Bedesbach in der Pfalz

Bedesbach

0.1.Allgemeine Angaben

Dorf auf dem rechten Glanufer

Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Altenglan

Einwohner 2006: 785

(ev. 75,7 %, r.k.10,8 %, ohne Rel. 11,9 %, ohne Angabe 1,9 % )

1,5 % Ausländer

Einwohner 2007: 796

Einwohner 2010: 786

Zusätzliche Einwohner in Nebenwohnungen: 49

Weiterer Wohnplatz: Sulzbacherhof, östlich des Dorfes

Gemarkung: 443 ha, davon 44 ha Wald

 


0.2.Lage

Das Dorf liegt im Glantal auf der rechten Seite des Flusses gegenüber Patersbach in einer Höhe von ungefähr 200 Metern über NN. Die Berge am Talrand erreichen mit ihren höchsten Gipfeln rund 400 m Höhe. (Sulzberg 402 m, Hohenestel mit Hütte und Aussichtsturm 399 m, Bächelskopf 357 m). Der östlich des Dorfes am Birkenhübel (298 m) entspringende Sulzbach mündet nach kurzem Lauf unterhalb des Dorfes in den Glan.

Blick auf den Glan

0.3.Siedlung und Wohnen

Der Kern des ursprünglichen kleinen Haufendorfes liegt auf einer leichten, flachen Erhöhung am Talrand auf einem einigermaßen hochwassersicheren Gelände. In diesem Bereich des Dorfes sind auch die alten, für den landwirtschaftlichen Betrieb angelegten Hausformen noch besonders deutlich zu erkennen. In den Erweiterungen bis zur Zeit des Zweiten Weltkrieges talab und zum Berg hin tritt eine gemischte Bauweise deutlicher zu Tage. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg entstand weiterhin talab in der Ausbuchtung des Sulzbachs und am Berghang (Schleidchen) ein neues aufgelockertes Baugebiet mit vielen Einfamilienhäusern und wenigen Mehrfamilienhäusern. Kleinere Industrieanlagen sind in das Wohngelände integriert. Durch Dorferneuerung und Ortslagenflurbereinigung soll auch zur Förderung des Fremdenverkehrs beigetragen werden. Mehrmals war der Ort Kreissieger im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden".

0.4.Wüstungen

Nordöstlich von Bedesbach, wahrscheinlich im Bereich des heutigen Sulzbacherhofs, lag früher das Dorf Sulzbach, wie Bedesbach selbst 1364 in einer Urkunde Heinrichs II. für seinen Sohn Heinrich und die Schwiegertochter Lauretta von Sponheim zum ersten Mal erwähnt. Aus Sulzbach stammte das Adelsgeschlecht der Herren von Sulzbach und von Alben, deren Vertreter im ausgehenden Mittelalter einflussreiche Dienstleute der habsburgischen Kaiser waren (vgl. auch Niederalben). In der Beschreibung des Oberamtes Lichtenberg von Johannes Hofmann (1588) wurde dieses Dorf bereits als Wüstung erwähnt, es sollte 1491 in "Abgang geraten" sein. Bei dem heutigen Sulzbacherhof handelt es sich um eine spätere Neugründung.

0.5.Name

1364 Bechtenspach, 1446 Bedesbach, 1453 Bechtesbach, 1456 Bertzebach, 1593 Bettesbach, 1573 Pfeddesbach, 1824 Bedesbach. "Die einander gegenüberliegenden Dörfer Bedes- und Patersbach haben von hier einmündenden Glanzuflüssen und diese von Personen ihren Namen" (Christmann) Das Beiwort könnte von dem altgermanischen Namen "Berthin" abgeleitet sein. Nach dieser Version wäre der heutige Sulzbach ursprünglich ein "Bedesbach" gewesen, der ursprüngliche Sulzbach (heute Horchmannsgraben) ein Nebenbach dieses Bedes- oder Bechtelsbachs.

0.6.Wappen

Das Wappen wird durch einen schräg verlaufenden blauen Wellenbalken zweigeteilt. Die linke Seite zeigt auf silbernem Hintergrund einen rotbezungten und rotbewehrten blauen Löwen, die rechte auf Goldgrund eine rote Taube mit einem grünen Ölzweig im Schnabel. Der Wellenbalken selbst steht für das Grundwort -bach des Ortsnamens. Der Löwe deutet auf die frühere Grafschaft Veldenz hin, und die Taube gilt als Hinweis auf das Remigiusland. Das Wappen wurde 1970 durch die Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz genehmigt.

