0.Zur Geschichte von Altenbamberg
1.1.Mittelalter
Altenbamberg liegt im Alsenztal und ist bezüglich seiner Geschichte eng mit der Altenbaumburg verbunden. Beide Namen bezeichnen jeweils einen mit Bäumen umstandenen Berg bzw. Burg, was dem Erscheinungsbild dieser beiden Siedlungselemente auch heute noch entspricht. [Anm. 1] Die Altenbaumburg war die Stammburg und Residenz der Raugrafen und wurde erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1154 erwähnt, als sie noch schlicht Bomeneburg hieß. [Anm. 2] Wie auch die eng verwandten Wildgrafen oder die Grafen von Veldenz geht das Geschlecht der Raugrafen auf die Emichonen zurück, einem Grafengeschlecht aus dem südwestdeutschen Raum, das seinen Namen von Wildgraf Emich (1102-1135) herleitet. [Anm. 3] Die Emichonen trugen als Nahegaugrafen zur Sicherung der nördlichen Besitzungen der Salier bei, wozu wohl auch die Altenbaumburg gedient haben könnte. [Anm. 4]
Die etymologische Herkunft des Namens der Raugrafen ist dabei bis heute nicht endgültig geklärt: Am wahrscheinlichsten ist die Theorie, der zufolge im Titel der Raugrafen ein wichtiger Teil ihrer Tätigkeit enthalten sei. Als Rügegrafen sollen sie im Namen ihrer Lehensherrn für die lokale Gerichtsbarkeit zuständig gewesen sein. [Anm. 5] Etwas unwahrscheinlicher ist hingegen die ebenfalls verbreitete These, dass mit Rau schlicht die raue Gegend des Nahelandes mit seinen bewaldeten Hügeln, emporragenden Felsen und verschlungenen Flusstälern gemeint ist. [Anm. 6] Als Argument für diese These wird z.B. der lateinische Name der Raugrafen angeführt, die in Urkunden als comites hirsuti auftreten, wobei hirsutus in etwa struppig, rau oder stachelig bedeutet. Nicht auszuschließen ist allerdings, dass auch diese Übersetzung ins Lateinische eine bewusste oder unbewusste (Fehl-)Interpretation enthält.
Die Besitzungen der Raugrafen erstreckten sich neben Altenbamberg noch auf weitere Gebiete an der Alsenz, Appel und der Nahe. [Anm. 7] Ein anschauliches Beispiel dieses weit verstreuten Besitzes bietet das Wappen der Ortsgemeinde Bayerfeld-Steckweiler, in dem noch heute das in Rot und Gold geteilte Wappen der Raugrafen enthalten ist. [Anm. 8] In Altenbamberg selbst erinnert heute noch die in die Burgstraße mündende Raugrafengasse an das ehemalige Grafengeschlecht. Ähnliche Straßennamen lassen sich auch in Alzey, Bad Kreuznach, Neu-Bamberg oder Wörrstadt finden.
Das Geschlecht der Raugrafen teilte sich wiederum vom 12. bis zum 14. Jahrhundert in mehrere Nebenlinien auf, die mit der Zeit ausstarben, wodurch die Eigentumsrechte zeitweise wieder zusammenfielen. [Anm. 9] Dadurch wechselte auch das Herrscherhaus in Altenbamberg mehrmals. Als Spur dieser fortwährenden Aufteilungen gibt es neben Altenbamberg heute noch die etwa 7 km entfernt gelegene Ortschaft Neu-Bamberg. [Anm. 10] In diese Zeit fällt auch das erste Anzeichen für jüdisches Leben in Altenbamberg. Eine Urkunde König Rudolfs von Habsburg aus dem Jahr 1276 regelte die Ansiedlung von fünf Juden auf der Altenbaumburg. [Anm. 11] Ferner bekam der Ort im Jahr 1320 unter dem Raugrafen Georg II. einen Wochenmarkt sowie städtische Freiheiten nach Oppenheimer Recht von Kaiser Ludwig dem Bayern verliehen. [Anm. 12] Doch die Herrschaft der Raugrafen war nicht von Dauer: „Ständige Erbteilungen, Verkäufe, Verpfändungen und ausgiebige Fehden mit entsprechenden Kosten und Verwüstungen verminderten und zersplitterten den raugräflichen Besitz immer mehr.“ [Anm. 13]
Burg und Talsiedlung wurden dabei außerdem nicht als untrennbare Einheit betrachtet: Es war durchaus üblich, auch einzelne Teile der Burg zu verpfänden, wie etwa den Turm, einen Stall oder wahlweise die Ober-, Mittel- und Unterburg. [Anm. 14] Schließlich war es Raugraf Otto, der im Jahr 1457, getrieben von finanziellen Schwierigkeiten, sein verbliebenes Eigentum an Burg und Siedlung für eine Summe von 4.000 Gulden dem Kurfürsten Friedrich I. von der Pfalz übereignete. [Anm. 15] Nunmehr befanden sich drei Viertel der Burg in Besitz der Kurpfalz und ein Viertel im Besitz der Nebenlinie Pfalz-Simmern – die Altenbaumburg stellt somit ein sog. Kondominat dar, also ein Gebiet, das von mehreren Landesherren gemeinsam beherrscht wurde. [Anm. 16] Die Burg war gegen Ende des 15. Jahrhunderts schon baufällig, wie eine Urkunde aus dem Jahr 1482 aufzeigt, in welcher die Pfälzer Eigentümer Schweickhardt von Sickingen – dem Vater von Franz von Sickingen – erlaubten, Steine zu Altenbamberg „in dem alten verfallen bauw“ [Anm. 17] zum Ausbau der Ebernburg zu holen. [Anm. 18]
3.2.Frühe Neuzeit
Im weiteren Verlauf der Geschichte wechselten Burg und Talsiedlung mehrmals den Besitzer. Die Frage nach dem jeweiligen Landesherrn war für die lokale Bevölkerung Altenbambergs gerade in konfessioneller Hinsicht von Bedeutung: War der neue Landesherr z.B. nunmehr ein Katholik und kein Calvinist – wie es 1685 beim Wechsel von der Linie Pfalz-Simmern zu Pfalz-Neuburg der Fall war – konnte dies Auswirkungen auf das konfessionelle Zusammenleben vor Ort haben. Auch beeinflusste die Konfession der jeweiligen Landesherren ihre außenpolitische Ausrichtung. So verfolgten die Pfalzgrafen aus der calvinistischen Linie Pfalz-Simmern (1559-1685) einer gänzlich anderen Außenpolitik als ihre katholischen Nachfolger aus der Linie Pfalz-Neuburg (1685-1742). [Anm. 19] Ob und inwiefern Altenbamberg während des Dreißigjährigen Krieges jedoch ein anderes Schicksal ereilt hätte, wenn es anstelle eines calvinistischen einen katholischen Fürsten als Landesherrn gehabt hätte, lässt sich letzten Endes nur vermuten.
