Bingen in Rheinhessen

St. Laurentius in Bingen

Fotostrecke St. Laurentius[Bild: Manfred Heyde]

Das Domkapitel zu Mainz gestattet am 27.8.1637 den Kapuzinern zu Not Gottes im Rheingau in Bingen ein Haus zu erwerben, um daselbst im Notfall übernachten zu können. Sie kauften neben dem nach Mainz führenden Stadttor ein kleines Haus. Nachdem ihnen auf Bitten des Rates der Stadt Bingen die Errichtung eines förmlichen Konvents gestattet worden war, erhielten sie 1640 die Erlaubnis ein Klösterchen zu bauen.
So entstand - finanziert durch Spenden - 1640 das Kapuzinerkloster. Zum Gottesdienst benutzen die Klosterleute die neben dem Kloster gelegene St. Laurentiuskapelle, die 1658 eingeweiht wurde. Die Kirche wurde 1689 durch Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. zerstört und bis 1698 wieder aufgebaut. Im Jahr 1685 wurde den Kapuzinern die Pfarrei Welgesheim und 1693 die Pfarrei Münster übertragen.
An der Westseite der Kirche ließ 1746 der Kaufmann Manera eine der Mutter Gottes geweihte Kapelle erbauen, die mit der Kirche in Verbindung stand und im Volksmund als Loretto-Kapellchen bezeichnet wurde.
Das Kloster wurde 1802 aufgehoben. Die Klostergebäude wurden als Spital und Warenlager verwendet. 1823 wurde das Gotteshaus renoviert und wieder als Stätte des Gottesdienstes verwendet, 1884 setzte man noch einen Turm mit drei Glocken oben auf.
Die Klostergebäude wurden 1902 niedergelegt und das städtische Krankenhaus an ihrer Stelle errichtet. Nach Zerstörungen im 2. Weltkrieg (1944) wurde die Kirche, innen verändert, wiederhergestellt.

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Ann-Kathrin Zehender

Verwendete Literatur:

  • Imhoff, Michael u.a.: Die Kirchen im Mittelrheintal. Führer zu den Bauten des UNESCO-Welterbes Mittelrhein. Petersberg 2004.

Aktualisiert am: 15.05.2014