Rathsweiler in der Pfalz

Rathsweiler

0.1.Allgemeine Angaben

Lage im Glantal

Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Altenglan, Landkreis Kusel

Einwohner:  (2006): 176 (ev. 69 %, kath. 16 %, ohne Angabe 2 %, sonstige 5 %, keine Religion 8 %.) 6 Ausländer. Zusätzlich leben 13 Einwohner in Nebenwohnungen

Einwohner (2007): 175

Einwohner (2010): 165

Wohnplätze: Ortskern und Rathsweiler Mühle

Gemarkung: 425 ha, davon 116 ha Wald, ca. 10 ha Siedlungsgelände. 160 ha Land (Ackerland und Wald) wurden 1987 an die Bundesrepublik Deutschland verkauft und gehören heute zum Bereich des Truppenübungsplatzes Baumholder

Wohnplätze: Ortskern, Christoffelsmühle

Besondere Naturdenkmäler: Naturschutzgebiet Steinalbmündun

0.2.Lage

Rathsweiler liegt im Glantal nahe der Mündung der Steinalb in den Glan (NN 187 m) und am Fuß der Berge Hohlbusch (403 Meter über NN) und Nollkopf (402 m). Es bestehen Höhenunterschiede in der eigentlichen Ortslage zwischen 195 Metern und 220 Metern. 

0.3.Siedlung und Wohnung

Das Dorf lag ursprünglich als ein Straßendorf an der Fernstraße Zweibrücken - Meisenheim. Der Charakter des ursprünglich reinen Straßendorfs ging durch Erweiterungen während des 19. und 20. Jahrhunderts verloren. Die Erweiterungen liegen an der heutigen B 420 und in einem Neubaugebiet im Südwesten der Ortslage. Eine Reihe alter Einfirsthäuser (Quereinhäuser) entlang der ehemaligen Dorfstraße gilt als besonderes Kulturdenkmal mit erhalten gebliebenen Bauernhäusern der Westrichlandschaft. Die Christoffelsmühle liegt etwa 1 km weit vom Ortskern entfernt im Norden des Dorfes an der Steinalb, zu erreichen nur über einen Feld- und Waldweg bzw. über die Umgehungsstraße des Nachbarortes Niederalben. Das Mühlrad ist noch heute in Betrieb.

Dorf an der Steinalbmündung

0.4.Wüstungen

Der Ort Brücken lag zwischen Rathsweiler und Ulmet links des Glans, nahe der so genannten Kappeler Brücke. Im Mittelalter war dieser Ort zeitweise Amtssitz eines zweibrückischen Niederamtes. Er wurde während des 30-jährigen Krieges bekannt durch die Schlacht bei Brücken von 1632. Der Ort selbst wurde vollkommen zerstört und später nicht wieder besiedelt. Erstnennung des Namens 1364 als "Brucken undir deme Fluseberge". Später werden auch die Weinberge bei Brücken erwähnt. Weitere Nennungen im Verlauf der Jahrhunderte als Brucken, Bruchen oder Bricken. Der Name dieser Wüstung bezieht sich auf den Glanübergang bei der Flurskapelle von Ulmet und weist darauf hin, dass die Ufer schon sehr früh durch eine Brücke miteinander verbunden waren. 

0.5.Name

Das Grundwort Weiler ist mit dem Personennamen Rad als Bestimmungswort verbunden. Somit dürfte Rathsweiler ursprünglich die Niederlassung eines fränkischen Siedlers mit Namen Rado gewesen sein. Die Ersterwähnung erfolgte 1364 als Raitzwijlre in derselben Urkunde, in der auch der Name der Wüstung Brücken erstmalig erscheint. Weitere Nennungen sind u. a. Ratzwilre 1377, Raytzßwilre 1416,  Raitzwilre 1454,  Ratzwillr 1456 und 1588. Gelegentlich tauchen auch die Namen Nieder- und Ober- Ratsweiler auf. Der heute gültige Name Rathsweiler erscheint 1824. Der Name der Christoffelsmühle geht auf den Namen einer Müllerfamilie Christoffel zurück, die während des 19. Jahrhunderts im Besitz der Mühle war. Tatsächlich wurde die Mühle schon im 16. Jahrhundert erwähnt, 1568 als die Mühl vor "Reisenfels". Gemeint ist, vor dem zerrissenen Fels, was für die landschaftliche Umgebung der Mühle zutrifft.