Die Pfalzgrafen übten keine direkte Kontrolle über Altenbamberg aus, sondern gaben den Ort sowie die dazugehörige Burg mehrfach als Lehen aus: Im Jahr 1501 gingen Ort und Burg somit als Erblehen an den kurpfälzischen Marschall Philipp von Kronberg: [Anm. 20] In einer Urkunde vom 4. Dezember 1501 befiehlt Kurfürst Philipp von der Pfalz dem Schultheißen, Schöffen und der Gemeinde zu Altenbamberg und allen anderen Untertanen seines Anteils an der Herrschaft Altenbamberg, seinem Marschall Philipp von Kronberg die Huldigung zu leisten. Der ihm selbst geleisteten Huldigung und aller Pflichten spricht er sie frei. [Anm. 21] Bei der Familie von Kronberg blieb Altenbamberg dann bis 1710. [Anm. 22] Auch die neuen Herrscher konnten (und wollten?) den fortschreitenden Verfall der Burg nicht abwenden – zumal die Altenbaumburg ihre Funktion als Residenz zu diesem Zeitpunkt längst eingebüßt hatte. Denn bereits im 16. Jahrhundert soll die Altenbaumburg laut Schlund nicht mehr bewohnt gewesen sein und man habe erneut Steine der Burg für andere Bauten abgetragen. [Anm. 23]
Die Kriege des 17. Jahrhunderts haben den Zustand der Burg weiter verschlechtert: Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) ist Altenbamberg zunächst von spanischen Truppen unter Ambrogio Spinola und später von schwedischen Truppen unter General Gustav Sparre besetzt worden, die auch auf der Altenbaumburg einquartiert wurden. [Anm. 24] Eine Ansicht von Altenbamberg in einem Kupferstich aus dem Thesaurus philopoliticus von Daniel Meisner gibt Aufschluss über den Zustand der Altenbaumburg: Sie tritt dem Betrachter bereits als Ruine entgegen, deren Mauern größtenteils noch intakt sind. Die im Inneren der Burg gelegenen Gebäude scheint es härter getroffen zu haben – zu erkennen sind nur noch einzelne Reste der Giebel und einige Gemäuer.
In der Anfangsphase des Dreißigjährigen Krieges wurden im benachbarten Kreuznach über eine bloße militärische Besatzung hinaus auch spanische Verwaltungsbehörden eingesetzt und man begann damit, die Region zu rekatholisieren. [Anm. 25] Mit einiger Wahrscheinlichkeit betrafen diese Maßnahmen auch Altenbamberg. Bei dem Vordringen in den Kreuznacher Raum verfolgten die Spanier das Ziel, die uneingeschränkte Nutzung der sog. Spanischen Straße zu wahren. Diese verlief von den Häfen Norditaliens zunächst über die Alpen und dann den Rhein entlang bis in die spanischen Niederlande. Gerade weil die Seeverbindung durch den seit 1621 wiederaufflammenden Krieg mit den Niederlanden große Risiken mit sich brachte, leistete die Spanische Straße als Landverbindung einen großen Beitrag zur Versorgung der spanischen Niederlande mit Truppen und Material. [Anm. 26] Dementsprechend verwundert es nicht, dass die Feinde Spaniens regelmäßig versuchten, die Spanische Straße zu stören oder ganz zu unterbrechen. Als schwedische Truppen in den Jahren 1631/32 große Teile des deutschen Südwestens eroberten, sind die spanischen Eroberungen und Rekatholisierungsmaßnahmen von den Schweden kurzerhand wieder rückgängig gemacht worden. [Anm. 27] Gegen 1635/36 wurden die Schweden von den kaiserlichen Truppen wieder zurückgedrängt, die daraufhin wiederum von französischen Truppen verdrängt wurden. Dass Altenbamberg im Einflussbereich gleich mehrerer Kriegspartien stand und die Übergriffe der abwechselnden Besatzungsmächte zu fürchten hatte, machte die Auswirkungen des Krieges gerade in den letzten Kriegsjahren dermaßen verheerend. [Anm. 28]
Umso ersehnter war der allgemeine Frieden, der 1648 in den westfälischen Städten Münster und Osnabrück unterschrieben wurde: Im Kreuznacher Raum stellte der Westfälische Frieden die kurpfälzischen territorialen Besitzverhältnisse der Vorkriegszeit wieder her. Die spanischen Hoffnungen auf einen Erwerb Kreuznachs zur Sicherung der Spanischen Straße wurden damit endgültig gedämpft. [Anm. 29] Auch die spanischen Rekatholisierungsmaßnahmen, die etwa um 1620 stattgefunden hatten, wurden offiziell rückgängig gemacht, indem für die Kurpfalz ein früheres Normaljahr als für den Rest des Reiches beschlossen wurde. Unter dem Begriff Normaljahr versteht man eine Art Stichjahr – der konfessionelle Besitz musste in der Kurpfalz auf den Stand von 1618 und nicht von 1624 zurückgesetzt werden, wie es ansonsten im Reich üblich war. [Anm. 30]
Während also in territorialer und konfessioneller Hinsicht der Vorkriegsstand im Sinne der Kurpfalz erfolgreich wiederhergestellt wurde, erholten sich die Wirtschaft und die Bevölkerungszahl Altenbambergs wohl nur langsam, auch wenn die konkreten wirtschaftlichen und demographischen Auswirkungen des Dreißigjährigen Kriegs auf Altenbamberg aufgrund der Quellenlage schwer zu benennen sind. In Bezug auf den gesamten Naheraum ist dennoch von einem Bevölkerungsrückgang von über 50% auszugehen. [Anm. 31] Wie andernorts dürften auch in Altenbamberg die meisten Menschen jedoch nicht durch den Krieg direkt, sondern viel mehr an seinen indirekten Folgen gestorben sein: Durchziehende Truppen schleppten z.B. Krankheiten mit sich, deren Verlauf umso verheerender war, wenn die Bevölkerung durch allzu umfangreiche Nahrungsmittelabgaben ohnehin bereits geschwächt war. Hinzu kamen Übergriffe durch Soldaten, Vertreibungen und Brandschatzung. Als erschwerender Faktor kamen zuletzt noch unterdurchschnittlich kalte Temperaturen im Rahmen der Kleinen Eiszeit hinzu, die zu Missernten führten und die Situation der Bevölkerung weiter verschlechterte.
