Merzweiler
0.1.Allgemeine Angaben
Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Lauterecken
Einwohner (2007): 204
Einwohner (2010): 196
Wohnplätze: Ortskern, neue Häuser außerhalb der geschlossenen Siedlung
Gemarkung: 226 ha, davon ca. 2 ha Siedlungsfläche und 27 ha Wald
0.2.Lage
Merzweiler liegt in rund 250 Metern bis 260 Metern Höhe über NN im Tal des Jeckenbachs. Die Erhebungen ringsum erreichen Höhen von mehr als 300 Metern. (Brecherberg 362 m, Rüllberg 350 m)
0.3.Siedlung und Wohnung
Der Ort liegt an der Kreuzung zweier Straßen, die in Ost-Westrichtung von Kappeln nach Langweiler und in Nord-Südrichtung von Hoppstädten nach Grumbach führen. Das Dorfgemeinschaftshaus steht in der Mitte des Dorfes bei der Abzweigung der Straße nach Hoppstädten. In der Vergangenheit gewann das Dorf verschiedentlich erste Preise im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“. Unter den alten Bauernhäusern ist das Einfirsthaus vorherrschend. Der kleine Friedhof liegt im Süden des Dorfes an der Straße nach Grumbach.
0.4.Name
In der Kopie einer Urkunde von 1341 wird der Ort als Mertzwilr bezeichnet. 1375 heißt es Mortzwiler und 1426 Mortzwilre. Um 1500 erscheint wieder die Form Mertzwiler. Das Grundwort ist Weiler, das Bestimmungswort Morizo. Der Ort entstand aus einem Gehöft, das ursprünglich einem fränkischen Bauern mit dem Namen Morizo gehörte. Die früheren Vorstellungen, dass das Dorf schon zur Römerzeit bestanden hätte mit den Namen "Martis Villa" (Landhaus des Kriegsgottes Mars) oder „Villa Mercis“ (Dorf eines Warenlagers), wird von heutigen Regionalhistorikern nicht geteilt.
0.5.Wappen
Das Wappen wird diagonal in ein gelbes und in ein rotes Feld aufgeteilt. Auf dem gelben Grund erscheint ein blaubewehrter und blaubezungter roter Löwe, auf dem roten Feld eine silberne Rose mit grünen Kelchblättern. Der Löwe weist auf das Wappen der Wild- und Rheingrafen hin, zu deren Besitz Hausweiler gehörte. Die Rose ist ein Hinweis auf die Schönheit des Dorfes, die durch die verschiedenen Wettbewerbe dokumentiert ist. Das Wappen wurde 1964 durch das Ministerium des Innern des Landes Rheinland-Pfalz genehmigt.
0.6.Abriss der Ortsgeschichte
0.6.1.Frühgeschichte
Mit Sicherheit war die Umgebung des Ortes schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Zur Römerzeit bestand in der Ortslage eine villa rustica und nach alten literarischen Zeugnissen wurden schon 1756 die Überreste eines römischen Rundtempels mit mächtigen Quadersteinen ausgegraben, der einen Durchschnitt von etwa „200 Schritt“ hatte. Bei den Ausgrabungen kamen wertvolle Statuen zu Tage, darunter ein „Herkules mit der Keule“. Eine Basis der Statuen trug die Aufschrift „Merkurius“. Die Ausgrabungsstätte in der Flur „Auf Burg“ ist heute noch zu erkennen. Über den Verbleib der Fundstücke ist hingegen nichts bekannt.
0.6.2.Mittelalter
Wahrscheinlich entstand der fränkische Bauernhof, mit dem der Ort begründet wurde, irgendwann in der Zeit zwischen 800 und dem Jahr 1000. Ursprünglich lag das Dorf im Nahegau, wurde aber nicht in den Urkunden erwähnt, nach denen verschiedene Dörfer des Heidegerichts von den Wildgrafen an die Grafen von Veldenz bzw. die Herzöge von Zweibrücken verpfändet wurden. Wahrscheinlich kam der Ort schon im frühen 12. Jahrhundert zur Grafschaft Veldenz, als diese durch Graf Gerlach I. gegründet wurde. Allerdings erscheint der Ort auch nicht unter den aufgezählten Ortschaften der Brüderteilung von 1387 zwischen den Grafen Friedrich und Heinrich von Veldenz. Jedoch heißt es dort, dass Graf Friedrich erhalten soll „die dorffer und armelude zu Meisenheim, die bisher in das Ampt zu Meisenheim gehörig sind“ erhalten soll. Zu diesen Dörfern bei Meisenheim müsste auch Merzweiler gehört haben. Schon vor 1426 hatten die Veldenzer das Gericht zu Merzweiler an die Boiz von Reipoltskirchen verliehen, zunächst an Conrad Boiz, dann an Hermann den Älteren und schließlich an Hermann den Jüngeren. 1438 ging das Lehen an einen Schwiegersohn des Hermann Boiz des Jüngeren über, an Godelmann Blick von Lichtenberg. Als veldenzischer und zweibrückischer Ort gehörte Merzweiler stets zum Amt Meisenheim, später Oberamt.
