0.Die Familie Melchior, von Diest und der Hof zu Niedersalterberg bei Hamm/Sieg - Nachträge
Wenn ich etwas recherchiere, suche ich lange und wenn ich glaube, es ließe sich auf Grund der „frühen“ Zeit nichts mehr finden, wird die Suche irgendwann abgeschlossen.
Doch nun möchte ich zu obigen Texten Ergebnisse nachtragen, die ich kürzlich gefunden habe.
0.1.Die Familie Melchior in Hamm
Abraham Melchior, der als Hüttenbetreiber in Hamm genannt wurde, hatte einen Sohn Christian, der in Hamm nicht erwähnt wurde. Dessen Sohn Anthon Abraham Melchior hingegen wurde zunächst in Hamm und später in Büchenbeuren genannt. Dazu hatte ich geschrieben:
Christian Melchior
Frau Schmitz erhielt in Köln am 30. Juni Anno 1744 eine Bestätigung, dass Sie die Ehefrau des verstorbenen Peter Schmitz und eine geborene von Orsoy sei. Sie wäre die noch einzig lebende Schwester der verstorbenen Gerardia Melchiors, geborene von Orsoy, Ehefrau von Christian Melchiors ebenfalls verstorben, und damit die nächste „Anverwandin“ des Sohnes Abraham Anthon Melchiors aus der Ehe Christian Melchiors.
Abraham Anthon Melchior hatte das Duplikat des Kaufvertrages, worin auch die bereits erhaltenen 100 Reichsthaler genannt wurden, am 4. Juni 1733 gemeinsam mit seiner Tante Catharina Melchior unterschrieben. Wie weit er an der Führung der Bergwerke in Hamm beteiligt war, geht nicht hervor ...
… Am 3. August 1742 stellte der reformierte Pfarrer Johann Jacob Schneyder ein „Attest“ aus, dass Abraham Anthon Melchior am 2. April 1738 in Büchenbeuren, Oberamt Kirchberg, gestorben und am 4. April 1738 christlich begraben wurde. Demnach verstarb er einen Tag, nach dem er seinen „letzten Willen“ verfasst hatte. Seine Frau hieß Anna Catharina Christ und war die Tochter von Johann Wilhelm Christ, Schuldiener der Gemeinde Büchenbeuren. Johann Wilhelm Christ gab bei der Ablösung des Erbes an Frau Schmitz an, dass seine Tochter, verehelichte Melchior, in zweiter Ehe Johann Caspar Napp, Bürger und Rotgerber, geheiratet hatte.[Anm. 1]
Es war bis dahin nicht geklärt, wie es dazu kam, dass Abraham Anthon Melchior ohne Nennung eines Vaters in Hamm erwähnt wurde und man wusste nichts zu der Ehefrau des damaligen „Hüttenherrn“ Abraham Melchior in Hamm.
Daher finde ich folgende Angaben zur Abrundung der Familie Melchior sehr interessant und erwähnenswert:
Am 20. April 1724 wurde ein Schreiben verfasst:
An den Richter zu Hamm
Nachdem die Ehrwertte frau Melchiors Wittib zu hamm, bey uns geziemend angezeigt, sie entschloßen die Vormundschaft über Ihren zu Cöln ohnlängst verstorbenen Sohn hinterlaßenes Kind, ihres Enkels Abraham Melchior zu übernehmen ...
Darauf begab sich der zeitliche Richter Johann Georg Happ zur Hütte, um die Bereitschaft zur Vormundschaft zu klären und ob diese weiter Bestand hatte:
… ahn befohlener maßen bin ich unter schribener nach der Hütten gangen …
den Bescheid vorgelesen ...
Auf der Hämmischen Hütten 22 Ap 1724 Johann Georg Happ
Die Kanzlei in Hachenburg fasste die Ergebnisse zusammen und nannte dabei den Geburtsnamen von Abraham Melchiors Frau, die am 2. Mai 1732 in Hamm beerdigt wurde.
… Nachdem die Verwittibte frau Melchiors geborene Clermont zu Hamm bey uns die geziemende Anzeige gethan die Vormundschaft Ihres zu Cölln ohnlängst verstorbenen Sohnes Melchior hinterlaßenen einzigen ehelichen Sohn Anthon Abraham Melchiors Ihres Enkels zu übernehmen ...
Hachenburg 28. April 1724 [Anm. 2]
Frau Melchior, geborene Clermont, Ehefrau des Hüttenbetreibers Abraham Melchior, hatte demnach die Vormundschaft für ihren Enkel Abraham Anthon Melchior übernommen, da ihr Sohn Christian Melchior in Köln verstorben war.