Noch schwerer als der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) traf die Altenbaumburg der Pfälzische Erbfolgekrieg (1688-1697). Im Rahmen der sog. Verheerung der Pfalz ist die Burg von französischen Truppen unter General Louis-François de Boufflers schließlich endgültig zerstört worden. [Anm. 32]
Zu dieser Zeit waren der Ort und die Burg noch immer als Erblehen im Besitz des Geschlechts von Kronberg. Als dieses mit dem Tod Johann Nikolaus von Kronberg 1710 erlosch, wurde Altenbamberg im Jahr 1711 an Freiherrn Johann Hugo Waldecker von Kaimt vergeben, welcher 1757 ebenfalls ohne Nachkommen verstarb. [Anm. 33] In diese Zeit fällt auch die Errichtung eines jüdischen Friedhofs in Altenbamberg, der sich etwa auf das Jahr 1750 datieren lässt und eine recht ansehnliche jüdische Gemeinde in Altenbamberg vermuten lässt. [Anm. 34] Daraufhin wurde das Lehen erneut eingezogen und 1779 schließlich an Karoline von Isenburg-Büdingen, geb. Gräfin von Parkstein, ausgegeben. [Anm. 35] Bis zur Französischen Revolution sollte eine kurpfälzisch angeordnete isenburgische Administrationskommission die Herrschaft Altenbamberg verwalten.[Anm. 36]
3.3.Französische Revolution und Napoleonische Kriege
Zu Beginn des Ersten Koalitionskriegs wahrten die Kurpfalz und die von ihr abhängigen reichsritterschaftlichen Besitzungen wie das isenburgische Altenbamberg zunächst Neutralität gegenüber den im Herbst 1792 zum Rhein vorstoßenden französischen Truppen. [Anm. 37] Trotzdem kam es in Altenbamberg und anderen vereinzelten kurpfälzischen Ortschaften zumindest zu Versuchen einer sog. Munizipalisierung nach französischem Stil. Bei einer Munizipalisierung wurden die ehemaligen Verwaltungsbeamten abgesetzt und die Gemeinde gab sich eigene Institutionen nach französischem Vorbild mit – je nach Größe der Gemeinde – einem Maire/Bürgermeister an der Spitze. Dass eine solche Munizipalisierung vereinzelt auch in kurpfälzischen Orten stattfand, führt der Revolutionsforscher Franz Dumont auf Eigeninitiativen französischer und deutscher Revolutionäre sowie auf die Tatsache zurück, dass den ortsfremden Franzosen nicht immer klar war, welche Orte nun zur neutralen Kurpfalz gehörten und welcher nicht. [Anm. 38] Die Bevölkerung Altenbambergs habe sich laut Dumont hingegen eher ablehnend gegenüber der Revolution gezeigt: So sei es u.a. zu Protesten und Eidverweigerungen bei der Bevölkerung gekommen [Anm. 39] und auch das kurpfälzische Kreuznacher Oberamt habe gegen die Revolutionierung Altenbambergs Beschwerde eingereicht. [Anm. 40]
Im Sommer 1793 wurde die französische Armee von der Koalition unter österreichisch-preußischer Führung wieder in Richtung Frankreich zurückgedrängt. Die Kurpfalz gab ihre Neutralität auf und trat 1793/94 dem Krieg gegen das revolutionäre Frankreich bei, was sich in Anbetracht der künftigen Feldzüge als schwerwiegende Entscheidung erweisen sollte.
Schon im Feldzug von 1795 stießen französischer Truppen erneut bis an den Rhein vor, wodurch die Region um Altenbamberg erneut unter französische Besatzung geriet. Bereits im Februar 1796 wurde die Region jedoch von einer Armee unter dem österreichischen Erzherzog Karl zurückerobert. Im Frieden von Campo Formio (1797) wurde Altenbamberg dann mitsamt dem gesamten linken Rheinufer abermals an die Französische Republik übergeben, was im Frieden von Lunéville 1801 nochmals völkerrechtlich bestätigt wurde. Mit den beiden Friedensverträgen von Campo Formio und Lunéville war Altenbamberg fortan in den zentralisierten französischen Staat integriert, wodurch auch die Jahrhunderte währende Bindung von Ort und Burg an ein feudales Lehen aufgehoben war. Für den Verlust ihrer linksrheinischen Besitzungen wurde Gräfin Karoline von Isenburg-Büdingen im Reichsdeputationshauptschluss von 1803 mit einer Geldzahlung entschädigt. [Anm. 41]
Die Verwaltungsstruktur veränderte sich mit dem Übergang zu Frankreich fundamental: Die Gemeinde Altenbamberg war fortan der Mairie (Bürgermeisterei) Ebernburg unterstellt, welche im Kanton Obermoschel lag. Dieser wiederum war Teil des Arrondissements Kaiserslautern, das im Département Donnersberg lag. Für das Jahr 1802 liegen außerdem erstmals Bevölkerungszahlen für Altenbamberg vor, die u.a. einen Einblick in das religiöse Leben des Ortes gewähren. Der Ort habe in diesem Jahr 270 Einwohner gehabt, von denen 71 Katholiken, 172 Lutheraner, 3 Reformierte und 24 Juden waren. [Anm. 42]
Die Umgestaltung der Verwaltung fand nicht bloß „auf dem Papier“ statt, sondern brachte auch praktische Konsequenzen für das Leben der Bürger Altenbambergs mit sich. Von diesen sei etwa auf die Einführung des Standesamts und den napoleonischen Code civil hingewiesen. An vielen dieser Neuerungen hielt man fest, nachdem Altenbamberg im Rahmen des Wiener Kongresses 1814/15 längst dem Königreich Bayern zugeschlagen worden war. Dort machte der Ort – der zu diesem Zeitpunkt 343 Einwohner zählte – den nördlichsten Teil des bayerischen Rheinkreises aus und grenzte im Norden an die preußische Rheinprovinz und im Osten an das nunmehr hessische Rheinhessen. [Anm. 43]
3.4.Die Zeit nach dem Wiener Kongress
Die nächsten Bevölkerungszahlen liegen für das Jahr 1836 vor und geben erneut Aufschluss über die jeweilige Religionszugehörigkeiten: Die Einwohnerzahl war mittlerweile auf 465 angestiegen, darunter 110 Katholiken, 311 Protestanten, 34 Juden und 10 Mennoniten. [Anm. 44] Die gesamte Bevölkerung Altenbambergs hat sich also in 40 Jahren knapp verdoppelt. Auch die jüdische Gemeinde war seit der Erbauung des jüdischen Friedhofes um 1750 dermaßen gewachsen, dass der Platz auf dem Alten Jüdischen Friedhof bald nicht mehr ausreichte. Dementsprechend stellte die jüdische Gemeinde im Jahr 1872 ein Gesuch für den Bau eines neuen Friedhofs. Auf diesem sollten neben den jüdischen Bürgern Altenbambergs auch die Verstorbenen aus Ebernburg, Hochstätten und Feilbingert begraben werden, denn die vier Orte bildeten zusammen eine Kultusgemeinde. Letzten Endes ist der Neue Jüdische Friedhof allerdings erst um 1900 angelegt worden. [Anm. 45] Er befindet sich auf dem allgemeinen Gemeindefriedhof, ist aber von den restlichen Gräbern abgesondert. Neben den beiden Friedhöfen verfügte die jüdische Gemeinde seit 1892 noch über eine eigene Synagoge, die in der heutigen Burgstraße gelegen war. Hinzu kamen noch eine Religionsschule und eine sog. Mikwe, also ein rituelles Bad. [Anm. 46]
