Erst nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde im Kirchspiel Dornholzhausen eine Schule eingerichtet. 1672 wird erstmals ein Lehrer in den Quellen genannt. Erst ab 1817 waren die Lehrer auch als solche ausgebildet, zuvor handelte es sich um Handwerker. 1836 baute Dessighofen eine eigene Schule „auf der Sodel in der Leimgrube“.[Anm. 1] Zuvor gab es, wie in den Schulchroniken der Lehrer nachzulesen ist, in Dornholzhausen eine gemeinsame Schule der Gemeinden Dessighofen, Dornholzhausen und Geisig. Die eigene Schule in Dessighofen zählte zu Beginn 17 Schüler/-innen, der Unterricht fand vormittags in Dornholzhausen und nachmittags in Dessighofen statt.[Anm. 2]

Die erste Baustufe der Dessighofener Schule umfasste lediglich ein kleines Schulzimmer und einen ca. 13 qm großen Raum für den Lehrer. Da es keine Dienstwohnung gab, kam es in jener Zeit zu häufigen Lehrerwechseln. 1869 wurde ein Anbau zur Vergrößerung des Schulsaals errichtet und eine Dachkammer ausgebaut. Diese ca. 8 qm große Kammer diente als Schlafzimmer für den Lehrer. 1883 folgte ein Glockenstuhl mit Turm. 1902 setzte man ein weiteres Stockwerk auf das Schulgebäude, um eine Dienstwohnung unterzubringen.[Anm. 3] Da Dessighofen die Mindestzahl an Schüler/-innen für den Schulbetrieb nicht mehr erfüllte – das Dorf hatte nur noch 14 schulpflichtige Kinder, die Mindestzahl betrug damals aber 28 - wurde dieser 1966 eingestellt. Die Schüler/-innen mussten von jetzt an nach Nassau auf die Schule.[Anm. 4] Das ehemalige Schulgebäude wurde 1984/86 umfangreich renoviert und dient heute als Bürgerhaus "Talblick".[Anm. 5]