Für das 9. Jahrhundert findet sich auf dem Gebiet des Schlosses Alsheim der erste Nachweis eines hochherrschaftlichen Gutes: Im Jahr 831 übergab Kaiser Ludwig der Fromme dem Fuldaer Abt Hrabanus Maurus das heutige Schlossgelände mitsamt der nebenan befindlichen Kirche. Das Kloster Fulda nutze das Gelände, um sich mit landwirtschaftlichen Produkten zu versorgen. Gleichzeitig war es Ruhesitz und Erholungsort der Fuldaer Äbte. [Anm. 1] Möglicherweise im 13. Jahrhundert wurde auf diesem Gebiet dann eine Burg erbaut. Die Erbauer sind nicht genau bekannt, möglicherweise waren es die Grafen von Leiningen. Zum ersten Mal erwähnt wird die Burg in einer Urkunde des Jahres 1393, die den Verkauf der Burg durch Friedrich Graf von Leiningen an den Pfalzgrafen Rudolf II. bezeugt. [Anm. 2]

Wie die Burg unterging ist nicht bekannt. Die wahrscheinlichsten Erklärungen sind eine Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg oder im Pfälzischen Erbfolgekrieg. Die Überreste der Alsheimer Burg wurden Ende des 18. Jahrhunderts von einem Franzosen gekauft und abgerissen. Im Anschluss wurde dort ein neues Haus mit Nebengebäuden gebaut, das heute als „Schloss Alsheim“ bekannt ist. [Anm. 3] Im Jahr 1994 kaufte und renovierte der Alsheimer Fischhändler Jürgen Richtmann das Schloss. [Anm. 4] Seitdem wird es für Ausstellungen, Konzerte [Anm. 5] sowie für Hochzeiten [Anm. 6] genutzt.