Nerzweiler in der Pfalz

Nerzweiler

In der Umgebung von Nerzweiler wurden zahlreiche Artefakte aus vorgeschichtlicher Zeit gefunden, die auf eine dichte Besiedlung des Gebiets hinweisen. Auch aus römischer Zeit wurden Spuren entdeckt, wie beispielsweise Fundamente eines ehemaligen Römerbades.

Die Gemeinde wurde 1350 erstmals als "Nertzwilre" urkundlich erwähnt und befand sich ursprünglich im freien Königsland um die Burg Lautern. Im 9. Jahrhundert gelangte Nerzweiler in den Besitz des Klosters Prüm, welches kurze Zeit später das Eßweiler Tal, zu dem auch Nerzweiler gehörte, an die Kurpfalz verpfändete. Diese übergab das Gebiet als Hochgerichtsbarkeit an 14 unterschiedliche Lehensherren, darunter finden sich auch die veldenzer Grafen, und an die Wildgrafen im Nahegau. So wurde das Eßweiler Tal als veldenzisches Amt von Nerzweiler aus verwaltet. Im Jahr 1444 kam die Gemeinde zusammen mit anderen Dörfern in den Besitz der Pfalzgrafschaft Zweibrücken.

Im 16. Jahrhundert wütete die Pest in Nerzweiler, so dass das Dorf fast vollkommen ausgestorben war. 1575 lebten dort nur noch zehn Personen. Die Herrschaftsverhältnisse änderten sich 1755, indem die Pfalzgrafschaft den Rheingrafen von Grumbach Nerzweiler übergab.

In der Zeit von 1801 bis 1814 stand die Gemeinde unter französischer Herrschaft und war der Mairie Hundheim zugeteilt. Nach dem Wiener Kongress wurde der Ort in den Bayerischen Rheinkreis eingegliedert und gehörte dem Kanton Lauterecken, dem Landeskommissariat Kusel und der Bürgermeisterei Hundheim an. Zwischen 1880 und 1892 war Nerzweiler selbst Sitz einer Bürgermeisterei.

Seit der Regional- und Verwaltungsreform im Jahr 1968 ist Nerzweiler eine eigenständige Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Lauterecken und im Landkreis Kusel.

Nachweise

Redakt. Bearb.: Aileen Schröder

Quelle: Schworm, Ernst: Ortslexikon des Landkreises Kusel.