Herschweiler-Pettersheim
0.1.Allgemeine Angaben
Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler
Einwohner am 31.12.2003: 1419
Einwohner (2007): 1357
Einwohner (2010): 1335
Gemarkung: 747 ha, davon 203 ha Wald
Wohnschwerpunktgemeinde
Naturdenkmal: Die Eiche in der Tiefwiese mit einem Umfang von 4,33 m wurde im Jahre 1999 aus Verkehrssicherheitsgründen gefällt.
0.2.Lage
Herschweiler-Pettersheim liegt im oberen Ohmbachtal, das sich nach Nordwesten in das Langenbacher Tal und nach Nordosten in die Talmulde des Klingelbachs gabelt. In der Gabelung steigt die Harzhöhe von 275 m ü. NN über eine 372 m hohe Hangterrasse auf 412 m an. Wegen ihrer Windhöffigkeit wurden auf der Bergkuppe Ende 2001 vier Windenergieanlagen errichtet. Als Teil des Nordpfälzer Berglandes ist der hiesige Naturraum durch ein außerordentlich lebhaft gekammertes Relief geprägt. Er ist gekennzeichnet durch den ständigen Wechsel von kuppigen Bergen und Höhenzügen mit stark konvexen Hängen westlich des Ohmbachs und schwach konvexen Hängen östlich des Ohmbachs sowie relativ hoher Reliefenergie.
Geologisch liegt der Ort auf den Schichten des Unterrotliegenden, speziell auf der Mittleren Kusel-Gruppe (ruk2), die im Wesentlichen aus Sandsteinen und Arkosen sowie Silt- und Tonsteinen mit Konglomeraten besteht. In den Gesteinslagen kommen Kalksteinlagen vor, die früher in einem Stollen auf dem Bockhof sowie am Kalkofen an der L 350 abgebaut wurden. Die Böden des Unterrotliegenden sind in der Regel sandiglehmig bis lehmig-tonig mit tonig-merkeligen Anteilen sowie tiefgründig und ausreichend durchlüftet. Deshalb werden die Plateaus und flachen Hänge als Ackerland (244 ha), die Talräume und feuchten sowie die steileren und gut besonnten Hänge als Mähwiesen, Weiden oder Streuobstwiesen (insgesamt 179 ha Grünland), die steinigen Bergrücken, die unwegsamen steilen Hänge und Schluchten waldbaulich (95,7 ha Gemeindewald und 99,4 ha Privatwald) genutzt. Der 437 m hohe Hühnerkopf als beherrschende Kuppe im Bergrücken östlich des Ortes ist als Härtling aus einer "subvulkanischen Intrusion" entstanden. Der Lagergang bildete bis 1972 die Grundlage für die hiesige Hartsteinindustrie. Nachbargemeinden: Im Norden Konken, im Osten Wahnwegen, im Süden Ohmbach sowie Krottelbach und im Westen Langenbach.
0.3.Siedlung und Wohnung
Bis Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 erstreckte sich der Siedlungsbereich von Herschweiler-Pettersheim hauptsächlich beidseitig entlang der Durchgangsstraße L 350 westlich des Ohmbachs. Vom Ortsbeginn im Norden (280 m ü. NN) bis zum ehemaligen Spritzenhaus an der Kreuzung der L 350 / L 352 im Süden ( 269 m ü. NN ) zieht sich der Ort über 1,75 km Länge, bis Ortsausgang Bockhof sogar über 2,5 km Länge. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war Herschweiler-Pettersheim ein typisches Straßendorf und eines der längsten Dörfer im Landkreis Kusel. Besiedelt waren bis dahin auch schon die westlichen Seitentäler des Ohmbachs bis zu einer Tiefe von ca. 200 Metern, das Kerbtal in der Hohl, das "Gigum" im Tal des Geilbachs sowie die alte Herzogstraße im Ehrsbachtal, die in der Feudalzeit von Schloss Pettersheim über die Höhen gegen das Ostertal nach Zweibrücken führte. Östlich des Ohmbachs zog sich der Siedlungsraum geringfügig die alte Konker Straße hoch. Gute Voraussetzungen zum Errichten von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden samt Brunnen fanden unsere Vorfahren in geschützter Lage am grundwasserreichen Talrand beiderseits der alten Wegeverbindung durch die Seiters und an der heutigen K 20 in Richtung Wahnwegen. Kanalisationsarbeiten legten um 1980 in ca. 1 m Tiefe unter der Straßendecke einen mehrlagigen Knüppeldamm frei, der im feuchten und versumpften Talgrund des Ohmbachs die Verbindung zwischen den Wohnlagen in der Hohl und "Im Eck" im alten Ortskern von Herschweiler herstellte. Eine Erweiterung fand der Ort auch unweit des Schlosses Pettersheim an einer das Tal querenden Wegeverbindung zweier Höhenwege, die zu einer "Waldecke" des Waldes auf dem Hühnerkopf und an diesem östlich vorbei zur Römerstraße östlich von Wahnwegen führte. In diesem früher "Walleck"11, heute "Wallheck" genannten Ortsteil mit seinen teils verwinkelt aneinander gebauten Häusern und winkeligen Gassen kann man trotz Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen das ursprüngliche Ortsbild erkennen. Die landwirtschaftlichen Gehöfte auf dem Bockhof wurden an einem hier mündenden Trogtal, dem Kirschen-Grund, und an der heutigen L 352 errichtet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg mit seinen hohen Verlusten an männlichen Einwohnern (67 Gefallene und 29 Vermisste im 1100-Einwohnerdorf - im Ersten Weltkrieg waren hier 24 Männer gefallen), dem wirtschaftlichen Niedergang, der Besatzungszeit und der Geldentwertung setzte nach der Rückkehr der Kriegsgefangenen - die letzten kamen 1950 zurück - und dem beginnenden "Wirtschaftswunder" allmählich eine rege Bautätigkeit ein. So sind die Ortsteile vollkommen zusammen und auch in die Breite gewachsen. Parallel zur Hauptstraße wurde in der Nachkriegszeit eine innerörtliche Verbindungstraße, die spätere Kirchenstraße, bis zum Standort der Evangelischen Kirche bebaut. Diese wurde 1953 und 1954 an exponierter Stelle östlich des Ohmbachs auf Höhe der Ortsmitte errichtet. Des weiteren schloss ein Neubaugebiet die Lücke zwischen Bockhof und Pettersheim. Gegenüber entstand 1973 in der Talaue die Kleiderfabrik Chalou GmbH. Auch Baulücken an der Bockhofstraße wurden geschlossen. Es folgte das Neubaugebiet Buchrech östlich der Kirche als Beginn eines neuen Siedlungsbereichs entlang einer zur Hauptstraße liegenden zweiten Parallelstraße im hier beginnenden Mittelhang auf der Westflanke des Hühnerkopfs. Bis in die Seiters schloss sich dann das Neubaugebiet "Am Hühnerrech" an, das seit 2003 nach Osten in die freie Landschaft wächst. Städtebaulich ist dies sowohl wegen des inzwischen eingetretenen Wohnraumüberschusses, der demographischen Entwicklung und des hohen Landschaftsverbrauchs als auch wegen der drohenden Verödung des Ortskerns eine sehr bedenkliche Entwicklung. Die ursprünglich an der Durchgangsstraße sesshafte Bevölkerung verlässt diese und siedelt ebenso wie in anderen Dörfern an der Peripherie in attraktiver Wohnlage, so dass die Häuser entlang der Durchgangsstraße verwaisen. Im Jahr 2003 standen allein im Oberdorf sechs Häuser leer. Weitere werden aufgrund der Altersstruktur der Bevölkerung folgen. Ein älteres leerstehendes Doppelhaus neben der Gaststätte "Zum Hirschen," wurde 2003 abgerissen. Auch in der Ortsmitte musste ein ehemaliges großes und ortsbildprägendes Kaufhaus für Bekleidung und Lebensmittel dem heutigen Dorfplatz weichen. Trotz stagnierender und rückläufiger Bevölkerungsentwicklung wird der Ortsrand, das örtliche Straßen-, Wasser- und Kanalnetz ausgeweitet, eine große Folgelast für die nächste Generationen. Deshalb wäre die innerörtliche Erneuerung wichtiger als die Erschließung von Neubauland auf der grünen Wiese. Bereits zwischen 1960 und 1980 wurden viele Häuser in Herschweiler-Pettersheim aufgestockt und baulich den Bedürfnissen nach mehr Wohnraum angepasst. Auch der 1839 im Geilbachtal angelegte eigene Friedhof musste bis heute wiederholt erweitert werden. Da der alte, 1928 in der Wallheck errichtete Sportplatz in der Nachkriegszeit der Gemeinde auch als Festplatz diente, wurde von 1955 bis 1957 ein vereinseigener Sportplatz in der Wallhecksdell gebaut. Ein neues Sportheim mit Umkleidekabinen und Wirtschaftsraum konnte 1967 eingeweiht werden. Mit dem Bau eines neuen Rasenplatzes wurde 1975 begonnen. Wegen unsachgemäßer Aufschüttungen kam es zu großen und lange anhaltenden; Hangrutschproblemen, so dass der Rasenplatz erst 1984 eingeweiht werden konnte. Die sich den Hang hinaufwälzenden Erdmassen, die sogar den Waldboden samt Baumbestand vor sich herschoben, mussten am Ortsrand wieder abgefahren werden.
0.4.Wüstungen
In unmittelbarer Nähe einer Quelle ca. 750 m östlich des Ortsteils Herschweiler und unterhalb einer Abraumhalde des Hartsteinbruches wurde zwischen 1958 und 1961 von Wilhelm Jordan im Auftrag der Archäologischen Denkmalpflege in Speyer die Grundmauern einer villa rustica frei gelegt. Die frei gelegte Anlage entspricht einer typischen Form ländlicher Bauernhöfe in den römischen Nordprovinzen und gehört zum TVD "Bollendorf". Charakteristisch hierfür ist die nahezu quadratische Gesamtanlage des römischen Gutshofes von 23 x 23,5 m mit seitlichen Eckrisaliten und einer vorgelagerten, einstmals mit vier Säulen geschmückten Portikusfront. Der Gutshof verfügte über eine 16,5 x 12 m große zentrale Halle als Wirtschaftsbereich. Für den Wirtschaftstrakt im Erdgeschoss standen rund 290 m", für die anzunehmenden Wohnräume im Obergeschoss zusätzlich 248 m Fläche zur Verfügung. Große Mengen von flächig rot und gelb bemaltem Wandputz deuten auf eine geschmackvolle Ausstattung hin. Nach den Funden zu urteilen, wurde das Gebäude in den 20er Jahren des 2. Jahrhunderts n. Chr. in Stein errichtet und offenbar in den 70er Jahren des 3. Jahrhunderts während der Germaneneinfälle im Grenzgebiet zwischen den Provinzen Germania Superior und der sich anschließenden Gallica Belgica durch Brand zerstört, weitere Gebäude -römischer Zeitstellung - lassen sich westlich des Gutshofes in 200 bis 700 m Entfernung vermuten. Die freigelegte villa rustica blieb als erstes Objekt dieser Art in der Pfalz als Freilichtmuseum erhalten.
0.5.Name
Die Ortsgemeinde Herschweiler-Pettersheim ist aus ursprünglich zwei eigenständigen Dörfern zusammen gewachsen. Als Grenze zwischen dem bachaufwärts liegenden "Oberdorf" Herschweiler und dem bachabwärts liegenden "Unterdorf" gilt der Geilbach in der Ortsmitte. Der erstmals 1446 als Hirßwylre und Herßwiler, 1460 als Hersewillr und Herßwilr, 1480 Herßwiler, 1546 Herßwiller, 1609 Heerschweiler und 1824 als Hersch= weiler erwähnte "-weiler"-Ort erinnert an die "villare"-Orte (lat.) und liegt unweit der von 1959 bis 1961 ausgegrabenen villa rustica. Der Ortsname geht nicht, wie von Christmann vermutet, auf "Hirsch" zurück, sondern auf den Namen "Heriso". Nach der Ortsnamenforschung sind die "-weiler"-Dörfer zwischen 650 und 700 gegründet worden. Bruchmüller-Haubrichs-Spang vermuten hier die Ansiedlung von Romanen (aus dem romanischen Sprachbereich) durch das hier begüterte Kloster Saint Remi in Reims. Beim Übergang der Grafschaft Veldenz an das Herzogtum Zweibrücken im Jahre 1444 werden Herschweiler und Pettersheim als Dörfer der Schultheißerei Konken genannt. 1731 erwähnt der Schuldiener Valentin Meßing die "Dörfer Langenbach und Herschweiler samt Pfettersheim". In dem von Herzog Christian IV. veranlassten und von Rentenkammer- Sekretär Johann Friedrich Marx im Jahre 1744 erstellten Mühlenprotokoll wird das Oberdorf noch als "Dorf Herschweiler" genannt.
Der Ortsname Pettersheim ist erstmalig am 23. 4. 1387 in der Teilungsurkunde der Grafen Heinrich III. und Friedrich II. von Veldenz als Burg "Pederßheim" erwähnt. Der Name Pettersheim gehört nicht zu der Gruppe der älteren "Heim"-Orte. Nach E. CHRISTMANN entwickelte sich die dörfliche Siedlung im Anschluss an die Wasserburg, deren Namen Petersheim vom Erbauer gewählt wurde und "Heim des Peters" ausdrücken soll. Die 1458 verwendete Schreibweise " Pedersheym " hat sich in etwa bis zur Plünderung des Schlosses "Petersheim" durch die französischen Revolutiontruppen 1793 gehalten. Der pfalz-zweibrückische Regierungsrat David König verwendete schon 1677 in seinem Beschreibung des Herzogtums die heutige Schreibweise - "das Haus Pettersheim". Daneben findet man beim Landschreiber zu Lichtenberg die Schreibweise "Schloß Pfeddersheim" und im Mühlenprotokoll von 1744 die heutige Schreibweise.
