Der Loreley-Felsen bei St. Goarshausen
Sagenumwobener Felsen über dem Rheintal, von dem es schon im 13. Jahrhundert heißt: Der Nibelungen Hort lit in dem Lurlenberge. Seit Clemens Brentano und Heinrich Heine wird auch von der blonden Loreley berichtet, die, auf den Klippen des Felsens sitzend und ihr Haar mit einem goldenen Kamm kämmend, ihre holde Stimme erklingen ließ. Um so manchen Schiffer war es geschehen, weil er verzaubert nach oben starrte und nicht auf die gefährlichen Klippen im Strom achtete. Nicht wenige Schiffe zerschellten an den Riffen und so mancher Schiffer versank in den Fluten.
Abschnittswall Loreley
"Etwas stromaufwarts liegt auf dem markanten, weit in das Rheintal hinein ragenden Felsmassiv der Loreley ein Abschnittswall. Die 4,5 m starke und auf dem Felsboden angelegte "Mauer" war bei der Untersuchung im Jahre 1904 stellenweise noch 0,8 bis 1 m hoch erhalten. Sie zog sich über den höchsten Grat des flach anmutenden Felsmassives von Nord nach Sud. Die Mauer war auf beiden Seiten glatt. Die Lücken zwischen den Steinen waren mit kleineren Steinmaterialien ausgefüllt. Bindematerial ist nicht verwendet worden, ebenso wenig konnte eine Holzeinlage nachgewiesen werden. Unmittelbar hinter dem Nordende der Mauer fanden sich Scherben und Stucke von gebranntem Hüttenlehm, einige auch auf der Außenseite. Ein Graben war hier nicht vorhanden. Schutz bot aber der natürliche schroffe Felsabfall. Nach Osten schloss an das obere Plateau ein Zweites mit einer fast ebenen und quadratischen Fläche von ungefähr 100 m Seitenlänge an. Dieses war zur Ostseite hin durch einen in Nord-Süd-Richtung von dem einen zum anderen Talhang gezogenen Graben abgeschlossen, der sich als eine etwa 4 m breite Senke zeigt. Der Fels scheint hier an einigen Stellen abgeschlagen worden zu sein. Die Stelle an der Nordseite des Grabens, wo der Felsen hoher liegt, bildete den natürlichen Zugang. Im nördlichen Teil des durch den Graben abgeschlossenen Plateaus trat eine natürliche Erhebung von 30 x 20m hervor. Es zeigten sich verschiedene Pfostenlöcher mit den aufrecht stehenden Verkeilsteinen, ohne dass ein System von Holzbauten erkennbar gewesen wäre. Hier fand sich eine größere Zahl von Scherben, Holzkohle und verbrannten Wandstücken mit einer glatten Fläche. In einiger Entfernung vor diesem Hüttenplatz lag an einer Feuerstelle ebenfalls eine größer Anzahl von Scherben, Holzkohle und Knochen.
Die Anlage ist heute durch ein nach dem Zweiten Weltkrieg errichtetes Restaurant und die zugehörigen Wegebauten teilweise zerstört und nicht überall gut zu erkennen. Bereits vor dem Krieg wurde die Siedlung durch den Bau einer Jugendherberge und der zugehörigen Sportplätze planiert. Lediglich im nördlichen Randbereich kann im Gelände der Jugendherberge noch ein seichter Graben mit direkt darauf folgendem Geländeabsatz erkannt werden. Hier durfte es sich wahrscheinlich um den schon 1904/05 beschriebenen Graben handeln. Das beobachtete Fundmaterial weist in die Hallstattzeit, außerdem lagen Holzkohle, Hüttenlehm und Knochen, also Siedlungsanzeiger, vor. Im hinteren Bereich liegen zahlreiche Hügelgräber der Hunsrück-Eifel-Kultur. Sie gehören sicher zu den Siedlungen auf dem Hühnerberg und der Loreley."
Die Anlage ist heute durch ein nach dem Zweiten Weltkrieg errichtetes Restaurant und die zugehörigen Wegebauten teilweise zerstört und nicht überall gut zu erkennen. Bereits vor dem Krieg wurde die Siedlung durch den Bau einer Jugendherberge und der zugehörigen Sportplätze planiert. Lediglich im nördlichen Randbereich kann im Gelände der Jugendherberge noch ein seichter Graben mit direkt darauf folgendem Geländeabsatz erkannt werden. Hier durfte es sich wahrscheinlich um den schon 1904/05 beschriebenen Graben handeln. Das beobachtete Fundmaterial weist in die Hallstattzeit, außerdem lagen Holzkohle, Hüttenlehm und Knochen, also Siedlungsanzeiger, vor. Im hinteren Bereich liegen zahlreiche Hügelgräber der Hunsrück-Eifel-Kultur. Sie gehören sicher zu den Siedlungen auf dem Hühnerberg und der Loreley."
Quelle: Schüler-Beigang, Christian (Schriftleiter): Das Rheintal von Bingen und Rüdesheim bis Koblenz. Eine europäische Kulturlandschaft. 2 Bde. Hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz. Mainz 2001.; redakt. Bearb. S.G.