Die Katholische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Obermoschel
Zur Zeit des Mainzer Erzbischofs Willigis (975-1011) wurde erstmals in Obermoschel eine Kirche erbaut. Sie befand sich an der gleichen Stelle, an der die heutige katholische Pfarrkirche erbaut wurde. Erstmals urkundlich erwähnt wird sie im Jahr 1298. Die Kirche war ursprünglich dem Heiligen Petrus geweiht und gehörte zum Dekanat Münsterappel. Erst 1346 wurde der Kirche ein Marienaltar gestiftet.
Um 1526 wurde in Obermoschel das lutherische Bekenntnis eingeführt und die Kirche nun für den protestantischen Gottesdienst verwendet. Nur wenige Jahre später um 1533 wurde der Calvinismus eingeführt, welcher sich für den Lauf der Neuzeit als dominante Religion im Herzogtum Pfalz-Zweibrücken etablierte. Erst 1701 wurde den Katholiken wieder eine eigene Pfarrei zugestanden, nachdem ihre Gemeinde stark angewachsen war. Bereits seit dem Jahr 1681 verwendeten sie die alte Friedhofskapelle um ihren Gottesdienst durchzuführen, diese erwies sich jedoch zunehmend als baufällig. Seit 1710 wurde die mittelalterliche Kirche von der calvinistischen und katholischen gemeinde simultan genutzt, doch auch dieser Bau war durch Alter und Witterung so weit beschädigt, dass immer wieder Reparaturarbeiten durchgeführt werden mussten. Beide Gruppen trafen daraufhin Vorbereitungen für die Errichtung einer eigenen neuen Kirche.
1786 wurde die alte mittelalterliche Kirche abgebrochen, die Calvinisten bauten an einer anderen Stelle ihre neue Kirche. Nach einer langen Planungsphase entschloss sich die katholische Gemeinde ebenfalls zum Bau einer eigenen Kirche, gründete einen Kirchenbauverein und sammelte Spenden. Auch König Ludwig I. von Bayern spendete 3000 fl. Die katholische Familie Neu erwarb das freigewordene Grundstück der mittelalterlichen Kirche und stiftete es der Gemeinde. Der Bau der neuen katholischen Pfarrkirche begann 1866 und dauerte zwei Jahre, die Arbeiten wurde nach den Plänen des Baupraktikanten Cornel von Moro aus Odernheim durchgeführt.
Die Kirche wurde in neugotischer Form gehalten, mit geostetem Saalbau, schlankem Westturm und dreiteiligem Chor. Der Außenbau wurde durch Strebepfeiler und Spitzbogenöffnungen gegliedert, der anliegende Kirchhof mit zwei Stützmauern befestigt. Von der ursprünglichen Inneneinrichtung ist kaum noch etwas vorhanden. Ältestes Stück ist die spätbarocke Figur einer Madonna Immakulata von um 1700, sie befand sich vermutlich schon vor dem Bau der Kirche im Besitz der katholischen Gemeinde. Die Orgel auf der Westempore stammt aus dem Jahr 1882 und ist die einzige erhaltene Arbeit der Orgelbauer Zipperlin und Christ aus Neustadt/Haardt.
In den 1970er Jahren wurde das Inventar durch zeitgenössische Arbeiten aus anderen Kirchen des Bistums Speyer ersetzt. Der geschnitzte Altar in neugotischer Form wurde 1978 erworben. Die Tumruhr wurde im Jahr 1997 installiert. Zwei Jahre später wurde der Innenraum der Kirche nochmals umfassend renoviert.
Nachweise
Verfasser: Juliane Märker
Verwendete Literatur:
- Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 15: Donnersbergkreis. Bearb. v. Dieter Krienke. Worms 1998.
- Stadt Obermoschel (Hrsg.): 650 Jahre Stadt Obermoschel 1349-1999. Beiträge zur Geschichte und Gegenwart.
Erstellt am: 12.04.2014