0.Kaiserdom zu Speyer
Der von Kaiser Konrad II. (um 990 bis 1039) aus dem Geschlecht der Salier gestiftete romanische Dom wurde zwischen 1030 und 1061 als dreischiffiges Gewölbe im Grundriss eines lateinischen Kreuzes errichtet und im Jahr 1061 den Heiligen St. Maria und St. Stephan geweiht. Kaiser Heinrich IV. (1050 bis 1106) veranlasste nach 1080 eine Umgestaltung des raumgreifenden und weithin sichtbaren Baus, die im frühen 12. Jh. abgeschlossen wurde.
Unter dem Chor und dem gesamten Querhaus befindet sich eine großräumige Krypta, die die Grablege bedeutender salischer Kaiser, Könige, Bischöfe und Domherren ist.
1689 zerstörte ein Stadtbrand mehr als die Hälfte des Langhauses des Doms. Der Wiederaufbau erfolgte von 1772 bis 1778 in der ursprünglichen Form. Die anschließende Verwüstung des Baus durch französische Revolutionstruppen führte jedoch bereits 1794 zum Verlust der gesamten Ausstattung und zur Profanisierung des Kirchenbaus.
Von 1818 bis 1822 erfolgte die Wiederherstellung und erneute Weihe. Nach der Ausmalung des Innenraums von 1846 bis 1853 wurde zwischen 1854 und 1858 die Neuerrichtung des Westbaues im neuromanischen Stil umgesetzt. Zwischen 1900 und 1906 wurden die Kaisergräber geöffnet und die Kaisergruft neu eingerichtet. 1925 wurde der Dom zur päpstlichen Basilika erhoben. 1957 bis 1961 erfolgte dann wiederum eine umfassende Restaurierung des Gebäudes. [Anm. 1]
Die größte und bedeutendste Domkirche ihrer Epoche zeigt in ihrer architektonischen Formensprache, mit ihrer Größe und der Nutzung als Grablege der salischen Kaiser den weltlichen und kirchlichen Machtanspruch der Kaiser. Sie ist architektonisch ein herausragendes Beispiel für großräumigen Wölbungsbau und gehört seit 1981 zum UNESCO-Weltkulturerbe. [Anm. 2]
Wichtige Daten:
Um 1030: | Grundsteinlegung (Konrad II.) |
1030-1061: | Erste Bauphase |
1039: | Bestattung Konrads II. im Dom (seitdem Grablege der Salier) |
1041: | Weihe der Krypta |
1046: | Weihe des Hochaltars |
1061: | Weihe des Doms |
Ca. 1082-1106: | Zweite Bauphase |
1111: | Die durch Heinrich V. der Stadt Speyer verliehenen Privilegien werden als Urkundeninschrift über das Westportal angebracht |
1689: | Dom steht in Brand (westliche Hälfte des Langhauses stürzte ein) |
1755: | Einsturzgefahr: Oberer Bereich des Westbaues (zwei Türme) muss abgetragen werden |
1772-1778: | Wiederaufbau des Doms (Pläne: Franz Ignaz Michael von Neumann) |
1793/4: | Verwüstung des Doms |
1846-1853: | Ausmalung des Doms (Johann Schraudolph und Joseph Schwarzmann) im nazarenischen Stil |
1854-1859: | Errichtung des westlichen Querbaus (mit den beiden Vordertürmen) |
1900: | Gräberöffnung, bis 1906 wird die Kaisergruft neuangelegt |
1925: | Dom wird Päpstliche Basilika |
1961: | Domjubiläum nach gründlicher Restaurierung |
1981: | Dom wird UNESCO-Weltkulturerbe |
1995: | Gründung eines Dombauvereins |
Seit 1996: | Erneute Restaurierungsarbeiten |
NACHWEISE
Verfasserin Text: Marion Nöldeke
Verwendete Literatur:
Dellwing, Herbert (1985): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz 1. Stadt Speyer (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland). Düsseldorf.
Erstellt am: 30.08.2019
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Verfasserin „Wichtige Daten“: Lisa-Marie Pulverich
Verwendete Literatur:
- Dellwing, Herbert (1985): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz 1. Stadt Speyer (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland). Düsseldorf, S. 36-38.
- Jöckle, Clemens (1987): Kirchen in Speyer (Große Kunstführer; 147). München/Zürich 1987, S. 5-12.
Erstellt am: 10.10.2013
Anmerkungen:
- Dellwing, Herbert (1985): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz 1. Stadt Speyer (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland). Düsseldorf, S. 36. Zurück
- Dellwing, Herbert (1985): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz 1. Stadt Speyer (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland). Düsseldorf, S. 37. Zurück