Einen revolutionären Effekt auf die Infrastrukturlage und Anbindung Altenbambergs hatte die Inbetriebnahme der Alsenzbahn im Mai 1871. Diese verläuft noch heute zwischen Bad Münster am Stein und Hochspeyer und sollte bei ihrer Erbauung zur infrastrukturellen Erschließung der heutigen Westpfalz beitragen. Denn mit der Alsenzbahn wurde eine parallel verlaufende Verbindung zu der Strecke im vorderpfälzischen Oberrheingraben geschaffen. Der Historiker und Regionalforscher Ulrich Hauth betont jedoch, dass die Alsenzbahn von Anfang an nicht nur zivilen, sondern auch militärischen Zielen gedient habe. Denn mit der Alsenzbahn habe man über Kaiserslautern und Saarbrücken deutlich schneller die französische Grenze erreichen können. [Anm. 47] Im Krieg von 1870/71 – also im Grunde direkt nach ihrem Start –, der zwischen Frankreich einerseits und Preußen mit seinen Verbündeten andererseits ausgefochten wurde, ist die Eisenbahnstrecke dann auch zum ersten Mal vom Militär genutzt worden, als Soldaten und Kriegsmaterial nach dem Sieg über Frankreich zurück über die Grenze transportiert werden mussten. [Anm. 48] Dass das 1871 gegründete Deutsche Reich das Elsass annektieren konnte, festigte die Position der Alsenzbahn als ein wichtiger Bestandteil der Verbindung zwischen dem Niederrhein und der Schweiz und diente in den Folgejahren wieder dem Güter- und Personenverkehr. [Anm. 49]
3.5.Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit
Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 sollten die militärischen Gesichtspunkte der Alsenzbahn wieder in den Vordergrund rücken. Weitaus stärker noch als im Krieg von 1870/71 wurde die Strecke für Truppen- und Materialtransporte nach Westen genutzt. Hauth betont dabei den anfänglichen Kriegsenthusiasmus der Bevölkerung im Naheland, der sich vermutlich auch in Altenbamberg darin geäußert hat, die gen Frankreich ziehenden Soldaten am Bahnhof zu begrüßen und ihre Wagons mit Schriftzügen à la „Auf Wiedersehen in Paris!“ oder „Zu Weihnachten wieder daheim!“ zu versehen. [Anm. 50] Diese Begeisterung dürfte sich allerdings auf bürgerliche Kreise beschränkt haben. Die Bevölkerung Altenbambergs war auch selbst aktiv am Kriegsgeschehen beteiligt. Für den Ersten Weltkrieg ist erstmals fassbar, dass auch Einwohner Altenbambergs am Kriegsgeschehen teilnahmen: Laut einer Gedenktafel neben der katholischen Kirche Maria Geburt und St. Mauritius starben im Zeitraum zwischen 1914 und 1918 26 Bürger Altenbambergs. [Anm. 51]
Mehr als andere Regionen des Deutschen Reiches waren Altenbamberg und die umliegende Gegend zugleich von der Rückkehr verwundeter Soldaten betroffen, die in den Lazaretten in Kreuznach, Kirn, Oberstein und Birkenfeld unterkamen. Hinzu kamen später noch Kriegsgefangene von der Westfront oder deutsche Soldaten auf Fronturlaub. [Anm. 52] Bis zur bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches am 11. November 1918 wurde die wirtschaftliche Lage an der Heimatfront immer angespannter.
In Artikel II des Waffenstillstands von Compiègne wurde festgelegt, dass alle deutschen Soldaten die besetzten Gebiete Frankreichs und Belgiens binnen 15 Tagen zu verlassen hatten, wodurch wieder etliche Truppen und Materialtransporte über die Alsenzbahn durch Altenbamberg kamen. [Anm. 53] Ihnen folgten bald darauf auch französische Soldaten, welche gemäß Artikel V das gesamte linke Rheinufer und somit auch Altenbamberg besetzten. Altenbamberg gehörte dabei zur dritten Zone, die bis Ende Juni 1930 besetzte werden sollte. Allerdings waren im Ort selbst nicht dauerhaft französische Soldaten untergebracht. Lediglich im September 1927 wurden Besatzungssoldaten bei einem Truppenübungsmanöver in Altenbamberg einquartiert. [Anm. 54]
3.6.Nazionalsozialismus und Zweiter Weltkrieg
Das NS-Regime bedeutete einen tiefen Einschnitt für das jüdische Leben in Altenbamberg: Gleich nach der sog. Machtergreifung setzten die Ausschreitungen gegen die 1933 etwa 6.500 jüdischen Einwohner der Pfalz ein: [Anm. 55] Auf deutschlandweite Boykotte jüdischer Geschäfte am 1. April 1933 folgte am 7. April das sog. Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums, mit welchem jüdische Beamte aus dem Staatsdienst entfernt wurden. [Anm. 56] Die Einschränkungen des jüdischen Lebens im Reich und die Repressalien nahmen in der Zeit darauf nur, wie etwa durch die sog. Nürnberger Rassegesetze von 1935. [Anm. 57] Der zunehmende Druck zwang etliche jüdische Bürger zur Auswanderung und Flucht. Auch die jüdische Gemeinde Altenbambergs schrumpfte in diesen Jahren erheblich. [Anm. 58] Als allgemeine Tendenz wird erkennbar, dass gerade jüngere Gemeindemitglieder den Weg der Auswanderung wählten, wohingegen die ältere Bevölkerung zurückblieb. So auch in Altenbamberg: Während Johanna Hessdörfer im Deutschen Reich blieb, entschlossen sich zumindest drei ihrer Kinder zur Flucht in die USA. [Anm. 59] Nicht nur die Personen selbst, sondern auch das materielle Erbe der jüdischen Gemeinde Altenbambergs hat teilweise den Weg in die USA gefunden: Auf ähnlichem Wege wie die Söhne Johanna Hessdörfers dürfte im Jahr 1937 auch Walter Gottlieb in die USA gekommen sein. Dieser führte eine Torah der Altenbamberger Synagoge mit sich, die er später an die Temple Israel-Synagoge in Omaha, Nebraska spendete. [Anm. 60]
Neben dieser Torah ist von der 1892 errichtete Synagoge heute nicht viel erhalten. Sie wurde infolge der Reichspogromnacht am 10. November 1938 fast vollständig zerstört, nachdem das Inventar hinaus auf die Straße gebracht und anschließend verbrannt worden war. Das eigentliche Synagogengebäude wurde daraufhin eingerissen und an seiner Stelle steht heute ein gewöhnliches Wohnhaus. [Anm. 61] Dass infolge der Reichspogromnacht nicht auch das Synagogengebäude angezündet wurde, lag allein daran, dass dabei die umliegenden Gebäude ebenfalls hätten Feuer fangen können. Maßgeblich an dieser Aktion beteiligt waren auswärtige SA-Männer aus Rockenhausen und Mitglieder der NSDAP, die in Altenbamberg über eine eigene Ortgruppe verfügte und deren Dienststellenleiter der Lehrer Peter Bechberger war. [Anm. 62] Nach dem Krieg wurde ein Prozess gegen Peter Bechberger und einige weitere Teilnehmer an den Übergriffen vom 10. November 1938 eingeleitet. In den Prozessakten werden die Geschehnisse der Reichspogromnach folgendermaßen zusammengefasst: „Als am Vormittag des 10.11.1938 auswärtige SA-Männer im Dorfe eintrafen und mit der Ausräumung der Synagoge begannen, begab sich [Peter Bechberger] zunächst zum Tatort. Anschliessend setzte er sich fernmündlich mit der Kreisleitung Rockenhausen in Verbindung. Als er deren Einverständnis mit dem Vorgehen der SA erfuhr, ging er zurück zur Synagoge und spielte hier kraft seiner beruflichen und parteidienstlichen Stellung eine führende im weiteren Ablauf der Geschehnisse. Er billigte das Vorgehen der SA und bestärkte dadurch die inzwischen immer grösser werdende Menschenmenge in der Durchführung der Verfolgungshandlung […]. Die Kinder blieben, als sie ihren Lehrer vor der Synagoge sahen, dem Unterricht fern und bildeten einen grossen Teil der Zuschauermenge […]. Mit ihnen stand [Peter Bechberger] vor den brennenden Trümmern der Synagogeneinrichtung […] und gab den Kindern fortgesetzte Anweisungen […].