Das Kriegerdenkmal in Morbach
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs widmete die Gemeinde Morbach 1929 zu Ehrung und Erinnerung ihrer Gefallenen und Vermissten ein Kriegerdenkmal. In der Pfalz hatte man im August 1914 trotz der allgemeinen Kriegsbegeisterung der Bevölkerung befürchtet, Kriegsgebiet zu werden. Der Einsatz der deutschen Soldaten war damit von Anfang an als Verteidigung und Schutz der Heimat gewürdigt worden und diese Dankbarkeit bestand auch nach der Niederlage des deutschen Kaiserreiches und der darauffolgenden Besetzung durch französische Truppen weiter.
Da die Gemeinde Morbach die Kosten für das geplante Denkmal nicht alleine aus der Gemeindekasse bewerkstelligen konnte, wurde ab dem Frühjahr 1929 eine Haussammlung durchgeführt, um die benötigten finanziellen Mittel aufzutreiben - was auch gelang. So konnte am 27. Oktober 1929 das Kriegerdenkmal in der heutigen Lindenstraße eingeweiht werden.
Das Kriegerdenkmal besteht aus einem quaderförmigen Sockel mit Inschriften, auf dem sich die Figur eines deutschen Soldaten befindet. Der Soldat befindet sich in halb liegender Position und ist nur mit einem Tuch verhüllt. Der Kopf ist leicht hängend und trägt einen stählernen Helm. In der linken, halb erhobenen Hand trägt der Soldat einen runden Schild, der hinter seinen Rücken ragt. Mit dem rechten Arm stützt er sich auf dem Sockel ab, während er in der rechten Hand ein Schwertheft mit gebrochener Schneide hält. Damit steht das Kriegerdenkmal in der Tradition der frühen Kriegerdenkmale der Zwischenkriegszeit, die neben einfachen Obelisken und Stelen vor allem trauernde Menschenfiguren zeigte, die in klassizistischer Tradition mit antiken oder germanischen Heldenfiguren verglichen wurden.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und nachdem sich die wirtschaftliche Situation der Nachkriegszeit etwas entspannt hatte, wurde 1958 eine neue Inschrift auf dem Sockel angebracht. Dort heißt es seitdem: „UNSEREN OPFERN DER WELTKRIEGE ZUM EHRENDEN GEDENKEN“ und listet die Namen und Lebensdaten aller Gefallener und Vermisster aus Morbach.
Die Pflege des Morbacher Kriegerdenkmals wird heute vom Verein „Morbacher Freunde e.V.“ übernommen.
Nachweise
Redaktionelle Bearbeitung: Jonathan Bugert
Verwendete Literatur:
- Bäcker, Karl: Chronik von Niederkirchen. Bd. 2. Ortsteile Heimkirchen, Morbach und Wörsbach. Niederkirchen 1995.
- Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler. Kreis Kaiserslautern. Stand 2022. Online verfügbar unter: https://gdke.rlp.de/de/ueber-uns/landesdenkmalpflege/service-landesdenkmalpflege/denkmalliste-rheinland-pfalz/ (aufgerufen am 18.11.2022).
- Lurz, Meinhold: Kriegerdenkmäler in Deutschland, 6 Bände. Bd. 4 Weimarer Republik. Heidelberg 1985.
- Morbacher Freunde e.V. in: Internetseite der Gemeinde Niederkirchen www.gemeinde-niederkirchen.de, URL: https://gemeinde-niederkirchen.de/morbacher-freunde (aufgerufen am 23.09.2022).
Aktualisiert am: 30.09.2022