Diese Angaben sind für das Verständnis der Zusammenhänge in Hamm interessant, sowie wichtig, wenn man die Genealogie der Familie Melchior komplettieren möchte.
0.2.Die Familie von Diest und der Hof Niedersalterberg
Anselm Frhr v. Hoiningen=Huene hatte in seinen Ausführungen geschrieben, dass der Hof Niedersalterberg zwischen 1488 und 1661 zum Besitz deren von der Lippe genannt Hune war:
… Bei den Besitzungen im Saynischen dürfte noch zu erwähnen sein, daß am 25. September 1623 (Idsteiner Archiv) Wilhelm Graf zu Sayn und Wittgenstein von Friedrich Wilhelm von der Lipp gen. Huen zum Bruch 1000 Reichsthaler borgte und dagegen eine Mühle zu Bierenbach und eine Mühle zu Mehren und bei längerem Stehenlassen des Kapitals den Zehnten im Kirchspiele Leuscheid (Fürstenthum Berg) verpfändet ...
… Faßt man vorstehende Angaben zusammen, so hatten die v. d. Lipp gen. Hoen folgende Besitzungen:
Im Saynischen
- Zwei Güter bei Freusburg (vor 1479) und vielleicht noch einen Burgsitz (1456) daselbst
- Den Salterberger Hof (vor 1488 - 1661) und den Zehnten zu Breitscheid
- Als Pfand eine Mühle zu Bierenbach und eine zu Mehren (1623)
- Einen Burgsitz zu Hartenfels (vor 1500) und ein Hofgut daselbst … [Anm. 3]
Dies hatte ich in meine Ausarbeitung übernommen.[Anm. 4]
Der Hof Niedersalterberg scheint innerhalb kurzer Zeit in den Besitz derer von und zu der Hees gekommen zu sein, denn ich fand nun den Kaufvertrag von 1656, den ich in kurzen Auszügen wiedergeben möchte:
Kaufvertrag 1656
… Wir Johann henrich von und zu der Heese und Anna Margaretha von und zu der Heese Eheleuthe thun kund und bekennen offentlich und vor jedermänniglich für uns, unsere Erben und nachkommen …
… eigenthümblich Hoff zu Niedersalterbach im Kirspel ham Grafschaft Sayn gelegen ...
H. Johan von Diest … brandeburgischher geheimer rath und frauen Elisabeth von frentz ...
Geschehen zu hachenburg am Tag . des . monaths [Eintrag des Tages und des Monats fehlt]
Im Jahr nach der Geburt unsers Erlösers tausend Sechs hundertfünffzigh und Sechs
Johann Gottfried von und zu der heß Joh Henrich von und zu der heß
Anna Margarethe von und zu der heß
Dieser Verkauf wurde ebenfalls in Hamm eingetragen:
Hamm Ao 1656 d 12/29 aug
im beysein des Edlen vesten und wolgelehrten auch vorachtbaren und frommen H Adolphi Büttinghausen (a) Amtsverwalter zu Gimborn, Philipp demmer zu opperzau bergh Vogten, geschworenen Kirspels Hamm Hern herman Fleck [!] (b) bergschreiber und meiner Johan Eberhardten Petzmans registrator zu Hachenburg, zwischen H. Johan von Diest Chur brandenburgischer geheimer rath und clevischer vice Cantzler eins und Herr Johan Henrich von und zu der heeß mit ZuZiehung deßen schwieger Vatter Johan Gotfried von und zu der heeß (c) anderentheils über einen hoff im Kirspel ham zu Niedersalterbergh cum …
welchen der von der heeße dem H. Vize Cantzler von diest durch Schreiben von Elfhundert Rhtl sage 1100 Rtr kaufflich über zu laßen sich erklären, nach gesetzter maßen abgeredt worden, das nemlich wohlgE. Diest negst künftigen Michaelis für den hoff in bahrem gelt alß kaufschilling 1100 Rtr und zum Verzicht [Anm. 5] seines landes 50 Rtr gegen gebürlich gewohnlich beerbungs und lieberung erlegen und ...