0.7.Abriss der Ortsgeschichte

0.7.1.Frühgeschichte

Vor Kremmel, auf einer flachen Kuppe unweit des Friedhofs, wurde ein Klingenende aus Quarz gefunden, das möglicherweise aus der Steinzeit stammt. Der Fund weist darauf hin, dass die Gegend schon lange vor der Gründung des heutigen Ortes besiedelt war. Mit Sicherheit lebten Menschen der Bronzezeit, der Eisenzeit und auch der Römerzeit in der Umgebung des Dorfes, wie entsprechende Funde in Nachbardörfern belegen.

0.7.2.Mittelalter

Das Dorf selbst wurde im frühen Mittelalter gegründet, etwa 500 Jahre vor der bisher bekannten ersten Erwähnung in einer Urkunde des Jahres 1364. Es lag in dem so genannten Remigiusland, das in der Mitte des 12. Jahrhunderts den Grafen von Veldenz als Schutzvogtei übergeben wurde. Nach der Urkunde von 1364 mussten alle Dörfer des Amtes Altenglan-Brücken, also auch Bedesbach, für die Versorgung des jungvermählten Grafenpaars Heinrich (III.) von Veldenz und Lauretta von Sponheim aufkommen, das sich die Burg Lichtenberg zum Wohnsitz erwählt hatte. Bedesbach blieb bei der Grafschaft Veldenz bis zum Jahr 1444, als eine Tochter des letzten Grafen von Veldenz den Pfalzgrafen Stephan heiratete, der nun aus eigenen Besitztümern und aus dem Erbteil seiner Frau die Pfalzgrafschaft (das Herzogtum) Zweibrücken begründete.

 

0.7.3.Neuzeit

Das Dorf teilte die Geschichte der Pfalzgrafschaft Zweibrücken bis zu deren Ende zur Zeit der Französischen Revolution. Nur wenige Bewohner überlebten den Dreißigjährigen Krieg, und das Dorf wurde anschließend neu besiedelt. Am Ende des 17. Jahrhunderts waren erneut große Verluste durch die Kriege des französischen Königs Ludwig XIV. zu beklagen. Doch während des 18. Jahrhunderts erholte sich der Ort. Während der französischen Zeit von 1801 bis 1814 lag Bedesbach im Département Mont Tonnerre (Donnersberg), im Arrondissement Kaiserslautern und im Canton Wolfstein. Bedesbach gehörte damals zur Mairie Horschbach, wurde vorübergehend auch im Etat der Mairie Ulmet geführt. Als in der folgenden bayerischen Zeit ab 1817 der Kanton Wolfstein dem Landkommissariat Kusel zugeschrieben wurde, verblieb Bedesbach zunächst beim Kanton Wolfstein und bei der Bürgermeisterei Horschbach, kam jedoch 1836 zum Kanton Kusel und zur Bürgermeisterei Altenglan. An dieser Zuordnung änderte sich nichts bis zum Jahr 1968 (Gebiets- und Funktionalreform des Landes Rheinland-Pfalz).

0.7.4.Neueste Zeit

Während der Reform von 1968 musste der Ort, der sich inzwischen zu einem beachtlichen Fremdenverkehrsort entwickelt hatte, hart um die Bewahrung seiner Selbständigkeit ringen. Im Zuge der Zusammenlegung vieler Ortschaften wurde Bedesbach 1969 zunächst mit dem Nachbarort Patersbach vereinigt und gleichzeitig zusammen mit Patersbach nach Altenglan eingemeindet. Die Gemeinde war mit der Verwaltungsentscheidung nicht einverstanden und erreichte, dass sie bereits 1970 wieder die Selbständigkeit erhielt. Seitdem ist Bedesbach eine Ortsgemeinde innerhalb der Verbandsgemeinde Altenglan.

0.8.Wahlergebnisse (Auswahl) in Prozent

SPDKPDDVPNSDAP
1924 (Mai)55,1,64,1---
1930 (Sept.)39,227,0 4,114,9
1933 (März)31,0 10,0---43,9
Bundestag 1994CDUSPDFDPGrüneRep.PDSGraueÖDPStattp.
22,349.92,53,83,60,20,20,20.4
Landtag 1995SPDCDUFDPGrüneRep.
64,56,22,17,010,2
Landtag 2001SPDCDUFDPGrüneSonstige
66,425,32,73,911,7
Bundestag 2002SPDCDUFDPGrüneSonstige
Zweitstimmen60,922,24,83,97,9
Bundestag 2005SPDCDUFDPGrüneLinkeSonstige
Zweitstimmen49,822,26,35,88,67,4
Landtag 2006SPDCDUFDPGrüneSonstige
59,216,13,65,215,2 *
* WASG 5,2/REP 4,7
Bundestag 2009SPDCDUFDPGrüneLinkeSonstige
Zweitstimmen36,523,29,47,816,17,0
Landtag 2011SPDCDUFDPGrüneSonstige
46,326,31,016,310,6

