeiffer, S. 85. Zurück
- Richter, S. 86-87. Zurück
- Tac. Hist. I 52,1. Sub ipsas superioris anni kalendas Decembris Aulus Vitellius inferiorem Germaniam ingressus hiberna legionum cum cura adierat: redditi plerisque ordines, remissa ignominia, adlevatae notae […]. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 85. Zurück
- Tac. Hist. I 57,1. Siehe auch Plut. Galba 22,6. Ferner Richter, S. 94-95. Zurück
- Flaig 1992, S. 21-23. Zurück
- Ebenda, S. 24. Zurück
- Ebenda, S. 25-26. Zurück
- Eck, S. 30. Zurück
- Tac. Hist. I 9,1. Superior exercitus legatum Hordeonium Flaccum spernebat, senecta ac debilitate pedum invalidum, sine constantia, sine auctoritate: ne quieto quidem milite regimen; adeo furentes infirmitate retinentis ultro accendebantur […]. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 19. Zurück
- Tac. Hist. I 52,3. […] nullam in Flacco Hordeonio moram […]. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 85. Zurück
- Tac. Hist. 56,1. Spectator flagitii Hordeonius Flaccus consularis legatus aderat, non compescere ruentis, non retinere dubios, non cohortari bonos ausus, sed segnis pavidus et socordia innocens […]. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 91. Zurück
- Tac. Hist. II 57,1. Siehe auch Eck, S. 30-32. Zurück
- Schmitt, S. 155. Siehe auch Urban 1985, S. 22-23; Tac. Hist. IV 18,1. Zurück
- Tac. Hist. II 97,1. Zurück
- Tac. Hist. IV 13,3 und 18,1. Siehe auch Schmitt, S. 155. Zurück
- Tac. Hist. IV 19,1. Zurück
- Schmitt, S. 156. Siehe auch Urban 1985, S. 23-24. Zurück
- Tac. Hist. IV 18,1. […] Munium Lupercum legatum (is duarum legionum hibernis praeerat) egredi adversus hostem iubet. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 469. Zurück
- Urban 1985, S. 22-23. Zurück
- Tac. Hist. IV 19,2. […] multa concedendo […]. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 473. Zurück
- Tac. Hist. IV 19-20. Siehe auch Bleckmann, S. 140. Zurück
- Tac. Hist. IV 19,2. […] insita ignavia et trepidis ministris […]. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 473. Zurück
- Tac. Hist. IV 19,2. […] dein paenitentia et arguentibus ipsis qui suaserant, tamquam secuturus scripsit Herennio Gallo legionis primae legato, qui Bonnam obtinebat, ut arceret transitu Batavos: se cum exercitu tergis eorum haesurum. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 473. Zurück
- Tac. Hist. IV 19,3-20,2. Zurück
- Tac. Hist. IV 19,3. unde suspicio sponte legatorum excitari bellum cunctaque quae acciderant aut metuebantur non inertia militis neque hostium vi, sed fraude ducum evenire. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 473. Zurück
- Tac. Hist. IV 24,1-2. […] ipse navibus invalidus corpore, invisus militibus. neque enim ambigue fremebant: emissas a Mogontiaco Batavorum cohortis, dissimulatos Civilis conatus, adsciri in societatem Germanos. non Primi Antonii neque Muciani ope Vespasianum magis adolevisse. aperta odia armaque palam depelli: fraudem et dolum obscura eoque inevitabilia. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 481. Zurück
- Tac. Hist. V 26,3. Quae Antonius epistulis, Hordeonius Flaccus praesens monebat. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 643. Zurück
- Tac. Hist. IV 24,2. tot armatas fortissimorum virorum manus unius senis valetudine regi: quin potius interfecto traditore fortunam virtutemque suam malo omine exolverent. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 481 und 483. Zurück
- Tac. Hist. IV 24,3. Zurück
- Tac. Hist. IV 25,1. […] eiusdem proditione caesos, nullis supervenientibus auxiliis […]. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 483. Zurück
- Übertragung des Oberbefehls Tac. Hist. IV 25,4. Siehe auch Eck, S. 30-32. Zunehmende Kritik an Vocula und Schutz des Flaccus durch ihn siehe Tac. Hist. IV 27,2-3. Zurück
- Tac. Hist. 26,1. Sed discordis animos multa efferabant: inopia stipendii frumentique et simul dilectum tributaque Galliae aspernantes, Rhenus incognita illi caelo siccitate vix navium patiens, arti commeatus […]. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 485. Zurück
- Tac. Hist. IV 27,3. […] haud dubie gregarius miles Vitellio fidus, splendidissimus quisque in Vespasianum proni […]. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 487. Zurück
- Tac. Hist. IV 31,2. Zurück
