Hammerstein am Mittelrhein

Hammerstein am Rhein

Blick vom Hammerstein auf Niederhammerstein
Blick vom Hammerstein auf Niederhammerstein[Bild: Doris Anthony [CC BY-SA 3.0]]

Die Dörfer Nieder- und Oberhammerstein haben sich im Schutz der Höhenburg Hammerstein entwickelt, die bis ins 17. Jahrhundert auf dem gleichnamigen Felsen am rechten Mittelrheinufer stand. Heute sind von der Anlage allerdings nur noch die Grundfesten erhalten. Das Gebiet zwischen Hammerstein und der Rheinbrohler Ley wurde in römischer Zeit vom Limes durchzogen, und noch heute folgt ein Teil der Hammersteiner Gemarkungsgrenze dem Verlauf des alten Befestigungswalls. Nach dem Rückzug der Römer im Jahr 259 n. Chr. fiel das rechte Rheinufer an die Franken. Für die Sage, dass Burg Hammerstein von den Römern oder von dem fränkischen König Karl Martell  - dessen Beiname "der Hammer" bedeutet - gegründet wurde, gibt es aber keinen Beweis. Dennoch gilt die Burg als eine der ältesten Festungsanlagen am Mittelrhein. Sehenswert ist die sogenannte "Barbarossamauer", ein sehr alter, nach römischer Bauart ausgeführter Abschnitt, der sich bis heute in ca. 10m Höhe erhalten hat.

St. Georg in Oberhammerstein[Bild: Wikipedia-Nutzer "Tohma" [CC BY-SA 4.0]]

Die beiden Ortsteile Nieder- und Oberhammerstein wurden zum 1. April 1934 zur Gemeinde Hammerstein zusammengeschlossen. Oberhammerstein befindet sich zum Rhein hin gelegen unterhalb der Ruine, während Niederhammerstein landeinwärts in das Tal hineinreicht. Oberhammerstein war seit dem Mittelalter Sitz einer eigenen Pfarrei und verfügte über eine Ortsbefestigung sowie über einen im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnten Königshof. Die Burggrafen durften hier seit dem 14. Jahrhundert einen Jahrmarkt abhalten und Münzen prägen. Sehenswert ist die katholische Kirche St. Georg, die wohl aus einer zur Burg gehörigen Kapelle hervorgegangen ist. Niederhammerstein war dagegen ursprünglich Teil der Pfarrei Rheinbrohl. Das änderte sich erst in der Reformationszeit, als sich die Grafen von Sayn, denen die Pfarrei gehörte, dem reformierten Bekenntnis zuwendeten. In der Folge kam es 1524 zur Eingliederung in die Pfarrei St. Georg. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche, die über die ältesten Glocken am Mittelrhein verfügt, erweitert. Links von ihr ist heute noch die "Claurenburg" zu sehen. Der Burgmannshof ging wahrscheinlich aus dem alten Königshof hervor und wurde im 18. Jahrhundert von der Abtei Rommersdorf als Zehnthof genutzt.

Nachweise