0.9.Zeittafel

um 800Gründung des Dorfes im Remigiusland
1127Das Remigiusland wird an die Grafen von Veldenz übergeben
1364Ersterwähnung in einer Urkunde des Grafen Heinrich II. von Veldenz
1444Bedesbach in der Pfalzgrafschaft Zweibrücken
1537Einführung der Reformation nach Luther
1588Übertritt der Bewohner zum Kalvinismus
1801-1814Département Donnersberg, Arrondissement Kaiserslautern, Kanton Wolfstein
1817Landkommissariat Kusel des Königreich Bayern, zunächst Kanton Wolfstein und Bürgermeisterei Horschbach
1836Bedesbach im Kanton Kusel, Bürgermeisterei Altenglan bis 1970
1969Zunächst Vereinigung mit Patersbach, dann mit der Ortsgemeinde Altenglan
1972Innerhalb der Verbandsgemeinde Altenglan gewinnt Bedesbach als Ortsgemeinde seine Selbständigkeit zurück

0.10.Religiöse Verhältnisse

Bedesbach lag im Remigiusland, gehörte damit von seiner Gründung an zu einem Herrschaftsgebiet der Kirche von Reims, war aber kirchenorganisatorisch dem Erzbistum Mainz zugeordnet. Innerhalb der regionalen Kirchenorganisation gehörte das Dorf stets zur Kirche von Altenglan, ausgenommen jene Zeiten, in denen in Altenglan infolge von Kriegsereignissen keine Kirche mehr bestand. So wurden die Bewohner nach dem Dreißigjährigen Krieg zeitweise durch die Kirchen von Ulmet, Bosenbach und Eßweiler betreut.

Im Zeitalter der Reformation traten bis 1534 alle Bewohner zunächst zum lutherischen Glauben über und 1588 auf Anordnung des Pfalzgrafen Johannes I. vom lutherischen Glauben zum Kalvinismus. Lutheraner und Katholiken konnten vereinzelt erst am Ende des 17. Jahrhunderts wieder Fuß fassen. Die Katholiken gehören heute zur Pfarrei Rammelsbach. Einige Juden kamen wahrscheinlich noch während des 18. Jhdts. ins Dorf, doch schon in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg lebten hier keine Juden mehr. Von den 235 Einwohnern des Jahres 1825 waren 219 (92%) evangelisch, 11 (5%) katholisch, 6 (3%) jüdisch. Im Jahr 1997 waren von den 779 Einwohnern 630 (81%) evangelisch und 62 (8%) röm. katholisch. 25 (3%) der Einwohner von 1997 bekannten sich zu anderen Religionsgemeinschaften. 62 (8%) waren ohne Religion.

0.11.Bewohner

Einwohnerzahlen aus dem Mittelalter liegen nicht vor. Nach den so genannten Konker Protokollen von 1609 lebten damals im Ort 11 Familien mit 51 Einwohnern. Nur wenige überlebten den Dreißigjährigen Krieg, und erst im 18. Jahrhundert stiegen die Einwohnerzahlen wieder kräftig an. Es ist bekannt, dass während dieser Zeit sieben Familien auswanderten, eine nach den USA und 6 in die Länder des Balkans. Im 19. Jhd. erhöhten sich die Zahlen der Auswanderungen. Die Einwohnerzahlen selbst stiegen fast kontinuierlich an, bedingt durch die günstige Wohn- und Verkehrslage, aber auch durch besondere Anstrengungen, die eigene wirtschaftliche Struktur zu verbessern.

Dorfstraße

0.12.Einwohnerzahlen

1825183518711905 1939196119731997
gesamt235280333501524642750729
ev.219 588
kath.10 41
isr.6 ---

0.13.Schule, Kultur, Vereinswesen

0.13.1.Schule

Um die Mitte des 18. Jhdts. bestand eine Winterschule für die benachbarten Dörfer Bedesbach und Patersbach gemeinsam. Als erster "Schuldiener" wird Johann Scherp genannt, der Sohn eines Lehrers aus Volksheim. Das Lehrergehalt bestand aus 9 Gulden pro Jahr und freier Kost. An die "Hauptschule" in Altenglan mussten pro Jahr 1 Malter und 4 Fass Korn abgeliefert werden, sowie 2 Malter, 3 Fass und 12 Sester Hafer, und an Geld waren 8 Gulden, 6 Batzen und 1 Pfennig zu zahlen. Offensichtlich blieb in der französischen Periode nach 1800 die Schule über längere Zeit geschlossen. Im 19. Jhd. erhielt Bedesbach eine eigene Schule, erst 1938 wurde sie wieder mit der von Patersbach vereinigt. Die Schule war jetzt dreiklassig, wobei die Unterstufe in Patersbach, Mittel- und Oberstufe in Bedesbach unterrichtet wurden. Seit 1969 besuchen die Hauptschüler die Regionale Schule in Altenglan, die Grundschüler die Grundschule Altenglan in Rammelsbach. Realschule, Gymnasium und Berufsbildende Schulen können in Kusel besucht werden.