“ [Anm. 63] Gemäß dieser Beschreibung waren die Übergriffe auf die Synagoge also nicht allein das Werk auswärtiger SA-Mitglieder. Große Teile der Bevölkerung schauten entweder tatenlos zu oder nahmen selbst an den Ausschreitungen teil. Doch nicht nur die Synagoge war an diesem Tag das Ziel der SA und NSDAP. Auch die jüdischen Bürger selbst und ihr persönliches Eigentum wurden zur Zielscheibe der Ausschreitungen. [Anm. 64] In den Gerichtsakten heißt es weiter: „Die Aktion nahm tagsüber ihren Fortgang. Noch am Vormittag wurden die Juden Gottlieb festgenommen und weggebracht. [Peter Bechberger] nahm den Schlüssel des Hauses Gottlieb an sich. In den Mittagsstunden erschien bei ihm der SA-Mann Gass aus Rockenhausen […] und verlangte den Schlüssel, da er einen ‚Auftrag zu erledigen habe‘. […] Nach anfänglichem Zögern händigte er den Schlüssel aus […]. Gass und seine Mittäter schlugen in der Wohnung Gottlieb alles kurz und klein. Unter die SA mischten sich Ortseinwohner, insbesondere auch Schuljugend, die Wäsche und Konservengläser aus den Fenstern warf […].“ [Anm. 65]
Die Ausschreitungen der Reichspogromnacht stellen kein singuläres Ereignis dar: In der Nacht vom 8. auf den 9. April 1939 wurde auch der Neue Jüdischen Friedhof geschändet, indem knapp 20 Grabsteine umgeworfen und beschädigt wurden. [Anm. 66] Entdeckt wurde dies von Peter Zahn, der in seinem Verhör Folgendes berichtete: „Ich begab mich am Ostersonntag – 9.IV.39 – Nachmittags auf den hies. Friedhof an das Grab meiner Frau. Hiebei [sic] sah ich, daß auf dem Judenfriedhof eine ganze Zahl Grabsteine umgeworfen waren. Von der Täterschaft habe ich keine Ahnung. Ich bin auch nicht in der Lage anzugeben, wer als Täter in Frage kommen könnte.“ [Anm. 67] Der Ermittlung widmete sich daraufhin die Gestapo – allerdings ohne Erfolg. [Anm. 68] Auch ist nichts eindeutig wie ernsthaft die Ermittlungen der Gestapo in einem solchen Fall waren. Während der Neue Jüdische Friedhof heutzutage weitgehend restauriert worden ist, gleicht der Alte Jüdische Friedhof bis zum heutigen Tage eher einer überwucherten Trümmerlandschaft.
Den Opfern des Faschismus aus der Synagogengemeinde Altenbamberg wird auf einer Gedenktafel am Neuen Jüdischen Friedhof gedacht. Vermerkt sind acht Namen, von denen vier aus Altenbamberg selbst stammten. Der Rest der jüdischen Gemeinde muss schon vorher aus Altenbamberg geflohen oder anderswo untergetaucht sein. Der hinterlassene Grundbesitz der vertriebenen oder deportierten jüdischen Bürger wurde dabei vom NS-Staat eingezogen und weiterverkauft. So wurden etwa zwei Wingerte, die zuvor im Besitz Johanna Hessdörfers gestanden hatten, im Jahr 1937 als sog. Judenvermögen weiterverkauft. [Anm. 69] Die in Altenbamberg verbliebenen jüdischen Bürgerinnen und Bürger wurden laut Gedenktafel am 22. Oktober 1940 zunächst ins südfranzösische Gurs deportiert, wo einer von ihnen, Julius Gottlieb, bereits am 16. November 1940 ermordet wurde. [Anm. 70] Am 10. August 1942 wurden Ida Gottlieb, geb. Wolf, und Henny Gottlieb dann weiter nach Auschwitz gebracht, wo beide ebenfalls ermordet wurden. [Anm. 71]; Johanna Hessdörfer, geb. Joseph, Juni 1942 in Sobibor ermordet. Hinzu kommen Johanna Hessdörfer, geb. Joseph, Heinrich Stern sowie Eugenie Gottlieb, die zwar beide in Altenbamberg geboren waren, bei Kriegsbeginn aber andernorts wohnten. Johanna Hessdörfer, geb. Joseph, wurde im Juni 1942 in Sobibor ermordet [Anm. 72]; Heinrich Stern starb am 1. September 1942 im Ghetto Theresienstadt [Anm. 73]; der Todesort und -zeitpunkt von Eugenie Gottlieb ist nicht geklärt. [Anm. 74]
Mit Blick auf den Zweiten Weltkrieg kann im Jahr 1939 von keiner umgreifenden Kriegsbegeisterung die Rede sein, wie sie etwa 1914 bestand. Die Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg und die darauffolgende französische Besatzung war bei der Bevölkerung dafür noch zu präsent. [Anm. 75] Im Krieg starben weitere 35 Einwohner Altenbambergs oder waren zum Zeitpunkt, als die Gedenktafeln aufgestellt worden waren, vermisst. [Anm. 76] Weitere fünf Personen starben bei einem Fliegerangriff am 7. Januar 1944. [Anm. 77] Als eventuelles strategisches Ziel der Fliegerbombe käme wohl erneut die Alsenzbahn in Frage, die auch im Zweiten Weltkrieg intensiv für Truppen- und Materialtransporte an die Westfront genutzt worden ist. [Anm. 78]
4.7.Die Nachkriegszeit seit 1945
Die jüdische Gemeinde Altenbambergs hat sich von den Auswirkungen des NS-Regimes sowohl hinsichtlich ihrer Zahl als auch ihres kulturellen Stellenwerts in Ort Altenbamberg nicht erholen können. [Anm. 79] Nach Kriegsende kam es zu vereinzelten Restitutionsklagen, um ehemaliges Eigentum zurückzugewinnen oder zumindest eine finanzielle Entschädigung zu erhalten. Die drei Erben Johanna Hessdörfers, die 1942 in Sobibor ermordet worden war, scheinen schon früh nach Philadelphia in die USA ausgewandert zu sein und reichten im Jahr 1947 eine solche Klage ein. Dieser wurde stattgegeben und sie erhielten einen geringen Entschädigungsbetrag. [Anm. 80]
Gegen die Täter der Reichspogromnacht wurde nach Kriegsende ermittelt: Der NSDAP-Ortsgruppenleiter Peter Bechberger wurde am 6. März 1950 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Landfriedensbruch vom Landesgericht Kaiserslautern zu (nur!) elf Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Die Strafe ist ihm daraufhin aufgrund des Straffreiheitsgesetzes vom 31 Dezember 1949 dann vollständig erlassen worden. Ähnliche Strafen erhielten seine Mittäter: Sie wurden zu sieben bzw. neun Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt. [Anm. 81] Nach dem Zweiten Weltkrieg war Altenbamberg erneut Teil der französischen Besatzungszone und gehörte seit 1946 zum neu gegründeten Bundesland Rheinland-Pfalz.