0.6.Wappen

Es zeigt auf blauem Grund, getrennt durch eine wellenförmige silberne Deichsel, eine abnehmende silberne Mondsichel und zwei gekreuzte silberne Grubenhämmer, im oberen Bereich die verschlungene silberne Großbuchstaben A und V für "Amt Ulmet", denn der Ort gehörte nach dem Untergang des Ortes Brücken zu der Schultheißerei Ulmet. Die Hämmer beziehen sich auf den früheren Quecksilberbergbau bei Rathsweiler. Die Mondsichel erschien schon in mittelalterlichen Siegeln auf Urkunden für Rathsweiler. Das Wappen wurde 1978 durch die Bezirksregierung Neustadt genehmigt.

0.7.Abriss der Ortsgeschichte

0.7.1.Vor- und Frühgeschichte, Römerzeit

Die Umgebung des Ortes war schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt, wie aus den Funden in den Gemarkungen der Nachbarorte, (Ulmet, Niederalben) nachgewiesen wird. Unterhalb des Hohlbuschs werden viele Ziegel zu Tage gefördert, die auf eine gallo-römische villa rustica hinweisen. Auch eine Römerstraße führte in der Nähe des Ortes vorbei.  

0.7.2.Mittelalter

Wann genau der Ort gegründet wurde, lässt sich nicht exakt bestimmen, sicher ist er wesentlich älter als die Ersterwähnung von 1364 annehmen lässt. Von Anfang an lag er innerhalb des Remigiuslandes, über das ab 1246 die Grafen von Veldenz die Vogtei ausübten. Nach Michael Frey (Bd. III. S. 430) erscheint der Name bereits 1362 im Zusammenhang mit Auseinandersetzungen zwischen den Grafen von Veldenz und den Rheingrafen. Offensichtlich sind die Originalunterlagen zu diesen Begebenheiten verloren gegangen, denn nach Dolch/Greule wird der Ort erstmalig in der Urkunde von 1364 erwähnt, nach der die Bewohner des Unteramtes Altenglan -Brücken für den Unterhalt des jungen Ehepaares Heinrich und Lauretta aufzukommen hatten, das auf der Burg Lichtenberg wohnte. Bei Heinrich handelte es sich um den nachmaligen Grafen Heinrich III. von Veldenz, der von 1371 bis 1389 die Grafschaft regierte. Lauretta entstammte der Familie der Grafen von Sponheim-Starkenburg. 1444 kam der Ort zur Pfalzgrafschaft Zweibrücken, als Pfalzgraf Stephan diese neue Grafschaft mit seinem pfälzischen Eigenbesitz und der Grafschaft Veldenz seiner Ehefrau Anna begründet hatte.  

0.7.3.Neuzeit

Die Pfalzgrafen von Zweibrücken führten ab 1526 die Reformation ein. Im Dreißigjährigen Krieg kam es auf dem Gelände der heutigen Gemarkung von Rathsweiler zu der Schlacht von Brücken, als ein spanischer Heerzug von Rockenhausen kommend in das Glantal einfiel und von schwedischen Truppen unter dem Kommando des Rheingrafen Otto verfolgt wurde. Die Spanier lagerten bei Brücken, als am Morgen des 25. Mai ein schweres Gewitter hereinbrach. Nach dem Gewitter überfielen die Schweden überraschend das spanische Lager und trieben die 1500 spanischen Soldaten in die Flucht, während die gesamte "Bagage" in die Hand der Schweden fiel. In den folgenden Jahren zogen weitere Heerzüge vorüber. Alle Dörfer des mittleren Glantals wurden zerstört, wie auch die Stadt Kusel. Nur vereinzelt überlebten Menschen den Krieg, so auch in Rathsweiler. Bis zum Ausbruch der Französischen Revolution ergaben sich für den Ort keine Veränderungen hinsichtlich der herrschaftlichen Zugehörigkeit.