Ob und zu welchem Zeitpunkt ein förmlicher Zusammenschluss zwischen den Orten Herschweiler und Pettersheim erfolgte, ist unbekannt. Aus den gemeinsamen Personenstandsregistern 1798/99 ist zu schließen, dass den differenzierten Wohnortbezeichnungen keine besondere Bedeutung beizumessen ist und die Ortsteile damals schon als ein Dorf angesehen wurden, obwohl immer noch Herschweiler, Pettersheim oder "Bockhof" als Geburtsort vermerkt wurden. Die heutige Schreibweise wurde erst durch Erlass des bayerischen Staatsministeriums des Innern vom 4.Oktober 1929 endgültig festgelegt. Der Pariser Architekt Pierre Patte (1723-1814) schrieb in seinem Werkverzeichnis, dass er "les dessins d'une Maison de chasse ... Petterschem " (die Pläne eines Jagdschlosses zu Peterschem) entworfen habe. Erstaunlich ist, dass sich die in diesem französischen Dokument zu findende Schreibweise in der Mundart der älterem Bevölkerung von Herschweiler-Pettersheim und Umgebung über 200 Jahre gehalten hat und noch heute üblich ist, möglicherweise auch deshalb, weil diese Sprechweise leichter über die Lippen geht.
0.6.Wappen
Das Wappen in Gold zeigt auf einem grünen Boden einen springenden, goldbewehrten, roten Hirsch. Das Wappen wurde bereits im hiesigen Gerichtssiegel von 1747 benutzt, geht also auf die Zeit des Herzogs Christian IV. zurück, für den Schloss Pettersheim Ausgangspunkt für Parforcejagden (Hetzjagden) war. Das alte Gerichtssiegel von 1740 der Nachbargemeinde Langenbach zeigte ebenfalls einen roten Hirsch und zwar am Wasser trinkend.
0.7.Abriss der Ortsgeschichte
0.7.1.Frühgeschichte
Nach Dr. Karlwerner Kaiser, ehemals Archäologische Denkmalpflege Speyer, lassen die bisherigen Erkenntnisse und Bodenfunde für die Gemarkung Herschweiler-Pettersheim keinen Anteil an der Zeit vor dem 4./3. Jahrhundert v. Chr. erkennen. Als ältester bisheriger Fund ist ein Scheibenhalsring aus Bronze bezeugt. Die unbekannt gebliebene Fundstelle ist vermutlich ein verschleifter Grabhügel aus dem 4. Jahrhundert v.Chr.. Der Befund lässt wohl auf ein keltisches Hofgut, vielleicht ein "Rittergut" im Ohmbachtal schließen. Um zwei Jahrhunderte und etwas mehr ist ein keltischer Münzfund jünger, der aus unbekannter Stelle der Gemarkung stammt. Er kann als Vergrabfund einer Ansiedlung der "Jüngeren vorchristlichen Eisenzeit " aus dem 2. oder 1. Jahrhundert v.Chr. im Talgrund oder auf den Hängen des Ohmbachtales an einer Quelle zeugen, er kann mit einer Altstraße durch die Talung in Verbindung stehen. Schließlich führten die Ausgrabungen der römerzeitlichen villa rustica in der Seiters 1961 zur Freilegung von Siedlungskeramiken der "Jüngeren vorchristlichen Eisenzeit" in geringer Entfernung von diesem Hofgut. Sie lässt einen dortigen keltischen Hof des letzten vorchristlichen Jahrhunderts, Vorgänger des römischen Steinbaues, erwarten. Eine etwa punktweise keltische Siedlung im Ohmbachtal um das heutige Herschweiler-Pettersheim seit dem 4./3. vorchristlichen Jahrhundert, einmündend in die römische Zeit des Landes, zeichnet sich ab. Auch der Name "Hühnerkopf", der beherrschenden Kuppe östlich des Ortes, lässt sich auf die Bezeichnung "Hünenkopf" (mdh. Hunnenkopf) zurück führen und ist ein sprechender Hinweis auf eine urgeschichtliche Bevölkerung und ihre besondere Verbundenheit mit dem Berg. Die Errichtung der 1959-1961 ausgegrabenen und aus der römischen Zeit nach Christi Geburt stammenden villa rustica über einer ausplanierten Brandschuttschicht, in der Baureste und Keramikscherben eingeschlossen waren, beweist, dass im zweiten nachchristlichen Jahrhundert bereits ein großer Holzbau mit Lehmfachwerk, der im Brand unterging, am selben Platz voraus gegangen war. In 30 m Abstand von der Rückseite der villa rustica frei gelegte Siedlungskeramik aus der jüngsten vorchristlichen Eisenzeit lässt erkennen, dass an der Stätte eine keltische Siedlungstradition seit der "Jüngeren vorchristlichen Eisenzeit" in die römische Zeit des Landes hinein bis in die 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts n. Chr. besteht. Nach den Germaneneinfällen und der Zerstörung der villa rustica im ausgehenden 3.Jahrhundert n. Chr. folgten vermutlich Jahrhunderte der Siedlungsleere, in denen wieder Urwald die Fläche überzog.
0.7.2.Mittelalter
Um das Jahr 400 hatten germanische Völker schon weite Teile der römischen Provinzen im westlichen Europa erobert. Von Norden her drangen salische Franken durch die Wetterau nach Westen vor. In den Auseinandersetzungen unter den Fürsten der verschiedenen fränkischen Teilstämme ging Chlodwig, ein Fürst aus dem Geschlecht der Merowinger als Sieger hervor, der sich zum Alleinherrscher und König der Franken machte. Im Jahre 486 besiegte er den letzten römischen Statthalter. Damit war in Gallien die Römerzeit vorbei, und dieses dem fränkischen Königreich einverleibt. Das neu gewonnene Land wurde ihm jedoch von den Alemannen streitig gemacht. In einer Entscheidungsschlacht im Jahre 506 bei Straßburg gelobte Chlodwig in größter Not, bei einem Sieg über die Alemannen zum Christentum über zu treten. Zusammen mit über 3000 Kriegern ließ sich der siegreiche Chlodwig vom Bischof von Reims, dem heiligen Remigius, taufen und zum Haupt und Beschützer der fränkischen Kirche bestimmen. Durch einen späteren Frankenkönig erfolgte im 6. oder 7. Jahrhundert - möglicherweise durch König Childebert II. zwischen 575 und 590 n.Chr. - die Abtrennung des Remigiuslandes aus dem Königsland und die Übergabe an das Erzbistum Reims, so dass das dortige Kloster Saint Remi Besitzer des Remigiuslandes wurde, innerhalb dessen die heutige Gemarkung von Herschweiler-Pettersheim grenznah lag.
Das straff organisierte Frankenreich entwickelte sich nach und nach, insbesondere unter Karl dem Großen (785-814) zur bedeutendsten Macht in Europa. Schließlich errang 1024 Konrad II. die deutsche Königswürde und auch die Kaiserkrone, die die Salier über 100 Jahre inne hatten. Neben der Errichtung der Pfalzgrafen oder Königsburgen wurde das Reich in Gaue und Marken eingeteilt und bestimmte Männer damit als Grafen vom König beliehen oder "belehnt ". Einer der mächtigsten Gaue war der Nahegau, zu dem unser Gebiet gehörte. Die Grafen hatten als Vögte zugleich die Pflicht, das Remigiusland als geistlichen Besitz zu schützen, das sie sich jedoch lieber einzuverleiben versuchten. Die Möglichkeit, Lehen weiter zu geben und dadurch selbst Lehnsherr zu werden, sowie das Recht, das einmal empfangene Lehen an die Nachkommen zu vererben, führte zur Verselbstständigung der Lehensempfänger und Vasallen und förderte deren Machtentfaltung und Unabhängigkeit. Dies gilt auch für das Grafengeschlecht der Emichonen, das bis zum Jahre 1110 die Herrschaft im Nahegau ausübte. Als der letzte Gaugraf Emich starb, begannen die Teilungen:
- Um 1113 begründete sein Sohn Emich das Haus der Wildgrafen.
- Um 1134 machte sich sein Bruder Gerlach selbstständig und benannte seine Grafschaft nach der Burg Veldenz in der Nähe von Bernkastel-Kues.
- Um 1140 entstand das Geschlecht der Raugrafen.
Diese drei Grafengeschlechter im früheren Nahegau bestanden allerdings bis zum Ausgang des Mittelalters und prägten die Geschichte unseres Raumes, besonders durch häufige Streitigkeiten, Erbteilungen, Verpfändungen und Besitzwechsel. Der Veldenzer Anteil am Nahegau erstreckte sich 1134 u.a. auf die Vogtei über die Güter des Klosters Saint Remi in Reims, also auch auf das Remigiusland. Als ständiger Wohnsitz diente dem ersten Grafen Gerlach von Veldenz zunächst eine Burg im Nahetal, später wurde Meisenheim zur Residenz erhoben. Als Graf Gerlach V. 1259 unerwartet starb und eine junge Frau hinterließ, die bald darauf eine Tochter zur Welt brachte, waren damit die Grafen von Veldenz aus dem Stamm der Emichonen in der männlichen Linie ausgestorben, so dass Verwandte die Hände nach dem scheinbar "herrenlosen" Besitz ausstreckten. Vor allen anderen war es Wildgraf Emicho.der als Nachkomme des alten Veldenzer Grafengeschlechts Ansprüche auf das Oberamt Lichtenberg geltend machte und sich mit Sicherheit auch gewaltsam in dessen Besitz,gebracht hätte, wenn nicht Graf Heinrich von Zweibrücken, der Großvater und Vormund der minderjährigen Erbtochter Agnes die Erbansprüche seiner Enkelin zu verteidigen gewusst hätte. Mehrere Holzburgen ließ er in aller Eile auf Bergen und in Tälern errichten. Wahrscheinlich steht die Entstehung der Burg Petersheim in Verbindung mit dieser Notsituation. Wenn sie vor 1258 noch nicht bestanden hatte, dann ist sie wohl zwischen 1258 und 1260 begründet worden mit der Aufgabe, das obere Ohmbachtal und die hiesigen Siedlungen vor einem Raubzug zu schützen. Die später zur Wasserburg ausgebaute Anlage war sicher ein gut gewählter und wehrhafter Stützpunkt, von dem aus die Verkehrswege beobachtet und die Umgebung gesichert und verteidigt werden konnten. Diese Anstrengungen hatten Erfolg, denn der Wildgraf erkannte schließlich das Erbrecht der kleinen Agnes an. Durch Agnes Vermählung mit Ritter Heinrich von Geroldseck, der als Heinrich I. von Veldenz die Regentschaft übernahm, erfolgte ein Wechsel in der Dynastie ohne Namensänderung für die Grafschaft. Seinem Sohn Georg I. folgte 1347 Heinrich II., dessen Söhne Heinrich III. und Friedrich II. ab 1378 anfänglich den Veldenzischen Besitz gemeinsam verwalteten. Am 23. April 1387 wurde dieser in einer Teilungsurkunde, in der die Burg Petersheim als kleine Wasserburg erstmals urkundlich erwähnt ist, unter den Brüdern aufgeteilt. Unter Friedrich III. fand sich die Grafschaft wieder in einer Hand. Durch die Heirat seiner Erbtochter Anna im Jahre 1409 mit König und Kurfürst Ruprechts Sohn Stephan, Pfalzgraf von Zweibrücken und Herzog von Bayern und Pfalzgraf bei Rhein bahnte sich jedoch der Übergang in das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken an, der 1444 nach dem Ableben des letzten Veldenzer Grafen Friedrich III. vollzogen wurde. Damit endete die Dynastie der Veldenzer. Aus dem linksrheinischen kurpfälzischen Erbteil des Pfalzgrafen Stephan und der gesamten Grafschaft Veldenz sowie zusätzlich aus der Grafschaft Zweibrücken begründete Stephan 1444 ein neues Territorium, das Fürstentum Pfalz-Zweibrücken, zu dem Herschweiler und Pettersheim fortan gehörten.