- Tac. Hist. IV 36,2. nec diu cunctatus Hordeonius nomine Vespasiani dedit, idque praecipuum fuit seditionis alimentum. effusi in luxum et epulas et nocturnos coetus veterem in Hordeonium iram renovant, nec ullo legatorum tribunorumve obsistere auso (quippe omnem pudorem nox ademerat) protractum e cubili interficiunt. eadem in Voculam parabantur, nisi servili habitu per tenebras ignoratus evasisset. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 503. Zurück
- Flaig 1992, S. 490-491. Zurück
- Eck, S. 134. Siehe auch CIL VI 1402: C(aio) Dillio A(uli) f(ilio) Ser(gia) Voculae / trib(uno) milit(um) leg(ionis) I IIIIviro ciarum curandar(um) / q(uaestori) provinc(iae) Ponti et Bith
niae trib(uno) pl(ebis) pr(aetori) / leg(ato) in Germania leg(ionis) XXII Primigeniae / Helvia T(iti) f(ilia) Procula uxor fecit. Zurück - Eck, S. 134. Zurück
- Tac. Hist. IV 24,1. Zurück
- Tac. Hist. IV 25,1-2. Zurück
- Tac. Hist. IV 25,4. quin idem ille arguebat ultro conscientiam ducis, tamquam nuntius inter Civilem Flaccumque falso crimine testis veri opprimeretur. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 485. Zurück
- Tac. Hist. IV 25,4. conscendit tribunal Vocula mira constantia, prensumque militem ac vociferantem duci ad supplicium iussit: et dum mali pavent, optimus quisque iussis paruere. exim consensu ducem Voculam poscentibus, Flaccus summam rerum ei permisit. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 485. Zurück
- Tac. Hist. IV 26,3. ibi struenda acie, muniendo vallandoque et ceteris belli meditamentis militem firmabant. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 485. Zurück
- Saxer, S. 3-4. Zurück
- Tac. Hist. IV 26,3. Zurück
- Tac. Hist. IV 27,2. protractum e tentorio, scissa veste, verberato corpore, quo pretio, quibus consciis prodidisset exercitum, dicere iubent. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 487. Zurück
- Tac. Hist. IV 27,2-3. is postera die auctores seditionis morte adfecit. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 487. Zurück
- Tac. Hist. IV 33,1. adeoque improvisi castra involavere ut non adloqui, non pandere aciem Vocula potuerit […]. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 495. Zurück
- Tac. Hist. IV 33,2-3. Zurück
- Tac. Hist. IV 34,1. Vocula nec adventum hostium exploravit […]. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 497. Zurück
- Tac. Hist. IV 34,1. […] tritis frustra diebus castra in hostem movit, quem si statim impellere cursumque rerum sequi maturasset, solvere obsidium legionum eodem impetu potuit. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 497. Zurück
- Tac. Hist. IV 31-32. Zurück
- Tac. Hist. IV 34,5. […] sed Vocula omissis fugientium tergis vallum turrisque castrorum augebat, tamquam rursus obsidium immineret, corrupta totiens victoria non falso suspectus bellum malle. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 499. Zurück
- Tac. Hist. IV 35. Siehe auch Flaig 1992, S. 488. Zurück
- Tac. Hist. IV 35,4. plures quam iussum erat profecti palam in agmine fremebant, non se ultra famem, insidias legatorum toleraturos: at qui remanserant, desertos se abducta parte legionum querebantur. duplex hinc seditio, aliis revocantibus Voculam, aliis redire in castra abnuentibus. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 501. Zurück
- Tac. Hist. IV 36. Zurück
- Tac. Hist. IV 37. Zurück
- Urban 1999, S. 77-78. Siehe auch Tac. Hist. IV 37,2. Zurück
- Urban 1999, S. 78-80. Zurück
- Urban 1985, S. 58-61. Siehe auch Schmitz, S. 128. Zurück
- Tac. Hist. IV 56,1. […] ceterum vulgus conscientia scelerum et spe impunitatis facile accessurum. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 539. Zurück
- Tac. Hist. IV 57,1. Zurück
- Tac. Hist. IV 57,1. tumque primum discreti a legionibus proprio vallo castra sua circumdant […]. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 539. Zurück
- Tac. Hist. IV 59,1. […] Aemilio Longino, desertore primae legionis […]. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 545. Siehe auch Eck, S. 134. Zurück
- Tac. Hist. IV 57,3. Siehe auch Schwinden, S. 313; Schmitz, S. 128. Zurück
- Tac. Hist. IV 59,2. dein sumptis Romani imperii insignibus in castra venit. Übersetzung von Helmuth Vretska, S. 545. Zurück
- Schwinden, S. 312-313. Zurück
- Tac. Hist. IV 59,2. Siehe auch Urban 1999, S. 77-78. Zurück