Zur Geschichte der Burg Dill
Im Reichenbacher Schenkungsbuch findet sich mit einem Landegerus de Tila im Jahr 1090 ein erster, jedoch noch umstrittener urkundlicher Hinweis auf den Burgort Dill im heutigen Rhein-Hunsrück-Kreis. Lange Jahre galt die Erwähnung des Adalberus de Dille in der Gründungsurkunde des Klosters Springiersbach von 1107 als erste urkundliche Nennung. So ist die Entstehungsphase der ursprünglichen Burganlage wohl in die Lebenszeit der urkundlich genannten Personen zu datieren. Der Besitz kam über die Familie der Nellenburger und Mechthild von Sponheim an die Grafen von Sponheim. Burg Dill blieb fortan gemeinsamer Besitz der später geteilten Grafschaft Sponheim. 1427 erhielten die Bürger von Dill einen Freiheitsbrief. 1697 wurde die Anlage im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekrieges völlig zerstört. Auf der Oberburg befanden sich ein Bergfried, dessen Grundrisse noch vorzufinden sind. Der Wohnturm mit Gewölbekeller ist ein späterer Bau, vermutlich vom Ende des 14. oder beginnenden 15. Jahrhundert Der Wohnturm hat eine Grundfläche von 18 x 12 Metern und bestand aus drei Geschossen aus Schieferbruchsteinen. Vermutet wird sogar ein viertes Obergeschoss mit einem Wehrgang, analog zur Ruine Balduinseck bei Kastellaun. Die Gebäude auf der Unterburg sind gänzlich verschwunden. Hier wurde 1701 eine neue Kirche errichtet. Die Burg befindet sich in Privatbesitz.
Quelle: Fritz Schellack, red.Bearb. AKZ
Am 27. Juni 2019 wurden von den 42 Gründungsmitgliedern der Freundeskreis Burg Dill e.V. ins Leben gerufen.