Sankt Pankratius
Sein Name ist seit langem in Italien, Frankreich und England bekannt. 99 Pfarreien allein in Deutschland tragen seinen Namen. Das "Martyrologium Hieronymianum", ein Verzeichnis der Heiligen das zwischen 431 und 450 entstand, nennt als seinen Festtag den 12. Mai. Zahlreiche Legenden berichten, dass er angerufen wurde, wenn es darum ging, die Wahrheit zu finden und selbst einen Meineid aufzudecken. Dabei ist von ihm selbst gar nicht so viel "geschichtlich nachweisbar". Von Anfang an stimmen die Berichte nur darin überein, dass er aus dem Osten stammte, in Rom um seines Glaubens willen vor dem Aurelianischen Tor enthauptet und in der Nähe begraben wurde, dort, wo sich heute seine Basilika erhebt. Als er starb, war er ganze 14 Jahre alt.
Pankratius wurde 290 in Phrygien in Kleinasien geboren. Seine Eltern starben früh. Pankratius wuchs bei seinem Onkel auf, mit dem er später nach Rom reiste. In Rom fand unter Kaiser Diokletian eine der schwersten Christenverfolgungen statt. In den Wirren der Verfolgung treffen sie in einem römischen Stadtviertel auf Papst Caius und traten zum christlichen Glauben über, wurden getauft. Pankratius unterstützte mit seinem Erbe die verfolgten Christen, bis auch er gefangen genommen wurde. Er musste sich vor dem Kaiser verantworten. Dieser wollte ihn zwingen, den römischen Göttern zu opfern. Der erst 14jährige Pankratius weigerte sich. daraufhin sprach der Kaiser das Todesurteil. Pankratius wurde vor die Tore Roms in die Via Aurelia gebracht und enthauptet. Die Christen nahmen den Leichnam an sich, wuschen und salbten ihn und begruben Pankratius am 12. Mai 304.
Bereits im 4. Jahrhundert wurde über seinem Grabe eine Gedenkstätte errichtet. Um 500 baute Papst Symmachus an dieser Stelle die Basilika S. Pancrazio. Im Jahre 850 belagerten Barbaren die Stadt Rom. Die Bevölkerung, die außerhalb der Stadtmauern wohnte, floh in den Schutz der Mauern. Dabei überließen sie auch den Hl. Pankratius nicht der Plünderung der Barbaren, sondern nahmen den Reliquienschrein, der sein Haupt barg, mit in die Stadt. Es fand dort seinen ehrwürdigen Aufenthaltsort in der Bischofskirche Roms, der Lateranbasilika, wo es bis 1966 blieb.
Heute wird das Reliquiar in Form einer Silberbüste des Heiligen wieder im rechten Seitenschiff der Pankratiusbasilika aufbewahrt. Der Leib liegt zusammen mit anderen Reliquien in einem Porphyrsarkophag unter dem Hauptaltar bestattet.
Wegen seiner Tapferkeit verehrten ihn bereits römische Legionäre. Budenheim ist eine von fünf Gemeinden, die Pankratius zum Patron haben und ihre Ortsgeschichte bis über die Zeit der römischen Herrschaft in Germanien hinaus zurückführen können. Es wäre also durchaus denkbar, dass es bereits in römischer Zeit eine kleine Gemeinde von Christen bei uns gab, die von Rom her den heiligen Pankratius kannten und verehrten.