0.6.3.Neuzeit
Merzweiler war Sitz einer Kirche, möglicherweise vom frühen Mittelalter her. Diese Kirche war mit dem St. Antoniushof bei Sobernheim belehnt. 1563 gab die Kirche von Merzweiler dieses Lehen für hundert Jahre an Guff Hansen. Im Vertrag zu Meisenheim vom 20. März 1595 gab Johannes I. von Pfalz-Zweibrücken Merzweiler an die Vormünder der Söhne des Rheingrafen Christoph von Grumbach, indem er den Ort gegen die Dörfer Bosenbach und Staufenbach eintauschte. Gleichzeitig wurde dem Pfalzgrafen gestattet, den Salzbrunnen bei Sankt Julian einzurichten. Der Antoniushof als Lehen der Kirche von Merzweiler vergeben an die Herren von Hansen, wurde von den Rheingrafen eingezogen. Im Zuge dieses Vertrags ließ Pfalzgraf Johann einen Bericht abfassen, aus dem wir Einzelheiten aus dem ausgehenden 16. Jahrhundert über Merzweiler erfahren. Es heißt, dass der Pfalzgraf vor 1595 mit hoher und niedriger „Oberkeit“ zuständig war, über Einkommen und Gefälle verfügen konnte und das Recht zu hegen und zu jagen hatte. Es werden namentlich alle Leibeigenen aufgezählt, 13 Familien mit 44 Einwohnern. Ein Leibeigener gehörte mit seiner Familie dem Grafen von Pfalz-Veldenz mit der Residenz Lauterecken, war aber dennoch bereit, dem Herzog von Zweibrücken wie alle anderen Leibeigenen die übliche Dienstbarkeit zu erweisen.
Bei dem Tausch wurde in einer Urkunde genau umschrieben, welche Steuern und Abgaben die Bewohner von Merzweiler vor 1595 zu leisten hatten. Der Herzog von Zweibrücken erhielt jährlich aus der Beth (Steuer) 1 Gulden, 4 Alben und 2 Pfennige. Hinzu kamen an Landsteuer 19 Gulden, 4 Batzen. An Naturalien waren zu liefern 11 Rauchhühner von jedem Haushalt, dann 1 Simmer Futter Hafer von jedem Pferd, zusammen 7 Simmer. An dieser Abgabe musste sich auch der Leibeigene beteiligen, der den Grafen von Pfalz-Veldenz (Lauterecken) gehörte.
Vom Weinzehnten erhielten jeweils ein Drittel der Pfalzgraf, der Pfarrer von Meisenheim und die Witwe von Antoni Bos, womit offensichtlich die Familie eines reichen Grundherrn gemeint war. In einem gewöhnlichen Jahr konnte der Weinzehnt 4 oder 5 Ohm ausmachen. Vom Getreidezehnten, jährlich 6 bis 7 Malter halb Korn halb Hafer, erhielt der Pfarrer von Medard ein Drittel, die Herren Cratz von Scharfenstein zwei Drittel.
Auch an die Kirche von Merzweiler selbst waren Abgaben zu leisten, jährlich an Geld 14 Gulden und 7 Alben, an Getreide 3 Malter 2 Simmer 2 Dreiling 2 Sester Korn, und 3 Malter 1 Simmer Hafer. Diese Abgaben wurden durch den Kirchenschaffner von Meisenheim eingenommen und verrechnet.