Johan Eberhard petzmann (d) notarius und registrator hachenburg
(a) Adolph Büttinghausen = schwarzenbergischer Rat und Amtsverwalter in der Herrschaft Gimborn-Neustadt;
(b) Johann Philipp Demmer von Opperzau war lutherischer Kirchmeister, zeitlicher Geschworener und, wie oben erstmalig erwähnt, Bergvogt; Hermann Fleck ist unter diesem Namen bisher unbekannt, möglicherweise wurde der Familienname später anders angegeben;
(c) 2435: Heiratsbriefauszug vom 27. Mai 1655 zwischen Johann Heinrich von der Heese und Anna Margaretha von der Heese, ehelichen Tochter des Johann Gottfried von der Heese und der Anna Sabina geborenen Kettig von Bassenheim [Anm. 6]
(d) In Altenkirchen wird genannt: Johann Eberhard Petzmann 1667 Sekretär des Landschultheißen, 1676 Sekretär von Pastor Trau, 1685 Fürstl Secretary 1677: Elisabeth Ehefr. v. Hr. secretary Petzmann Patin bei Eulalia Elisabeth Bracht, Tochter von Henrich Bracht
Ich Peter fuchs gräflicher Manders. Saynischer Richter Kirspels ham verkünde hirmit, daß ich auf begehren und hinterlaßener Volmacht deß hoch Edelgeborenen undt … Her Johan Henrichen von und zu der Heeß, deßen hoff zu Niedersalterberg gelegen, so der hochEdel und Hochgelehrte H. Johan von Diest Clevisch Brandenburgischer rath undt V. Cantzler von wohl...
Junckern zur Heeße Erblich und eigenthüblich gekauft, dreyen Sontags nacheinander wie landesbrauch für der kirchen alhir öffentlich undt gebürlich unwiderrufflich aufgeruffen, Geben ham am 17/7 Sept 1656
Peter Fuchs Richter [Anm. 7]
Herrn von Diest wurde erlaubt, bereits vor der vollständigen Bezahlung, über das Holz / die Holzungen zu verfügen und sie zu „gebrauchen“. Vermutlich war diese Absprache für die Verwendung in den Bergwerken wichtig.
Weiterhin wurde notiert, dass das Geld von Herrn von Diest an den genannten Bergvogt Philipp Demmer übergeben werden sollte.
Anleihe 1672
Frau Johanna von Diest (Witwe Johann von Diest) lieh im Juli 1672 von der Kirche in Hamm 150 Reichsthaler und gab als Pfand den Hof zu Niedersalterberg.
„Ich, Elisabeth von Frentz, hinterlassene Wittib des hochedlen Johannen von Diest weiland Kurfürstl. Brandenburgischen Kanzlers zu Cleve, urkund und bekenne hiermit und kraft dieses für mich, meine Kinder und Erben … nach allen Rechten und in der hochlöb. Grafschaft Sayn Ordnungen, Statuten, Landrechten und gewohnheiten … daß auf mein gütliches Gesinnen und Begehren zur Beförderung meines Bergwerkes unten im Kirchspiel Hamm und was demselben anklebet in meinem kundbarlichen Nöten zu Abwand und Verhütung vorhandenen Schadens und Ungelegenheit, der ehrwürdig und wohlgeborene Herr Albertus Weißenbruch, Evang.
Pastor ob berührtem Kirchspiels Hamm, Catharina Apollinia, seine eheliche Hausfrau, den 1./11. Tag des Monats Juli des abgewichenen 1672ten Jahres mir in einer unzerteilten Summe … 150 Reichsthaler … gelehnt … haben … und mich verpflichte, allsolche mit fünf pro cento nach saynischem Brauch zu verpensionieren … „ Gibt zur Sicherheit ihren Hof zu Niedersalterberg.
Das Geld wurde erlegt am 24.5.1714.[Anm. 8]
Im Stammbuch der Gemeinde Hamm wurde dazu vermerkt, dass diese Urkunde in Altenkirchen von Balthasar Pistorius (a) verfasst wurde und in Hamm vor Albertus Weißenbruch, evangelischer Pastor (1664-1674), Oberrichter im Kirchspiel Hamm und seiner Ehefrau Catharina Apollonia am 17/22 des Monats Juli wiederholt und unterschrieben wurde.
(a) Balthasar Pistorius in Altenkirchen 1666-81 Hochfürstlicher Geheim-Sekretär
Übergabe 1689
Ich war davon ausgegangen, dass Maximillian von Diest den Hof Niedersalterberg als Erbe erhalten hatte, ohne dass es eine Akte dazu gab. In dieser Urkunde wurde jedoch die Überschreibung schriftlich festgehalten und notariell bestätigt. Dies geschah scheinbar kurz vor der Ehe mit Johanna Lucretia von Bünau. Was dabei noch sehr interessant ist, ist die Nennung des militärischen Ranges von Maximillian von Diest, da man bisher lediglich von seinen Tätigkeiten in Hamm wusste.