Bauernhäuser um 1960

0.7.4.Neueste Zeit

Während der Annexion des linksrheinischen deutschen Gebietes durch Frankreich zwischen 1798 und 1814 gehörte Rathsweiler zur Mairie Ulmet, zum Canton Kusel und zum Arrondissement Birkenfeld im Département de la Sarre (Saar), in der nachfolgenden Zeit des Königreichs Bayern zur Bürgermeisterei Ulmet, zu Kanton und Landkommissariat Kusel im bayerischen Rheinkreis. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg kam es wieder zu einer einschneidenden Änderung durch die Verwaltungsreform des Landes Rheinland-Pfalz von 1968. Rathsweiler ist seit 1972 eine Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Altenglan.

Bauernhäuser verlieren ihre eigentliche Funktion um 1990

0.8.Wahlergebnisse in Prozent, Bundestag Zweitstimmen

SPDKPDDVPNSDAPBauern
Reichstag 1924 (Mai)14,35,277,9 -------
Reichstag 1930 (Sept.)25,4 2,8---18,339,4
Reichstag 1933 (März)11,125,0--- 62,8---
SPDCDUFDPGrüneLinkeSonstige
Landtag 200152,434,03,91,9---7,8
Landtag 200642,233,34,46,76,7 *6,6
Landtag 201134,535,74,820,22,42,4
Bundestag 200240,437,610,16,4---5,5
Bundestag 200522,238,412,16,115,26,0
Bundestag 200913,634,113,611,425,02,2
Bundestag 201355,434,12,48,410,86,0
*WASG

0.9.Zeittafel

RömerzeitVermutete villa rustica
FrühmittelalterRemigiusland
1234Grafschaft Veldenz
1362Ersterwähnung nach M. Frey
1364Ersterwähnung nach Dolch/Greule
1444Pfalzgrafschaft Zweibrücken
1526Reformation nach Luther
1588Reformation nach Calvin
1632Schlacht bei Brücken
1844Schulhausbau
1972Verbandsgemeinde Altenglan

0.10.Religiöse Verhältnisse

Seit jeher gehört der Ort zum Kirchspiel Flurskappeln, heute Ulmet. Als die Reformation durch die Pfalzgrafen von Zweibrücken eingeführt wurde, trat die Bevölkerung zunächst geschlossen zur Konfession von Martin Luther über, 1588 auf Anordnung des Herzogs Johannes I. von Zweibrücken zur reformierten Konfession nach der Lehre von Calvin. Nachdem in dem Bekenntnis von Luther der Glaubr den Vorrang besitzen sollte vor den guten Werken (sola Fide), ist nach der Lehre Calvins das Leben durch Gott vorbestimmt, und der Mensch kann diese Vorbestimmung annehmen oder ablehnen, sich also für das Gute oder das Böse entscheiden. Als nach dem Dreißigjährigen Krieg auch andere Konfessionen wieder erlaubt waren, blieb die Bevölkerung überwiegend reformiert bzw. nach der Union von 1818 protestantisch. Bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg machte der Anteil der katholischen Christen etwa 2 % der Bevölkerung aus. Erst in der neuesten Entwicklung hat sich der Anteil auf etwa 10 % erhöht, bedingt durch Zuwanderungen. Während des frühen 19. Jahrhunderts lebten auch einige Juden im Ort. Religiöse Zusammensetzung der Einwohner im Jahr 1996: ev. 126, kath.19, ohne 15, sonstige 33.

0.11.Bewohner

Das Dorf war in der Vergangenheit überwiegend durch die landwirtschaftliche Bevölkerung geprägt, allerdings gab es schon Taglöhner, Berg- und Steinbrucharbeiter, aber kaum Handwerker. Heute gibt es hingegen nur noch sehr wenige hauptberufliche Landwirte, und die Mehrzahl der erwerbstätigen Bewohner muss zur Berufsausübung auspendeln. So kommt es zu einem gemischten Bild der Bevölkerung, die teilweise überaltert ist. Frei stehende Häuser werden jedoch in der Regel nach kurzer Zeit neu besiedelt. Im 19. Jahrhundert lebten wenige Juden in Rathsweiler, die schon vor der Nazizeit den Ort verlassen hatten.