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) wurde Merzweiler arg in Mitleidenschaft gezogen. Vor allem 1635 und 1636 kam es zu Übergriffen durch kroatische Truppen, die auf der Seite des Kaisers standen, und durch die Truppen des ebenfalls kaiserlichen Generals Gallas. Die Bewohner flüchteten aus dem Dorf in die nahen Wälder und sahen mit an, wie die Häuser ihres Ortes zerstört wurden. Hunger und Pest dezimierten die Bevölkerung. Viele Bewohner zogen fort in Gegenden, in denen der Krieg weniger stark wütete. Am Ende des Krieges war in einer Rentneirechnung zu lesen: „Allhier ist zu sagen, dass wegen allerhand Kriegsgefahr die Leute mehrenteils gestorben und wegen Teuerung aus dem Land gezogen und die Zinsen und Gefälle deswegen nicht gehoben werden.“
Durch die Kriege Ludwigs XIV. von Frankreich (Sonnenkönig) kam es erneut zu Verlusten. Verhältnismäßig ruhig war es in der Zeit des 18. Jahrhunderts. Die Bevölkerung vermehrte sich wieder, und es kam zu ersten Auswanderungen.
0.6.4.Neueste Zeit
Während der Zeit der Französischen Revolution und der anschließenden Zeit des Kaisers Napoleon wurde das linksrheinische Deutschland von Frankreich annektiert. Merzweiler gehörte nun zur Mairie Grumbach. Grumbach war zugleich Zentrum eines Cantons. Der Canton wiederum gehörte zum Arrondissements Birkenfeld und zu dem Département de la Sarre (Saar). Schon 1793 zogen französische Truppen durch das Glantal und bezogen auch in den Dörfern bei Grumbach Quartier. Dabei kam es zu Übergriffen der Revolutionstruppen gegen die Bevölkerung des Ortes.
Nach dem Ende der französischen Herrschaft wurde im Wiener Kongress das Fürstentum Lichtenberg begründet, das in den Besitz des Herzogtums Sachsen-Coburg kam. Merzweiler lag innerhalb dieses Fürstentums Lichtenberg. 1834 verkaufte Sachsen-Coburg das Fürstentum an Preußen. Es bildete nun innerhalb der preußischen Rheinprovinz den Kreis St. Wendel. Dieser Kreis war in mehrere Ämter aufgeteilt. Merzweiler gehörte innerhalb des Kreises St. Wendel zum Amt Grumbach.
Weitere Veränderungen ergaben sich nach dem Ersten Weltkrieg. Ein Großteil des Kreises St. Wendel verblieb 1919 bei dem autonomen Saargebiet. Aus dem bei Preußen verbliebenen Teil des Kreises entstand zunächst der so genannte "Restkreis St. Wendel-Baumholder" mit Sitz in Baumholder. 1937 wurde dieser Restkreis mit dem bis dahin oldenburgischen Kreis Birkenfeld vereinigt, und es entstand ein neuer Kreis Birkenfeld innerhalb des preußischen Regierungsbezirks Koblenz.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lag der Ort zunächst im Regierungsbezirk Koblenz des Bundeslandes Rheinland-Pfalz. Durch die Regional- und Verwaltungsreform von 1968 wurde das Amt Grumbach aufgelöst. Merzweiler kam zur 1972 neu gegründeten Verbandsgemeinde Lauterecken, gleichzeitig vom Regierungsbezirk Koblenz in den neu gegründeten Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz.
0.7.Wahlergebnisse in Prozent, Bundestag Zweitstimmen
SPD | CDU | FDP | Grüne | Linke | Sonstige | |
Landtag 2001 | 46,5 | 33,3 | 7,1 | 6,1 | --- | 7,1 |
Landtag 2006 | 43,5 | 37,4 | 8,7 | 4,3 | 2,6 | 3.5 |
Landtag 2011 | 45,0 | 33,0 | 7,3 | 6,4 | 4,6 | 3,7 |
Bundestag 2002 | 38,7 | 35,3 | 16,8 | 4,2 | --- | 5,0 |
Bundestag 2005 | 41,5 | 33,9 | 14,4 | 2,5 | 4,2 | 3,3 |
Bundestag 2009 | 24,1 | 35,2 | 18,5 | 4,6 | 13,0 | 4,7 |
Bundestag 2013 | 35,4 | 40,6 | 2,1 | 3,1 | 3,1 | 15,5 |
0.8.Zeittafel
