Klotten an Mosel und Saar

Burg Coraidelstein

Burg Coraidelstein[Bild: Steffen Schmitz, CC BY-SA 3.0 de]

Die Burgruine Coraidelstein befindet sich auf einer exponierten Lage über dem Ort Klotten. Sie wurde angeblich im 10. Jahrhundert durch den Pfalzgrafen Hermann I. gegründet und erfuhr im 14. Jahrhundert eine Erweiterung. Erstmals erwähnt wurde die Burg im Jahr 1294 in einer Urkunde Königs Adolf von Nassau, der die Burg dem Trierer Erzbischof Boemund verpfändete. [Anm. 1] Mehrere Funde von Münzen und Keramikscherben aus dem 4. Jahrhundert weisen darauf hin, dass sich auf dem Platz der heutigen Burgruine eine spätrömische Höhensiedlung befand. [Anm. 2] 1346 ging sie schließlich endgültig in den Besitz der Trierer Erzbischöfe über, die eigene Burggrafen und Burgmannen einsetzten. [Anm. 3] Vom 17. Jahrhundert bis 1918 befand sich die Burg als Lehen im Besitz der Ritter von Kellstatt. Die Burg blieb bis 1830 bewohnt und wurde in der Folgezeit zu einer Ruine. [Anm. 4]

Die Burg Klotten weist einen ovalen Grundriss auf. Ihr hochmittelalterlicher Kern befand sich im westlichen Teil des heutigen Areals, wohingegen die spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Erweiterungen auf dessen Osthälfte vorgenommen wurden. [Anm. 5] Von der mittelalterlichen Burg Coraidelstein ist heute im Wesentlichen noch der in ihrer Mitte gelegene und erstmals 1342 urkundlich erwähnte Bergfried erhalten. Von dem ursprünglich fünfgeschossigen Turm steht nur die Nordmauer noch nahezu in vollständiger Höhe. Der Zugang erfolgte über einen hochgelegten Eingang im zweiten Geschoss auf der Ostseite des Gebäudes. Während sich im obersten Geschoss noch Reste eines Kreuzgewölbes finden, bestanden die restlichen Geschossdecken aus Holz. Im Sockel- und Erdgeschoss befinden sich noch Reste eines romanischen Vorgängerbaus. [Anm. 6]

Auf der Südseite der Burg sind noch Reste der mittelalterlichen Ringmauer sowie eines Rundturms erhalten. Westlich und östlich des Bergfrieds finden sich zudem miteinander verbundene und in den Fels gearbeitete Keller sowie ein Brunnen im Hof. Auf der Ostseite des Turms sind darüber hinaus noch die Reste eines zwischen 1543 und 1547 errichteten und archivalisch erwähnten Gebäudes, das drei Rundtürme aufwies, erkennbar.

Nachweise

Autor: Max Hartmann

 

Verwendete Literatur:

  • Friderichs, Alfons: Klotten und seine Geschichte, Briedel 1997 (Schriftenreihe Ortschroniken des Trierer Landes 29).
  • Jost, C. A.: Klotten: Burg Coraidelstein und spätrömische Höhensiedlung. In: Cochem-Zell. Landschaft an der Mosel. Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland, Bd. 46, hg. von Axel von Berg, Stuttgart 2005 (Archäologie an Mittelrhein und Mosel, Bd. 17), S. 130-131.
  • Thon, Alexander; Ulrich, Stefan: „Von den Schauern der Vorwelt umweht…“ Burgen und Schlösser an der Mosel, Regensburg 2007.
  • Wackenroder, Ernst: Die Kunstdenkmäler des Kreises Cochem, München 1984 (Die Kunstdenkmäler von Rheinland-Pfalz, Bd. 3).

Veröffentlicht am 27.07.2022

Anmerkungen:

  1. Thon/Ulrich 2007, S. 77. – In den Urkunden und Akten ist von „in castel nostro“ die Rede; der heute gebräuchliche Name „Coraidelstein“ erscheint nur in der Familiengeschichte derer von Kesselstatt, Friderichs1997, S. 158. Zurück
  2. Siehe hierzu auch Friderichs1997, S. 60. Zurück
  3. Friderichs1997, S. 160. Zurück
  4. Jost 2005, S. 131 f. Zurück
  5. Thon/Ulrich 2007, S. 77. Zurück
  6. Thon/Ulrich 2007, S. 78. Zurück