0.7.3.Neuzeit
Um die weiteren Ereignisse in unserem Raum während des 30-jährigen Krieges zu verstehen, ist ein Abstecher in die Geschichte des Deutschen Reiches notwendig: Während zur Zeit des hohen Mittelalters der Kaiser an Macht verlor, wuchs die Macht der Fürsten, die in ihrem Herrschaftsgebiet ein absolutes Regiment führten. Vor allem die protestantischen Fürsten lösten sich vollkommen von der kaiserlichen Macht, so dass sich bald zwei konfessionell ausgerichtete Lager bildeten, 1608 die protestantische Union und 1609 die katholische Liga. Das Fürstentum Pfalz-Zweibrücken blieb vorerst noch unparteiische: obwohl es militant die Ideen der Reformation verfocht. Als im ewigen Streit zwischen Protestanten und Katholiken der Prager Erzbischof eine protestantische Kirche niederreißen ließ, kam es 1618 zum Prager Fenstersturz, der einen Religionskrieg auslöste. Die böhmischen Protestanten, die den neuen Kaiser Ferdinand II. ablehnten, wählten den protestantischen Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz zu ihrem König (Winterkönig). Die böhmischen und pfälzischen Truppen wurden jedoch in einem Gegenschlag von den Kaiserlichen besiegt und Friedrich V. floh ins Exil. Der Kaiser übergab nun die pfälzische Kurwürde an den bayerischen Herzog Maximilian I.. Sein General Tilly eroberte 1620 große Teile der Pfalz und zwang die Untertanen, den katholischen Glauben anzunehmen. Spanische und italienische Truppen, die auf Seiten des Kaisers kämpften, eroberten 1620 ebenfalls pfälzische Gebiete und machten keine Unterschiede zwischen Kurpfalz und dem Fürstentum Pfalz-Zweibrücken. So nützte es nicht viel, dass Johannes II., der seit der Übersiedlung Friedrich V. nach Prag in Heidelberg die Regierung übernommen hatte, die Pfalzgrafschaft Zweibrücken zu einem neutralen Staat erklären wollte. Plündernd zogen die Truppen 1620 durch unser Land, das von nun an auch die Truppen und deren Pferde verpflegen musste. Über zwei Jahrzehnte war unsere Westrichheimat ein beständiges Durchmarschgebiet für ausländische Truppen. Als die Widerstandskraft der Protestanten gebrochen war, griffen ausländische Mächte in das Kampfgeschehen ein. um den Protestantismus zu retten. Pfalzgraf Johannes II. gab schließlich seine Neutralität auf und schloss sich dem Schwedenkönig Gustav Adolf an, der 1633 mit seiner Heermacht nach Süddeutschland zog. Als dieser bei Nördlingen geschlagen wurde und sich aus Süddeutschland zurückziehen musste, kam 1635 mit den kaiserlichen Truppen Tod und Verderbnis in unsere Landschaft am Glan. Kroatische Söldner des kaiserlichen Heeres zogen glanaufwärts über Meisenheim, Kusel und Sankt Wendel und verwüsteten grauenvoll unser Land. Kaiserslautern, Kusel und Zweibrücken wurden 1635 völlig zerstört und niedergebrannt. Das gleiche Schicksal erlitt Konken mit seiner Kirche. Die schon ausgeplünderten und verlassenen Dörfer wurden völlig zerstört. Auch aus Herschweiler und Pettersheim erhalten wir aus dieser Zeit keine Nachrichten mehr. Mancher Ort wurde aus seinen Trümmern nicht mehr aufgebaut, wie z. B. der Ort Reisweiler nördlich von Herschweiler. Im ganzen Oberamt Lichtenberg soll es noch eine Kuh gegeben haben. Wer den Kroatensturm überlebt hatte, war dem Hunger preisgegeben oder fiel entkräftet der grassierenden Pest zum Opfer. Die übrig gebliebenen Menschen ernährten sich von Wurzeln der Pflanzen und Blättern der Bäume, meist ohne Brot, verzehrten in ihrer Not Hunde- und Katzenfleisch und wurden zum Kannibalismus getrieben. Herzog Johannes II. flüchtete vor der Belagerung Zweibrückens und begab sich 1635 nach Metz in das Exil und starb dort noch im selben Jahr. Durch die Vereinigung der ebenfalls im Herzogtum Zweibrücken raubend und mordend umherziehenden Schweden mit Frankreich wurde der Krieg um mehr als ein Jahrzehnt verlängert, obwohl Kaiser Friedrich III. für eine Beendigung des Krieges eintrat. Erst als 1644 die Friedensverhandlungen von Münster und Osnabrück begonnen hatten, zogen die kaiserlichen Truppen nach neunjähriger Besatzungszeit wieder ab. Jetzt erst wagte Herzog Friedrich (1616-1661), der sich wie sein Vater in Metz aufhielt und dort fern des Herzogtums 1635 die Nachfolge Johannes II. antrat, neun Jahre nach seinem Regierungsantritt nach Zweibrücken zurück zu kehren und die Regierung (1635-1661) zu übernehmen. Erst 1648 kam es zum Westfälischen Frieden. Nach der Rückkehr des Herzogs Friedrich aus dem Exil in Metz im Jahre 1644 und mit der Bestätigung der Privilegien und Freiheiten Zweibrückens Anfang des Jahres 1642 begann der Wiederaufbau des Landes. Da Zweibrücken zerstört war, zog Friedrich um in die alte Residenz nach Meisenheim, die von Kriegzerstörungen verhältnismäßig verschont geblieben ist. Der körperlich behinderte Herzog zeigte viel guten Willen, doch die Kriegsschulden lasteten schwer auf dem Land. Die Lage besserte sich erst, als dessen Nachfolger Friedrich Ludwig, der ein großes Vermögen von seiner Mutter erbte, neuer Herzog von 1661 bis 1681 wurde. Endlich machte der Wiederaufbau Fortschritte. Aus verschiedenen Gegenden Deutschlands und vor allem aus der Schweiz kamen Einwanderer in die nahezu menschenleere Gebiete des Herzogtums. Nach dem 30-jährigen Krieg kehrten 1670 nach Herschweiler nur noch die Familien Veith, Schneider und Scherer und nach Pettersheim die Familien Trapp und Maurer zurück. In einer 1677 von dem pfalz-zweibrückischen Regierungsrat David König vorgelegten Beschreibung über die Pettersheimer "Burg" wird folgendes berichtet: "Das Haus Pettersheim ist ein klein Haus, liegt im Morast und ist mit einem Wassergraben umgeben, hat kein Zugehörd und wohnt nur ein Schultheiß darauf, kann den umliegenden Dörfern bisweilen als Retirade (Zufluchtsort) dienen."
Von 1672 an führte der französische Sonnenkönig Ludwig XIV. mehrere Kriege gegen deutsche Fürsten in der Absicht, seine Grenzen zu erweitern. Während des Holländischen Krieges des Sonnenkönigs wurde 1775 im Amt Lichtenburg 58 Dörfer verbrannt. In Kusel wurden 1677 dreißig Gebäude eingeäschert. Ab 1680 begann der französische König eine Reunionspolitik, um auch in den Besitz des Fürstentums Pfalz-Zweibrücken zu kommen. Als der Pfalzgraf sich dieser widersetzte, wurde er für abgesetzt erklärt. Französische Truppen marschierten erneut in das Fürstentum ein. In dieser Zeit erkrankte Friedrich Ludwig und starb 1681 auf Schloss Landsberg bei Obermoschel. Da er ohne männliche Nachkommen war, erlangte aus einer Seitenlinie der König von Schweden, Karl XI. die Würde eines Pfalzgrafen von Zweibrücken und Herzog von Bayern. Der König hat sein Fürstentum nie besucht. An seiner Stelle regierte von 1681-1693 der Pfalzgraf Christian II. aus der Zweibrückischen Seitenlinie Platz- Birkenfeld. Nach 1693 lag dann die Regierung in der Hand von Charlotta Friederike, der jüngsten Tochter des früheren Pfalzgrafen und Herzogs Friedrich, der 1664 aus dem lothringischen Exil nach Zweibrücken zurück gekehrt war. Sie war mit dem früh verstorbenen Sohn des Herzogs Friedrich Ludwig verheiratet. In schwierigen Zeiten regierte sie in Meisenheim das Fürstentum mit großer Umsicht. Von 1688-1697 überzog der französische Sonnenkönig die Kurpfalz und Teile des Fürstentums Zweibrücken erneut mit Krieg, um Erbansprüche auf das Erbe seiner Schwägerin Elisabeth Charlotte (Liselotte von der Pfalz), geltend zu machen. Dem Schwedenkönig war das gleichgültig, ob er die Grafschaft als deutsches oder französisches Lehen empfing. Als Karl XI. 1697 starb, wurde sein Sohn Karl XII. Nachfolger. Das Jahr 1697 brachte den Frieden von Rijswijk, in dem Ludwig XIV. auf viele seiner Eroberungen verzichten musste. Pfalz-Zweibrücken wurde den Schweden zuerkannt. Doch Karl XII. bekam das Fürstentum Pfalz-Zweibrücken nie zu Gesicht. Er erließ jedoch Programme zur Förderung der Landwirtschaft und des Schulwesens. Auch auf dem Lande wurde das Schulwesen mit Nachdruck gefördert. Unter dem schwedischen Einfluss vollzog sich auch die kirchliche Entwicklung in neuen Bahnen. König Karl XII. von Schweden wurde 1718 bei der Belagerung der Stadt Friedrichshall ermordet. Da er nicht verheiratet war und keine Nachkommen hatte, übernahm seine Schwester die Regierung. Die Pfalzgrafschaft fiel jedoch zurück an die Seitenlinie von Pfalz-Kleeburg. Erster Anwärter und Nachfolger Karls XII. war ein Vetter des Schwedenkönigs namens Gustav Samuel Leopold, ein Offizier in Diensten des Kaisers, der möglicherweise diesem zuliebe zum Katholizismus konvertierte. Nach einem Bericht vom Jahre 1704 war das Schloss Pettersheim alt, klein und baufällig und hatte nicht mehr als zwei oder drei Kammern. Während der Regierungszeit des Herzogs Gustav Samuel (1718 - 1731) ging das "ruinierte Schloss und Gut Peddersheim" an dem im Jahre 1725 größere Umbauarbeiten durchgeführt wurden, einschließlich der beiden Dörfer Herschweiler und Pettersheim mit allen Einnahmen, die auf den Einwohnern ruhten, unter Missachtung des Testamentes von Herzog Wolfgang als Mannlehen an den kaiserlich geadelten Geheimrat, Oberjäger- und Oberhofrat Johann Heinrich von Hoffmann: Die Einwohner von Herschweiler und Pettersheim waren ihm als Untertanen verpflichtet. Die am Zweibrücker Hof in hohem Ansehen stehende Familie Hoffmann geriet jedoch wegen Diebstahls in der Todesnacht des Herzogs in Verruf. Nach dem Tod der Gräfin von Hoffmann, die den Herzog schon vor dessen Scheidung von seiner ersten Frau geheiratet hatte, fiel das Mannlehen 1753 wieder an das Herzogtum Zweibrücken zurück. Da Herzog Gustav Samuel Leopold kinderlos blieb, ging die Regierung des Fürstentums 1731 an den Pfalzgrafen Christian III. der Seitenlinie Pfalz-Birkenfeld über. Christian III. ein Urenkel des Herzogs Wolfgang, war trotz seiner guten Beziehung zum französischen Königshaus ein treuer evangelischer Christ geblieben. Fragen der Konfession verzögerten seine Anerkennung in der Nachfolge um drei Jahre bis ins Jahr 1734. Zum Regieren blieb ihm dann gerade noch ein Jahr Zeit, denn er starb bereits 1735. Da Christian IV. beim Tod des Vaters erst 13 Jahre alt war, übernahm seine Mutter Karoline die Vormundschaft und regierte mit großer Umsicht und Tatkraft. Im Jahre 1742 übernahm Christian IV. selbst die Regierungsgeschäfte. Er war ein Herzog von großem Format und galt als eine aufgeklärte Persönlichkeit. Hinsichtlich der Erbfolge in der Kurpfalz und in Bayern entschied er sich, zum Katholizismus überzutreten. Der aufgeschlossene, tatkräftige und tolerante Fürst sorgte für das Wohl seiner Untertanen. Auch Verbesserungen im religiösen, sozialen und rechtlichen Sektor sowie im Schulwesen und in der Landwirtschaft sind ihm zu verdanken. Kunst, Wissenschaff, Handel, Gewerbe und das Verkehrswesen blühten auf. Als Freund der schönen Künste und Wissenschaften ließ er das alte Schloss Pettersheim niederreißen und an gleicher Stelle während der Jahre 1759 bis 1768 ein prächtiges Jagdschloss mit großen, kunstvollen Gartenanlagen nach den Plänen des schwedischen Barockarchitekten Jonas Erichson Sundahl oder unter dessen Miwirkung nach den Plänen des Pariser Architekten Pierre Patte (1723-1814) als Nebenresidenz errichten. Als im Herbst 1763 in Zweibrücken die Ruhr ausbrach, flüchtete Christian IV. mit seiner Familie in die im Bau befindliche Nebenresidenz Pettersheim. Wiederholt war sie Ausgangspunkt für Parforcejagden, trat hier die Hofkapelle mit Werken des Konzertmeisters Ernst Eicher auf und wirkte hier der Hofmaler Mannlich. Auch der Lieblingsneffe Christians IV., Maximilian Joseph I., der spätere erste König von Bayern, welcher am Hofe seines Onkels erzogen wurde, verbrachte einen Teil seiner Jugend in Pettersheim. Christian IV. ließ die auch seit 1666 bestehende Fronbotenlinie, die von Zweibrücken über Herschweiler-Pettersheim nach Meisenheim führte, nach 1750 zur Straße ausbauen, auf der teils sechssitzige Landwagen von 1772-1794 in zweibrückischem Dienst standen. In der Nacht zum 5. November 1775 starb der fortschrittlich denkende Fürst in der hiesigen Nebenresidenz an einer Lungenentzündung. In die Erbfolge Christian IV., der illegitim mit der zur Gräfin Forbach geadelten Tänzerin Marianne Camasse des Mannheimer Theaters verheiratet war, trat 1775 nicht einer seiner Söhne, sondern sein Neffe Karl II. August die Nachfolge an. Im Volksmund wurde der selbstherrliche Despot verächtlich "Hundskarl" genannt. Für seine Jagden ließ er große Hatz- und Leithundeställe sowie zwei Pferdeställe für 200 Pferde errichten, vernachlässigte aber die hiesige Nebenresidenz, weil er sich bei Homburg das Märchenschloss Karlsberg erbaute. Karl II. August war seinem Wesen nach ganz ein absolutistischer Herrscher, dessen Regiment durch übermäßigen Prunk bei gleichzeitiger Willkür gegenüber den Untertanen gekennzeichnet war. Er galt einerseits ebenfalls als Förderer der Künste, andererseits aber auch als grausamer und selbstherrlicher Despot. Seine Regierungszeit fiel in die letzten Jahrzehnte vor der großen Revolution. Der verschwenderische Fürst floh 1793 vor den französischen Revolutionstruppen nach Mannheim ins Exil, wo er zwei Jahre später starb.
Am Morgen des 11. März 1793 erschien eine Gruppe von etwa 50 französischen Reitern, die im Schloss ihre Pferde unterstellten. Die Soldaten begannen mit den Plünderungen des Schlosses. Am selben Tag kam ein weiterer Trupp französischer Kavallerie, der das noch vorhandene Heu beschlagnahmen wollte. Im Laufe des ersten Halbjahres 1793 wurden die französischen Truppen wieder zurückgedrängt, waren jedoch im Juli wieder auf dem Vormarsch. Am 24. Juli 1793 trafen die Revolutionstruppen auch in Pettersheim ein, plünderten und verwüsteten erneut das Schloss. Kurz davor hatte der Pettersheimer Burgvogt Etienne in einer Rettungsaktion alle im Schloss verwahrten wertvollen Gegenstände im Wert von 4608 Gulden nach Kastellaun in den Hunsrück in Sicherheit bringen lassen, stellte für das Schloss noch schnell eine marode Wache aus ein paar Invaliden auf und flüchtete selbst nach Zell an der Mosel. Auch "Gesindel" aus Herschweiler und Pettersheim beteiligte sich mehrfach an den Plünderungen. Die sechs verdächtigen Personen, der ausgediente und im Schloss bedienstete Soldat Heinrich Frey mit Frau und Tochter, Katharina Großklos, Susanne Knapp und Georg Heß, (alle aus Pettersheim) wurden während des vorübergehenden Rückzugs der Franzosen verhaftet, in Kaiserslautern von preußischen Truppen verhört, waren geständig und wurden für zwei Jahre auf der Feste Dilsberg bei Heidelberg eingekerkert. Heinrich Frey starb während der Haft, die Freilassung der übrigen wurde am 14. April 1795 angeordnet. Christian Etienne, der inzwischen zum zweiten Mal aus dem Exil zurück gekehrt war, fand das ganze Schloss samt seiner Wohnung geplündert und völlig verwüstet vor und wollte die Schäden wieder reparieren lassen. Der französische Agent Haupt überließ jedoch 1796 mehreren Kuseler Bürgern die Ziegeln des Pferdestalles. Danach wurden ständig Bauholz und Ziegeln gestohlen, so dass sich Etienne 1796 zur Versteigerung verschiedener Pferde- und Hundeställe sowie Kutscherremisen zum Abriss als Baumaterial entschloss. Die noch vorhandenen Gebäude des ehemaligen pfalz-zweibrückisehen Jagdschlosses wurden wenige Jahre später von den Franzosen als Nationaleigentum ebenfalls versteigert. Auch die Ländereien, die ehemals zum Schloss gehörten, wurden 1810 verkauft. Von dem einstigen Jagdschloss sind deshalb nur noch umgebaute Gebäudeteile vorhanden.