Vorgeschichte | Frühgeschichtliche Besiedlung in der direkten Umgebung des Ortes Römerzeit Die Ausgrabung eines römischen oder gallo-römischen Tempels bereits in der Mitte des 18. Jahrhunderts beweist, dass in der direkten Umgebung des Ortes zur Römerzeit Menschen lebten. |
Frühes Mittelalter | Wahrscheinliche Gründung des Ortes innerhalb des Nahegaus. Auch die frühere Kirche des Ortes kann schon im Frühen Mittelalter bestanden haben |
1127 | Wahrscheinlich kam Merzweiler in den Besitz der Grafen von Veldenz |
1387 | In der Brüderteilung der Grafen Friedrich und Heinrich von Veldenz erscheint Merzweiler als eines der Dörfer im Amt Meisenheim. |
1426 | Schon vor diesem Jahr hatten die Veldenzer das Gericht zu Merzweiler an die Boiz von Reipoltskirchen verliehen |
1438 | Merzweiler kommt als Lehen an Godelmann Blick von Lichtenberg |
1537 | Einführung der Reformation durch die Pfalzgrafschaft Zweibrücken |
1563 | Der Antoniushof bei Sobernheim wird als Lehen der Kirche von Merzweiler auf 100 Jahre an die Herren von Hansen vergeben |
1585 | Die Kirchengebäude von Merzweiler ist baufällig und beginnt zu verfallen |
1595 | Im Vertrag zu Meisenheim kommt Merzweiler im Tausch gegen die Dörfer Bosenbach und Staufenbach von der Pfalzgrafschaft Zweibrücken an die Rheingrafschaft Grumbach. Der Antoniushof wird von den Rheingrafen eingezogen |
1618 | Dreißigjähriger Krieg. Der Ort wird zerstört und nur ein geringer Teil der ursprünglichen Bevölkerung überlebt den Krieg |
1756 | Ausgrabung eines Römertempels |
1762 | Die Schüler des Dorfes, die bis dahin die Schule von Sulzbach besucht hatten, müssen jetzt die Schule von Grumbach besuchen |
1798 | Eingliederung des linksrheinischen deutschen Gebietes an Frankreich. Merzweiler gehört zur Mairie und zum Kanton Grumbach, zum Arrondissemont Birkenfeld, zum Departement de la Sarre. |
1819 | Merzweiler gehört im Amt Grumbach zum Fürstentums Lichtenberg, das selbst wiederum zu dem Land Sachsen-Coburg gehört |
1834 | Merzweiler gehört innerhalb des Kreises St. Wendel zur preußischen Rheinprovinz |
1909 | Das Dorf erhält ein eigenes Schulhaus |
1918 | Ende des Ersten Weltkrieges. Merzweiler liegt zunächst im sogenannten Restkreis St. Wendel-Baumholder |
1937 | Merzweiler kommt zum Kreis Birkenfeld |
1945 | Ende des Zweiten Weltkrieges. Merzweiler gehört innerhalb des Bundeslandes Rheinland-Pfalz zunächst weiterhin zum Amt Grumbach |
1972 | Merzweiler Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Lauterecken |
0.9.Religiöse Verhältnisse
In Merzweiler stand vom Mittelalter her bis in das ausgehende 16. Jahrhundert eine Kirche. Ob der Ort ursprünglich eine selbständige Kirchengemeinde war, ist nicht bekannt. Im ausgehenden Mittelalter war die Kirche eine Filialkirche von Medard. Da der Ort damals zum Herzogtum Zweibrücken gehörte, unterstand er auch der zweibrückischen Kirchenorganisation. Das änderte sich sofort, als Merzweiler 1595 im Tausch gegen Bosenbach und Staufenbach an die Rheingrafschaft Grumbach kam. Er wurde sofort in die Rheingräfliche Kirchenorganisation übernommen. So gehörte Merzweiler zunächst zur Kirchengemeinde Sulzbach, kam dann zur Kirchengemeinde Grumbach, als diese 1808 selbständig wurde.
Zur Zweibrückischen Zeit hielt während der Woche der Pfarrer von Medard den Gottesdienst, wochentags in der Kirche des Ortes, an Sonntagen in der Kirche von Kappeln. Über das Kirchengebäude selbst ist wenig bekannt. 1584 heißt es in einem Visitationsprotokoll, die Kirche sei baufällig und müsse erneuert werden. Offensichtlich wurde nichts zur Erhaltung unternommen, und so war sie dem Untergang preisgegeben. Katholische Christen oder Juden gab es früher kaum im Dorf.
