Alterkülz im Hunsrück

Alterkülz Grabhügelfeld

Alterkülz (Rhein-Hunsrück-Kreis)

Hügelgräberfeld

Zu besichtigen: Hügelgräberfeld in schöner Lage über dem Külzbachtal.

Anfahrt: L108 Alterkülz in Richtung Kastellaun, kurz vor Ortsende Alterkülz links der Wanderweg Richtung Wüschheim, hier links einbiegen und parken, Fußweg ca. 1km. Dem geteerten Feldweg bis zum Wald auf der Anhöhe folgen. Nach Betreten des Waldes an der ersten Kreuzung rechts gehen und dem nächsten Weg nach links folgen. Auf der Anhöhe befindet sich das Gräberfeld.

In der Gemarkung Staatsforst Birkenstruth der Gemeinde Alterkülz verläuft auf einem Höhenrücken in NO-SW Richtung ein Hügelgräberfeld. Drei große Grabhügel liegen an der Südseite des Gräberfeldes ihr Durchmesser beträgt 19 m. Nach Norden schließen weitere 21 Hügel an. Die Zeitstellung des Grabhügelfeldes ist unbekannt, Ausgrabungen haben bisher nicht stattgefunden.

Kaum eine Landschaft in Süd- und Westdeutschland ist so reich an Hügelgräbern, wie die Waldgebiete von Eifel, Hunsrück und Hochwald; sie gehören hier zu den bekanntesten Denkmälern der vorgeschichtlichen Vergangen­heit. Meist treten diese Hügel uns heute in recht abgeflachtem Zu­stand entgegen, ihre Höhe kann zwischen 0,50 und 1,50 m schwanken, die Durchmesser liegen zwischen 12 und 20 m. Im Schutz des Waldes haben sich ganze Hügelgruppen erhalten. Es gibt kleine Gruppen von nur wenigen Hügeln; daneben trifft man bisweilen auch um­fangreichere, die mehr als dreißig Hügel umfassen können. In ihnen sind die Nekropolen offenbar nicht sehr ausgedehnter Hof- und Weilersiedlungen zu erkennen, die über mehrere Generationen hin­weg benutzt wurden.


Vermutlich handelt es sich bei den Grabhügeln von Alterkülz um eine eisenzeitliches Gräberfeld des 7.-5. Jahrhunderts v. Chr. mit Brand- und Körpergräbern, denen Keramikgefäße, Waffen und Schmuck beigegeben wurden.

Auch mit römischen Nachbestattungen ist zu rechnen. Ein römisches Brandgrab mit einer Glasurne wurde im Acker an der Waldgrenze der „Grundheide“ gefunden. An der Straße von Alterkülz nach Külz wurde in den 70iger Jahren des 19. Jahrhunderts in der Flur „Grundheide“ ein römischer Gutshof aufgedeckt. Das Hauptgebäude von 25x25 m war mit einem Bad und einer Fußbodenheizung ausgestattet. Eine Silbermünze des Antonis Pius (138-161 n. Chr.) gibt einen Anhaltspunkt für die Datierung des Gutshofes.

M. Thoma

Literatur:

W. Wagner, Hunsrückmuseum Simmern. Mit Inventar der vor- und frühgeschichtlichen Sammlung. Schriftenreihe des Hunsrückmuseums in Simmern/Hunsrück 7 (Simmern 1993) 101-103.