Das Schulhaus wurde nach der Schulreform von 1970 als Dorfgemeinschaftshaus für den Gottesdienst und für die Belange der Vereine genutzt, später von Grund auf renoviert und im März 2002 als neues Dorfgemeinschaftshaus eingeweiht.

0.13.2.Kultur und Brauchtum

Altes Brauchtum wird heute kaum noch gepflegt, obwohl die Bewohner von Bedesbach an alten Gewohnheiten hängen und oft gemeinsame Feste feiern. Ein Brunnenfest wird Ende Mai, die Kerb am ersten Wochenende im Juli begangen. Eine alte Schmiede wurde als Museum hergerichtet und trägt dazu bei, die Erinnerung an alte Handwerkskunst wach zu halten. Besichtigung und Vorführung nach Vereinbarung. Schmiedefest am letzten Sonntag im August.

0.13.3.Vereinswesen

In Bedesbach bestehen viele Vereine, die zum Teil auch ihre Tätigkeit der Förderung des Fremdenverkehrs widmen. Hervorzuheben sind der Turn- und Sportverein, der Tennisclub, der Verkehrsverein, der Landfrauenverein, der Obst- und Gartenbauverein, der Modellsportclub "Mittleres Glantal", der Gesang- und Unterhaltungsverein, der Landfrauenverein, der Rentnerverein, der Obst- und Gartenbauverein, der SPD Ortsverein, die Freiwillige Feuerwehr.

0.14.Gesundheits- und Sozialwesen

Ärzte können in Altenglan und in Kusel besucht werden. Nächstes Krankenhaus ist das Westpfalzklinikum II in Kusel. Auich Apotheken bestehen in Altenglan und in Kusel. Die Versorgung von Pflegefällen ist u. a. durch die Sozialstation Altenglan-Kusel gewährleistet.

0.14.1.Wirtschaft und Verkehr

Ursprünglich lebte die Bevölkerung vor allem von der Landwirtschaft. Es wurde jedoch schon früh versucht, Bodenschätze zu nutzen. Wie in vielen Orten des Westrichs gab es auch in Bedesbach Kohlengruben. Im Grenzbereich der Gemarkungen von Ulmet und Bedesbach wurde bereits 1773 ein kräftiges Kohlenflöz am Hellerberg von einem Bauern entdeckt, das später der zweibrückische Oberbergdirektor Stahl ausbeuten ließ, wobei Stahl selbst und der Herzog von Zweibrücken (für seine Privatschatulle) im Laufe der Jahre einen Gewinn von mehr als 10 000 Gulden machten. Die gewonnene Kohle wurde vor allem von Schmieden und Kalkbrennern genutzt. Da die Kohle gewissermaßen im Raubbau gegraben wurde, fiel die Grube in sich zusammen. Es wurde ein neuer Stollen gebaut mit einer Länge von 142 Lachtern (ca. 290 Meter). Die Grube am Hellenberg wurde bis 1840 und vorübergehend nach dem Ersten Weltkrieg noch einmal betrieben. Es bestanden nach 1800 drei weiteren Stollen unter der Gesamtbezeichnung "Karlsgrube" in der Kerzenbach und im Grundwäldchen. Hier waren vier bis sechs Arbeiter beschäftigt, die im Laufe der Zeit 2 600 Tonnen Kohlen förderten.