0.7.4.Zeit nach der Französischen Revolution
Im Frühjahr 1794 wurden die Franzosen von preußischen Truppen wieder zurück geworfen, im Oktober 1794 war das Gebiet auf dem linken Rheinufer wiederum in der Hand der Franzosen. Seit dem Frieden von Campo Formio im Jahre 1797, in dem Österreich den Rhein als Grenze Frankreichs anerkannte, gehörten Herschweiler und Pettersheim bis zur Vertreibung Napoleons 1814 mehr als fünfzehn Jahre zu Frankreich. Nach der Annexion des linksrheinischen Gebietes durch die französische Revolutionsregierung trat am 22.September 1798 die neue Ordnung des Revolutionsstaates in Kraft. Das nicht mehr bestehende alte Fürstentum wurde zusammen mit der alten Feudalordnung formal aufgelöst. Abgeschafft wurde die Ableistung des Zehnten und alle anderen Feudallasten; dafür wurden Steuern eingeführt. Das herrschaftliche Gut und auch das Kirchengut wurden enteignet und an Privatleute versteigert. In der Verwaltung und im Recht kam es zu einschneidenden Veränderungen und Neuerungen, die zum großen Teil über die Revolutionszeit hinaus von Bestand waren. Die Kirchenbücher verloren ihren Charakter als einer verbindlichen Personenbestandsaufnahme. Statt dessen wurden staatliche Personenstandsregister eingeführt. Die Selbstverwaltung der Gemeinden, wie wir sie heute noch kennen, hat in den Mairien der Revolutionszeit ihren Ursprung. Herschweiler und Pettersheim gehörten nun zur Mairie Conken, zum Kanton Cousel, zum Arrondissement Birkenfeld und zum Departement Sarre (Saar) mit der Hauptstadt Trier. Alle Dörfer erhielten ihren "adjoint" (Adjunkt).
Nach dem Tode des letzten amtierenden Pfalzgrafen Karl II. August wurde sein jüngerer Bruder Maximilian I. Joseph, der als Kind in Schloss Pettersheim weilte, Erbe der seit 1777 vereinigten Fürstentümer Bayern und Pfalz. Die napoleonische Eroberung und Neugestaltung Mitteleuropas machte 1806 seine bayerischen Stammlande - ohne die kurpfälzischen und wittelsbacher Gebiete - links des Rheins zum Königreich und ihn zum König von Napoleons Gnaden, weil er bzw. Bayern 1808 Napoleon im Krieg gegen Österreich unterstützte. Nach der Vertreibung Napoleons 1814 und der territorialen Neuordnung durch den Wiener Kongress 1815 kamen Herschweiler und Pettersheim zum "Baierischen Rheinkreis" mit Speyer als Hauptstadt, der späteren bayerische Rheinpfalz oder kurz Pfalz. Auf der unteren Verwaltungsebene gehörten die beiden Dörfer zur Bürgermeisterei Konken, zum Kanton Kusel und zum Landkommissariat Kusel, später als Bezirksamt und als Kreis bzw. bezeichnet. Wollenweber war der erste Bürgermeister unter bayerischer Herrschaft. Seit 1818 trug die Bürgermeisterei den Namen von Herschweiler, obgleich es ein eigenes Amtsgebäude nicht gab. Die Akten wanderten mit den Amtspersonen an ihre Wohnorte. Die Bürgermeister wurden nun erstmals von den Gemeinderäten auf fünf Jahre gewählt und von der bayerischen Regierung bestätigt. Sie verrichteten ihren Dienst unentgeltlich, trugen aber als äußeres Zeichen ihrer Würde eine silberne Medaille an hellblauem Bande um den Hals mit dem Brustbild des regierenden Bayerischen Königs auf der Vorder- und dem Namen der Bürgermeisterei auf der Rückseite. Unter anderem oblag ihnen die Führung der Zivilstandsregister. Recht gesprochen wurde in Kusel, dem Sitz des Landcommisariats. Steuern einzuziehen oblag drei Einnehmereien. Neben Kusel und Ulmet wurde Herschweiler als Sitz einer Einnehmerei von der Regierung in München 1818 ausersehen. Die Einnehmerei umfasste dabei die beiden Bürgermeistereien Herschweiler und Niederkirchen. Dass dieses "Amt" von 1849-1894 auch Konken sein konnte, erklärt sich aus dem Versuch der Einnehmer, ihren Wohnsitz auch zum Dienstsitz zu machen. Im Jahre 1900 legte die bayerische Regierung aber Herschweiler endgültig als Sitz fest, und damit war wohl die Einrichtung eines eigenen Amtsraumes, unabhängig von der Einnehmerwohnung, verbindlich. Erst 1938 verkleinerte sich der Steuereinzugsbereich um das obere Ostertal, das zu St. Wendel geschlagen wurde. Um das Recht, "Residenz" des Bürgermeisters und des Einnehmers zu sein, gab es zwischen Herschweiler-Pettersheim und Konken im 19. Jahrhundert eine offensichtliche Rivalität. Sie führte auch dazu, dass sich die Gemeinden Konken, Albessen und Herchweiler i. O. 1905 aus der Bürgermeisterei Herschweiler-Pettersheim lösten und eine eigene Verwaltungseinheit bildeten.
Aus der alten herzoglichen Schultheißerei des Amtes Konken im "Schloss zu Petersheim" waren nun eine Bürgermeisterei und eine Gemeindeeinnehmerei in Herschweiler-Pettersheim geworden, und beide Ämter blieben hier bis 1972 erhalten. Fast 400 Jahre hat Herschweiler-Pettersheim damit eine wichtige Rolle bei der kleinen Administration spielen können und sie ist dem Dorf gut bekommen. Der Ort hatte gegenüber den Nachbarorten viele Einrichtungen, u.a. Post, Gendarmerie und Doktor, voraus und war schon 1890 - wie es Otto Germann beschreibt - ein kultureller Mittelpunkt, an dem man in die Höhe sah. Die Verwaltungsreform von Rheinland-Pfalz setzte mit der Neugliederung des Landes und der Gründung von sieben Verbandsgemeinden im Landkreis Kusel dieser langen Tradition ein Ende. Seitdem gehört Herschweiler-Pettersheim mit den Gemeinden Börsborn, Glan-Münchweiler, Henschtal, Hüffler, Krottelbach, Langenbach, Matzenbach, Nanzdietschweiler, Quirnbach, Rehweiler, Steinbach am Glan und Wahnwegen zur Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler, in deren Verwaltung die Bürgermeisterei und Einnehmerei Herschweiler eingegangen sind. Die Missachtung historisch gewachsener Strukturen, der topographischen Zugehörigkeit und Zusammengehörigkeit sowie der Verkehrsachsen bei der Bildung der neuen Institution und ihrem Sitz hat Herschweiler-Pettersheim als einwohnerreichste Gemeinde in der Verbandsgemeinde in jeder Beziehung seine Bedeutung genommen.
0.8.Zeittafel
4. Jhd. v. Chr. | Scheibenhalsring aus Bronze weist auf keltisches Hofgut |
2./4. Jhd.v.Chr. | Keltischer Münzfund weist auf keltische Siedlungstradition bis in die römische Zeit hin. |
120-130 n.Chr. | Errichtung der villa rustica |
270 n. Chr. | Zerstörung der villa rustica durch Germaneneinfälle |
4.- 6. Jhd. | Siedlungsleere |
600-700 | Nach der Ortsnamenforschung mögliche Gründung von Herschweiler |
7. Jhd. | Abtrennung des Remigiuslandes aus dem Königsland und Übergang in den Besitz des Klosters Saint Remi des Erzbistums Reims |
1134 | Die Grafen von Veldenz werden Schutzvögte des Remigiuslandes |
23.4. 1387 | Erstmalige urkundliche Erwähnung der kleinen Wasserburg "Pederßheim" |
1539 | Schloss "Petersheim" wird Witwensitz von Herzogin Elisabeth, Witwe Ludwig II. und Mutter Herzog Wolfgangs. |
1544 | Die Herzogin schenkt ihrem Sohn Wolfgang das Schloss "Petersheim", dieses wird später Witwensitz von Wolfgangs Witwe, Anna von Hessen. |
1575 | Hans Müller zu "Crofftelbach" wird Schultheiß des Amtes "Conke" mit Sitz in "Schloss Petersheim". In Personalunion ist er auch Schlossverwalter |
1618-1648 | Dreißigjähriger Krieg mit verheerenden Folgen für Herschweiler-Pettersheim |
um 1679 | Erste Erwähnung einer Gastwirtschaft, das spätere Gasthaus zur Post |
1723-1753 | Schloss "Petersheim" als "Mannlehen" im Besitz der Familie Heinrich |
1759-1768 | Herzog Christian IV. lässt das Schloss zu einem herrschaftlichen Jagdsitz und Nebenresidenz mit einer großen Parkanlage um- und ausbauen. |
1775 | Herzog Christian stirbt auf Schloss "Petersheim" an den Folgen einer Lungenentzündung am 5. November |
1793 | Schloss "Petersheim" wird am 11. März und am 24. Juli durch französische Revolutionstruppen geplündert und verwüstet. |
1796 | Beginn der Versteigerung der Pferde- und Hundeställe sowie des Jagdschlosses auf Abbruch als Baumaterial |
1797 | Das linksrheinische Gebiet wird französisches Territorium. |
1816 | Herschweiler-Pettersheim kommt zum bayerischen Gebiet links des Rheins. |
1818 | Herschweiler-Pettersheim wird Sitz einer Bürgermeisterei und Einnehmerei |
1833 | Bau eines neuen Schulhauses, das spätere Bürgermeistereiamtsgebäude |
1839 | Eigene Friedhofanlage. Zuvor Konken Bestattungsort |
1845 | Dr. Neuberger praktischer Arzt |
1888 | Der Ort erhält eine "Postexpedition" |
1897 | Neubau einer Schule (ehemaliges Haus Stegner |
1901 | Erstes Telefon im Ort. Erste Straßenbeleuchtungsanlage mit Petroleumlampen. |
1903/04 | Italienische Gastarbeiter helfen zentrale Wasserversorgungsanlage zu bauen. |
1908 | Christian Schultheiß errichtet hier die erste Diamantschleiferei |
1909 | Das Schulhaus am Schäfergarten wird für 42 000.- Mark errichtet |
1914-1918 | 24 Gefallene im Ersten Weltkrieg |
1921/22 | Einführung der elektrischen Stromversorgung |
1932 | Einweihung eines Badeweihers im "Gigum" a, 24. Juni. Beim Bau der Ortskanalisation wurde er später verfüllt zur Anlage eines Parkplatzes am Friedhof. |
1939-1945 | 67 Gefallene und 29 Vermisste im Zweiten Weltkrieg |
1952 | Niederlassung eines Apothekers |
1951-1960 | Glanzvolle Heimatfeste mit historischen Umzügen |
1953 | Grundsteinlegung für eine evangelische Kirche am 21. Juni |
1954 | Einweihung der Kirche am 10. Oktober |
1959-1961 | Ausgrabung der " villa rustica " |
1965 | Einweihung eines neuen Schulgebäudes auf dem Gelände des ehemaligen Sportplatzes und Einrichtung der ersten Mittelpunktschule im Landkreis |
1966 | Neuerrichtung einer Friedhofshalle |
1970 | Auflösung der bereits im 19. Jahrhundert bestehenden Gendarmeriestation |
1972 | Aufgrund der Verwaltungsreform Auflösung der Bürgermeisterei und der Steuer- und Gemeindeeinnehmerei Herschweiler-Pettersheim kraft Gesetzes und Zuordnung zur Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler |
1974-1984 | Bau der Ortskanalisation durch die Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler |
1976-1981 | Erneuerung des Wasserleitungsnetzes |
1983 | Fertigstellung des Hauptstraßenausbaues |
1981 | Kindergartenneubau zusammen mit Krottelbach und Langenbach |
1999 | Erweiterung des Friedhofs |
2004 | Inbetriebnahme des alten Schulhauses als Dorfgemeinschaftshaus |
0.9.Wahlergebnisse in Prozent, Bundestag Zweitstimmen
CDU | SPD | FDP | Grüne | Linke | Sonstige | |
Landtag 2001 | 11,4 | 68,5 | 5,1 | 3,0 | --- | 12,0 |
Landtag 2006 | 53,3 | 14,7 | 8,7 | 4,7 | 11,3 | 7,3 |
Landtag 2011 | 42,4 | 18,1 | 2,8 | 22,6 | 6,8 | 7,3 |
Bundestag 2002 | 17,4 | 64,9 | 6,0 | 4,1 | --- | 5,5 |
Bundestag 2005 | 19,0 | 47,9 | 5,4 | 4,4 | 15,3 | 8,0 |
Bundestag 2009 | 15,6 | 38,0 | 8,2 | 8,2 | 22,8 | 7,2 |
Bundestag 2013 | 22,8 | 42,6 | 3,2 | 4,9 | 9,3 | 17,4 |
0.10.Bewohner
Über Jahrhunderte hinweg bestimmte die Landwirtschaft das tägliche Leben der Menschen und prägte das Bild des Dorfes. Im Ortsbild ist heute noch die bis Mitte des 20. Jahrhunderts herrschende großbäuerliche, bäuerliche und kleinbäuerliche Struktur zu erkennen. Das bisher in der Landwirtschaft vorherrschende System der Altersversorgung, nach dem die Erben bei Betriebsübernahme den Lebensabend der Eltern sicherten, konnte jedoch im 20. Jahrhundert mit der allgemeinen Entwicklung der Löhne und den sozialen Leistungen der Industrie nicht mehr Schritt halten. Auch die im Vergleich zu industriellen Produkten einsetzende Unterbewertung landwirtschaftlicher Erzeugnisse zwang beständig zu Rationalisierung und Betriebsvergrößerung oder zur Aufgabe landwirtschaftlicher Berufe und zum Wechsel von der Selbstständigkeit in lohnabhängige Berufe. Von den 1950 noch vorhandenen 125 landwirtschaftlichen Betrieben, in denen hier 36,8% der Erwerbstätigen arbeiteten, existierten deshalb 1960 noch 73, 1970 nur noch 26, 1986 noch 13 und im Jahre 2000 nur noch 4 Betriebe im Haupt- und zwei Betriebe im Nebenerwerb mit sinkender Tendenz.
