1.Zur Geschichte von Mehring
Bei den Namensgebungen der einzelnen Dörfer und Ortschaften gab es häufig Zusammensetzungen aus einem römischen Männernamen und der für gallo-römische Siedlungsstellen üblichen Endung iacum. Mit diesem Suffix wurden im römischen Gallien Latifundien nach deren erstem Besitzer benannt. Im Falle von Mehring handelte es sich wohl um einen Römer namens Marinus. Also dürfte die ursprüngliche Namensgebung der gallo-römischen Ansiedlung Mariniacum gewesen sein. Übersetzen lässt sich dies mit Hof des Marinus. Die in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. errichtete villa rustica (28 mal 23 Meter) entsprach zunächst in seiner Grundform dem weit verbreiteten gallo-römischen Villentyp „Bollendorf“:
Am 27. Mai 752 wird die Moselgemeinde Mehring in einer Urkunde für das Benediktinerkloster Prüm erstmalig urkundlich erwähnt. König Pipin und seine Gemahlin Bertrada schenkten dem Kloster Prüm einige Fischereien und Fischwehre in Mehring (in dieser Urkunde noch „Marningum“ genannt) und Schweich. Im Prümer Urbar taucht im Jahre 1295 erstmals die Form „Mehring“ auf. [Anm. 1]
Um 900 war Mehring mit etwa 70 Haushalten und rund 350 Einwohnern eine größere Siedlung und der wichtigste Weinort des Eifelklosters Prüm. [Anm. 2] 1190 erscheint erstmals der Nachweis einer Pfarrei in Mehring mit einem eigenen Priester. [Anm. 3]
Anfang des 19. Jh. entstand aus der französischen Mairie Mehring die preußische Bürgermeisterei Mehring. Beim Dorfbrand von 1840 wurden 156 von 222 Gebäuden zerstört. Im Zuge des Wiederaufbaues entstand rechts der Mosel auf der Höhe die Kolonie Neu-Mehring.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (vor 1883) wurde eine Synagoge in einem aus dem 18. Jahrhundert stammenden Gebäude unmittelbar neben dem Pfarrhaus eingerichtet. Für mehrere Jahrzehnte war dieses Gebäude Mittelpunkt des jüdischen Gemeindelebens im Ort. Im ersten Stock befand sich auch ein Schulzimmer für den Religionsunterricht der jüdischen Kinder. [Anm. 4]
Mehring wurde Station der 1903/1905 eröffneten Moselbahn Trier-Bullay, die bis 1968 betrieben wurde. 1903 wurde die 1. Moselbrücke gebaut und die Fährverbindung eingestellt.
Kurz vor Kriegsende wurde Mehring am späten Nachmittag des 2. März 1945 Ziel eines amerikanischen Bombenangriffs. Im Mehringer Ortskern wurden 17 Häuser zerstört und 65 Zivilisten und 14 Wehrmachtssoldaten verloren ihr Leben.
Im Zuge der Moselkanalisierung ab 1963 wurden 73 Wohnhäuser abgebrochen und bis 1967 entstand auf dem angeschütteten Dammgelände ein neuer Ortsbereich.
1.1.Nachweise
Verfasser: Peter Raßbach
Verwendete Literatur:
- Lauer, Dittmar: 1250 Jahre Mehring.
- Irsigler, Franz: Mehring. Ein Prümer Winzerdorf um 900.
- Alemannia Judaica: http://www.alemannia-judaica.de/mehring_synagoge.htm