Jakobsberger Hof
Der Jakobsbergerhof (3 km nördlich von Boppard) entstand im Zusammenhang mit dem Kloster Peternach. Nach der Schließung des Klosters und der Rückgabe durch den Orden der Kreuzbrüder an Kurtrier 1552/54 fielen die Güter an den Trierer Erzbischof, der sie dem Seminar des Domstifts übergab. 1599 verkaufte das Domkapitel die Güter an Johann Wolfgang von Liebenstein. Da dieser die Summe nicht aufbringen konnte, erhielt er das Gut zunächst als Pfand. Nach dem Tod Wolfgangs wurde der Hof seiner Witwe Veronika von Sickingen entzogen und 1643/58 an das Jesuitenkollegium in Koblenz verkauft. Es diente nun als Erholungsheim für die Mitglieder des Ordens. Der Hof gehörte zur niederrheinischen Reichsritterschaft. Nach der Auflösung des Klosters 1773 fiel der Hof dem Gymnasium Koblenz (Görres-Gymnasium) zu. 1743 werden zwei Hofleute erwähnt, die zwar zur Pfarrei Spay gehörten, ihren Schirmgulden aber anderswohin gaben.
Laut Amtsbeschreibung vom Jahr 1784 umfasste der Hof 172 Morgen 70 Ruten Ackerland, 3 Morgen 83 Ruten, die mit dem Kloster Marienberg strittig waren, 135 Ruten Wiesen, 1 Weingarten mit 7.461 Stöcken. Im 19. Jahrhundert war der Besitz ca. 300 Morgen groß. 1854 wurde der Hof für über 700 Reichstaler vom Görres-Gymnasium verpfändet, 1891 vom Pächter und 39 Bauern aus Brey, Niederspay und Oberspay gekauft. 1959 Ankauf und Wiederherstellung der Landwirtschaft, seit 1970 wurde der Hof als Hotel ausgebaut.
Quelle: Rettinger, dort auch sämtliche Belege; Bild: Imhof, Kirchen; redakt. Bearb. S.G.