Außer in der Landwirtschaft fanden Männer und Frauen aus Herschweiler-Pettersheim und Umgebung in den bereits 1832 betriebenen und seit 1972 still gelegten Hartsteinbrüchen am Steinkopf und am Hühnerrech als Knüppelschläger, Abrichter, "Kumpel", Wackepicker und als Fuhrmann Arbeit und Brot. Auch die Ortsgemeinde profitierte von den Pacht- und Gewerbesteuereinnahmen.
Große Bedeutung gewannen nach dem Ersten Weltkrieg die hiesigen Diamantenschleifereien, die sich in Nachbarschaft zu Brücken, dem Zentrum der pfälzischen Diamantenindustrie, entwickelten und für wirtschaftlichen Aufschwung sorgten. Der Grundstein zu diesem aufblühenden Gewerbe wurde für Herschweiler-Pettersheim 1908 durch den von Isidor Dreyfuß 1887/88 für die Neugründung einer Diamantenschleiferei in der Neumühle zwischen Ohmbach und Brücken angeworbenen und aus dem deutschen Zentrum für Diamantenbearbeitung in Hanau stammenden Christian Schultheiß gelegt. Die Weiterentwicklung wurde nur kurz vom ausbrechenden Ersten Weltkrieg unterbrochen und setzte sich 1923 wieder fort. Die verheißungsvolle Entwicklung wurde im Oktober 1929 von der in der USA ausbrechenden Weltwirtschaftskrise beendet. Da die Nachfrage nach Diamanten sehr gering war und die Unternehmer keine Rohware erhielten, wurden viele Diamantschleifer wochenlang oder auf Dauer arbeitslos. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde die Lage vorerst nicht besser. Durch den Boykott der holländischen und belgischen Diamantenhändler, verursacht durch die Judenverfolgung in Deutschland, musste 1933 in 13 von 14 selbstständigen Schleifereien die Arbeit eingestellt und in einem Betrieb verkürzt gearbeitet werden. Niedrige Erstellungskosten aufgrund der Zuschüsse des NS-Staates und hoher Qualitätsstandard ließen den Boykott jedoch unwirksam werden, so dass die Beschäftigung 1935 einen Höchststand erreichte. Von den 3500 Beschäftigten in 150 Betrieben der pfälzischen Diamantenindustrie arbeiteten damals in Herschweiler - Pettersheim 197 Diamantschleifer in 23 Schleifereien. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden fast alle Betriebe still gelegt. Nach der Währungsreform erwachte 1948 die Diamantenschleiferei wieder zu neuem Leben. Zwischen 1950 und 1960 wurden im hiesigen Ort ca. 30 Betriebe, bis 1972 sogar ca. 50 Betriebe an- und umgemeldet. Nach "goldenen" Jahren ging es bereits 1957 mit der Schleiferei wegen zu geringer Verdienste rapide abwärts. 1972 endeten alle Arbeitsverhältnisse. Die Konkurrenz der Billigstlohnländer besiegelte den Niedergang der heimischen Diamantenindustrie. Im Ortsbild kann man noch die ehemaligen Gebäude der Schleifereien an ihren großen Sprossenfenstern erkennen.
Als ab Mitte des 19. Jahrhunderts die reichen Kohlenvorkommen an der Saar die Kohle- und Eisenindustrie aufblühen ließ, fanden dort auch hiesige Einwohner als Bergleute und Hüttenarbeiter ihr Auskommen. Um 1890 legten die jungen Leute zu Fuß in großen Zügen den weiten Weg zu den neuen Arbeitsstätten in den Gruben Frankenholz und Neunkirchen sowie in den Hüttenwerken zurück, arbeiteten dort die Woche über, lebten in Schlafhäusern und kehrten über Sonntag nach Hause zurück. Mit einem Rucksack voll Kartoffelwaffeln zum Aufwärmen während der Arbeitswoche ging es sonntags abends wieder zur Arbeit. Die Frauen besorgten die Landwirtschaft, die Kinder hüteten die Kühe und die Geißen an den Rechten der Wege. Bis in die Nachkriegszeit hinein bewirtschafteten noch viele im Nebenerwerb als Arbeiterbauern oder als pensionierte Bergleute ihr Land. Vor allem halfen die "Bergmannskühe" (Ziegen) den Arbeiterfamilien aus der schlimmsten Not nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach dem Untergang der saarländischen Hüttenindustrie und der Stilllegung vieler Kohlengruben im 4. Quartal des 20. Jahrhunderts aufgrund der starken ausländischen Konkurrenz wechselten viele Arbeitnehmer in die weiterverarbeitende und Fertigungsindustrie im Raum Homburg und Kaiserslautern. Auch hier gilt: Nichts ist so beständig wie der Wechsel. Mit der zunehmenden Verlagerung kostenintensiver Produktionsstätten um die Jahrtausendwende in Niedrig- und Billiglohnländer, sehen die Zukunftsaussichten für den Wirtschaftsstandort Westpfalz und Saarland eher düster als rosig aus.
Gravierend war auch der Rückgang der handwerklichen Berufe seit etwa 1970. Die Berufe des Schmieds, Schusters, Schneiders, Malers und Schreiners fielen der industriellen Fertigung zum Opfer. Das gleiche Schicksal erreichte im auslaufenden 20. Jahrhundert auch die Bäcker- und Metzgerberufe. Von den drei Bäckereien und zwei Metzgereien der Nachkriegszeit existierte im Jahre 2000 nur noch die Metzgerei Leixner. Alle anderen Waren werden von Fremdfirmen in hiesigen Filialen verkauft.
0.11.Bevölkerungsentwicklung
Kriege, Unterdrückung der Glaubensfreiheit und wirtschaftliche Not schlagen sich auch in den Bevölkerungszahlen nieder. Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) hat auch Herschweiler und Pettersheim fast menschenleer gemacht. Im Jahre 1670 kehrten nur fünf Familien zurück. In das nahezu menschenleere Gebiet des Herzogtums kamen auch Einwanderer aus verschiedenen Gegenden Deutschlands und vor allem aus der Schweiz. Während der Reunionskriege des französischen Sonnenkönigs verloren jedoch am 5.Dezember 1675 bei einem Überfall der Homburger Garnison erneut mehrere Bauern aus Pettersheim ihr Leben. Hohe Verluste unter der Bevölkerung brachten auch der Erste Weltkrieg (1914-1918) mit 24 Gefallenen und der Zweite Weltkrieg (1939-1945) mit 67 Gefallenen und 29 Vermissten.
Wirtschaftliche Not und fehlende Lebenspersperspektive haben auch hiesige Bürger dazu bewegt, der Heimat den Rücken zu kehren und in fernen Ländern ihr Glück zu suchen. Bereits 1709 und später 1742 nahmen Bürger aus Herschweiler und Pettersheim an der ersten großen Massenauswanderung des deutschen Südwestens nach Amerika teil und ließen sich in Pennsylvanien, "der Pfalz Amerika" nieder. Ab 1765 folgte man dem Siedlungsangebot der Kaiserin Maria Theresia und des Kaisers Joseph II im Südosten. So taucht der 1765 in Pettersheim geborene Jakob Hederich als Lehrer und Prediger mit Friedrich und Christian Schneider in der Batschka und im Banat auf. Erst zu Beginn der bayerischen Ära im Jahre 1816 stieg die Auswanderungsbewegung nach Nordamerika wieder an. Die durch Getreidemissernten hervorgerufene Not hat 1816 10 hiesige Taglöhner-Familien mit insgesamt 51 Personen einen Auswanderungsantrag stellen lassen. Zwischen 1833 und 1854 wurden erneut Auswanderungsgesuche von 6 Einzelpersonen und 45 Familien mit 1 - 10 Kindern gestellt. In dieser Zeit dürften weit mehr als 200 Personen, Kleinbauern, Taglöhner und Handwerker, Herschweiler-Pettersheim verlassen haben, was sich auch in den stagnierenden und zeitweise gar rückläufigen Bevölkerungszahlen nieder- schlug. Von 1833-1883 war der US-Bundesstaat Ohio Auswanderungsziel, wo sich um 1840 eine westpfälzische Kolonie bildete. Auswanderungsabsichten von drei armen Familien nach Algerien wurden nicht genehmigt, weil sie kaum über das erforderliche Reisgeld verfügten.
0.12. Bevölkerungsentwicklung von Herschweiler-Pettersheim
1609 | 1635 | 1670 | 1700 | 1785 | 1802 | 1815/23 | 1840 | 1835/46 | 1852 | 1855 | 1861 |
112 | 1 Fam. | 5 Fam. | 20 Fam. | 264 | 430 | 619 | 568 | 617 | 534 | 603 | |
1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1939 | 1950 |
632 | 630 | 660 | 700 | 642 | 742 | 776 | 814 | 866 | 762 | 1112 | 1213 |
1970 | 1980 | 1990 | 1999 | 2000 | 2002 | 2003 | |||||
1396 | 1338 | 1395 | 1427 | 1480 | 1436 | 1419 |
0.13.Religiöse Verhältnisse
Im Jahre 1523 sandte Franz von Sickingen von seiner Feste Ebernburg aus den Reformator Johann;Schwebel nach Zweibrücken. Der von Herzog Ludwig II. (Herzog von 1522 -1532) zum Hofprediger, Stadtpfarrer und Generalsuperintendent ernannte Zweibrücker Reformator Schwebel erließ 1524 die erste lutherische Kirchenordnung. Bis diese in den entlegenen Ämtern Fuß fassen und umgesetzt werden konnte, dauerte es noch einige Jahre, denn der Reichstag zu Speyer von 1529 verbot die Ausbreitung der neuen Lehre. In Konken und seiner Filialkirche Quirnbach mit den dazugehörenden Orten muss der Übertritt zum Protestantismus schon 1538 erfolgt sein, denn bereits 1538 wird der Geistliche Johannes als protestantischer Pfarrer in Konken genannt. Herzog Wolfgang ( Herzog 1563-1569), ebenso Anhänger Luthers wie sein Vormund Herzog Ruprecht, vollendete die Reformation in seinem Fürstentum. Die Klöster des Herzogtums wurden eingezogen, und allgemein fand der Gottesdienst nach der Lehre Luthers statt. Das Bekenntnis zum lutherischen Glauben war jedoch nicht von langer Dauer. Als Johannes I. (Herzog 1569-1604), der Calvinist war, die Nachfolge von Herzog Wolfgang antrat, mussten sich die Untertanen nach dem Prinzip des Augsburger Religionsfriedens 1555 "cuius regio eius religio" (wes Land, des der Glaube) zum reformierten Glauben bekennen. Diese Entscheidung wurde von vielen Pfarrern missbilligt. Einer, der sich dem Umschwung widersetzen wollte, war auch der Konker Pfarrer. Im Wiederholungsfalle wurde ihm mit Kündigung gedroht. Erster " Pastore Ecciesiae Conckanae reformat. " (Reformierter Pfarrer der Konker Kirche) war Michael Simon Holzapfel, der die Pfarrstelle von 1553 bis 1571 inne hatte. Für das Bekenntnis zum reformierten Glauben wurde ein neuer Katechismus eingeführt, nach dem die Pfarrer und Schuldiener lehren mussten. Obwohl Holzapfel im Pfarrbuch von 1867 als evangelisch-reformierter Pfarrer genannt wird, wurde Konken erst 1588 reformierte Pfarrei. Die Einhaltung der neuen Lehre wurde durch Kirchenvisitationen überprüft. Zum Kirchspiel Konken gehörten bereits 1538 neben Konken die Orte Herschweiler-Pettersheim, Langenbach, halb; Krottelbach, Albessen, Herchweiler und Unter-Selchenbach. Bei der Kirchenvisitation 1575, bei der " Veitin von Pedershym " als einer der "Censoren" (Presbyter) genannt ist, wird vor allem über den baulichen Zustand der Kirche in Konken (schlecht gedeckt, morsches Gebälk, keine Glasfenster) geklagt. Ein weiteres Ergebnis: " Im Catechismo sind die Pfarrkinder genugsam abgefertiget befunden." Im Jahre 1589, ein Jahr, nachdem die Lutheraner des Herzogtums Zweibrücken zum Calvinismus übergetreten waren, erging der Befehl des Herzogs Johannes I. an den Landschreiber zu Lichtenburg und an den Superintendeten Johannes Fabricius in Kusel, sämtliche Pfarreien des Oberamtes Lichtenburg zu visitieren-, was im Jahre 1590 geschah. In Konken waren die "Censoren" mit der Lehr und dem Betragen des Pfarrers zufrieden, klagten jedoch über fehlende Hilfe und Unterstützung des Patronatsherrn. In der Folgezeit lösten sich die protestantischen Fürsten vollkommen von der kaiserlichen Macht, so dass sich bald zwei konfessionell ausgerichtete Lager bildeten. Der ewige Streit zwischen diesen löste 1618 einen Religionskrieg aus mit katastrophalen Folgen für die Bevölkerung in unserem Lande. Nach einem Gegenschlag des Kaisers Ferdinand II. und der Flucht des protestantischen Kurfürsten Friedrich V. ins englische Exil übertrug der Kaiser die pfälzische Kurwürde auf den bayerischen Herzog Maximilian I. Dessen General Tilly eroberte 1620 große Teile der Kurpfalz und des Fürstentums Zweibrücken und zwang die Untertanen des besetzten Gebietes, den katholischen Glauben anzunehmen. Auch auf Seiten des Kaisers kämpfende spanische und italienische Truppen waren an der Eroberung pfälzischer Gebiete beteiligt und zogen plündernd durch das Land. Die schlimmsten Verwüstungen gingen jedoch von kroatischen Söldnern aus, die 1635 nicht nur Kusel, sondern auch Konken mit seiner Kirche plünderten und niederbrannten. Wer nicht fliehen konnte, wurde ermordet. Die Folge war, dass danach die ganze Gegend wüst und fast entvölkert war. Der Konker Pfarrer Jakob Brackius ist vorübergehend geflohen, so dass auch das kirchliche Leben zeitweise erlosch. Von den 130 Einwohnern war nach dem Kroatensturm in Konken niemand mehr da. Das gleiche Schicksal haben auch die Nachbardörfer erlitten. Erst unter Herzog Friedrich Ludwig, der von 1661-1681 regierte, machte der Wiederaufbau Fortschritte. Nach Herschweiler und Pettersheim kehrten 1670 nur noch fünf Familien zurück. Bereits 1672 erlitt das Fürstentum erneut Rückschläge. Der französische Sonnenkönig überzog die Kurpfalz und Teile des Fürstentums mit seinem Reunionskrieg und einer neunjährigen Besatzungszeit (1688-1696), während der die Rekatholisierung gefördert wurde, so dass auch Christen der katholischen Konfession wieder Fuß fassen konnten. Vor allem in den Städten entstanden kleine Gemeinden der römisch-katholischen Konfession. Dagegen wurde das bisherige "absolute" Vorrecht des reformierten Glaubens eingeschränkt..