Bauernhäuser um das Jahr 2000

0.12.Entwicklung der Einwohnerzahlen

18021825183718711905193919611970197419962005
gesamt102153198207187189193163167193176
katholisch 8 4
evangelisch 183 189
israelitisch 7 ---

0.13.Schule, Kultur, Vereinswesen

0.13.1.Schulen

Es ist nicht bekannt, wann in Rathsweiler zuerst eine Schule gegründet wurde. Im Jahr 1762 wurde eine Winterschule genannt. In der Sommerszeit konnten interessierte Schüler die „Hauptschule“ in Ulmet besuchen. Die Gemeinde lieferte zum Unterhalt der Schule einen Malter, zwei Fass und drei Sester Korn, zahlte an Geld drei Gulden. Der Gesamtwert der Aufwendungen betrug 8 Gulden, 4 Batzen, 14 Pfennige. 1784 wurde die Winterschule geschlossen, weil sich zu wenige Kinder am Unterricht beteiligen wollten. Ein Jahr später konnte der Winterschullehrer wieder unterrichten. Wahrscheinlich wurde der Ganzjahresunterricht erst in der frühen bayerischen Zeit eingeführt. 1837 kaufte die Gemeinde ein Grundstück an, das dem Lehrer zur Aufbesserung seines Lebensunterhalts überlassen wurde. Der damalige Lehrer Abraham Graß, zugleich Gemeinderat, schied aus Altersgründen aus dem Dienst aus, und die Gemeinde  suchte einen neuen Lehrer. Einziger Bewerber war Jacob Kayser aus Friedelhausen, der auch angenommen wurde. Die einklassige Schule mit ihren sieben Schülerjahrgängen wurde damals von 48 Schülern besucht. Für jeden Schüler stand dem Lehrer ein Franken an Gehalt zu, die Gemeinde zahlte zusätzlich 40 Franken. Jede Familie mit Schulkindern musste an Naturalien 25 Liter Roggen und 10 Liter Spelz abliefern. Bargeld, Naturalien und Nutzung des Ackers wurden insgesamt mit 152 Franken berechnet. Mit Lehrer Kayser war die Gemeinde jedoch unzufrieden, er tue nichts und zeige kaum Interesse an der Weiterbildung der Kinder. Dessen ungeachtet forderte der Lehrer eine Gehaltsaufbesserung und eine Verbesserung seiner Wohnverhältnisse. Offensichtlich kam es zu keiner Einigung, denn Kayser verließ Rathsweiler, und die Stelle wurde neu ausgeschrieben. 1843 meldeten sich zwei Bewerber, Karl Klaus aus Ulmet und Georg Bauer aus Erdesbach. Klaus, der damals erst 18 Jahre alt war, wurde angenommen, aber ein Jahr später versetzt. Die Gemeinde versprach eine wesentliche Aufbesserung der Zuwendungen an Geld und Naturalien, nun im Gesamtwert von 223 Franken. Es kam Philipp Keiper aus Niedermoschel, der bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand (1885) in Rathsweiler blieb. 1844 ließ die Gemeinde ein Schulhaus erbauen, das 1888 aufgestockt wurde. Nachfolger von Keiper wurde Michael Assenbaum aus Hilpoltstein in Franken, der 1889 zum ordentlichen Lehrer ernannt wurde. Zwischen dem Lehrer und der Gemeinde kam es zu Differenzen, weil dieser einen eigenen Brunnen für das Schulgrundstück forderte, den die Gemeinde nicht genehmigte. Assenbaum heiratete im Jahr seiner endgültigen Ernennung Anna Maria Viktoria Göckel aus Rothenburg. Zur Aufbesserung seines Einkommens übernahm er eine Versicherungsagentur. Aber bald schon erkrankte er an Tuberkulose. 1903 suchte er eine Kur auf, starb aber noch im selben Jahr. Nun übernahm Hilfslehrer Burkhardt aus Erdesbach den Unterricht. Burkhardt wurde schon 1904 von Jakob Weber aus St. Julian abgelöst. Dieser musste sofort ein halbes Jahr Militärdienst leisten, und während seiner Abwesenheit vertrat ihn Friedrich Kopf aus Gumbsweiler. Nach seiner Rückkehr übernahm Weber den Gesangverein und eine Agentur der Versicherung. Bei einer weiteren Militärübung vertrat ihn ein Lehrer aus Ulmet. 1908 ließ sich Weber nach Standenbühl versetzen, und nun folgte Johannes Vogel. Dieser bewarb sich sofort um Stellen in Oggersheim und Limburgerhof, hatte aber keinen Erfolg. 1914 heiratete er Mathilde Schuck aus Rathsweiler, eine Tochter von Philipp Schuck. Bereits 1924 wurde er nicht mehr als Lehrer in Rathsweiler genannt. Damals bewarb sich der 1903 geborene Karl Schneider um die Stelle. Bis 1968 wurde in der einklassigen Schule unterrichtet. Anschließend kamen die Grundschüler zunächst zur Grundschule in Ulmet, die Hauptschüler zur Hauptschule Offenbach - St. Julian. Schon mit der endgültigen Einführung der Verbandsgemeinden veränderten sich die Verhältnisse wieder. Seither besuchen die Hauptschüler die Regionale Schule in Altenglan, die Grundschüler die damalige Grundschule Ulmet-Erdesbach, inzwischen nur noch Ulmet.