4.8.Quellen- und Literaturverzeichnis
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- Bayerischer Staatskommissar für die Pfalz (Hg.): Die Pfalz unter französischer Besatzung von 1918 bis 1930. Kalendarische Darstellung der Ereignisse vom Einmarsch im November 1918 bis zur Räumung am 1. Juli 1930. München 1930.
- Bruckmüller, Ernst (Hg.): Putzger. Historischer Weltatlas. Berlin 1042011.
- Dumont, Franz: Die Mainzer Republik von 1792/93. Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz. Alzey 21982 (Alzeyer Geschichtsblätter. Sonderheft 9).
- Fabricius, Wilhelm: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz. Band 6: Die Herrschaften des unteren Nahegebietes. Der Nahegau und seine Umgebung. Bonn 1914 (Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde, 12,6).
- Frey, Michael: Beschreibung des königlichen bayerischen Rheinkreises. Dritter Theil: Beschreibung des Gerichts-Bezirks von Kaiserslautern. Pirmasens 1975.
- Hauth, Ulrich: Von der Nahe in die Ferne. Zur Geschichte der Eisenbahnen in der Nahe-Hunsrück-Region. Bad Kreuznach 2011 (Heimatkundliche Schriftenreihe des Landkreises Bad Kreuznach; Schriftenreihe der Kreisvolkshochschule Birkenfeld, 37).
- Historisches Museum der Pfalz-Speyer: Altenbamberg. BS_3794. In: URL: https://global.museum-digital.org/object/2187011 (Abruf 27.06.2024).
- Kaufmann, Henning: Die Ortsnamen des Kreises Bad Kreuznach. München 1979.
- Kißener, Michel: Grundzüge der historischen Entwicklung. In: Kahlenberg, Friedrich P; Würz, Lukas (Hg.): Kreuz – Rad – Löwe. Rheinland-Pfalz. Ein Land und seine Geschichte. Band 2: Vom ausgehenden 18. Jahrhundert zum 21. Jahrhundert. Mainz 2012, S. 57-150.
- Landesarchiv Speyer (=LASP)
Meisner, Daniel: Thesavrvs Philo-Politicvs. Hoc est: Emblemata Sive Moralia Politica, Figvris Æneis Incisa Et Ad Instar Albi Amicorvm Exhibita, Versibus quoq; Latinis ac Rhythmis Germanicis conscripta. Band 2,4. Frankfurt am Main 1630.
- Molitor, Matthias: Jüdische Grabstätten im Kreis Bad Kreuznach. Geschichte und Gestaltung. Teil 1. Bad-Kreuznach 1995 (Heimatkundliche Schriftenreihe des Landkreises Bad Kreuznach).
- Müller et al.: Spurensuche. Die Raugrafen in der Nordpfalz. Kirchheimbolanden 1998.
- o.A.: Die Geschichte Altenbambergs. In: Verbandsgemeinde Bad Kreuznach. URL: www.vg-badkreuznach.de/vg_bad_kreuznach/Gemeinden/Altenbamberg/Historie/ (Abruf 13.06.2024)
- o.A.: Die Synagoge in Altenbamberg. In: Alemannia Judaica, URL: www.alemannia-judaica.de/altenbamberg_synagoge.htm (Abruf 13.06.2024).
- Paul, Roland: Pfälzer Juden und ihre Deportation nach Gurs. Schicksale zwischen 1940 und 1945. Biographische Dokumentationen. Kaiserslautern 2017.
- Scheel, Heinrich: Die Mainzer Republik. Band 2: Protokolle des Rheinisch-Deutschen Nationalkonvents mit Quellen zu seiner Vorgeschichte. Berlin 21981 (Schriften des Zentralinstituts für Geschichte, 43).
- Schlund, Rainer: Altenbaumburg. In: Nordpfälzer Geschichtsverein Rockenhausen (Hg.): Burgen, Schlösser und Klöster der Nordpfalz. Eine Dokumentation des Nordpfälzer Geschichtsvereins. Otterbach 1984, S. 35-37.
- Schnettger, Matthias: Die Territorien im Überblick. In: Clemens, Lukas; Felten, Franz J.; Schnettger, Matthias (Hg.): Kreuz – Rad – Löwe. Rheinland-Pfalz. Ein Land und seine Geschichte. Band 1: Von den Anfängen der Erdgeschichte bis zum Ende des Alten Reiches. Darmstadt, Mainz 2012, S. 537-574.
- Schnettger, Matthias: Politische Ereignisse von der Reformation bis zur Französischen Revolution. In: Clemens, Lukas; Felten, Franz J.; Schnettger, Matthias (Hg.): Kreuz – Rad – Löwe. Rheinland-Pfalz. Ein Land und seine Geschichte. Band 1: Von den Anfängen der Erdgeschichte bis zum Ende des Alten Reiches. Darmstadt, Mainz 2012, S. 505-536.