Erst nach dem Frieden von Rijswijk 1697, in dem Pfalz-Zweibrücken dem Schwedenkönig Karl XII. zugesprochen wurde und dieser dadurch in Personalunion auch Herzog des Fürstentums geworden war, vollzog sich die kirchliche Entwicklung in neuen Bahnen:
Die Franzosen hatten vor ihrem Abzug aus jenen-.Gebieten, die sie ursprünglich ihrem Reich einverleiben wollten, festgelegt, dass die katholischen Kirchengemeinden weiterhin bestehen bleiben sollten. Offensichtlich wurde die Konker Kirche vor dem "Rijswijker Frieden "1697" katholischerseits vom Pfarrer bedient und nach dem Frieden den Katholiken verschlossen, welche seither nach Kusel gepfarrt sind". In Schweden jedoch war die lutherische Konfession vorherrschend, so dass jetzt auch wieder das Luthertum im Fürstentum Einzug hielt. Zunächst bildeten Kolonien der schwedischen Beamten in den wichtigen Städten kleinere lutherische Kirchengemeinden. Die tolerante Haltung der pfälzisch-schwedischen Verwaltung begünstigte den Zuzug von Menschen allerlei Konfession, die irgendwo in Deutschland wegen ihres Glaubens bedrängt wurden. Die ursprünglich tolerante Haltung der Verwaltung wurde später dadurch wieder eingeschränkt, dass die Lutheraner eine besondere Begünstigung erfuhren. Die Idee, den drei Konfessionen gleiche Rechte einzuräumen, war nur so lange gut, wie die Toleranz von allen Seiten auch geübt wurde. Das war aber oft nicht der Fall. Das kirchliche Leben änderte sich zu dieser Zeit von Grund auf. Die Zeiten, in denen der Herzog eine einzige Konfession favorisieren und alle anderen christlichen Konfessionen verbieten konnte, waren endgültig vorbei. So gab es inzwischen in Kusel drei christliche Konfessionen und daneben auch noch eine jüdische Gemeinde. Nachfolger des Schwedenkönigs und Pfalzgrafen Karl XII. wurde von 1718 bis 1731 Gustav Samuel Leopold, der möglicherweise dem Kaiser zuliebe zum Katholizismus konvertierte, ^Wie schon zur Zeit der französischen Besatzung (1688-1696) wurde jetzt
unter der neuen Regierung die katholische Konfession wieder geduldet und sogar gefördert. Unter den drei Konfessionen, die jetzt im Fürstentum verbreitet waren, kam es jedoch oft zu Spannungen, die besonders stark zwischen der reformierten und der lutherischen Konfession ausgetragen wurden. Damit nicht überall im Fürstentum neue Kirchen gebaut werden mussten, führte König und Herzog Samuel Leopold das so genannte Simultaneum ein, d.h. die Gotteshäuser wurden zu unterschiedlichen Zeiten für mehrere Konfessionen zur Verfügung gestellt. So teilten sich in Kusel Reformierte und Katholiken die Stadtkirche, während Lutheraner sich 1747 eine eigene Kirche auf dem Bangert bauten, die 1794 abbrannte, 1805 noch einmal aufgebaut wurde und nach der Vereinigung zwischen Lutheranern und Reformierten der katholischen Kirchengemeinde überlassen wurde. Nach dem Neubau der katholischen Kirche an der Lehnstraße wurde sie abgerissen. Nach dem kinderlosen Schweden Gustav Samuel Leopold ging 1731 die Regierung auf den Pfalzgrafen Christian III. der Zweibrückischen Seitenlinie Pfalz-Birkenfeld über, der wieder ein evangelischer Christ war. Konfessionsfragen verzögerten seine Anerkennung um drei Jahre. Nach dessen Tod 1735 war sein Sohn Christian IV. erst 13 Jahre alt. Bis zur Übernahme der Regierungsgeschäfte im Jahre 1742 regierte als Vormund seine Mutter Karoline mit großer Umsicht. Christian IV. war ein aufgeklärter und toleranter Fürst, dem Verbesserungen auch im religiösen Sektor zu verdanken sind. Hinsichtlich der Aussicht, in Erbfolge Kurfürst von der Pfalz und Herzog von Bayern werden zu können, trat er zum Kathelozismus über. Nach seinem Tod im Jahre 1775 folgte ihm der prunksüchtige und selbstherrliche Karl II. August, dessen Regierungszeit in die letzten Jahrzehnte vor der großen Revolution fiel. Im Jahre 1798 wurde das nicht mehr bestehende Fürstentum samt seiner Feudalordnung auch formal aufgelöst. Die Kirchenbücher verloren ihren Charakter als verbindliche Personenstandsaufnahme. Mit Erhebung von Brücken zur katholischen Pfarrei im Jahre 1803 wurden die Katholiken von Herschweiler-Pettersheim mit Bockhof nach Brücken eingepfarrt. Im Jahre 1839 zählte die Pfarrei Brücken insgesamt 1069 Katholiken in folgenden Orten: Brücken 610, Altenkirchen 10, Bockhof 6, Dittweiler 54, Frohnhofen 0, Herschweiler und Pettersheim 54, Königreicher Hof 10, Krottelbach 1, Neumühle 8, Ohmbach 306, Paulengrund 10. Nach einer Statistik des Jahres 1861 setzten sich die 603 Einwohner aus Herschweiler-Pettersheim aus 62 Katholiken, 530 Protestanten und Mennoniten zusammen. Die prot.-reform. Gemeinde Konken zählte zur reformierten Inspektion Lichtenberg, kam 1815 zur Inspektion Limbach und 1820 zum protestantischen Dekanat Kusel. Sie bestand bis zur Union im Jahr 1818 aus dem Kirchspiel Konken mit acht Dörfern mit 1190 Seelen und dem Kirchspiel Quirnbach mit /fünf Dörfern mit 932 Seelen, also zusammen 2122 Seelen. Die zweistündige Entfernung der Filial-Kirche Quirnbach von der Mutterkirche in Konken sowie die Beschwerlichkeit des Weges machten "dem Pfarrer ein Pferd nöthig". Im Jahre 1825 wurde Quirnbach zur eigenen Pfarrei erhoben. Bis 1839, als in Herschweiler-Pettersheim ein eigener Friedhof eingerichtet wurde, erfolgte auch die Bestattung der Toten auf dem Friedhof am Ort der ehemaligen Mutterkirche in Konken.
In Herschweiler-Pettersheim reichen die Bemühungen um eine eigene Kirche bis ins 19. Jahrhundert zurück. Im Jahre 1897 beschloss der Gemeinderat von Herschweiler-Pettersheim die Bildung eines Kirchenbaufonds. Erst 1913 konnte ein Kirchenbauverein gegründet werden, der bis zum Jahre 1923 ein Vermögen von 14 000.- Goldmark ansparen konnte, das allerdings durch die Inflation von 1923 vernichtet wurde. Im Frühjahr 1953 wurde erneut ein Kirchenbauverein gegründet und am 21. Juni 1953 der Grundstein für eine Kirche für Herschweiler-Pettersheim und Langenbach gelegt. Als Baumaterial diente der Sandstein, der an gleicher Stelle gebrochen wurde. Am 10. Oktober 1954 wurde die nach Plänen von Architekt Heuser aus Kaiserslautern gebaute Kirche durch Dekan Cassel geweiht. Erstmals wurden hier Jugendliche im Jahre 1955 konfirmiert. Dem Einbau der Orgel am 19. Februar 1956 folgte am 2. September 1956 schon die Weihe der drei Gussstahlglocken. Es dauerte jedoch noch bis zum 1. Januar 1961, bis aus dem selbstständigen Vikariat Herschweiler-Pettersheim eine Pfarrei wurde. Es folgten 1962/63 neben dem Bau des Pfarrhauses auch der Bau eines Jugendheimes und zweier Blockhäuser. Zum 25-jährigen Jubiläum erhielt die Kirche ihren Namen: Evangelische Kirche St. Michael.
0.14.Konfessionelle Aufgliederung (Prozentwerte in Klammern)
Jahr | 1861 | .1986 | 2000 | .2003 |
Einwohnerstand | 603 | 1464 | 1480 | 1417 |
a) evangelisch | 530 (87,9%) | 1220 (83,3%) | 1115 (75,3%) | 1042 (73,5%) |
b) katholisch | 62 (10,3%) | 181 (12,4%) | 201 (13,6%) | 207 (14,6%) |
c) sonstige | 6 (0,4%) | 11 (0,7%) | 15 (1,1%) | |
d) ohne Angaben | 11 (1,8%) | 19 (1,3%) | 33 (2,3%) | 45 (3,2%) |
e) ohne Religion | 38 (2,6%) | 120 (0,8%) | 106 (7,5%) |
0.15.Schule, Kultur, Vereinswesen
0.15.1.Schulen
Seit Ludwig II. (1502-1532), dessen Regierungszeit (1522.1532) in eine Epoche des geistigen Umbruchs und beständiger Neuerungen fiel, setzten sich alle Fürsten von Pfalz-Zweibrücken für die Entwicklung des Schulwesens ein. Ludwig II. galt als erster Fürst im ganzen Reich, der sich offen zu den Grundsätzen der Reformation bekannte. Er förderte nicht nur jene Theologen, die bereit waren, die Kirche zu reformieren, zum Wesen der Reformation gehörte auch die Förderung des Schulwesens, denn Luther forderte schon 1524 von den Bürgermeistern und Ratsherren die Einrichtung und Erhaltung christlicher Schulen, eine Aufgabe, die den Pfarrern oblag. Nur wer die christliche Lehre wirklich kannte, konnte nach Luthers Vorstellung ein guter Christ sein. Diese Aufgabe war leichter zu bewältigen, wenn schon die Kinder lesen, schreiben, singen und beten lernten. Deshalb wurden schon zu Beginn der Reformationszeit in den Städten des Fürstentums Schulen eröffnet und alle Kinder zum Schulbesuch verpflichtet. Die Erfolge waren jedoch mäßig, denn die Notwendigkeit des Lesens und Schreibens wurde von vielen Untertanen keineswegs erkannt, denn die Väter und Urväter kamen vor der Reformationszeit ohne die lästige Bildung zurecht. Für den eigentlichen Zweck zur Errichtung dieser Schulen spricht auch, dass die Lehrer in aller Regel Pfarramtskandidaten waren und außerhalb der Städte der Pfarrer selbst die Kinder unterrichten sollte.
Der Ausbau des Schulsystems vollzog sich nur langsam. Nach Vorstellung des Herzogs Johannes I., der von 1569 bis 1604 regierte, sollten die Kinder nicht nur in der Glaubenslehre (Katechismus), sondern auch im Lesen, Schreiben und in "anderen guten Künsten" unterrichtet werden. In einem Rundbrief ordnete er deshalb an, dass in den Pfarrorten Schulen eingeführt werden müssten und dort, wo kein Schulmeister und kein Schulraum vorhanden sei, der Pfarrer notfalls im Pfarrhaus unterrichten sollte. Da Konken Sitz der Kirche war, müssten alle Kinder aus den Dörfern dieses Kirchspiels, also auch aus Herschweiler und Pettersheim nach Konken in die Schule. Für den Winter 1575/76 wird dort Benedikt Reichhold aus Waidenburg (Meißen) als Pfarrer und Schulmeister genannt, während von 1579-1589 Nikolaus Schlemmer von Landstuhl die Pfarr- und Schulmeisterstelle in Konken inne hatte und 1089 auf eigenen Wunsch entlassen wurde. Auch Johann Sebastian Armbruster war von 1592-1597 gleichzeitig Pfarrer und Schulmeister in Konken mit Pfeffelbach und Niederkirchen i.O.. Die Pfarrer, die nicht nur am Sonntag, sondern auch in der Woche predigen mussten und auch noch das Pfarrland zu bestellen hatten, setzten sich gegen die zusätzlichen Aufgaben mit allerlei Ausreden zur Wehr. Im Jahr 1596 wies der Herzog seine Amtsleute an, die Geistlichen zum Schulhalten zu zwingen und in 46 Orten neue Schulen einzuzuführen. Als Johannes I. am 12. August 1604 seine Augen schloss, waren in 30 Orten seines Gebietes Schulen mit weltlichen Lehrern eingerichtet. An acht weiteren Orten versahen Geistliche vorübergehend den Unterricht. Diese Schulpolitik von Johannes I. wurde auch von seinem Nachfolger Johannes II., der von 1604 bis 1635 regierte, fortgesetzt. Die Pfarrer, die für den Unterhalt der Schulmeister sorgen mussten, empfanden diese zusätzliche Aufgabe für unzumutbar, zumal sie auch noch Gehaltsschmälerungen in Kauf nehmen mussten. Möglicherweise wurde diese wegen der Entlastung durch den Schulmeister vorgenommen. Inzwischen hatte sich auch in bestimmten Teilen der Bevölkerung die Einsicht durchgesetzt, dass eine Schule nicht unbedingt von Nachteil für den Ort sei. Die Kosten für die Beschaffung eines Schulraumes und die Armut der Leute dämpften jedoch wieder das Interesse an der Einrichtung einer Schule. Bald kamen noch ganz andere Sorgen auf, denn der Dreißigjährige Krieg stand vor der Tür. Er sorgte dafür, dass viele Orte fast völlig ausstarben und keine Schule mehr brauchten.
