Bingerbrück in Rheinhessen

Bingerbrück am Rhein

Postkarte von 1902

Bingerbrück  liegt streng genommen nicht in Rheinhessen. Die Geschichte des Ortes ist aber eng mit der von Bingen verknüpft. In Bingerbrück findet man den Mäuseturm, die Klosterkirche Rupertsberg, das ehemalige Benediktinerkloster Rupertsberg und die Gustav-Adolph-Gedächtniskirche.

Im Gebiet des heutigen Bingerbrück ist schon in römischer Zeit eine Brücke über die Nahe nachgewiesen, dort teilte sich die von Mainz herführende Straße in Richtung Trier und Köln. Weitere Siedlungsspuren aus dieser Zeit wurden im Bereich des Bahnhofs gefunden, hier wurde eine ausgedehnte Nekropole ausgegraben.

Aus der Zeit des Mittelalters finden sich mehrere fränkische Gräberfelder. Das Gebiet gehörte zur Gemarkung der Stadt Bingen, konkrete Daten zu einer möglichen Siedlung im Mittelalter sind jedoch nicht bekannt. Im 8. Jahrhundert soll der Heilige Rupertus mit seiner Mutter in diesem Gebiet gelebt haben, an ihn erinnerte eine Kapelle auf dem Rupertsberg. Hier gründete Hildegard von Bingen im Jahr 1150 ein Kloster, welches 1632 von den Schweden zerstört wurde.

Auf dem Wiener Kongress 1815 wurde die Nahe zur Staatsgrenze gemacht - so fiel der Großteil der Gemarkung an das Großherzogtum Hessen. Die Gebiete links der Nahe und somit auch der Rupertsberg gingen an das Königreich Preußen.
Bingerbrück selbst wurde erst in den Jahren 1858/59 gegründet. Im Laufe des Aufbaus der Rheintal- und Nahetalbahn entstand hier ein Eisenbahnknoten, die Station wurde „Binger Brück“ genannt. Schon bald wuchs um den Bahnhof eine Siedlung, sodass Bingerbrück bereits im Jahr 1892 eine eigenständige Gemeinde wurde. Nachdem Bingen immer näher herangewachsen war, wurde Bingerbrück 1969 in die Stadt eingemeindet. Ein Jahr später wurde der Stadtteil Sitz der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe.

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Juliane Märker, Sarah Traub

Verwendete Literatur:

  • Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 18.1: Kreis Mainz-Bingen. Bearb. v. Dieter Krienke. Worms 2007.

Aktualisiert am: 1.4.2016