- Thon, Alexander und Bernhard Meyer: Altenbaumburg. In: Keddigkeit, Jürgen; Thon, Alexander; Scherer, Karl; Übel, Rolf (Hg.): Pfälzisches Burgenlexikon. Band 1: A - E. Institut für Pfälzische Geschichte und Volkskunde. 2., vollst. überarb. und erw. Aufl. Kaiserslautern 2003 (Beiträge zur pfälzischen Geschichte, 12,1), S. 103-120.
- Thon, Alexander (Hg.): "Wie Schwalben Nester an den Felsen geklebt …". Burgen in der Nordpfalz. Regensburg 2005.
Anmerkungen:
- Vgl. Kaufmann 1979, S. 39-40. Zurück
- Thon/Mayer weisen darauf hin, dass es sich bei einer angeblichen Urkunde des Erzbischofs Adalbert I. aus dem Jahr 1129 wohl um eine Fälschung handele. Vgl. Thon/Mayer 2003, S. 105. Trotzdem lässt sich 1129 fälschlicherweise noch vereinzelt als die Jahreszahl auffinden, zu welcher der Ort erstmals urkundlich erwähnt wird, wie z.B. die Internetseite der Verbandsgemeinde Bad Kreuznach, die einen kurzen Artikel zur Ortsgeschichte Altenbambergs bietet. Vgl. o.A.: Die Geschichte Altenbambergs. In: Verbandsgemeinde Bad Kreuznach. URL: https://www.vg-badkreuznach.de/vg_bad_kreuznach/Gemeinden/Altenbamberg/Historie/ (Abruf 13.06.2024); Schlund 1984, S. 35; Kaufmann hingegen geht von einer Erstnennung aus dem Jahr 1140 aus. Vgl. Kaufmann 1979, S. 39. Zurück
- Vgl. Köber 2007, S. 552. Zurück
- Vgl. Schlund 1984, S. 35. Zurück
- Vgl. Frey 1975, S.311; Müller et al. 1998, S.12. Zurück
- Vgl. Müller et al. 1998, S.12 Zurück
- Vgl. Müller et al. 1998, S. 13. Zurück
- Vgl. Müller et al. 1998, S. 31. Zurück
- Vgl. Köber 2007, S. 552. Zurück
- Vgl. Kaufmann 1979, S.39 Zurück
- Vgl. Thon 2005, S. 17. Zurück
- Vgl. Schlund 1984, S. 35; Fabricius 1914, S. 83; Thon 2005, S. 17; Köber 2007, S. 552. Zurück
- Müller et al. 1998, S. 13. Zurück
- Vgl. Thon/Meyer 1003, S.111. Zurück
- Vgl. Müller et al. 1998, S. 13; Fabricius 1914, S. 84; Köber 2007, S. 552. Zurück
- Vgl. Thon/Meyer 2003, S. 111; Schnettger 2012, S. 550 Zurück
- LASP, Best. A1, Nr. 665, Unternr. 2, 1482 Januar 22. Zurück
- Vgl. zudem Thon/Meyer 2003, S.111 Zurück
- Vgl. Schnettger 2012, S. 543. Zurück
- Vgl. LASP, Best. A1, Nr. 202, Unternr. 2, 1501 November 26; vgl. zudem Fabricius 1914, S. 84. Zurück
- Vgl. Landesarchiv Speyer, Bestand A 1, Nummer 201. 1501 Dezember 4, Worms. Zurück
- Vgl. Beschreibung zu LASP, Best. C23, Herrschaft Reipoltskirchen und Altenbamberg, Akten. Zurück
- Vgl. Schlund 1984, S. 35. Zurück
- Vgl. Schlund 1984, S. 35. Zurück
- Vgl. Schnettger 2012, S. 511. Zurück
- Vgl. Schnettger 2012, S. 511. Zurück
- Vgl. Schnettger 2012, S. 511. Zurück
- Vgl. Schnettger 2012, S. 512. Zurück
- Vgl. Schnettger 2012, S. 551. Zurück
- Vgl. Schnettger 2012, S. 513. Zurück
- Vgl. Bruckmüller 2011, S. 124. Zurück
- Vgl. Schlund 1984, S. 35; Thon 2005, S. 18; Thon/Meyer 2003, S. 111. Zurück
- Vgl. Beschreibung zu LASP, Best. C23, Herrschaft Reipoltskirchen und Altenbamberg, Akten; Fabricius 1914, S. 84. Zurück
- Vgl. Molitor 1995, S. 11. Zurück
- Vgl. Beschreibung zu LASP, Best. C23, Herrschaft Reipoltskirchen und Altenbamberg, Akten. Zurück
- Vgl. Beschreibung zu LASP, Best. C23, Herrschaft Reipoltskirchen und Altenbamberg, Akten; Frey 1975, S. 311, 316. Zurück
- Sowohl bei Scheel als auch bei Dumont wird Altenbamberg nicht direkt zur Kurpfalz, sondern zu reichsritterlichen Besitzungen gezählt, vgl. Scheel 1981, S. 388 sowie Dumont 1982, S. 568. Scheel führt diesbezüglich aus, dass „[n]ur bei einem Drittel dieser verstreuten Besitzungen […] von einer uneingeschränkten Reichsunmittelbarkeit die Rede sein [konnte], denn die meisten hatten sich nolens volens unter die unterschiedlichste Oberhoheit größerer Fürsten begeben, vor allem unter die des Kurpfälzers, der über drei Fünftel der Gesamtzahl seine Hand hielt und seine neutrale Stellung im Interventionskrieg gegen das revolutionäre Frankreich als eine wirkungsvolle Waffe gegen die Munizipalisierungsbemühungen in diesen Gebieten einzusetzen wußte.“ Scheel 1981, S. 388. Zurück
- Vgl. Dumont 1982, S. 378. Zurück
- Vgl. Dumont 1982, S. 566. Zurück
- Vgl. Dumont 1982, S. 616. Zurück
- Vgl. Beschreibung zu LASP, Best. C23, Herrschaft Reipoltskirchen und Altenbamberg, Akten. Zurück
- Vgl. Frey 1975, S. 317. Zurück
- Vgl. Müller 1816, S. 149. Zurück
- Vgl. Frey 1975, S. 317. Zurück
- Vgl. Molitor 1995, S. 11-12. Zurück
- Vgl. Die Synagoge in Altenbamberg. In: Alemannia Judaica, URL: https://www.alemannia-judaica.de/altenbamberg_synagoge.htm (Abruf 13.06.2024). Zurück
- Vgl. Hauth 2011, S. 160-161. Zurück
- Vgl. Hauth 2011, S. 161. Zurück
- Vgl. Hauth 2011, S. 161. Zurück
- Vgl. Hauth 2011, S. 69. Zurück