d 13 xbr. 1689
… heut justgemeltem Tag ist der Hochedel gebohrene Herr Maximilian von Diest nebenst dem Ehrwürdigen H. Johan Gerhard Nießener pastor der reformierten Gemeinde Kirspels ham erschinen undt hatt justgemelter pastor nicht allein vigore comißionir deb … als cessions schein, darin die verwittibte von diest … ihrem H. Sohn Maximillian von diest den Hoff Salterberg erblich überlassen die originali vprgezeiget, sondern auch ... denselben damit zu beerben und solchen Ubergab schein von wort zu wort und erblich einzuschreiben welchen … undt lauter solcher brief wie folgentheil:
zu wissen seye hirmit jedermänniglich als auf heute unterschribenen dato vor mir zu nebst benannte offenbahren kayserl. Notaruis in Emmerich residiert undt untergeschribenen gezeugen erbscheins die wohlgeborenen Elisabeth gebohrenen von frentz …
… Schein an ihren ältesten Sohn auszuhändigen ...
… Lieutenant zu pferde in diensten der vereinigten Niederlandischen provenizien bey heyrath zwischen Ihm undt dem auch wohlgeborenen Fraulein Johanna Lucretia von Bünau zur heuyrath versprochen undt mitgegeben zu haben erblich undt vor frey allodial, Erb und guth, weilen die darauf stehenden gelder, damit es beschehenst, von hoch vor ...
Emmerich 10/20 Juli 1689 Elisabeth von Frentz
verwittibte von Diest
Christianus Patberg als gezeuge
Johannes Weinander Pan als gezeuge
Bernhardus Becker auth. Notarius publ. Requisitor
Nachdem die Vorsteher der Kirchen ham vonn dieser Ceßession nachricht bekommen und sich besehen müssen, ob die eingereichte ...
… die Kirch zu ham hinkünftig nachtheilig sein mögte weilen die fr V. Cantzlerin einige gelder bei der Kirche entlehnet, einige Güter vom Hoff Salterbach zu Unterpfand gethan, ...
… so vertraue man auf das Wort und den dazu bestehenden Vertrag …
20 xbr. 1689 [Dezember] [Anm. 9]
Der Übergabevertrag wurde bei der Kirche Hamm vorgelegt und eingehend geprüft, da das geliehene Geld von 1672 noch ausstand. Dies wurde zwar vermerkt, aber mit dem Hinweis, dass man „auf das Wort vertraue“ und der Vertrag unter obigem Datum bestätigt.
Verkauf 1714
d 24 t. May 1714
Frau Johanna Lucretia von Diest wittib gebohrene von Bünau verkauffet an H. Georg Philipp Greineisen Evangelischen Lutherischen Pfarrer zu Rußbach [!] Ihren Eigenthümblichen Hoff, Salterberg im Kirchspiel Hamm, mit allen Zubehör, alß Gebäu, Hoffplatzung, Gärten, Wießen, feldern, Flißwaßer nebst Waldung und aller anderen buschgerechtigkeit, mit gelust und ungelust, nebst einem pfund wachs so jährl an die Kirch Hamm entrichtet werden soll, vor und umb 1300 Rhtlr und 50 rhtl verzig ist unterschrieben von frau Verkaufferin selbsten nebst hern Oberaufseher von griesheim H Landschultheißen Drachen zu Altenkirchen, und gewohnlicher maßen aufgerufen, wie der Richter happ zu Hamm unter seiner Hand attestiert
Sub dato d 29.t. April 1714 Hachenburg [Anm. 10]
Im „Stammbuch“ der Kirche Hamm wurde 1656 unter den Einnahmen vermerkt:
Theiß zu Salterberg [Niedersalterberg] jährlich ein halb Pfund Wachs als Erbschuld
Es handelte sich demnach um eine Abgabe an die Kirche, die mit dem Vertrag erhöht wurde.
Ich hatte in meiner Ausarbeitung geschrieben:
Johann Peter Hatterodt
Lucretia von Diest wurde bis etwa 1720 in verschiedenen Kirchenbucheinträgen in Hamm und Altenkirchen genannt. Der Niedersalterberger Hof muss in dieser Zeit an Johann Peter Hatterodt verkauft worden sein. Bisher wurden keine Angaben zu ihm dazu veröffentlicht, außer, dass er noch 1749 im Besitz des Hofes war.
Johann Peter Hatterodt wurde im Mai 1673 in Hachenburg geboren und am 26.5.1673 evangelisch getauft. Seine Eltern waren Jakob Hatterodt, Sendschöffe, aus Mittelhattert und Katharina Busch aus Altstadt. Er wurde als „Barbier“ und am 10.6.1724 als zeitlicher Bürgermeister in Hachenburg bezeichnet.