In der Gemarkung wurde während des 19. Jahrhunderts auch Kalk gegraben und gebrannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste die Kalkproduktion wegen Unrentabilität eingestellt werden. Als größeres Unternehmen ist heute noch der Hartsteinbruch "Baumrech" in Betrieb, der 1919 durch die Eiserfelder Steinwerke eröffnet wurde. Nach 1920 beschäftigte der Bruch zeitweise 80 Mitarbeiter und stellte täglich 300 bis 400 Tonnen Schotter her. Wichtig war auch die Produktion von Pflastersteinen, von denen täglich etwa 60 Tonnen geschlagen wurden. In der Zeit des Westwallbaus konnte die allgemeine Produktion erheblich gesteigert werden. Vor dem Zweiten Weltkrieg waren etwa 250 Mitarbeiter in dem Steinbruch beschäftigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Produktion zunächst zögerlich wieder aufgenommen, dann wieder forciert, jedoch in der heute üblichen Rationalisierung und Automatisierung. Nur wenige Arbeiter produzieren jetzt ein mehrfaches der früheren Schottermenge. An gewerblicher Industrie ist im Ort eine Fliesenlegerei zu nennen, die gleichzeitig einen Fliesengroßhandel betreibt. Es gibt weiterhin ein Planungs- und Konstruktionsbüro, einen Betrieb zur Herstellung von Präzisionsteilen für den Maschinenbau, eine Großbäckerei, einen Treppenbaubetrieb und einen Metallbaubetrieb.

Der Versuch, den Fremdenverkehr zu fördern, hatte durch die Bereitstellung von Fremdenzimmern, die Einrichtung einer adäquaten Gastronomie, die Schaffung örtlicher Anlagen und die Herstellung von Wanderwegen schon vor Jahrzehnten einen guten Erfolg. Zeitweise wurden pro Jahr 12 000 Übernachtungen gezählt. Die gute Konjunktur des Fremdenverkehrs ist inzwischen abgeklungen.

Verkehrsmäßig ist Bedesbach gut erschlossen. Die Bundesstraße 420 ist direkt über die Glanbrücke zu erreichen. Die Autobahnauffahrt Kusel liegt etwa 12 Kilometer weit entfernt. Die Kreisstraße 36 stellt eine direkte Verbindung nach Welchweiler her, die Kreisstraße 35 führt zur Landesstraße 368, die Altenglan mit Kaiserslautern verbindet und zum Schwimmbad Altenglan führt. Früher war Bedesbach Haltestation an der Eisenbahnstrecke Bad Münster - Homburg, die 1985 stillgelegt wurde. Auf der Schienentrasse verkehren heute während der Sommermonate Draisinen zum Vergnügen der Touristen.

0.15.Bedeutende Persönlichkeiten

Cappel, Julius (*1890 in Bedesbach † 1961 in Kirchheimbolanden)

Pädagoge, 1946 Präsident der Evangelischen Landessynode der Pfalz, 1949 Regierungsrat und Oberregierungsrat bei der Bezirksregierung der Pfalz, organisierte das Schulwesen und die Lehrerbildung.

 

Dunzweiler, Philipp (*1880 in Bedesbach † 1944 in Berlin)

Als Kommunist opponierte Dunzweiler während des Hitlerregimes gegen die vorherrschende Diktatur. Nach Denunziationen durch Arbeitskollegen wurde er festgenommen und 1944 nach einer Verurteilung durch den Volksgerichtshof erschossen.

0.16.Nachweise

Verfasser: Ernst Schworm

Redaktionelle Bearbeitung: Ernst Schworm

Literatur:

  • Die Rheinpfalz, Westricher Rundschau (Tageszeitung).
  • Kirsch, Hans: Hitler hat das deutsche Volk ins Unglück gestürzt [zu Ph. Dunzweiler], in: von Steinaecker, Hans-Christian, Wider Gewalt, Heuchelei und Vergessen, Kusel 2004, S. 34-36.
  • Kluding, Jakob: Die geschichtliche Bedeutung des Steinkohlenbergbaus in der Pfalz bis 1920, insbesondere im Kreis Kusel, in: Westricher Heimatblätter Jg. 7 Kusel 1976, S. 44-90.
  • Lanzer, Rudi: Das waren noch Zeiten - Radrennen in Bedesbach, in: DIE RHEINPFALZ (Westricher Rundschau) 2003 Nr. 102 (Thema am Samstag).
  • N.N.: Signale gesetzt, mehr Grün ins Dorf, in: Altenglan, Porträt einer Verbandsgemeinde, Sonderbeilage Nr. 246, Oktober 1987.
  • N.N.: Domizil für Vereine und großes Mausohr 11. 3. 2002 (say).
  • N.N.: Gesang- und Unterhaltungsverein Bedesbach.
  • N.N.: 125 Jahre Chorgesang, 1996.
  • Schlegel, Wolfgang und Zink, Albert: 150 Jahre Landkreis Kusel, Otterbach 1968.
  • Weiermüller, Heinz: Festschrift zum 100-jährigen Bestehen des Chorgesangs in Bedesbach, 1971.
  • Zink, Albert: Die Gründung einer Schule zu Bedesbach-Patersbach, in: Heimatblatt des Remigiuslandes 1928, Heft 7.