Redaktioneller Hinweis: Der nachfolgende Text stammt aus der Publikation "Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart" von Karl Johann Brilmayer, die 1905 erschienen ist. Brilmayer gab keine Belege an und die Aussagen sind auch nicht von der Redaktion überprüft worden. Im Allgemeinen gilt Brilmayer aber als recht zuverlässig. Bei einer Benutzung Brilmayers für eine Veröffentlichung sollten die Angaben im Detail überprüft werden.
Dexheim bei Karl Johann Brilmayer
Dexheim, Thechidesheim (774, Dedichesstein (889), Deckidisheim (1182), Dechidesheim (1214), Dechisheim (1264), Dexsheim (1345), Dexisheim (1348), Dexßheim (1407) kommt urkundlich im 8. Jahrhundert vor. Im Jahr 774 schenkte Karl der Große dem Kloster Lorsch ein großes in der Mark von Dexheim gelegenes Gut, welches von alters her der Kirche zu Oppenheim gehört hatte.
Dexheim war ursprünglich wie Nierstein und Schwabsburg ein Reichsdorf und stand wie diese mit Oppenheim in enger Verbindung, so dass es mit demselben die gleichen Schicksale teilte. Es wurde im Jahr 1315 von dem Kaiser Ludwig mit Oppenheim an Erzbischof Peter von Mainz verpfändet, von dieser Pfandschaft im Jahr 1353 an Kaiser und Reich zurückgegeben, aber vom Kaiser wiederholt verpfändet, bis es zuletzt an die Pfalz gelangte. Am 3. Mai 1376 huldigten der Schultheiß, die Schöffen und die Gemeinde Nierstein und Dexheim dem Pfalzgrafen Ruprecht. Von dieser Zeit an hörte Dexheim auf ein Reichsdorf zu sein, es war ein pfälzisches Dorf geworden und wurde dem Oberamt Oppenheim zugeteilt. Es blieb nun bei der Pfalz bis zum Untergang des Kurstaates.