- Die Gedenktafeln führen folgende Namen auf: Michael Rheinhardt, 04.09.1914; Johannes Bayer, 18.11.1914; Jakob Velten, vermisst; Wilhelm Leiniger, 30.04.1915; Friedrich Christmann, 21.06.1915; Jakob Gölzer, 11.05.1916; Josef Wilhelm, 03.07.1916; Stephan Daum, 14.09.1916; Franz Bott, vermisst; Johannes Huber, 16.04.1917; Wilhelm Tesch, 01.06.1917; Jakob Huber, 15.08.1917; Johannes Leininger, 02.09.1917; Philipp Jung, 21.09.1917; Franz Hahn, vermisst; Philipp Tesch, 23.03.1918; Karl Steitz, 04.05.1918; Johann Rheinhardt, 19.05.1918; Johann Zahn, 15.06.1918; Wilhelm Tesch, 01.07.1918; Karl Daum, 15.07.1918; Johannes Ruhl, 13.08.1918; Philipp Korndorfer, 16.09.1918; Ernst Schmitt, 04.10.1918; Philipp Heblich, 30.10.1918; Ludwig Zahn, 01.11.1918; Heinrich Witt, 09.04.1921. Zurück
- Vgl. Hauth 2011, S. 70. Zurück
- Vgl. Hauth 2011, S. 84. Zurück
- Vgl. Bayerischer Staatskommissar für die Pfalz 1930, S. 323f. Die Angaben aus diesem Werk sollten grundsätzlich nur mit Vorsicht genossen werden. Es erschien unmittelbar nach dem Ende der Rheinlandbesatzung 1930 und kann als eine Art Sammlung der französischen Übergriffe in der Pfalz gelten. Das Werk hat dabei eine stark frankophobe Note und weist in Bezug auf französische Kolonialsoldaten zudem noch einen starken Rassismus auf. Zurück
- Vgl. Paul 2017, S. 12. Zurück
- Vgl. Paul 2017, S. 12. Zurück
- Vgl. Paul 2017, S. 13. Zurück
- Vgl. Die Synagoge in Altenbamberg. In: Alemannia Judaica, URL: https://www.alemannia-judaica.de/altenbamberg_synagoge.htm (Abruf 13.06.2024). Zurück
- Für einen Überblick, wie die Auswanderung in die USA allgemein verlief und mit welchen Komplikationen die jüdische Bevölkerung dabei zu rechnen hatte, vgl. Paul 2017, S. 12. Zurück
- Vgl. Die Synagoge in Altenbamberg. In: Alemannia Judaica, URL: https://www.alemannia-judaica.de/altenbamberg_synagoge.htm (Abruf 13.06.2024). Zurück
- Vgl. Molitor 1995, S. 12. Zurück
- Vgl. LASP, Best. T65, Nr. 6770. Zurück
- LASP, Best. J73, Nr. 348. Zurück
- Neben den Ausschreitungen gegen die eigentliche Synagoge stellt auch das Ausgreifen der Verfolgung auf die Bevölkerung im Fall Altenbamberg keinen Ausnahmefall dar, sondern passt haargenau zu diesem Fallbeispiel. Roland Paul berichtet von ähnlichen Ausschreitungen in der gesamten Pfalz: „Auch in pfälzischen Städten und Dörfern brannten am 10. November 1938 die Synagogen […] Die Einrichtungen jüdischer Wohnungen und Geschäfte wurden kaputtgeschlagen und auf die Straße geworfen, Menschen misshandelt und die Männer in Konzentrationslager Dachau verschleppt.“ Paul 2017, S. 13-14. Zurück
- LASP, Best. J73, Nr. 348. Zurück
- Vgl. Molitor 1995, S. 12. Zurück
- LASP, Best. H43, Nr. 2795. Zurück
- Vgl. LASP, Best. H43, Nr. 2795. Zurück
- Vgl. LASP, Best. R19, Nr. 8915. Zurück
- Vgl. Julius Gottlieb. In: Yad Vashem, URL: https://collections.yadvashem.org/en/names/14930070 (Abruf 13.06.2024). Zurück
- Vgl. Ida Gottlieb, geb. Wolf. In: Yad Vashem, URL: https://collections.yadvashem.org/en/names/11509075 (Abruf 13.06.2024); Henny Gottlieb. In: Yad Vashem, URL: https://collections.yadvashem.org/en/names/14910967 (Abruf 13.06.2024). Zurück
- Vgl. Johanna Hessdörfer. In: Yad Vashem, URL: https://collections.yadvashem.org/en/names/13484411 (Abruf 13.06.2024). Zurück
- Vgl. Heinrich Stern. In: Yad Vashem, URL: https://collections.yadvashem.org/en/names/11641191 (Abruf 13.06.2024). Zurück
- Vgl. Eugenie Gottlieb. In: Yad Vashem, URL: https://collections.yadvashem.org/en/names/13512923 (Abruf 13.06.2024). Zurück
- Vgl. Kißner 2012, S. 118. Zurück
- Die Gedenktafel führt folgende Namen auf: Rudolf Becker, 25.07.1941; Wilhelm Tesch 13.08.1941; Philipp Buhrmann, 20.10.1941; Jakob Graff, 18.12.1941; Heinrich Reinhard, 19.12.1941; Peteri Adam, 16.05.1942; Ludwig Breitenbach, 23.10.1942; Paul Britzius, 22.01.1943; Julius Bäcker, 20.04.1943; Helmut Adam, 09.08.1943; Karl Werner, 15.09.1943; Walter Höfel, 17.09.1943; Manfred Schlemmer, 17.09.1943; Georg Schäfer, 12.10.1943; Fritz Zahn, 07.12.1943; Walter Schneck, 18.12.1943; Wilhelm Ruhl, vermisst; Ludwig Heintz, vermisst; August Müller, vermisst; Eugen Wilhelm Frey, vermisst; Wilhelm Zahn, 16.02.1945; Karl Traut, 17.02.1945; Heinrich Aumer, 18.02.1945; Herman Aumer, 18.02.1945; Ludwig Korndorfer, 03.03.1945; Richard Rolland, 08.03.1945; Karl Müller, 10.05.1945; Karl Gilbert, 10.05.1945; Kurt Kiefer, 17.05.1945; Philipp Marx, 31.12.1945; Franz Holland, vermisst; Karl Schmitt, vermisst; Max Graff, vermisst; Heinrich Müller, vermisst; Karl Schneider, 08.1947. Zurück
- Als Opfer des Fliegerangriffst vom 1. Juli 1944 werden angeführt: Emil Ludwig Hubner; Maria Hubner; Rosa Hubner; Trude Schneck; Barbara Schneck. Zurück
- Vgl. Hauth 2011, S. 162. Zurück
- Roland Paul spricht in Bezug auf die Deportation nach Gurs am 22. Oktober 1940 sogar von einem „Ende der jüdischen Gemeinden in den Städten und Gemeinden der Pfalz.“ Paul 2017, S. 12. Zurück
- Vgl. LASP, Best. R19, Nr. 8915.Vgl. LASP, Best. J73, Nr. 8915. Zurück
- Vgl. LASP, Best. J73, Nr. 348. Zurück