0.13.2.Brauchtum

Zu früherer Zeit feierte Rathsweiler zur selben Zeit wie der Nachbarort Niederalben am ersten Wochenende im Mai die so genannte Maikerb. Vor etwa zehn Jahren wurde diese auf einen anderen Termin verlegt, derzeit am 3. Wochenende im Mai. Weiteres altes Brauchtum hat sich nicht erhalten.

0.13.3.Vereinswesen

Um 1903 wurde ein Gesangverein gegründet, der nach dem Zweiten Weltkrieg den Gesangsbetrieb nicht mehr aufnahm. Es besteht heute nur noch ein Landfrauenverein.

0.14.Gesundheits- und Sozialwesen

Ärzte können in Sankt Julian, Altenglan und Kusel aufgesucht werden. Nächstes Krankenhaus ist das Westpfalzklinikum II in Kusel. Zuständig für Altenpflege ist u. a. die Sozialstation Kusel-Altenglansel.

0.14.1.Wirtschaft und Verkehr

Wirtschaft: Noch heute ist die Landwirtschaft ein wesentlicher Erwerbsfaktor, wenn sie auch nur noch von wenigen Betrieben ausgeübt wird. Der frühere Bergbau auf Schwerspat und Quecksilber kam schon vor dem Ersten Weltkrieg zum Erliegen. Vor Ort besteht ein größerer holzverarbeitender Betrieb, der aus einer Schreinerei hervorgegangen ist. Günstig gelegen an der B 420 besteht eine Gaststätte. Die Christoffelsmühle, ehedem eine reine Mahlmühle, arbeitet heute als Sägewerk.

Verkehr: Das Dorf liegt an der Bundesstraße B 420 Oppenheim-Neunkirchen/Saar, die 1938 bei der Anlage des Westwalls als "Heeresstraße" erbaut wurde. Bis um 1985 hatte das Dorf auch Anschluss an die Bahnlinie Bad Münster am Stein - Homburg, die seit 1904 bestand. Der Bahnhof Niederalben-Rathsweiler dient heute als Wohnhaus. Auf der Bahnstrecke fahren als Tourismusattraktion Draisinen.

Durch Umbau verändertes Bauernhaus um 2005

0.15.Persönlichkeiten

Bayer, Karl (* 1910 in Theisbergstegen  † Rathsweiler 1972) 

Lehrer in Rathsweiler, während des Zweiten Weltkrieges Offizier und Ritterkreuzträger.

Christoffel, Louis ( * 1841 in Rathsweiler -  † 1928 in Merkstein bei Aachen)

Geboren in der Christoffelsmühle, später Geschäftsmann im Rheinland, Vater des Gründers der Blindenmission Ernst Jakob Christoffel  (1876-1955).  

0.16.Nachweise

Verfasser: Ernst Schworm; Marianne Theiß

Redaktionelle Bearbeitung: Ernst Schworm

Literatur:

  • Müller, Simone: Der Quecksilber- und Schwerwspatbergbau in der Nord- und Westpfalz am Beispiel Rathsweiler, in: Westricher Heimatblätter Jg. 32 (2001), S. 170-182.
  • Schlegel, Wolfgang; Zink, Albert: 150 Jahre Landkreis Kusel, Otterbach 1968.
  • Schworm, Ernst: Spuren führen ins Steinalbtal - Der Begründer der Blindenmission Ernst Jakob Christoffel und seine Vorfahren in der Westpfalz, in: Westrichkalender Kusel 2006, S. 115-120.