0.10.Bewohner
Der Großteil der Bevölkerung arbeitete bis vor wenigen Jahrzehnten hauptsächlich in der Landwirtschaft. Neben den Bauern gab es auch Land- und Waldarbeiter und wenige Handwerker. Weitere Möglichkeiten zur Berufsausübung bestanden kaum. Auch heute noch wird die Gemarkung landwirtschaftlich genutzt, beschäftigt aber nur noch wenige Einwohner. Ein großer Teil der Erwerbstätigen ist gezwungen, auswärts dem Beruf nachzugehen. Bereits 1955 mussten von 56 Berufstätigen 48 auspendeln.
0.11.Bevölkerungsentwicklung
1595 | 1815 | 1860 | 1900 | 1925 | 1958 | 1997 | 2007 |
44 | 100 | 130 | 167 | 162 | 208 | 190 | 204 |
0.12.Schule, Kultur, Vereinswesen
0.12.1.Schulen
Mit Sicherheit wurden die Schüler des Ortes schon vor dem Jahr 1595 unterrichtet, vielleicht in einem Nachbarort. Von 1595 bis 1762 besuchten sie die Schule in Herren-Sulzbach, anschließend die in Grumbach. 1909 erhielt der Ort eine eigene Schule. Das Schulhaus blieb bis heute erhalten. Die Schule wurde 1969 aufgelöst. Letzter Lehrer war Adolf Bender. Bis 2010 besuchten die Grundschüler die Grundschule in Grumbach/Hoppstädten, die inzwischen geschlossen wurde. Die Hauptschüler kamen sofort zur Hauptschule in Lauterecken, und jetzt werden auch die Grundschüler in Lauterecken unterrichtet. Das Gymnasium Lauterecken ist verhältnismäßig leicht von Merzweiler aus zu erreichen.
0.12.2.Feste und Brauchtum
Die Kirmes von Merzweiler findet am dritten Wochenende im August statt. Altes Brauchtum, wie es in früherer Zeit in allen Dörfern der Glangegend üblich war, wird heute kaum noch gepflegt.
0.12.3.Vereine
Gesangverein, Landjugendgruppe, Förderverein der Feuerwehr und der Gemeinde.
0.13.Gesundheits- und Sozialwesen
Allgemeinärzte können in Grumbach, Offenbach und Lauterecken aufgesucht werden. Die nächstgelegenen Krankenhäuser sind die von Meisenheim und von Kusel. Zuständige Sozialstation ist Lauterecken.
Wirtschaft und Verkehr
In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe stark zurück, doch die landwirtschaftlich nutzbare Fläche blieb weitgehend erhalten. Die fortbestehenden Betriebe vergrößerten sich also. Haupterwerbsbetriebe wurden zumeist in Nebenerwerbsbetriebe umgewandelt, aber die Mehrzahl der Betriebe insgesamt auf ein Minimum reduziert. Dadurch mussten sich die Erwerbstätigen nach Berufen umsehen, die sie nur außerhalb des Ortes ausüben können. Bereits 1956 pendelten von 56 Erwerbstätigen 48 aus. Die Zahl der Berufspendler hat sich inzwischen noch erhöht.
Der Ort liegt an der Kreuzung der Landesstraße 373 (Langweiler - Kappeln) und der Kreisstraße 53 (Grumbach - Unterjeckenbach) Gleichzeitig zweigt die K 67 ab nach Hoppstädten. Langweiler und Grumbach liegen jeweils ca. zwei Kilometer weit entfernt, nach Hoppstädten sind es drei Kilometer, nach Lauterecken etwa 6 Kilometer. Zu Autobahnauffahrten bei Kusel und Kaiserslautern müssen 35 bis 45 Kilometer zurückgelegt werden. Nächster Bahnhof ist der von Lauterecken.
0.14.Nachweise
Verfasser: Ernst Schworm
Redaktionelle Bearbeitung: Ernst Schworm
Literatur:
- Dolch, Martin und Greule, Albrecht: Historisches Siedlungsnamenbuch der Pfalz, Speyer 1991.
- Fabricius, Wilhelm: Das Hochgericht auf der Heide - Die Wildgrafschaft zwischen Oberstein, Meisenheim, Lauterecken und Kusel, in: Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst, Jg. 24, Trier 1905.
- Karsch, Otto: Geschichte des Amtes Grumbach, Neuwied 1959.
- Naumann, Karl-Heinz: Der Münzfund von Merzweiler und seine heimatgeschichtliche Bedeutung, in: Westricher Heimatblätter Jg. 2, Kusel 1972, S. 43-58.
- Schneider, Carl: Geschichte des Wild- und Rheingräflichen Hauses, Volkes und Landes auf dem Hundsrücken, Kreuznach 1854.