Holzheim im Rhein-Lahn-Kreis

Die Burg Ardeck

Die Burg Ardeck[Bild: Johannes Robalotoff [CC BY-SA 3.0 DE]]

Die Burg Ardeck, das Wahrzeichen Holzheims, ließ 1395 Adolph von Nassau-Dietz errichten. Sinn und Zweck ihrer Errichtung war wohl der Schutz der sogenannten „Hohen Straße“ zwischen Kirberg, Mensfelden und Diez sowie des unteren Aartals. An derselben Stelle hatte wohl bereits zuvor eine Burg gestanden. Diese Burg, in den Quellen als „Arenburg“ bezeichnet, war aber 1248 von den Limburgern zerstört worden.[Anm. 1]

Bewohner der Burg Ardeck war lange Zeit die adlige Familie derer von Diez. 1467 wurde der Ritter Dietrich der Alte von Diez mit der Burg belehnt. Die niederadlige Familie von Diez hatte in der Grafschaft Diez das Amt des Erbmarschalls inne. Das Geschlecht starb wohl 1727 aus. In den folgenden Jahren verfiel die Burg. Schon in einem Text aus dem Jahr 1745 wird sie als verfallen beschrieben. Die Burg Ardeck ging 1866 in preußischen Besitz über. Sie wurde 1869 von Marie von Hanau erworben und 1928 an den Rechnungsrat Adolph Donecker verkauft. 1986 erhielt die Gemeinde Holzheim die Burg durch einen Schenkungsvertrag.[Anm. 2]   

Der Grundriss der Burg hat die Form eines langen, unregelmäßigen Vierecks. Erhalten sind nur noch der Bergfried und die Mauern. Ein runder Turm befand sich im Nordwesten, ein sechseckiger Turm im Nordosten. Der noch erhaltene, etwa 22 Meter hohe Bergfried befindet sich im Süden. In der Frühzeit gehörte zur Burg offenbar noch eine Kapelle. Diese wurde aber bereits ab 1525 kaum noch erwähnt, aber möglicherweise noch im Jahr 1704 für eine Taufe genutzt.[Anm. 3] 

Verfasser: Christoph Schmieder

 

Verwendete Literatur

  • Gensicke, Hellmuth: Kirchliche Zugehörigkeit von Holzheim und die Kapelle von Holzheim. In: Ortsgemeinde Holzheim (Hrsg.): 1200 Jahre Holzheim 772-1972. Beiträge zur 1200jährigen Geschichte des Dorfes. Limburg 1972. S. 65-69.
  • Gemeinde Holzheim (Hrsg.): Holzheim und seine Burg. Holzheim 1995.
  • Pauly, Robert: Burg Ardeck, das Wahrzeichen Holzheims. In: Ortsgemeinde Holzheim (Hrsg.): 1200 Jahre Holzheim 772-1972. Beiträge zur 1200jährigen Geschichte des Dorfes. Limburg 1972. S. 49–59.
  • Thon, Alexander, "...und bemannte das Schloss mit trefflichen Rittern und Knechten." Burgen in und um Limburg an der Lahn. In: Magistrat der Kreisstadt Limburg an der Lahn (Hrsg.): Limburg im Fluss der Zeit 2, Vorträge zur Stadtgeschichte (Beiträge zur Geschichte der Kreisstadt Limburg a.d. Lahn, Band 2). Limburg 2013, S. 29-104.

Zuletzt geändert: 10.06.2020

Anmerkungen:

  1. Pauly, S. 50f.; Thon, S. 30. Zurück
  2. Pauly, S. 53f. Zurück
  3. Gensicke, Kirchliche Zugehörigkeit, S. 67; Pauly, S. 52; Ortsgemeinde Holzheim 1995, S. 26–28; Thon, S. 31. Karl Schughart, der den Text für die Publikation aus dem Jahr 1995 verfasst hat, gibt abweichend an, dass die Kapelle noch mindestens einmal, nämlich 1704, für eine Taufe verwendet worden sei und demnach noch existiert habe. Zurück