In der Wiederaufbauphase von 1661 bis 1681 kehrten im Jahre 1670 nur noch fünf Familien nach Herschweiler-Pettersheim zurück. Offensichtlich wurde um diese Zeit der Schulbetrieb wieder aufgenommen, denn für Konken wird im Jahre 1671 der Schulmeister Kaspar Metzger genannt. Die Schulmeister wechselten oft von Jahr zu Jahr, zwischenzeitlich übernahmen auch die Pfarrer den Unterricht. So verließ der schon 1692 in Konken unterrichtende Lehrer Daniel Fischer bereits 1694 Konken, ging bis 1699 nach Altenglan, kam dann wieder nach Konken zurück, um 1702 erneut nach Altenglan zu gehen. Neben einem geringen Lohn erhielten die Schulmeister ein festgesetztes Maß an Naturalien, Korn, Hafer und Wein. Die meisten Naturalien wurden jedoch nicht geliefert und das Geld wurde auch nicht gezahlt, Anlass zu häufigen Klagen. Die Gegenleistung bestand im "Schuldienst im Schulhalten, Vorsingen (im Gottesdienst), Glockenleuten (morgens und abends)" und anderen öffentlichen Aufgaben. Oft klagten auch die Untertanen, dass sie zu arm seien, einen Schulmeister zu bezahlen. Der von 1720-1729 in "Conken" unterrichtende reformierte Schuldiener Valentin Meßing beschwerte sich 1731, dass er seit Martini 1730 noch nicht bezahlt wurde. Ihm standen pro "Gemeindsmann " ein halbes Fass Korn zu. Aus dem selben Jahr 1731 ist zu erfahren, dass "die Dörfer Langenbach und Herschweiler samt Pfettersheim" Schulhäuser bauen und einen eigenen Schulmeister einstellen wollen. Schließlich stellten Langenbach und Herschweiler-Pettersheim 1731 eigene Schuldiener ein, die sie allerdings selbst "ernähren" mussten. Dies war der Anfang der Abtrennung von der Konker Schule. Die offizielle Trennung wurde 1733 vollzogen. Herschweiler-Pettersheim zählte damals 14 "reformierte Gemeindsleut ".
Für die hiesige Winterschule 1737/38 wird Johann Georg Dentzer, in Annweiler gebürtig, genannt. Kirchenschaffner Koch hatte der Gemeinde zu eröffnen, dass "wann sie einen eigenen Schuldiener halten wollten, sie auch selbigen ohne Belästigung der Verwaltung unterhalten sollen". Von jedem Gemeindsmann waren 1/2 Fass Korn und 1 Simmer Hafer abzuliefern sowie 8-15 Gulden zu bezahlen. 1743 unterrichtete hier der alte Schulmeister Conrad Fuhr, von 1744 bis 1745 Johann Georg Ott. Danach wird Gottfried Holl aus Zweibrücken als armer verlassener Schuldiener zu Herschweiler - Petersheim genannt. Obwohl die Gemeinde schon bei Dienstantritt 10 Fass Korn zusicherte, erhielt er nur 6 1/2 Fass. Es folgten 1752 Mateus Lozenius, um 1771 Philipp Heinrich Collini, der 1778 wegen seines Betragens einen scharfen Verweis erhielt und 1783 mit dem Adenbacher Lehrer Praß die Stelle tauschen musste, weil ihn Pfarrer Heintz aus Konken angezeigt hatte. Praß habe ein Wirtshaus besucht und sei, als er "voll" war, auf den Tanzboden gegangen. Es folgten dann 1795 der Schulkandidat Philipp Venter und dann ab 1796 - 1800 Christian Praß. 1825 wurde Lehrer Kaiser, der sich wegen der engen räumlichen Verhältnisse beschwerte, versetzt. Ihm folgten Lehrer Glöckner, der Schulverweser Fauß (1836-1837) und ein Lehrer Klensch. Im Jahre 1822 musste das allererste Schulhaus der Gemeinde (ehemals Anwesen A.Clemens) um eine Wohnstube erweitert werden. Im Winterhalbjahr 1826/27 besuchten 95 Kinder, im Sommerhalbjahr 90 Kinder die Schule. Da das Schulhaus 1829 zu klein geworden war, wurde es versteigert. Für einen Neubau reichte es vorerst nicht, obwohl 1828 hierfür ein Platz vermessen worden war. Als Übergangslösung wurde 1829 die Schule nach Langenbach in das angepachtete zweistöckige Bauernhaus des Landwirts Adam Feick und zwei Jahre später in das Anwesen Jakob Trapp verlegt. Schließlich konnte 1833 das neue Schulhaus bezogen werden, das später als Bürgermeisteramt und Rathaus genutzt wurde. 1841 besuchten im Winterhalbjahr 109, im Sommerhalbjahr 114 Kinder die Schule. Die Schülerzahl stieg 1848 auf 127 Schüler, die alle von Lehrer Klensch und seinem Sohn als Gehilfen unterrichtet wurden. Offensichtlich wollte die Gemeinde von der zusätzlichen Bezahlung des Gehilfen nichts wissen. Auch die königlich-bayerische Regierung genehmigte nicht die von der Schulkommission beschlossene zweite Lehrerstelle, so dass man sich mit einer Gehilfenstelle abfinden musste. Infolge weiter steigender Schülerzahlen ersteigerte die Gemeinde 1856 das Wohnhaus des Forstgehilfen Kirsch, das spätere Gemeindehaus, das nach dem Umbau ab 1860 als zweites Schulhaus genutzt wurde. 1874 kam Karl Dörr nach Herschweiler. Er beschwerte sich über die Schulverhältnisse und beantragte einen Neubau, der vom Gemeinderat vorerst abgelehnt wurde. Auf Drängen der vorgesetzten Dienststelle in Kusel wurde 1879 ein Neubau (ehemals Anwesen Stegner) errichtet. Die nebeneinander stehenden beiden Schulhäuser mit Lehrerwohnungen gewährten einen geregelten Schulbetrieb.
1905 wurde auf Antrag des Gewerbevereins Herschweiler-Pettersheim eine Zeichenschule für Lehrlinge und Söhne der Gewerbetreibenden des Ortes und der Umgebung eingerichtet, die jedoch wegen der schlechten Zeiten für das Handwerk und wegen Nachwuchsmangel am 21.10.1914 eingestellt wurde. Sie wurde von dem seit 1882 hier unterrichtetenden bayerischen Lehrer Karl Baumbach geleitet, der auch die Gemeinde zu einem Neubau drängte. Vom Gemeinderat wurde dies abgelehnt, die Mehrheit einer Bürgerversammlung war jedoch dafür. So wurde 1909 das jetzige alte Schulhaus, das renoviert seit 2004 als Dorfgemeinschaftshaus dient, mit vier Lehrsälen errichtet. Ungestörter Unterricht war darin nur fünf Jahre bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges möglich. Die Lehrer wurden zum Kriegsdienst einberufen, so dass die Schule vorerst ganz geschlossen, später von Hilfslehrern im Wechsel mit der Schule in Langenbach und im Abteilungsunterricht weiter geführt wurde.
Fortan war die Schularbeit vom Kriegverlauf geprägt. Wegen Petroleummangels musste der Unterricht später beginnen oder er fiel wegen Mangels an Heizmaterial und auch wegen schulfremder öffentlicher Aufgaben der Lehrer aus. Unterrichtsausfall gab es auch, weil französische Kriegsgefangene einquartiert wurden, als am Ende des Ersten Weltkrieges das Schulhaus als Massenquartier für zurückkehrende deutsche Truppen und später als Quartier für französische Besatzungstruppen diente. Im Herbst 1922 erhielten die unteren Säle "zur Erleuchtung gemeindlicher Zusammenkünfte" eine elektrische Beleuchtung, während die oberen Säle aus Kostengründen nicht angeschlossen wurden, so dass im Winter der Unterricht bei Petroleumlicht stattfand. Am 2. 11. 1931 wurde der Schulleiter bei der Bezirksschulbehörde vorstellig und bat um Abstellung der Störungen und Hindernisse durch die vielen Arbeitslosen, die hier ihr Arbeitslosengeld abholen mussten.
Nach 1933 schlossen Feiern, Fackelzüge und Parteiveranstaltungen die Schule ein. Die Knaben des 4. bis 7. Schuljahres aus Herschweiler-Pettersheim und den Nachbardörfern trafen sich auf dem Sportplatz in der Wallheck zu sportlichen Wettkämpfen, während die Mädchen in Begleitung des Musikvereins gymnastische Vorführungen zeigten. Am 22. 3. 1937 stimmten die Erziehungsberechtigten geschlossen für die Einführung der deutschen christlichen Gemeinschaftsschule. Die bisherige "Protestantische Volksschule Herschweiler-Pettersheim" hieß nun "Deutsche Volksschule Herschweiler-Pettersheim". Im selben Jahr wurden das 8. Schuljahr und die vierte Lehrerstelle eingeführt. Das Ende des Zweiten Weltkrieges brachte wie der Erste Weltkrieg Unterrichtsausfall wegen Lehrermangels, Umwandlung des Schulgebäudes zum Lazarett für die deutsche Wehrmacht und Einquartierung französischer Besatzungstruppen, die im November 1945 drei Säle belegten. Unter schwierigsten Verhältnissen wurde der Unterricht im September provisorisch und den Winter über teils in ungeheizten Sälen wieder aufgenommen. Bis zum Frühjahr 1946 unterrichtete Lehrer Klinck allein alle Klassen im Wechselunterricht. Erst ab 1950 herrschte mit vier Lehrkräften wieder ein normaler Schulbetrieb. Am 29. September 1963 wurde der Grundstein für das inzwischen 6. Schulhaus in der Geschichte des Dorfes auf dem ehemaligen Sportplatz in der Wallheck gelegt. Die Einweihung erfolgte am 20. 11. 1965. Am 19. April 1966 wurde die Protestantische Volksschule Herschweiler-Pettersheim zur Mittelpunktschule erklärt. 1968 kam es mit den Gemeinden Albessen, Frohnhofen, Herchweiler i.O., Herschweiler-Pettersheim, Konken, Krottelbach, Langenbach, Liebsthal, Ohmbach, Selchenbach und Wahnwegen zum Schulverband Herschweiler-Pettersheim. Die Schülerjahrgänge wurden zusammen gefasst und bestimmte Jahrgänge wieder in die Schulen der Nachbargemeinden ausgelagert. Deshalb wurde der Bau eines Verbandsschulgebäudes ins Auge gefasst. Mit der Bildung der Verbandsgemeinden im Jahre 1972 wurden diese gleichzeitig auch Schulbezirk, so dass eine Neuzuordnung der Nachbardörfer erfolgte. Glan-Münchweiler als Verbandsgemeindesitz und Herschweiler-Pettersheim als einwohnerreichste Gemeinde wurden je eine Hauptschulabteilung mit organisatorisch verbundener Grundschule zugestanden. Daneben ist der Ort mit einem für Herschweiler-Pettersheim, Krottelbach und Langenbach gemeinsamen viergruppigen Kindergarten und mit einem evangelischen Jugendheim ausgestattet.
0.15.2.Brauchtum
Bis zum Jahre 1924 wurde die Kerwe im November am Sonntag nach Martini, also noch nach der Langenbacher Kerwe und nach dem Quirnbacher Pferdemarkt gefeiert. Weil das Gasthaus "Zur Post" im Unterdorf die Wirtschaft der Arbeiter war, bei denen das Geld lockerer saß, spielte sich das Hauptgeschehen dort ab. In der Gaststätte "Zum Hirschen" im Oberdorf, in der mehr die einheimischen Bauern verkehrten, ging es ruhiger zu. Im Jahre 1925 wurde die Kerwe auf den ersten Sonntag im September und ab 1936 wegen der Kuseler Messe auf den dritten Sonntag im September verlegt. Ab ca. 1960 verlagerte sich das Hauptgeschehen allmählich ins Oberdorf, da dort eine Autobahn, ein Kinderkarussell, Schießbuden, Los- und Verkaufstände Stellplätze fanden. Beide Gasthäuser, die je über einen Tanzsaal verfügen, hatten ihre Straußbuben, die beim Umzug durch den Ort lauthals miteinander konkurrierten. In der Zeit, als Samstags Abends noch kein Tanz war, wurde der Strauß spätabends von den Straußbuben des Oberdorfs ins Unterdorf getragen und dort in einer Scheune versteckt. Die Straußbuben des Unterdorfs machten es umgekehrt. Auf dem Heimweg wurde gewöhnlich die Gaststätte der Konkurrenz besucht und dort nicht nur zahlenmäßige Überlegenheit demonstriert. Am Sonntagnachmittag wurde der Kerwestrauß von der Straußjugend in Begleitung einer Musikkapelle in einem Umzug abgeholt und per Muskelkraft durch den ganzen Ort getragen. Heute geschieht dies per Traktor und geschmücktem Anhänger, auf dem die Akteure Platz nehmen. Nachdem der Strauß an der Gaststätte aufgesteckt ist, begrüßt der Vorredner in Reimen die Zuhörer. In der Hauptrede werden vom Kerwepfarrer bestimmte Vorfälle im Dorf leben oder auch bei Personen kräftig durch den Kakao gezogen. Nach der Kerwerede wird der Strauß begossen und die Straußjugend tanzt im Kerwesaal die "Drei Ersten". Seit dem Jahre 2000 gibt es im Unterdorf jedoch keine Straußjugend mehr. Weil sich heute der Frühschoppen am Kerwemontag bis in den Abend hinzieht, ist der Brauch des "Kranzheraustanzens " am Montagnachmittag verloren gegangen. Wegen der hohen Preise der Tanzkapellen und wegen nachlassenden Zuspruchs fiel auch der Tanzabend am Montag weg. Stattdessen findet ein solcher am Samstag als Auftaktveranstaltung satt. Noch ziehen am Kerwedienstag Oberdorfer Straußbuben Geld und Naturalien sammelnd mit Musikinstrumenten durch den Ort. Während es früher am Dienstagabend mit Kissen- und Hasentanz sowie Kusswalzer in die letzte Kerwerunde ging, wird heute nur noch um Mitternacht im Saal die Kerwe vom Kerwepfarrer bei großem Klamauk und Geheule der Straußjugend begraben. Dabei wird ein mit einem Leintuch bedeckter Straußjunge herein- und später wieder hinausgetragen. Früher wurden diverse Kerweutensilien in einer sargähnlichen Kiste in Begleitung von Trauermusik am anderen Ortsende in einer Wiese begraben. Oft genug wurde die Kerwe mittwochs wieder ausgegraben und mit den Einnahmen vom Kerwedienstag weiter gefeiert.
