Eschenau
In der Umgebung von Eschenau wurden steinzeitliche Klopfsteine gefunden, welche auf eine vorgeschichtliche Besiedlung hinweisen. Auch aus gallo-römischer Zeit gibt es zahlreiche Siedlungsspuren, vor allem aus Sankt Julian und Gumbsweiler.
Der Ort wurde 1340 erstmals als "Essenoe" urkundlich erwähnt und vermutlich im 11. oder 12. Jahrhundert gegründet. Eschenau lag im Nahegau und stand unter der Herrschaft der Rheingrafen von Grumbach, wobei die Gemeinde um 1340 an die Herren von Montfort verliehen war. Während des 15. und 16. Jahrhunderts kam es zu einem stetigen Wechsel der Herrschaftsverhältnisse. So wurde das Dorf zunächst zu gleichen Teilen Heinrich von Ramberg, Emerich von Löwenstein und Rudolf von Alben übergeben. Im Jahr 1502 ging Eschenau in den Besitz von Hans von Ramberg, dann 1554 in den des Fusts von Stromberg und auch in den von Philip und Franz von Mauchenheim über. Kurze Zeit später, 1571, erwarben die Rhein,- und Wildgrafen von Grumbach Eschenau erneut zurück.
Die Gemeinde hatte schwer unter den Folgen des Dreißigjährigen Kriegs und den Eroberungsfeldzügen des französischen Königs Ludwig XIV. zu leiden, so dass das Dorf im 17. Jahrhundert komplett zerstört und ausgestorben war. Erst im 18. Jahrhundert erholte sich die Einwohnerzahl durch vermehrte Zuwanderung wieder.
In der Zeit von 1801 bis 1814 stand Eschenau unter französischer Herrschaft, nachdem das linksrheinische Gebiet durch französische Truppen annektiert worden war. Zugeteilt wurde der Ort dem Saardepartement, dem Arrondissement Birkenfeld, der Mairie Offenbach und dem Kanton Grumbach. Nach dem Wiener Kongress war er Eigentum des Bayerischen Königreichs. Weite Teile von Eschenau wurden bei Tieffliegerangriffen im Jahr 1945 zerstört und mussten mühsam wieder aufgebaut werden.
Durch die Regional,- und Verwaltungsreform im Jahr 1968 ist Eschenau seit 1972 ein Ortsteil von Sankt Julian in der Verbandsgemeinde Lauterecken und im Landkreis Kusel.