Er heiratete am 3.10.1702 Anna Christine Greineisen, geboren um 1675.[Anm. 11]
Mit obiger Urkunde erklärt sich, wie der Hof Niedersalterberg in den Besitz des Johann Peter Hatterodt aus Hachenburg kam.
Erstaunlicherweise war sein Schwiegervater Georg Philipp Greineisen, damaliger evangelischer Pastor in Rosbach (Windeck), der Käufer.
Mit dem Verkauf des Hofes am 24.5.1714 wurde die Anleihe von Frau Elisabeth von Diest, geborene Frentz, ausgeglichen, sodass erkenntlich ist, warum dieses Datum angefügt war.
0.3.Auswertung
Zur Familie Melchior konnte nachgetragen werden, warum Anthon Abraham Melchior in Hamm genannt wurde und wie der Geburtsname von Abraham Melchiors Ehefrau war.
Zur Familie Diest und dem Hof Niedersalterberg gab es Neuigkeiten zum Verkauf des Hofes an Johann von Diest, der bereits 1656 erfolgte, zum Übergang an Maximilian von Diest, seine militärische Position und wie der Hof in den Besitz von Johann Peter Hatteroth gelangte.
Es ist erstaunlich, wie sich solche Fundstücke, ähnlich wie Puzzleteile, in das Ganze einfügen und dadurch vieles deutlicher wird.
Johann von Diest hatte demnach die Ländereien und den Hof in Widderstein [Anm. 12] nicht als Übergang bis zum Kauf des Hofes Niedersalterberg gelehnt, sondern aus anderen Gründen, wodurch man wieder bei einem Fragezeichen wäre.
Das ist etwas, was wohl so bleiben wird. Einige Fragen kann man auflösen, aber da man mehr Informationen gewinnt, entwickeln sich daraus neue Fragen.
Doch ich hoffe, dass die neuen Erkenntnisse hilfreich sind und sich in andere Suchen einfügen lassen.
Anmerkungen:
- Die Familie Abraham Melchior und die „Eisen- und Stahlhütte“ in Hamm/Sieg. Zurück
- HHStAW 340/4541 Testamente, Nachlaßsachen, Einkindschaften aus dem Kirchspiel Hamm ab Seite 18 - 20. Zurück
- Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, insbesondere die Erzdiözese Köln, Köln 1872, Die Familie von der Lippe gen. Hune; Druck 1.12.1872. Annalen Band 24, Seiten 240-269.
Unter dem Besitz wurde auch der Breitscheidter Zehnte 1661 erwähnt. Weitere Informationen unter HHStAW 340/3885 Seite 172/173:
d 14 April 1710
H Johann Jacob Roe von Obsinnig enterbt sich mit dem zu Breitscheid im Kirchspiel ham
liegenden Zehendt, wie Er solchen von seinem H vatter Johann herman von Obsinnig genannt
Rohe und deßen frau mutter Seel frau Anna Margarethen zu Rohe geborenen heße ererbt und
die solchen von hans Ernst zu der Lippe genant höhn erkauft haben und beerbet damit H
Johann herman Reusch … Stadtschultheiß alhir nahmens der hochgebohrenen Gräfin und frau
frauen Sophia Amalie Burggäfin zu kirchberg gräfin sayn …
Er kommt demnach 1710 in den Besitz der Burggräfin zu Kirchberg. Zurück - Der Niedersalterberger Hof bei Hamm/Sieg. Zurück
- ›verzig‹ in: Deutsches Wörterbuch. verzig = rechtssprachlich: die Aufgabe von Ansprüchen, Forderungen, Rechten und dsgl. Zurück
- Deutsche Adelsproben aus dem Deutschen Ordens-Central-Archive: Erster Band - Leopold
Nedopil. Zurück - HHStAW 340/4671 Besitz und Angelegenheiten derer von der Hees, auch von zu Diest ... ab Seite 7. Zurück
- Brigitte Burbach, Dez. 1986: Hamm an der Sieg – Dorf – Kirchspiel – Gemeinde S. 73. Zurück
- HHStAW 340/3885 Erb- und Lieferbuch der Kirchspiele Altstadt bis 1717 und Hamm 1686-1723 ab Seite 105. Zurück
- HHStAW 340/3885 Seite 179. Zurück
- Der Niedersalterberger Hof bei Hamm/Sieg. Zurück
- Johann von Diest in Hamm/Sieg und Widderstein. Zurück