0.15.3.Kultur
Ältester Kulturträger im Ort ist der Männergesangverein 1871 e.V.. Überwiegend ältere Sänger halten bei Liederabenden, Sängerfesten, Beerdigungen und Gefallenengedenken den Gesang noch aufrecht. Als Männergesangverein wurde 1905 auch der Arbeitergesangverein "Liederkranz" gegründet. 1925 bildete man einen gemischten Chor, in dem heute ebenfalls Sängerinnen und Sänger in vorgerücktem Alter singen und hie und da gemeinsam mit dem Männergesangverein auftreten. Nach seinen Aktivitäten darf der 1957 gegründete Landfrauenverein ebenfalls zu den Kulturträgern im Ort gezählt werden. In seinem Programm finden sich nützliche und interessante Kurse und Vorträge über Haushalt und Gesundheit. Weit über die Grenzen des Ortes hinaus hat sich der 1988 gegründete Musikverein mit seinem modernen Repertoire und Big-Band-Sound einen Namen gemacht. Das mitgliederstarke Orchester fand über seinen Dirigenten Horst Durst, Musiklehrer an der Kreismusikschule und selbst Vollblutmusiker, großen Zulauf durch jüngere Musiker aus den umliegenden Dörfern und spielt auf hohem Niveau. Große Bedeutung im Dorfleben gewann der im Jahre 1920 gegründete Sportverein, der bei Einführung des Fußballspiels noch auf Wiesen spielen musste. Heute verfügt der Verein über einen Hart- und Rasenplatz sowie über ein Sportheim. Im mitgliederstarken Verein sind Gruppen verschiedener Sportarten aktiv. Nach der Lockerung des Schusswaffenverbots nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1963 der Schützenverein "Hubertus" gegründet. In der am Kreuzberg errichteten Schießanlage gehen auch auswärtige Schützen ihrem Sport nach. Ein Sportkegelklub wurde 1972 gegründet, nachdem im Gasthaus "Zum Hirschen" eine Bundeskegelbahn gebaut worden war. Der Tischtennisclub ging 1975 als eigenständiger Verein aus dem Sportverein hervor und erfreut sich bei Jugendlichen besonderer Beliebtheit. Sowohl der Freizeitclub 69 e.V. als auch der 1974 gegründete Freizeitclub "Blaue Löwen" e.V. und der 1983 gegründete Freizeitclub "Harry's Truppe" pflegen die aus dem Fußball hervorgegangene Kameradschaft, Freundschaft, Geselligkeit und sportlichen Interessen. Ähnliche Zwecke verfolgt der hier 1976 gegründete Verein "Wanderfreunde Oberland und Umgebung Herschweiler-Pettersheim", der wiederholt IVV-Wanderungen ausrichtete.
Große ideelle und soziale Dienste leistet der 1960 gegründete DRK-Ortsverband mit seinem Bereitschaftsdienst und Erster Hilfe sowie in der Erste-Hilfe-Ausbildung und den eingerichteten Blutspendeterminen. Die 1949 gegründete VdK-Ortsgruppe engagierte sich nach dem 2.Weltkrieg für mehr soziale Gerechtigkeit gegenüber den Kriegsgeschädigten und Hinterbliebenen. Auch der seit 1894 bestehende Arbeiter-Unterstützungsverein verfolgt von Anfang an das Ziel, den Angehörigen seiner Mitglieder im Todesfall über die erste Not hinweg zu helfen. Dagegen will der 1966 geborene Pensionärsverein durch Veranstaltungen verschiedener Art engere Kontakte zwischen den älteren Bürgern herstellen und deren Vereinsamung vorbeugen. Eine wichtige kulturelle und soziale Aufgabe erfüllt der Obst- und Gartenbauverein, der sich die Förderung des Obstabbaues und der Obstverwertung, die Pflege der Obstbäume sowie die Ortsbildverschönerung und Lebensraumgestaltung zum Ziel gesetzt hat. Politische Ziele verfolgt der nach dem Ersten Weltkrieg 1919 gegründete, im Dritten Reich 1933 zwangsweise aufgelöste und 1949 wieder gegründete SPD-Ortsverein. Eine Standesvertretung mit nur noch wenigen Mitgliedern ist der Ortsverein der Pfälzischen Bauern und Winzerschaft e V. Daneben ist in Herschweiler-Pettersheim der überörtliche Kleintierzuchtverein tätig.
0.16.Gesundheits- und Sozialwesen
Für die medizinische Versorgung stehen im Ort zwei Fachärzte für Allgemeinmedizin, ein Zahnarzt, eine Praxis für Krankengymnastik und eine Apotheke zur Verfügung. Das Westpfalzklinikum II Kusel liegt 10 km und die Universitätsklinik Homburg 23 km entfernt. Zuständige Sozialstation ist die von Brücken.
0.16.1.Wirtschaft und Verkehr
Als Ort mit zentralörtlicher Funktion deckten nach dem 2.Weltkrieg bis etwa 1975 drei Bäckereien mit Kolonialwaren, zwei Metzgereien und eine ASKO-Filiale den Grundbedarf. Für den gehobenen und höheren Bedarf standen zwei Bankfilialen, eine Poststelle, eine Apotheke, zwei Textilgeschäfte, ein Schuhgeschäft, ein Elektrowarengeschäft, zwei Einzelhandelsund Haushaltswarengeschäfte, ein Schreibwarengeschäft, ein Schmuck- und Uhrengeschäft, zwei Schuhmacher, ein Installations- und Heizungsbaubetrieb, ein Schlosser und Schmied, ein Schreiner, ein Malergeschäft, zwei Friseursalons, drei Herrenschneider, zwei Damenschneiderinnen, eine Kfz-Werkstatt mit Tankstelle, eine Betriebsstätte der Pfalzwerke AG und ein Raiffeisenlager zur Verfügung. Dieses Angebot wurde ergänzt durch zeitweise sechs Gaststätten und ein Kino. Die in der Geschäftswelt und im Handwerk örtlich vorhandenen Einrichtungen sicherten bis dahin viele Arbeitsplätze für Selbstständige und deren Familienangehörigen. Hinzu kamen noch die Arbeitsplätze in der Landwirtschaft, im Hartsteinbruch und in den zahlreichen Diamantschleifereien. Mit Bürgermeisterei, Einnehmerei, Gendarmariestation, Grund- und Hauptschule war Herschweiler-Pettersheim ein Ort mit guter Infrastruktur. Mit der Verwaltungsreform im Jahre 1972 verlor der Ort seine zentralörtliche Funktion. Die bis dahin bestehende Bürgermeisterei und Einnehmerei wurde gegen den Widerstand der Bevölkerung aufgelöst und per Gesetz der Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler zugeordnet, ein großer Verlust für den Ort, dem nur noch die Funktion einer Wohnschwerpunktgemeinde zugewiesen wurde. Eine weitere Ursache für den Abstieg war die aufkommende industrielle Fertigung und Massenproduktion von Dingen des täglichen Bedarfs, die Entstehung von Super-Märkten, die Entwicklung der Bevölkerung zur Wegwerfgesellschaff, die ungünstige Lohn-Preis-Entwicklung in der Landwirtschaft, im Handwerk und in der Diamantenindustrie, die den Untergang der einheimischen Geschäftswelt und des Handwerks sowie der meisten landwirtschaftlichen Betriebe besiegelten. Auch die Post zog sich um 2000 aus dem Ort und der Fläche zurück. Nur wenige überlebten den ruinösen Wettbewerb. Von den in der Nachkriegszeit bestehenden Geschäften und Betrieben haben nur eine eingesessene Metzgerei mit einjähriger Unterbrechung, ein Friseursalon, die Apotheke und zwei Speisegaststätten die Jahrtausendwende überlebt. Neu hinzu gekommen sind ab 1982 ein Lebensmittelmarkt mit Bachwaren- und Fleischereiabteilung, zwei Filialen für Backwaren, ein Getränke-Markt, ein Blumengeschäft, ein türkischer Gemüseladen, ein Kebab-Laden und ein Sonnen-Studio. Neu angesiedelt hat sich 1973 auf dem Bockhof die Kleiderfabrik Chalou GmbH, die Damen-Oberbekleidung herstellt. Der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung folgend wurde die Produktion (Näherei) ins osteuropäische Ausland verlagert. Design, Zuschnitt, Musteranfertigung, Endkontrolle, Verkauf und Vertrieb sind in der hiesigen Fabrik angesiedelt, die im Jahre 2004 ca. 70 Frauen (1986 fast 100) beschäftigt. Derzeit ist der Betrieb größter Arbeitgeber im Ort und größter Gewerbesteuerzahler in der Verbandsgemeinde. Insgesamt besteht für Einheimische im Ort nur noch ein geringes Arbeitsplatzangebot. Die Wirtschaftsstruktur ist als schwach zu bewerten. Die meisten Arbeitnehmer-müssen zu Arbeitsplätzen im benachbarten Saarland und in den Raum Kaiserslautern auspendeln.
Verkehr
Herschweiler-Pettersheim liegt am Schnittpunkt der Landesstraßen L 350 (Kusel-Homburg) und L 352 (Glan-Münchweiler-St. Wendel). Des weiteren binden die Kreisstraßen K 20 (Richtung Wahnwegen) und K 12 (Richtung Langenbach) den Ort an die Nachbardörfer und an das überörtliche Verkehrsnetz der B 423 und B 420 an. Zur Anschlussstelle Kusel der Autobahn A 62 (Landstuhl - Trier) sind es 6 Kilometer.
0.17.Bedeutende Persönlichkeiten
Durch seine Auftritte als Hochradfahrer, Zauberer im Saarland-Variete sowie als Conferencier bei Heimatabenden und Zeltfesten weit über seinen Heimatort hinaus bekannt geworden ist das "Pfälzer Richardche" alias Richard Hollinger, der in bierseliger Gesellschaft seine schier unerschöpflichen und Heiterkeit auslösende Ideen versprüht und als Herschweiler Original für allerlei Klamauk zu haben ist.
Durch sein Buch "Tiger im Schlamm " und weitere Kriegsberichte ist Apotheker Otto Carius bekannt geworden. Er war der jüngste Ritterkreuzträger der deutschen Wehrmacht und führt noch in hohem Alter seine Apotheke.
0.18.Nachweise
Verfasser: Siegmar Ohliger
Hohlstraße 20 66909 Herschweiler-Pettersheim Tel. 06384-6658
Redaktionelle Bearbeitung: Ernst Schworm
Literatur:
- Bauer, Markus. und Zenglein, Dieter: Brücken in der Pfalz. Waldmohr 1996.
- Dick, Rainer: Das Schloss von Pettersheim und sein Untergang, in: Westricher Heimatblätter Jg. 16, Kusel 1985, S. 147-154.
- Dolch, Martin und Greule, Albrecht: Historisches Siedlungsnamenbuch der Pfalz, Speyer 1991.
- Germann,Otto: Herschweiler-Pettersheim vor 70 Jahren. Westrichkalender 1966.
- Fetteroll, Karl: Als man den Pfennig noch wechseln konnte, in: Westrichkalender Kusel 1966, S. 79-80.
- Germann, Otto: Herschweiler-Pettersheim vor 70 Jahren - Dem toten Freunde Albert Pfleger zum Gedenken, in: Westrichkalender Kusel 1966 S. 63-68.
- Häßel, Rudi: Chronik der Gemeinde Konken, Kusel 1999.
- Hinkelmann, Daniel: Vor 200 Jahren verstarb Herzog Christian von Zweibrücken auf seinem Jagdschloss Pettersheim bei Kusel, in: Westrichkalender Kusel 1976, S. 118-120.
- Jordan, Wilhelm: Ein römisches Gutshaus aus dem 3. bis 4. Jahrhundert bei Herschweiler-Pettersheim, in: Westrichkalender Kusel 1961, S. 67-72.
- Kaiser, Karlwerner [u. a.]: 600 Jahre Herschweiler-Pettersheim 1387-1987 Festbuch mit heimatgeschichtlichen Beiträgen, Herschweiler-Pettersheim 1987. (zwei Fassungen von 65 bzw. 240 Seiten)
- Kleinschmidt, Fritz: Krottelbach und das Petersheimer Schloss, in: Westrichkalender Kusel 1970, S. 30-35.
- Müller, Katja: Kleiner Führer durch die Ausgrabungen des römischen Gutshofes bei Herschweiler-Pettersheim, in: Westricher Heimatblätter Jg. 27 Heft 4, Kusel 1996, S. 4-18.
- Müller, Klaus: Herrschweiler-Pettersheim, ein kleiner Ausflug in die Ortsgeschichte, in: Westrichkalender Kusel 1987.
- Schenkel, Kurt: Die Grenzstreitigkeit zwischen den Gemeinden Herschweiler-Pettersheim und Wahnwegen, in: Westrichkalender Kusel 1988, S. 102-103.
- Schenkel, Kurt: Die Rothgerberei und die Lohrindengewinnung in Herschweiler-Pettersheim, in: Westrichkalender Kusel 1992, S. 76-78.
- Schworm, Ernst; Seitz, Karl-Ernst und Seitz, Ludwig: Altenglan, Geschichte eines alten Dorfes, Altenglan 1990.
- Schworm, Ernst: Kusel, Geschichte der Stadt, Kusel 1987.
- Trautmann, Gunther F.: Christian und die Obrigkeitssteine, in: Westrichkalender Kusel 1960, S. 79-80.
- Trautmann, Gunther F.: Zeichnung von Schloss Petterheim, in: Westrichkalender Kusel 1968.
- Wentz, Anni: Als Herschweiler-Pettersheim 1892 eine Apotheke wollte, in: Westrichkalender Kusel 1984, S. 126-128.
- Weyrich, Helmut: Eine Verlobung Anno 1716, in: Westrichkalender Kusel 1995, S. 126-128.
- Zenglein, Dieter: Die Römervilla bei Herschweiler Pettersheim, in: Westricher Heimatblätter Jg. 27 Heft 4, Kusel 1996, S. 19-31.
- Zink, Albert: Kleine Beiträge zur Geschichte des Untergans des Schlosses in Pettersheim, in: Westrichkalender Kusel 1963, S. 73-75.
Quellen:
- Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung (AEP) Westrich, Teil I, 2003.
- Informationstafel an der villa rustica.
- Statistische Angaben des Statisischen. Landesamtes Rheinland-Pfalz und der VG Glan-Münchweiler.