Ruthweiler
Die Umgebung von Ruthweiler war schon früh besiedelt. So finden sich zahlreiche Hinweise auf eine hohe Bevölkerungsdichte aus gallo-römischer Zeit, wie beispielsweise einige villae rusticae in der näheren Umgebung.
Das Dorf wurde 1267 erstmals als "Rudewiler" in einem Remigiusberger Kopialbuch erwähnt, wobei die Gründung vermutlich im 8. oder 9. Jahrhundert stattgefunden haben soll. Ruthweiler gehörte dem Remigiusland an, welches, seit der Gründung im Jahr 1112, der Grafschaft Veldenz als Vogtei unterstand. 1444 löste die Pfalzgrafschaft Zweibrücken die Grafschaft Veldenz ab und das Remigiusland ging in dessen Besitz über. Im Zuge des Dreißigjährigen Kriegs wurde die Gemeinde 1632 durch spanische Truppen stark verwüstet. Zudem raffte die Pest einen Großteil der Bewohner zur gleichen Zeit dahin. Auch die Eroberungskriege durch den französischen König Ludwig XIV. sorgten dafür, dass das Dorf fast vollkommen ausgestorben war.
In den Jahren von 1801 bis 1814 war Ruthweiler unter französischer Herrschaft und gehörte dem Arrondissement Birkenfeld und dem Canton Kusel an. Nach dem Wiener Kongress wurde das Fürstentum Lichtenberg gegründet, was zum Herzogtum Sachsen-Coburg gehörte und dem auch Ruthweiler seitdem angehörte. 1834 wurde das Fürstentum an Preußen verkauft, aus welchem infolgedessen die preußische Rheinprovinz entstand. Die Gemeinde war nun in den Kreis St. Wendel und in die Bürgermeisterei Lichtenberg eingegliedert.
Ab dem Jahr 1919 existierte nur noch der Restkreis St-Wendel-Baumholder, welcher 1937 zum Kreis Kusel wurde. Nach der Verwaltungs- und Regionalreform 1968 wurde Ruthweiler eine eigenständige Ortsgemeinde, welche der Verbandsgemeinde Kusel und dem Landkreis Kusel zugeteilt wurde.